WATTWIL. Im Gemeinderat von Wattwil wird es auf jeden Fall ein grösseres Revirement geben. Die Gemeinderäte Konrad Dobler (FDP), Marlise Porchet (CVP) und Rudolf Sterzing (parteilos) treten nicht mehr an. Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner (CVP) sowie die Gemeinderäte Beat Bleiker (FDP), Hansheiri Keller (SP) und Pirmin Sieber (CVP) kandidieren für eine weitere vierjährige Amtsperiode.
Dennoch sind bei den Wahlen in der Gemeinde Wattwil und in der Schulgemeinde Wattwil-Krinau keine heftigen Auseinandersetzungen zu erwarten. Der Grund: Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber entspricht exakt der Zahl der zu besetzenden Mandate in den Behörden der beiden Körperschaften.
Gewählt werden am 25. September der siebenköpfige Gemeinderat, der ebenfalls aus sieben Personen bestehende Schulrat und die beiden jeweils fünfköpfigen Geschäftsprüfungskommissionen. So wie es heute aussieht, können alle Bisherigen dem Wahltag am 25. September gelassen entgegenblicken.
Ausschliesslich Männer
Aller Voraussicht nach wird der Gemeinderat Wattwil in der neuen Amtsperiode zu einem rein männlichen Gremium mutieren. Die CVP verteidigt den Sitz von Marlise Porchet nicht. Momentan ist Rorschach die einzige St. Galler Gemeinde, welche mehr Einwohner als Wattwil zählt und ohne Frauen im Gemeinderat auskommt. Übrigens wird im Gemeinderat auch kein Bauer vertreten sein, obwohl das lange in Wattwil Tradition war.
Die FDP hat neben Beat Bleiker (bisher) neu Michael Steiger (siehe Zusatztext) für den Gemeinderat nominiert. Die SP will mit Thomas Merz einen zweiten Sitz im Gemeinderat holen. Die SVP hatte 2012 durch Abwahl ihren Sitz im Gemeinderat verloren. Sie will ihn mit Andreas Stauffacher zurückholen. Er hätte gern zwei Kandidaten aufgestellt und hätte auch zwei gehabt, sagt Hansueli Hofer, Präsident der SVP Wattwil. Man sei sich aber unter den Parteien einig gewesen, dass man Kampfwahlen vermeiden wolle, um keine Kandidaten zu verheizen, sagte Hansueli Hofer. In vier Jahren werde man weiter schauen.
Die CVP sei im Gemeinderat und im Schulrat relativ stark vertreten, während die wählerstärkste Partei keinen Gemeinderat stelle, sagte René Buri, Präsident der CVP Wattwil. Deshalb sei die CVP bereit, einen Sitz im Gemeinderat aufzugeben. Es sei heute für alle Parteien schwierig, Kandidaten zu finden, was sich auch in anderen Gemeinden zeige. Da wolle man Personen, die bereit seien, sich zu engagieren, nicht noch in einem Wahlkampf zermürben. Zudem kandidiere ein Parteiloser, der jedoch der CVP nahe stehe, für die Geschäftsprüfungskommission der Gemeinde, sagte René Buri.
Drei Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission (GPK) der Gemeinde treten wieder an. Es handelt sich um Hansueli Hofer (SVP) sowie um Christoph Birrer und Ueli Bleiker (beide FDP). Neu möchten Roman Alpiger (parteilos) und Andreas Kohler (SP) in der GPK mitarbeiten. Weitere Kandidaten haben sich bisher nicht gemeldet.
Konstanz bei der Schule
Norbert Stieger wurde von der FDP wieder als Schulratspräsident nominiert. Bisher hat kein Herausforderer seinen Hut in den Ring geworfen. Auch die Schulräte Urs Bichler (FDP), Roswitha Bösch und Hansruedi Lusti (beide SVP) sowie Christian Eicher und Othmar Gübeli (beide CVP) wollen es wieder wissen. Karin Kläger-Breitenmoser will für die CVP den Sitz von Bettina Bischof verteidigen, die als Schulrätin aufhören wird.
Bei der GPK der Schulgemeinde Wattwil-Krinau stellen sich alle Bisherigen zur Wahl. Es handelt sich um Christoph Buri, Markus Egli, und Tamara Hilbi (alle CVP) sowie um die beiden Freisinnigen Anita Grob und Helene Lusti. Bisher sind für die GPK der Schulgemeinde Wattwil-Krinau keine weiteren Kandidaturen bekannt. Die Amtsperiode der im September gewählten Behörden beginnt in Wattwil gleich wie in allen anderen Gemeinden am 1. Januar 2017 und dauert vier Jahre. Falls ein zweiter Wahlgang nötig werden sollte, findet dieser im November statt. Im Gegensatz etwa zu Ebnat-Kappel muss in Wattwil der Verwaltungsrat der Dorfkorporation nicht mehr gewählt werden. Das geschah schon an der Korporationsversammlung im März.