Die Toggenburger Messe (TOM) ist Geschichte. Wie geht es Ihnen?
Peter Kroll: Mit geht es sehr gut. Ich bin stolz, dass es uns gelungen ist, die fünfte Regionalmesse für das Toggenburg so zu organisieren, dass die Besucher und die Aussteller zufrieden waren.
Welche Bilanz ziehen Sie von der dreitägigen Ausstellung?
Kroll: Es war grossartig. Der Regen vom Sonntag schuf für die Aussteller auf dem Aussengebiet zwar nicht die idealen Bedingungen. Aber es hat uns geholfen, dass wir am Sonntag volles Haus gehabt haben.
Sie standen dem OK zum fünften- mal als Präsident vor. Gibt es da noch Überraschungen?
Kroll: Ich habe mir gewünscht, dass alles reibungslos klappen würde, aber ich hatte keine Gewissheit dafür. Alle im OK hofften, dass möglichst viele Besucher kommen werden, um sich die schönen Stände anzuschauen und mit den Ausstellern Kontakte zu pflegen. Für uns war überraschend, dass 92 Prozent unserer Aussteller aus dem Toggenburg kamen. Das ist eine Steigerung von fünf Prozent gegenüber vor drei Jahren. Das macht uns stolz, denn gerade die regionalen Aussteller geben sich grosse Mühe, um ihr Produkt oder ihre Dienstleistung an einem schönen Stand zu präsentieren.
Welches war Ihr persönliches Highlight dieser TOM?
Kroll: Ich kann es nicht sagen, denn es gab so viele tolle Sachen zu sehen. Ich habe viele Besucher mit einem Lachen und viele zufriedene Aussteller gesehen, das war für mich sehr schön.
Sie haben bereits während der Ausstellung viele Rückmeldungen erhalten. Entspricht die TOM einem Bedürfnis im Toggenburg?
Kroll: Auf jeden Fall. Grössere Gewerbeausstellungen kennt man eher in den Agglomerationen von Städten und weniger auf dem Land. Ich denke, gerade das ist der Grund, warum das Interesse von den Ausstellern und dem Publikum an der TOM so gross ist.
Dieses Mal gab es eine Sonderschau zum Thema Landwirtschaft. Welche Reaktionen haben Sie erhalten?
Kroll: Sie ist sehr gut angekommen. Der St. Galler Bauernverband hat diese Sonderschau in enger Zusammenarbeit mit dem OK realisiert. Wir haben den Bauern den Platz und die Infrastruktur zur Verfügung gestellt und sie haben diesen mit interessanten Inhalten gefüllt. Sie haben sogar die Bienenzüchter hinzugenommen. Das ergab eine sehr informative und lehrreiche Sonderschau. Sie war gut besucht, auch wenn die Besucher die Treppe hinaufsteigen mussten, um zur Sonderschau zu gelangen.
Sie betonten bereits die Regionalität der TOM. Ist genau das das Geheimnis des Erfolgs der Ausstellung?
Kroll: Auf diese Frage habe ich keine eindeutige Antwort. Ich glaube aber, dass es sich unter den Gewerbetreibenden herumspricht, dass die TOM eine gute Sache ist. Es gab dieses Jahr mehrere Stände, auf welchen sich zwei Firmen präsentiert haben, die sich ergänzen.
Gibt es Branchen oder Vertreter von Ortschaften, die aus Ihrer Sicht fehlen?
Kroll: Von den Branchen her haben wir einen guten Mix. Aber ich wünschte mir mehr Betriebe aus dem Neckertal. Sie haben ja sonst kaum Gelegenheit, sich einem grösseren Publikum zu präsentieren. Die Gemeinden im Thurtal sind bereits gut vertreten. Aber schliesslich ist es mir wichtig, dass die Aussteller aus dem Toggenburg stammen und nicht aus einer anderen Region. Wir sollten an der TOM dem Gewerbe aus dem Toggenburg die Möglichkeit bieten, ihre Stärke zu zeigen. Sie sind auch immer mit Herzblut bei der Ausstellung.
Sie konnten in diesem Jahr einen neuen Zuschauerrekord verzeichnen. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Kroll: Zum einen denke ich, dass das Gewerbe für die Besucher interessant ist. Zum anderen führe ich dies auch auf das vielfältige Rahmenprogramm zurück. Einige haben vielleicht spontan entschieden, die TOM zu besuchen. Es hat sich ja gelohnt, weil die Ausstellung sehenswert war. Zudem hat man sich hier getroffen, und zwar über alle Generationen hinweg. Auch ich habe einige Personen getroffen, die ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe.
Könnte die TOM noch mehr Leute aufnehmen?
Kroll: Mit den jetzigen Platzverhältnissen sind wir zu gewissen Zeiten an unsere Grenzen gestossen. Es gab aber auch Zeiten, wo es noch mehr Besucher vertragen hätte. Wir wissen, dass es am Samstag und Sonntagnachmittag Gedränge gibt. Wir haben rund um die Markthalle Toggenburg den vorgegebenen Platz. Da wir ein Aussengelände möchten, können wir kein zusätzliches Zelt aufbauen. Wir können also nicht grösser werden, und wir wollen es auch nicht.
Wirkt sich der Zuschauerrekord finanziell aus?
Kroll: Nein. Die Einnahmen aus den Eintritten beeinflussen unser Ergebnis nicht so stark. Wir brauchen die höheren Einnahmen durch Eintritte aber auch, denn die TOM 2016 war teurer als diejenige vor drei Jahren. Zum einen haben wir mehr investiert, und zum anderen gab es eine Teuerung, die wir an verschiedenen Stellen gemerkt haben.
Unser Ergebnis zielt auf eine schwarze Null hin, denn wir sind ja nicht gewinnorientiert. Ein allfälliger Überschuss käme in die Rückstellungen, die wir aus vorherigen Ausstellungen gebildet haben.
Zum ersten Mal gab es im Eventzelt eine TOM-Lounge, die zusammen mit dem Hauptsponsor St. Galler Kantonalbank betrieben wurde. Wie wurde die vom Publikum aufgenommen?
Kroll: Wunderbar. Einen solchen Erfolg haben wir uns so nicht vorgestellt. Wir haben zwar gedacht, dass dies eine Aufwertung vom Festzelt ist, aber wir waren überwältigt.
Ergänzt wurde das Rahmenprogramm mit zwei Konzerten am Freitag- und Samstagabend. Welche Bilanz ziehen Sie?
Kroll: Auch dies haben wir zusammen mit der St. Galler Kantonalbank auf die Beine gestellt und es hat wie eine Bombe eingeschlagen. Unser Unterhaltungschef Geni Scherrer hat zwei tolle Bands ausgesucht. An beiden Abenden hatten wir eine wunderbare Stimmung im Zelt und dies hat viele Leute angezogen, das Zelt war beide Abende voll besetzt. Es war wirklich ein Riesenfest, das Jung und Alt gefallen hat.
Wird es wieder eine TOM geben?
Kroll: Ja, am letzten Wochenende im April 2019.
Sie halten also am Dreijahres-rhythmus fest?
Kroll: Ja, denn für uns hat sich dieser Rhythmus bewährt. Von den Ausstellern haben wir gehört, dass die drei Jahre eine gute Kadenz ist, die ihnen sehr entgegenkommt.