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Bazenheid tönt wie Bichelsee

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Selfmademan, Schauspieler, Sportler, Multimillionär. Hans «Hausi» Leutenegger hat viele Facetten. Er war am Montag Gast bei den Supportern des FC Bazenheid und referierte über sein Leben. Es war spannend, der Abend auch.

BAZENHEID. 2015 war Alain Sutter hier. Das Jahr vorher Hanspeter Latour. Etwas weiter zurück beehrten Ex-Fifa-Schiedsrichter Urs Meier und ZSC-Legende Andreas «Zesi» Zehnder die Gönnervereinigung des FC Bazenheid. Deren Präsident, Karl «Kari» Stadler, und im besonderen Beisitzer Hans «Hasä» Stadler ist es ein Anliegen, die jährliche Hauptversammlung durch einen Referenten zu bereichern.

Mit Hausi Leutenegger war im Landhaus eine Persönlichkeit zugegen, die sich überall auf der Welt wohl fühlt. Im nahen Bichelsee aufgewachsen, hat er einen engen Bezug zum Toggenburg.

Von Bichelsee die Welt erobert

Mit der Aussage «Bazenheid tönt wie Bichelsee» hatte der 76jährige Hinterthurgauer die Anwesenden im Saal bereits bei der Begrüssung für sich vereinnahmt. Mit sieben Geschwistern, Leuteneggers hatten drei Mädchen und fünf Knaben, aufgewachsen, hat er sich als zweitjüngster in den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts aufgemacht, die Welt zu erobern.

«Die Politik lassen wir heute aussen vor, darüber reden schon Peter Spuhler und Toni Brunner. Ich erzähle euch aber gerne ein paar Geschichten aus meinem Leben.» Der gelernte Bauschlosser arbeitete nach der Lehre für die Firma Sulzer in Winterthur und Genf. Als Förderer trat Direktor Hungerbühler persönlich auf, der genaue Zukunftspläne mit dem eidgenössischen Kranzturner hatte. Der junge Hausi liess sich aber nicht in ein Korsett drängen und zog eine Anstellung als Skilehrer am Arlberg vor. «Es war eine wunderbare Zeit, ich habe es genossen. Reich bin ich aber nicht geworden.» Zurück in der Schweiz, versuchte er sich als Vertreter von Teppichreinigungsmitteln, bevor er als Monteur der Firma Bühler Uzwil in Holland erstmals so richtig Geld verdiente.

Auf Freunde getroffen

Er hatte Lunte gerochen und stellte seine Dienste fortan als selbständig Erwerbender zur Verfügung. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften war vor fünfzig Jahren gross. Seine Geschäftsidee, das Vermitteln von Personal, schlug ein wie eine Bombe. «Dies alles ist durch mein riesiges Beziehungsnetz möglich geworden.» Schnell hat sich herumgesprochen, beim Leutenegger kannst du gutes Geld verdienen. Der Titel seiner 2009 erschienenen Autobiographie lautet: Ein bisschen Glück war auch dabei. «Das stimmt. Ich habe mir dieses Glück aber auch erarbeitet. Zu meinen Grundsätzen gehört: Sei grosszügig mit den Menschen, rühme sie - und das wichtigste im Leben: Reden. Viele Probleme können mit einen Gespräch aus der Welt geschaffen werden.» Leutenegger hat sich auf seinen Auftritt auch darum gefreut, weil er im Saal Menschen vorfand, denen er schon vor Jahrzehnten begegnet ist. So bestritt er in jungen Jahren mit Heinz Schrepfer das Rennen St. Gallen-Zürich, notabene auf dem Militärvelo. Vor 30 Jahren trank er mit Karl Stadler an einer Bar in Genf ein Bier. «Mich hat es immer gefreut, wenn ich im Welschland Menschen aus der Deutschschweiz angetroffen habe.» Als Golfpartner von Hans Stadler kennt er auch ihn seit vielen Jahren. Hausi Leutenegger, der seit Jahrzehnten am Genfersee lebt und die Wintermonate auf Gran Canaria verbringt, hat den Aufenthalt in Bazenheid genossen. «Es war schön, bei euch zu sein und nicht vergessen, Bazenheid tönt fast wie Bichelsee.» Seine erfolgreiche Karriere als Bobsportler, Olympiasieg 1972 in Sapporo, und Schauspieler streifte er nur am Rande. Beides wären ebenso abendfüllende Themen gewesen.


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