EBNAT-KAPPEL. Nicht alles, was gestern unter dem Titel «Riesenknochen gefunden» im Toggenburger Tagblatt erschienen ist, ist erfunden.
Urs Oberli, in Wattwil aufgewachsen, hat in den 1980er-Jahren in den USA einen Saurier entdeckt. Der Edmontosaurus, der 2016 Saurier des Jahres ist, ist einer von drei Mumien weltweit. «Zwei von ihnen stammen aus Wyoming und sind in Museen in New York und Frankfurt zu bestaunen. Den dritten haben meine Familie und ich 1981 in Montana entdeckt», erzählt Urs Oberli.
Das Fossil, das in einem Felsblock konserviert war, hat er nach Europa verfrachtet. Zwischen 1987 und 1991 hat Urs Oberli den Saurier im Naturmuseum öffentlich freigelegt und präpariert. Der Saurier wird seither dem Besucher in seiner Originalfundlage gezeigt. Kopien der Knochen wurden aus Kunststoff hergestellt. So springt heute die Skelettrekonstruktion über ihr eigenes Original. Diese misst vom Schwanz bis zur Nase sieben Meter.
«Für das Neue Naturmuseum mussten wir es aber neu aufbauen», erklärt Urs Oberli. Für die Rekonstruktion brauchte er eine statisch einwandfreie Eisenkonstruktion. Denn das Modell im Naturmuseum St. Gallen steht auf einem Bein. «Ich habe mich umgesehen und bin beim Alteisenhändler auf einen alten Turnerbarren gestossen», erzählt er. «Das war ideal für meine Bedürfnisse.» Weil der Barren mit einem Namenszug von Alder + Eisenhut signiert war, wurde Urs Oberli beim Turngerätehersteller in Ebnat-Kappel vorstellig. «Wir haben dem Saurier des Jahres unsere technische Qualität eingebaut!», sagt Robin T. Alder. Speziell für den Dinosaurier hat sein Unternehmen ein Bodenkreuz gefertigt, das dem Modell die nötige Stabilität verleiht. Eine Schrifttafel auf einem Barrenpfosten, eingebaut im rechten Hinterbein des Edmontosauriers, zeigt, dass der Dino mit Alder + Eisenhut «turnt».