ST.PETERZELL. Nach einem kurzen Nachruf und einer Gedenkminute an den kürzlich tödlich verunglückten Andreas Forrer, der bis 2012 als Präsident der Oberstufenschulgemeinde und nach der Fusion als Mitglied des Schulrates amtete, leitete Schulratspräsident Werner Raschle zum geschäftlichen Teil über.
«2015 war ein arbeitsreiches Jahr», begann er schliesslich die 4. ordentliche Schulbürgerversammlung der Schule Oberes Neckertal. So wurden zahlreiche Projekte umgesetzt und gestartet: Dazu gehörten unter anderem die Erarbeitung der Schulbroschüre «Schule Oberes Neckertal von A bis Z», der Bau des neuen Spiel- und Begegnungsplatzes, die Ausarbeitung eines neuen Informatikkonzepts, die Einführung der Schulergänzenden Angebote und nicht zuletzt die Sanierung des Schulhauses Baumgarten. «Neben all diesen erfreulichen Entwicklungen, bereiten mir aber die zahlreichen Abgänge aus dem Schulrat und der Geschäftsprüfungskommission (GPK) Bauchschmerzen, denn es treten insgesamt neun Personen aus diesen Gremien zurück», sagte Werner Raschle. In Anbetracht dessen, dass es immer schwieriger wird, solche Vakanzen zu besetzen, stellte der Schulrat den Antrag, die Anzahl Schulräte von sieben auf fünf und die GPK von fünf auf drei Mitglieder zu reduzieren. Die 28 anwesenden Stimmbürger entsprachen diesem Antrag einstimmig. Ebenso verabschiedeten sie die Rechnung 2015 sowie das Budget 2016 ohne Gegenstimme.
Stetig sinkender Steuerbedarf
Im vergangenen Jahr war der Steuerbedarf mit rund 5,08 Millionen Franken so tief wie noch nie. Die Rechnung schloss mit rund 16 200 Franken über Budget ab. «Insbesondere die neue Unterrichtsform an der Oberstufe, Umstrukturierungen an der Primarschule sowie zahlreiche kleinere Einsparungen haben zu dieser guten Entwicklung geführt», sagte Werner Raschle. Die Finanzplanung sehe auch für die kommenden Jahre einen sinkenden Steuerbedarf vor. Dies vor allem, weil grosse Abschreibungen für die Mehrzweckhalle und das Primarschulhaus wegfallen. Unter den gegebenen Umständen verzichtete Werner Raschle darauf, näher auf die einzelnen Konten einzugehen.
Die Schülerzahlen in der Primarstufe bewegen sich bis zum Schuljahr 2019/20 zwischen 75 und 78 Kindern, sind also mehr oder weniger konstant. Die Anzahl Schüler an der Oberstufe bewegen sich in diesem Zeitraum entsprechend zwischen 86 und 91 Jugendlichen. Ab dem Schuljahr 2019/20 ist aber aufgrund steigender Geburtenzahlen auch mit mehr Schülern zu rechnen, so dass im Schuljahr 2025/26 das Maximum von 121 zu beschulenden Kindern erreicht wird.
Mehr Kompetenzen
Auch wenn die Zustimmung der Stimmbürger zur Reduktion der Mitgliederzahl des Schulrates sowie der GPK keinen Zweifel aufkommen liess, tauchten dennoch ein paar Fragen auf. Beispielsweise wollte ein Bürger wissen, ob die Arbeit für fünf Schulräte nicht zu viel sei und es nicht noch schwieriger werde, Leute zu finden, die dieses Amt übernehmen wollten. «Wir wollen den Schulleitern mehr Kompetenzen übergeben, so dass Arbeiten und Entscheidungen, die den Schulalltag direkt betreffen, bei ihnen liegen», antwortete Werner Raschle. Das bedeute jedoch nicht, dass immer alleine entschieden werde, in der Regel werde Rücksprache mit dem Team gehalten. Zudem werden die Kompetenzen, zum Beispiel die Bewilligung von Ferientagen betreffend, genau definiert.
Die GPK hingegen könne weiterhin ohne jegliche Rücksprache mit dem Schulrat eine externe Revision beantragen. «Schliesslich kontrolliert ja die GPK den Schulrat. Da wäre es komisch, wenn sie diesen um sein Einverständnis zu einer externen Kontrolle fragen müsste», sagte Werner Raschle.