WATTWIL. Die Stimmung war gelöst im Thurpark Wattwil, wo die Musikschule Toggenburg (MST) vergangenen Donnerstag ihre Jahreskonferenz abhielt. Denn die Treue, die viele Musiklehrer MST schon über lange Zeit entgegenbringen, macht die Leitung der Schule stolz.
«Musik wichtig in Erziehung»
Zunächst begrüsste Schulleiter Hanspeter Schoch die rund 70 Anwesenden, darunter hauptsächlich Musiklehrpersonen. Er sei über jede Gelegenheit erfreut, sich untereinander persönlich begrüssen zu können. Anschliessend liess er Highlights des vergangenen Jahres in einem Video Revue passieren. Zu ihnen gehörten unter anderem der Mitarbeiterausflug mit Besichtigung der Zürcher Hochschule der Künste oder das 25jährige Jubiläum von «il mosaico».
Daraufhin ergriff Verwaltungsrätin Helena Grob das Wort. Sie begann mit einem Zitat, dass der Präsident der MST ihr einst mit auf den Weg gegeben hatte: «Die Musik ist der wichtigste Teil der Erziehung. Rhythmen und Töne dringen am tiefsten in die Seele und erschüttern am gewaltigsten.» Dieses Zitat stehe sinnbildlich für die diesjährigen Jubilarinnen und Jubilare, erklärte Grob. Denn diese hätten unermüdlich gearbeitet, um ihre Musikschüler musikalisch zu erziehen. «Sie alle haben sich mit Energie, Wissen und Verständnis für die MST und deren Schülerinnen und Schüler eingesetzt», führte Helena Grob weiter aus. Die Erfahrung der Jubilare sei von grossem Wert.
290 Jahre Einsatz
Die 14 geehrten Musikschullehrpersonen, von denen drei abwesend waren, feierten alle Jubiläen zwischen 10 und 40 Jahren (siehe Bildlegende). «Insgesamt kommen die Jubilare auf sagenhafte 290 Jahre, in denen sie ihre Knochen für die MST hingehalten haben», zeigte sich die Verwaltungsrätin stolz. Zu allen anwesenden Jubilaren gab Helena Grob Details über deren Tätigkeiten und besondere Fähigkeiten bekannt, ehe sie unter lautem Applaus auf die Bühne gebeten wurden. Zuletzt nahm Helena Grob einen alten Zeitungsartikel hervor und zitierte daraus: «Die MST ist eine Musikschule mit markantem Gesicht.» Anschliessend wandte sie sich noch einmal an die versammelten Jubilare und sagte: «Ihr alle habt dieses Gesicht geprägt.»
Nebst den Ehrungen stand auch der Rückblick auf das vergangene Unterrichtsjahr an. In diesem war ein Beobachtungsschwerpunkt festgelegt worden, auf den sich Visitierende konzentrierten, wenn sie Musiklehrpersonen in deren Unterricht beobachteten. Der Schwerpunkt im Schuljahr 2015/16 lautete gemeinsam Musizieren. Zur Beurteilung wurden drei Kategorien beigezogen: die Art des Zusammenspiels, sprich, wie vielfältig haben Lehrer die Musikschüler gefordert, aber auch musikalisch begleitet, etwa bei einem Vorspiel. Beim methodischen Vorgehen wurde angeschaut, ob die Lehrer die Schüler genügend unterstützt haben, ob Fachsprache und Theorie ausreichend Raum in den Übungsstunden fanden und wie fest auf individuelle Bedürfnisse der Schüler eingegangen wurde. Schliesslich beurteilten die Visitierenden noch das Musik- und Unterrichtsmaterial, das den Schülern zur Verfügung stand. Das Fazit sei weitgehend positiv ausgefallen, meinte Simone Erasmi, Leiterin der Fachstelle Musikpädagogik. Die Lehrer hätten geduldig und vielseitig mit den Musikschülern gearbeitet.
«Einzelne Schritte zum Ziel»
Schliesslich führte Simone Erasmi aus, worauf der Schwerpunkt fürs Jahr 2016/17 liegt: auf individueller Zielsetzung. «Einzelne Schritte führen zum Ziel. Daher werden die Lehrpersonen vor jeder Lektion, in der Visitierende anwesend sind, einen Fokus auswählen, auf den sie von den Visitierenden ein Feedback erhalten», sagte Simone Erasmi. Beispielsweise konzentriere sich die beobachtende Person darauf, wie die Lehrperson mit dem Kind kommuniziere. Man wolle die Lehrpersonen aber nicht unter Druck setzen, betonte sie. «Es wird nicht beurteilt, ob das gesetzte Ziel erreicht wurde, sondern gemeinsam der Weg zum Ziel reflektiert.»