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Mittagstisch ist gut angelaufen

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Schulergänzende Angebote gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die Schulen Oberes Neckertal bieten deshalb in St. Peterzell seit Januar einen Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung an. Leiterin Rosy Brändle zieht eine erste Bilanz.

Sie bieten an der Primarschule St. Peterzell seit dem 4. Januar einen Mittagstisch und Schülerbetreuung an. Wie sind die ersten paar Wochen verlaufen?

Rosy Brändle: Es war sehr interessant. Anfangs waren die Kinder noch zurückhaltend. Sie mussten zuerst mich und die anderen Kinder kennenlernen. Es war ein An-sich-Herantasten und Grenzenausloten. Mittlerweile wissen sie aber, was es leiden mag und wo bei mir die Grenze überschritten ist. Auch ich selbst habe in der Zeit die Kinder besser kennengelernt und kann ihr Verhalten einschätzen.

Wie viele Anmeldungen für den Mittagstisch haben Sie im Durchschnitt pro Tag?

Brändle: Zurzeit sind es zwei bis sechs Essen pro Tag. Das kann sich aber ändern.

Wie hat sich die Anzahl Anmeldungen seit dem Start entwickelt?

Brändle: Seit Januar ist eine Anmeldung dazugekommen - auch wenn nur auf begrenzte Zeit. Ich denke, dass die Leute erst einmal zuwarten, wie sich der Mittagstisch und die Nachmittagsbetreuung entwickeln. Wenn sie dann vom Angebot überzeugt sind und der Bedarf da ist, wird es sicherlich noch mehr Anmeldungen geben.

Haben Sie Schwachstellen im Konzept entdeckt?

Brändle: Konkret ist bis jetzt nichts zutage getreten. Es gibt aber jeden Tag Situationen, die ich neu einschätzen und beurteilen muss. Das Konzept der schulergänzenden Angebote ist in dem Sinne nie fertig. Es ist ein stetes Ausbauen und Entwickeln. Zudem stellen wir das Wohl der Kinder an oberste Stelle, so dass wir uns auch immer an den Bedürfnissen der Kinder orientieren, die gerade anwesend sind. Dabei helfen mir auch meine Erfahrungen, die ich vom Schulschwimmen und von meiner Arbeit bei der Tageselternvermittlung mitbringe.

Wer bereitet die Mahlzeiten zu?

Brändle: Da es im Moment maximal sechs Kinder sind, koche ich. Manchmal bekomme ich Hilfe von den Kindern - sei es beim Salatrüsten oder beim Tischdecken. Das Schöne dabei ist, dass ich keine Aufträge verteilen muss, sondern jedes Kind weiss, was zu tun ist. Ursprünglich war zwar geplant, dass ein Restaurant die Mahlzeiten liefert, aber bei diesem Mengen ist es weder für ein Restaurant noch für uns finanziell attraktiv. Wir müssen es aber neu beurteilen, wenn mehr Kinder kommen.

Wie sieht ein typisches Menu aus?

Brändle: Es gibt jeden Tag Fleisch, eine Beilage, Gemüse, Salat und ganz wichtig - Dessert. Ich versuche, Abwechslung in die Menus zu bringen, und bin natürlich auch für Wünsche und Anregungen der Kinder offen. Hauptsache ist aber, das Essen ist gesund und ausgewogen.

Haben sich bei den Kindern bereits Favoriten herauskristallisiert, und gab es Menus, die gar nicht gut ankamen?

Brändle: Weder noch. Es sind alles sehr dankbare Esser. Natürlich kann es vorkommen, dass ein Kind ein Gemüse nicht mag. Dann gibt es ja immer noch Salat, und Salat mögen alle. Aber eins von beidem müssen sie essen.

Wie gut wird die Nachmittagsbetreuung genutzt?

Brändle: Da würden wir uns eine grössere Beteiligung wünschen, denn zurzeit sind es maximal vier Kinder, die dieses Angebot nutzen. Dazu ist zu sagen, dass Eltern ihre Kinder auch so anmelden können, um einfach mal einen freien Nachmittag zu haben. Eine Anmeldung ist insofern nicht an bestimmte Bedingungen geknüpft.

Was machen Sie in der Zeit mit den Kindern?

Brändle: Die erste Stunde ist immer strukturiert, dass wir etwas gemeinsam machen. Beispielsweise basteln wir, spielen oder gehen in den Wald. Danach haben sie die Möglichkeit sich selbst zu beschäftigen oder Hausaufgaben zu machen. Insgesamt sind die Kinder sehr selbständig und lassen ihrer Phantasie freien Lauf, so dass es ihnen nie langweilig ist.

An der Informationsveranstaltung im vergangenen November kam die Frage nach Aufgabenhilfe auf. Hat sich in der Beziehung zwischenzeitlich Bedarf angezeigt?

Brändle: Nein. Für Aufgabenhilfen braucht man Ruhe, und die kann ich nicht bieten. Aber wenn sich ein Kind von den spielenden Kindern nicht ablenken lässt, kann es gerne die Hausaufgaben machen, und ich unterstütze es gerne bei Fragen. Aber die spielenden Kinder sollen auch ihren Platz haben.

Daneben, dass die Kinder ein Mittagessen bekommen und betreut werden. Wie können Sie sonst von diesen schulergänzenden Angeboten profitieren?

Brändle: Da sie in einer Gruppe sind, lernen sie, ihre Sozialkompetenzen zu schulen. Dies gilt vor allem für Einzelkinder, die den Umgang mit anderen nicht immer gewohnt sind. Hier müssen sie sich an Strukturen und Regeln halten, lernen zu teilen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und Konflikte zu lösen, die nun einmal vorkommen, wenn Kinder zusammen sind.

Wann ist der Umzug in die neuen Räume im Schulhaus Baumgarten geplant?

Brändle: Wie ich gerade erfahren habe, wird es nicht, wie ursprünglich geplant, im April, sondern erst im Juni so weit sein. Aber irgendwie werde ich das Provisorium hier vermissen. Denn wir wurden sehr herzlich aufgenommen, und die Zusammenarbeit ist sehr angenehm.

Auskunft und Anmeldung bei: Rosy Brändle, Telefon 075 419 94 66 oder über rosy.braendle@schule-on.ch

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