REGION. Jede Toggenburgerin und jeder Toggenburger verfügt im Jahr 2016 über eine durchschnittliche Kaufkraft von 32 728 Euro. Dies geht aus einer Prognose hervor, die das Marktforschungsinstitut GfK dieser Tage veröffentlicht hat. Damit liegen die Einwohner im Thur- und Neckertal deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von 42 300 Euro. Auch im Kantonsvergleich ist das Toggenburger Einkommensniveau geringer als der sanktgallische Durchschnitt von 36 905 Euro. Die Gesamtsumme der Kaufkraft liegt 2016 in der Schweiz bei 349 Milliarden Euro.
Summe aller Nettoeinkünfte
GfK definiert die Kaufkraft als Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung. Neben dem Nettoeinkommen aus selbständiger und unselbständiger Tätigkeit werden ebenso Kapitaleinkünfte und staatliche Zahlungen wie Arbeitslosenunterstützung, Kindergeld und Renten zur Kaufkraft hinzugerechnet. Nicht berücksichtigt sind indessen die Ausgaben für Miete, Versicherungen sowie die Lebenshaltungskosten (Strom, Bekleidung, Sparen). Das weltweit tätige Marktforschungsinstitut, das die erste Kaufkraftberechnung bereits 1937 veröffentlichte, hat seinen aktuellen Angaben einen Euro-Frankenkurs von 1,0892 zu Grunde gelegt. Um die internationale Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wird die Kaufkraft in Euro bemessen. Diese Daten bilden in vielen Branchen eine wichtige Grundlage für die Vertriebs- und Marketingplanung zahlreicher Unternehmen.
Kanton Zug am höchsten
Die Bewohner des wohlhabendsten Kantons, Zug, verfügen mit 64 990 Euro über das Anderthalbfache an Kaufkraft gegenüber dem Schweizer Durchschnitt. Die tiefste Pro-Kopf-Kaufkraft wird mit 34 095 Euro im Kanton Jura registriert. Die Bewohner der zweit- und drittplazierten Kantone, Schwyz und Nidwalden, liegen 35 und 22 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt. Glarus, Uri und der Jura als die drei kaufkraftschwächsten Kantone rangieren zwischen 13 und 19 Prozent unter dem nationalen Mittelwert. Auch innerhalb der Kantons St. Gallen lassen sich Vergleiche anstellen. Im Wahlkreis See-Gaster verfügen die Einwohner über durchschnittlich 39 130 Euro - und damit über 6404 Euro oder umgerechnet 6973 Franken Franken mehr als im Toggenburg.
Schlusslicht Entlebuch
Der Vergleich auf Bezirks- oder Wahlkreisebene zeigt darüber hinaus, dass das Toggenburg zu den fünf kaufkraftschwächsten Gegenden der Schweiz zählt. Einzig im Entlebuch (LU) ist das nominal verfügbare Nettoeinkommen mit 32 044 Euro noch tiefer als im Thur- und Neckertal.
Mit 33 540 Euro leicht höher als hier liegt es indessen im District Val-de-Travers (NE). Zum vereinfachten Vergleich geben die Statistiker übrigens die Kaufkraft, wie in der Grafik zu erkennen, mit Indexpunkten an. Liegt der landesweite Index bei 100, so kommt das Toggenburg noch auf 77,4 Indexpunkte, während das Entlebuch 75,8 und das Val de Travers 79,3 Indexpunkte zählen.
Doch ob Ost- oder Zentralschweiz - die Kaufkraft liegt hierzulande noch immer deutlich über jener in Starnberg bei München, dem mit 31 850 Euro kaufkraftstärksten Kreis in ganz Deutschland.