Quantcast
Channel: Ostschweiz - St. Gallen - Toggenburg
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1001

Preis des Schlossherrn gewonnen

$
0
0
Illustrator Ralph Brühwiler hat bei dem von Caran d'Ache und dem Schloss Vullierens organisierten Zeichenwettbewerb «Garden Art 2016» einen der beiden ersten Preise gewonnen.

TOGGENBURG. Das aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts stammende Château de Vullierens liegt bei Morges auf einem Hochplateau und ist wegen seines europaweit grössten Iris-Gartens bekannt. Unter der Leitung des britischen Landschaftsarchitekten John Ruttledge finden sich hier rund 400 verschiedene Iris-Arten, die im Frühling ein Meer von über 50 000 blühenden Blumen bilden. Und das in einem Schlosspark, in dem rund 50 zeitgenössische Skulpturen internationaler Künstler zu bewundern sind.

Das Schloss beherbergt auch eine Kunstgalerie. Hier fand am letzten Samstag die Preisverleihung des Zeichenwettbewerbs «Garden Art 2016» statt. Wie Moderator John Ruttledge bekanntgab, waren insgesamt 197 Arbeiten eingereicht worden. Der künstlerische Leiter der mitorganisierenden Firma Caran d'Ache, Adrian Weber, spannte in seiner Begrüssungsansprache einen Bogen vom englischen Wort «garden» zum französischen «garder» und «regarder». «Wir müssen Pflanzen hegen und pflegen, damit wir sie nachher betrachten können - mit unseren Augen, deren Pupillen in der farbigen Iris liegen», sagte er. Leuchtende Augen gab es bei der Übergabe der Preise an die Gewinnerinnen und Gewinner der drei Kategorien Junioren, Espoirs und Erwachsene. Der Hauptpreis ging an die französische Künstlerin Anne Christophe aus Besançon, die mit ihrer Aquarellarbeit die Jury zu überzeugen wusste.

«Les <Giacometti> du Château»

An Schlossherr Robert Bovet lag es dann, seine «Coups de Cœur» auszuzeichnen. Dabei durfte der Toggenburger Künstler Ralph Brühwiler aus Ebnat-Kappel einen der beiden ersten Preise entgegennehmen - Weine aus der Domaine des Château. In seiner Laudatio hob Robert Bovet unter anderem die erstaunliche Exaktheit hervor, mit der Brühwiler die fast ausgehöhlte Platane mit seinen Farbstiften zu neuem Leben erweckt habe. Beim Anblick der Zeichnung sei er zwar zuerst erschrocken, fügte der Schlossherr schmunzelnd hinzu, denn neben der Platane habe er den verwitterten Zustand der beiden Fensterläden entdeckt. Auf Einladung des Schlossherrn beschrieb Ralph Brühwiler sein Werk, dem er den Titel «Les <Giacometti> du Château» gegeben hatte. «Bei meinem Besuch der Schlossgärten standen die Iris noch nicht in voller Blüte, so machte ich mich auf die Suche nach einem anderen Sujet. Dabei fiel mir diese Platane auf, deren knorpelige Äste mich auf den ersten Blick an Figuren des Künstlers Alberto Giacometti erinnerten. So verwandelte ich den Baum und versah ihn in meiner Zeichnung mit acht <Giacomettis>. Dies als Hommage an das Schloss von Vuillerens, das sich der Förderung der Kunst verschrieben hat.»

Mit dem Schlossherrenpreis holte sich Ralph Brühwiler bei seiner zweiten Teilnahme an einem Wettbewerb bereits den zweiten Preis. Schon im letzten Jahr kam er beim Zeichenwettbewerb, den die Firma Caran d'Ache zu ihrem 100-Jahr-Jubiläum veranstaltete, mit seiner Arbeit «Mein Genf, mein Toggenburg» unter die zehn besten Werke in der Kategorie «Masters». Er erhielt damals einen Anerkennungspreis. (pd)


Viewing all articles
Browse latest Browse all 1001