HEMBERG. Die Vorgemeinde der Primarschulgemeinde Hemberg von Mittwochabend war geprägt vom geplanten Bau einer neuen Mehrzweckhalle beim Schulhaus Dreieggli. Für Schulratspräsidentin Elsbeth Roth ist ein Neubau die einzig richtige Entscheidung. «Wir haben uns vor fünf Jahren für einen Alleingang entschieden, als wir uns von den Fusionsverhandlungen mit den Schulen des oberen Neckertals zurückgezogen haben», sagte sie. Daraus sei für den Schulrat klar der Auftrag ergangen, dass sich die Schulgemeinde alleine weiterentwickeln müsse. «Dazu gehört neben dem pädagogischen Bereich auch die Infrastruktur. Es ist eine Tatsache, dass die jetzige Turnhalle mit Blick auf die steigenden Schülerzahlen zu klein wird und ausserdem sanierungsbedürftig ist», erläuterte Elsbeth Roth. Zudem sei der Zeitpunkt für eine solche Investition äussert günstig. Denn zum einen kann es sich die Gemeinde leisten, zum anderen waren die Zinsen noch nie so tief. Insgesamt werde der Neubau zwischen 4,5 und 5 Millionen Franken kosten. «Zur Ausarbeitung des detaillierten Projekts mit Kostenvoranschlag wird der Schulrat an der Bürgerversammlung einen Projektierungskredit in der Höhe von 195 000 Franken beantragen», sagte Roth.
Baubeginn im April 2017
Im Zuge der Ausschreibung des Projekts hätten sich neun Architekturbüros beworben. Die Wahl der Jury, bestehend aus der Baukommission und zwei neutralen Architekten, fiel schliesslich auf das Architekturbüro Alex Buob AG aus Rorschacherberg. Die Halle wird an demselben Platz stehen, wo die alte Halle steht. Die Frage aus dem Publikum, was mit der Zivilschutzanlage (ZVA) geschehe, beantwortete Roth damit, dass diese nicht mehr gebraucht werde und die Mehrzweckhalle auf das Niveau der ZVA abgesenkt werde. «So passt sich der Neubau sehr gut ins Dorfbild ein», sagte Roth. Es sei richtig, dass der Einbau einer fixen Bühne teurer ist als der einer mobilen, antwortete Roth auf eine andere Frage. Dies sei aber von den Vereinen und der Schule ausdrücklich so gewünscht worden. Dennoch sei nicht geplant, von den Vereinen einen finanziellen Beitrag an den Baukosten zu verlangen. «Während der einjährigen Bauzeit werden wir auf das Angebot von St. Peterzell und Wald-Schönengrund zugreifen und die Kinder einmal die Woche für den Turnunterricht dorthin fahren», sagte Elsbeth Roth.
Im Herbst soll das fertige Projekt den Stimmbürgern an einer ausserordentlichen Bürgerversammlung vorgelegt werden. Vorausgesetzt, es wird angenommen, soll Mitte April 2017 mit den Bauarbeiten begonnen werden, damit die Mehrzweckhalle Anfang April 2018 bezugsbereit ist. «Machen wir es jetzt, für unsere Kinder und für uns. Der Zeitpunkt ist günstig.»
Guter Rechnungsabschluss
Der Aufwand der Primarschulgemeinde Hemberg 2015 lag mit rund 1,66 Millionen Franken um etwa 11 000 Franken unter Budget. «Dies ist unter anderem zurückzuführen auf deutlich tiefere Lohnkosten, weniger Aufwand bei Anschaffungen von Kindergartenmobiliar sowie der Wärmeenergie»; erläuterte Elsbeth Roth. Einen grossen Mehraufwand bei der Sonderschulung begründete sie mit einem Neuzuzug.
Für 2016 sind Investitionen in der Höhe von rund 237 000 Franken vorgesehen. Mitberücksichtigt dabei sind die 195 000 Franken des Projektierungskredits. Insgesamt meldet die Primarschulgemeinde Hemberg für das Jahr 2016 einen Bedarf in der Höhe von knapp 1,9 Millionen Franken an.