Ein bisschen bin ich schon auf die Welt gekommen, als ich zum ersten Mal auch mir bisher fremde Tätigkeiten ausüben musste. Zum Glück hat mir bei der Buchhaltung jemand geholfen. Und jetzt geht es sowieso schon besser. Aber so kurz nach der Gründung meiner Firma gibt’s schon noch viel «learning by doing». Ich habe erst im August die Backstube hier in Necker übernommen und bin seit Januar im Handelsregister eingetragen.
Das Handwerk habe ich von Grund auf in meiner Ausbildung zur Konditorin-Confiseurin EFZ erlernt. Ich habe zuerst auch in einer Konditorei als Angestellte gearbeitet. Mir war aber schnell klar, dass ich nicht auf Dauer angestellt sein möchte. Vor allem nicht in einer grossen Firma. Das hatte immer etwas von Fliessbandarbeit. Und Kundenkontakt hat man da nicht, das machen spezialisierte Verkäufer.
Also habe ich bei einer Konditorin in Frauenfeld, die den Schritt schon gewagt hatte, reingeschaut. Sie hat mich bestärkt, diesen Weg zu gehen. Als meine eigene Chefin kann ich nun auch besondere Produkte anbieten. Dazu gehören beispielsweise Torten, die speziell verziert sind und vielleicht auch mal etwas länger brauchen. So kann ich kreativ sein und neue Sachen versuchen. Das habe ich schon als Kind gerne gemacht, wenn ich am Mittwochnachmittag mit Schulfreundinnen Rezepte ausprobiert habe.
Momentan bin ich erst teilselbständig. Ich arbeite nebenher in einem Angestelltenverhältnis, allerdings nicht als Konditorin. Mein Arbeitgeber ist sehr flexibel. Das muss ich selbst natürlich auch sein. Der Nachteil an der Selbständigkeit ist, dass man nie fertig ist. Fixe Arbeitszeiten gibt es nicht, manchmal arbeite ich halt auch abends noch lange weiter. Trotzdem möchte ich irgendwann ganz auf die eigene Firma setzen können.
Aufgezeichnet von Ruben Schönenberger