Gerade mal 26 Liegenschaften befinden sich im riesigen Streusiedlungsgebiet Gublen, nordwestlich von Ennetbühl, rund 1000 Meter über Meer. Und diese will die Wasserkorporation Ennetbühl-Rietbad nun mit einer komplett neuen Versorgung erschliessen. Zwei Stufenpumpwerke sollen dafür erstellt, insgesamt 140 Kubikmeter Wasserspeicher gebaut, 2,6 Kilometer Leitungen verlegt und 13 Hydranten installiert werden. Kostenpunkt: 2,7 Millionen Franken - ein grosser Lupf für eine verhältnismässig kleine Wasserkorporation. «Wir stossen schon etwas an unsere Grenzen», sagt Hans Brunner, Präsident der Wasserkorporation Ennetbühl-Rietbad. «Haben wir doch erst vor Jahren in der Gublen die alten zwei Reservoirs abgebaut, ein neues Reservoir mit umfangreicher Infrastruktur und Zufahrtsstrasse erstellt mit Investitionskosten über 600 000 Franken.»
Öffentliches Wasser an Stelle privater Quellen
Und doch ist der Bau des neuen Versorgungsnetzes unumgänglich. Aus Gründen des Feuerschutzes muss das Gebiet mit einer öffentlichen Trink-, Brauch- und Löschwasserversorgung erschlossen sein. Bislang verfügen die mehrheitlich landwirtschaftlichen Liegenschaften über private Quellen und teils über eigene kleine Löschwasserreservoirs. Die Qualität dieses Wassers soll gemäss Protokoll der Gebäudeversicherung des Kantons St. Gallen je nach Witterung mangelhaft und die Menge im Falle einer längeren Trockenperiode nicht ausreichend sein. Weil im Gebiet selber keine ausreichenden Wasservorkommen vorhanden sind, wird künftig Wasser aus dem Gebiet Evabrunnen zugeführt. An den hohen Baukosten beteiligen sich Bund und Kanton, und es werden Beiträge aus dem Feuerschutzfonds entrichtet. Die Bauzeit beträgt rund zwei bis drei Jahre.
Zurzeit ist Bauunternehmer Erwin Stauffacher, zukünftiger Präsident der Wasserkorporation, mit Baggerarbeiten im Gebiet Müliweg beschäftigt. Hier oben, an bereits recht abgelegener Lage sonnenhalb, entsteht nicht nur das erste Pumpwerk mit Steuerungen. Hier erfolgt auch der Anschluss ans bestehende Netz. Bis Ende Jahr soll der Rohbau stehen. Vom Müliweg wird das Wasser künftig über eine Steigung von 100 Metern ins zweite Stufenpumpwerk Ober-Gublen befördert. An dieser Stelle wird auch eine Wasserkammer mit zehn Kubikmeter Inhalt gebaut. Diese soll ausreichen, um die Gebiete Müllersmatt, Unter-Gublen und Platten zu erschliessen.
Ein Reservoir an höchster Stelle
Zuletzt erfolgt auf rund 1230 Metern über Meer der Bau des Reservoirs Färchli. Im voralpinen Weidland stehen bislang erst die Visiere. Vom Reservoir wird auch künftig nicht viel zu sehen sein, da es in den Hang eingelassen wird.
Das schwer zugängliche Reservoir umfasst schliesslich zwei Behälter à 100 Kubikmeter Löschwasser und 30 Kubikmeter Brauchwasser. Es versorgt unter anderem die Gebiete Ober-Gublen, Feissenmoos, Brüggli und Haslen.