Es ist sicherlich eines der grössten Bauprojekte der vergangenen Jahre, das nun in Hemberg realisiert werden soll - der Neubau der Mehrzweckhalle beim Schulhaus Dreieggli. Für Schulratspräsidentin Elsbeth Roth von der Primarschulgemeinde Hemberg Grund genug, zusammen mit dem leitenden Architekten Stefan Räbsamen von der Alex Buob AG, Rorschacherberg, die Bevölkerung über das detaillierte Projekt zu informieren. Dies eine Woche vor der Abstimmung über den Baukredit, der sich insgesamt auf 5 013 200 Franken beläuft. Gut 90 Interessierte folgten am Mittwochabend im evangelischen Kirchgemeindesaal den Ausführungen und stellten kritische Fragen.
Auf kleine Extras wird verzichtet
Elsbeth Roth betonte, dass sich die siebenköpfige Baukommission viele Gedanken darüber gemacht habe was für einen gutfunktionierenden Betrieb nötig ist. «Das Projekt, das wir heute präsentieren, ist das Resultat aus vielen Gesprächen mit verschiedenen Interessengruppen, wie beispielsweise den Vereinen, aber vor allem mit der Schule», erläuterte Roth. So sei die Baukommission zum Schluss gekommen, dass unter anderem auf eine warme Küche verzichtet werden kann. Als Gründe für diesen Entscheid nannte Stefan Räbsamen einerseits die Kosten, die alleine für die Kücheneinrichtung anfallen würden. Anderseits hätte der Einbau einer zusätzlichen Lüftung die Kosten immens in die Höhe getrieben. Zudem wird auch auf kleine Extras wie der Einbau eines fix installierten Beamers verzichtet.
Grosse Sorgen bereitet die Höhe der Saalmiete. «Die Miete ist schon jetzt weit herum die teuerste. Mit wie viel müssen wir dann für die neue Halle rechnen?», fragte ein Votant. Elsbeth Roth erwiderte, dass die neue Halle, eingerichtet mit Tischen und Stühlen, Platz für 450 Personen biete - also eine Verdoppelung der Kapazität im Vergleich zur alten Mehrzweckhalle. Somit könnte eine Unterhaltung an einem, anstelle von zweien Abenden durchgeführt werden. «Konkret haben wir es aber vor erfolgter Abstimmung nicht diskutiert.» Ebenso verhält es sich mit dem Parkplatzreglement, sagte Roth, als eine Anwohnerin fragte, wo denn 120 oder mehr Fahrzeuge Platz finden sollen.
Zu Diskussionen führte die geplante Photovoltaikanlage, die auf dem Schrägdach installiert werden soll. Der prognostizierte Ertrag beträgt rund 28 900 Kilowattstunden. Dies bei einem jährlichen Stromverbrauch von etwa 21 000 Kilowattstunden. Der Überschuss wird ins Energienetz eingespeist. Dass es überhaupt zu einem Überschuss komme könnte, wurde von einem Votanten bezweifelt. Das Dach sei gegen Norden ausgerichtet und durch dessen flachen Winkel könne der Schnee im Winter nicht abrutschen, was die Produktion mindere. Stefan Räbsamen versicherte, dass diese Lösung mit Hilfe eines Spezialisten erarbeitet würde. «Und, zum Glück kann der Schnee nicht abrutschen. Es wäre nicht abzusehen, was geschehen würde ,wenn Kinder darunter geraten würden.» Für die Fassade des Gebäudes, Böden und Verkleidungen wird einheimische Weisstanne verwendet. Die Halle misst 16 mal 28 Meter und entspricht Anforderungen des Bundesamts für Sport. «So können wir nun auch den Schulplan erfüllen,» sagte Schulleiterin Martina Langenegger. Verläuft alles planmässig, sollte die Mehrzweckhalle auf den Schulbeginn im Sommer 2018 bezugsbereit sein.