BRUNNADERN. Das gestalterische Flair ist eine der Gemeinsamkeiten von Marina Gerig und Stefan Rüegg. Das Paar fertigt Skulpturen aus Schwemmholz und Flusssteinen an.
Am kommenden Freitag, den 29. April, findet die Vernissage unter dem Titel «Holz und Stein» mit rund 15 Werken statt, dies in der Bibliothek Brunnadern mit Beginn um 19 Uhr. Der Anlass wird von Panflötenmusik umrahmt, und es wird gemäss Mitteilung der Organisatoren ein Apéro offeriert.
Das Holz als Ausgangslage
Den Weg zum künstlerischen Schaffen fanden Marina Gerig und Stefan Rüegg «per Zufall», wie sie sagen. Begonnen hatte das Ganze folgendermassen: Im Sommer 2014 bezog Marina Gerig ihre erste eigene Wohnung. Diese wollte die junge Frau schön und mit individueller Note einrichten. Sie kam schliesslich auf die Idee, als Dekoration einen Turm aus flachen Flusssteinen zu bauen. Gemeinsam mit ihrem Freund begann Marina Gerig zu planen, zu sammeln und zu werken. Bald war ihre erste Skulptur fertig. Sie fand ihren Platz in Marina Gerigs Stube - schon bald wird sie in Brunnadern zu sehen sein.
Dank des Turms war das Paar auf den Geschmack gekommen. Wieder gingen die zwei Toggenburger auf die Suche nach geeigneten Steinen, und schnell stand für sie fest, dass sie fortan auch Schwemmholz für ihre Skulpturen verwenden wollten. Dieses dient jeweils als Ausgangslage. «Am Holz verändern wir so wenig wie möglich», erklärt der 24jährige, in Necker wohnhafte Schreiner Stefan Rüegg. «Seine Form inspiriert uns dann zur weiteren Gestaltung in Kombination mit Steinen.» Die meisten für die Werke verwendeten Naturmaterialien stammen aus dem Toggenburg, vom Ufer der Thur und des Neckers. «Wir sind gerne draussen unterwegs. Das lässt sich ideal mit dem Sammeln verbinden», sagt Marina Gerig. «Es ist jeweils spannend, sich überraschen zu lassen, was man so alles findet.» Für die 29jährige Kauffrau aus Bütschwil ist die Kunst ein Ausgleich zum Beruf. Auch die Arbeit in der Werkstatt von Stefan Rüeggs Vater bereite ihr Freude. Mit einer Ständerbohrmaschine werden die Steine dort mit Löchern versehen. So können sie anschliessend auf den Eisenstangen, welche für die Stabilität der Skulpturen sorgen, fixiert werden. Bei manchen Werken befindet sich zuunterst eine schwere Platte aus Stahl oder Chromstahl, damit die Kreationen nicht aus dem Gleichgewicht geraten.
Arbeit mit drei Phasen
Für das Paar ist die Kunst ein «verbindendes Hobby»: Wir geniessen es, gemeinsam Zeit zu verbringen. Insbesondere dann, wenn dabei eine einzigartige Skulptur entsteht.» Besonders gut gefällt den beiden, dass ihre Arbeit aus mehreren Phasen besteht: Die Natur erleben, Ideen entwickeln und diese handwerklich umsetzen. Das ist es, was sie an dieser Tätigkeit fasziniert und was ihnen Freude bereitet.