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Kompliziertes wird verständlich

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Seit 1978 ist Heinz Müller Grundbuchverwalter. Er hat zahlreiche Veränderungen, unter anderem auch die Fusion der Politischen Gemeinde erlebt. Ende Februar wird er pensioniert.

Der Arbeitsplatz des Grundbuchverwalters Heinz Müller befindet sich im ersten Stock der Gemeindeverwaltung der Politischen Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann. Zusammen mit dem zweiten Grundbuchverwalter, Andreas Bochsler, einer Mitarbeiterin und einem Lernenden ist er für die Erledigung der Grundbuchgeschäfte zuständig. Seit 1996, allerdings je nach personeller Besetzung des Amts mit Unterbrüchen, ist Heinz Müller vorwiegend für die Grundbuchbereinigung zuständig.

1978, beim Amtsantritt in der damaligen Gemeinde Alt St. Johann, arbeiteten nebst dem Gemeindeammann Franz Bollhalder der Gemeindeschreiber, der Kassier sowie der neu gewählte Grundbuchverwalter, der auch für das Zivilstandsamt zuständig war, und zwei bis drei Lernende auf der Gemeindeverwaltung. Das Grundbuch war, wie der Name sagt, in echten Büchern verzeichnet. «Dabei mussten wir für Grundstückbeschriebe die Rechte und Lasten eines Grundstückes aus verschiedenen Protokollen zusammentragen», erzählt Heinz Müller.

Vom Werdenberg ins Toggenburg

Sein Rüstzeug holte sich der in Sevelen-Rans als Sohn eines Grenzwächters Aufgewachsene mit der Kaufmännischen Ausbildung auf der Gemeindeverwaltung Buchs. Dann folgte eine Anstellung beim Grundbuchamt Rorschacherberg. Berufsbegleitend wurden die nötigen Kurse besucht, und 1977 erwarb Heinz Müller das Patent als Grundbuchverwalter. Heute erfolgt die Ausbildung zum Grundbuchverwalter an der Gemeindefachschule.

So wie sich die Ausbildungsmöglichkeiten verändert haben, gab es auch bei der Arbeit Anpassungen. «Beim Amtsantritt waren erst die Dörfer Alt St. Johann und Unterwasser sowie die Gebiete Schwendi und Befang vermessen. Die weiteren Gebiete folgten Schritt für Schritt», erklärt Müller.

Mit der Vermessung wurden die Grundbuchblätter angelegt. Die Grundbuchdaten wurden aus den Protokollen auf das Losblattsystem übertragen. Die Grundbuchblätter sind die Vorgänger des heutigen EDV-Grundbuches. Der Grundbuchkreis Alt St. Johann ist der letzte Grundbuchkreis im Kanton St. Gallen, welcher das eidgenössische Grundbuch noch nicht eingeführt hat. «Der Grund dafür liegt bei den ziemlich spät erfolgten Vermessungen des Gemeindegebietes von Alt St. Johann», so Müller.

Verantwortlich für zwei Amtsstellen

Bereits vor der Fusion der Politischen Gemeinde übernahm der Alt St. Johanner Grundbuchverwalter auch das Grundbuchamt Wildhaus. Ebenso betreute Heinz Müller auch - bis zu deren Zen­tralisierung in Nesslau (heute Wattwil) - das Zivilstandsamt. «Beide Amtsstellen sind mit viel Kontakt zu ganz verschiedenen Menschen verbunden, und das hat mir immer Freude bereitet.» Geblieben ist mit dem Wegzug des Zivilstandsamts noch das Bestattungsamt, welches im Büro des Grundbuchamts angesiedelt war.

Gemeinsam auf Bike- oder Wandertouren gehen

Kurz vor der Pensionierung, diese erfolgt offiziell Ende Februar, freut sich Heinz Müller darauf, vermehrt Zeit mit seinen fünf Enkelkindern verbringen zu können. «Unsere beiden Söhne wohnen mit ihren Familien in Wildhaus. So haben wir Grosseltern Gelegenheit, etwas mit der fröhlichen Schar unternehmen zu können.» Zudem werde er öfter mit seiner Ehefrau Annelies eine Bike- oder Wandertour unternehmen. «Auch spontan mit dem Wohnmobil verreisen, einfach einsteigen und losfahren», kann sich der künftige Pensionist vorstellen. Treu bleiben wird er auch im neuen Lebensabschnitt der Blasmusik, dieses Hobby gehört seit 50 Jahren zu ihm.


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