Um den Tisch im nüchternen Büroraum in der Grüenau in Wattwil sitzen zwei Frauen und ein Mann. Lebenserfahrung und Menschenkenntnis sind ihnen ins Gesicht geschrieben: Thomas Lienhard, seit einigen Jahren in Ebnat-Kappel wohnhaft, Sylvia Suter, Stellenleiterin des sozialen Treffpunkts B’treff am Bahnhof in Bütschwil, und Nicole Stadler, Integrationsbeauftragte an der Regionalen Fachstelle Integration. Es geht um die Initiative von Thomas Lienhard und seinem Team von engagierten Mitmenschen. Deren Anliegen: Sie wollen auch in Ebnat-Kappel einen sozialen Treffpunkt einrichten, wie sie beispielsweise in Form der beiden B’treffs in Bütschwil und Flawil bereits erfolgreich bestehen.
Eine Hilfe zur Selbsthilfe
«Das sind keine Touristen, sondern Menschen mit teilweise belastender bis traumatischer Vergangenheit», betont Thomas Lienhard, der inzwischen durch sein persönliches Engagement einige Betroffene kennt. Für sie, wie im Prinzip für jeden Menschen, der sich mehr Beziehung wünscht, kann ein solcher Treff entscheidend sein. Denn die im Treffpunkt angebotenen Aktivitäten ermöglichen mehr Struktur im Tagesablauf und dazu ermutigende Begegnungen. Nicole Stadler und Sylvia Suter unterstützen die Initiative. Im Zentrum von Problemen steht oft die Isolation, sagen sie übereinstimmend. Der Randständigkeit von Menschen kann mit einem solchen Treffpunkt entgegengewirkt werden.
Ermutigender B’treff Bütschwil
Nach viereinhalb Jahren sind die Erfahrungen im B’treff Bütschwil ermutigend, führt Sylvia Suter erläuternd aus. In der Gaststube, beim Bezug von Secondhandkleidern oder bei der Lebensmittelabgabe entstehen zwischen den Kundinnen und Kunden ganz natürliche Kontakte, aus welchen auch gemeinsame sinnvolle Aktivitäten resultieren. Der B’treff in Bütschwil hat sich zu dem entwickelt, was den Gründern vorschwebte. Der Ort ist für viele Menschen nicht einfach nur Anlaufstelle, sondern ein Platz, wo sie sich in einem ermutigenden Beziehungsnetz in ihrem eigenen Leben wieder besser oder neu orientieren können. «Hier leisten Freiwillige einen grossen Beitrag für das Ganze», kommentiert Nicole Stadler. «Stellen Sie sich einmal vor, wie viele soziale Kosten durch diese präventive Arbeit im Dienste der Gemeinden gespart werden.» Nur einen Haken hat das Ganze, sagt Thomas Lienhard, der sich dadurch aber nicht entmutigen lässt: «Vorläufig sind wir noch auf der Suche nach einer geeigneten Örtlichkeit.»
B’treff Bütschwil Bahnhofstrasse 18, Telefon 071 980 05 37, www. buetschwil-ganterschwil.ch B’treff Flawil, Bahnhofplatz 4, Flawil, Telefon 071 393 66 75 www.b-treff.ch