Quantcast
Channel: Ostschweiz - St. Gallen - Toggenburg
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1001

Alle für den neuen Bus

$
0
0
Die Genossenschafter des Busbetriebs Lichtensteig-Wattwil-Ebnat-Kappel gaben diskussionslos grünes Licht für den Kauf eines neuen Busses. Letztes Jahr beförderte der Busbetrieb eine Rekordzahl von Passagieren.

EBNAT-KAPPEL. 17 Stimmberechtigte waren an die Generalversammlung der Genossenschaft Busbetrieb Lichtensteig-Wattwil-Ebnat-Kappel (BLWE) in die Fabrik in Ebnat-Kappel gekommen. Verwaltungsratspräsident Felix Brander und Geschäftsführer Heiri Güttinger informierten über das Geschäftsjahr 2015. Die Genossenschafter genehmigten alle Anträge des Verwaltungsrats, unter anderem 410 000 Franken für den Kauf eines neuen Busses Mercedes Citaro (siehe Zusatz).

Verdichtung in der Stosszeit

Der Fahrplan zwischen Wattwil und Ebnat-Kappel ist eng. Mehrmals kam es vor, dass Reisende nach St. Gallen den Voralpen-Express (VAE) in Wattwil verpassten. Dieses Problem will der BLWE mit der Einführung des Viertelstundentakts in den Hauptverkehrszeiten am Morgen und am Abend lösen. Der Viertelstundentakt bleibt auf die Strecke zwischen Wattwil und Ebnat-Kappel beschränkt.

Die Hoffnung dahinter ist, dass Personen, die unbedingt den VAE erreichen wollen, den früheren Bus nehmen. Die Pendler, deren Ziel Wattwil selber ist oder die auf die S-Bahn wechseln wollen, könnten weiterhin den Bus benutzen, der zur halben oder vollen Stunde in Wattwil eintrifft. Die Mehrkosten des Viertelstundentakts gegenüber dem heutigen Angebot belaufen sich laut Felix Brander auf 100 000 Franken im Jahr. Natürlich muss die öffentliche Hand das neue Angebot bestellen. Die Verdichtung des Fahrplans ist deshalb erst auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2017 umsetzbar. Felix Brander ist aber zuversichtlich, dass das Geld dafür bewilligt wird. Haltestellen aufzuheben, um Zeit zu sparen, war kein Thema. Das letzte Jahr verlief für den BLWE unfallfrei. Auf Vorschlag von Urs Bichler wurden mehrere Haltestellen mit Solarpanels ausgerüstet. Die Haltestellenbeleuchtung funktioniert automatisch. Sie ist unabhängig vom öffentlichen Stromnetz. Eine leistungsfähige Batterie soll dafür sorgen, dass eine Reserve für eine Woche besteht, wenn die Sonne einige Tage lang nicht zu sehen ist.

Mehr Passagiere

Letztes Jahr stieg die Zahl der Passagiere um 26 838 oder gut drei Prozent auf 841 530 Personen und damit auf einen neuen Rekordwert. Knapp eine halbe Million Menschen fuhr zwischen Wattwil und Ebnat-Kappel, der Rest zwischen Wattwil und Lichtensteig. Rückläufig war dagegen nach mehreren Wachstumsjahren die Frequenz des Nachtbusses von Wil nach Nesslau und Ebnat-Kappel. Statt 9688 waren es noch 9291 Personen. Der Nachtbus und der abendliche Bahnersatzbus im Obertoggenburg zählen zum Nebengeschäft des BLWE. Felix Brander wies auf den Wegfall der Lokalzone im ganzen Ostwind-Gebiet hin. Diese verschwindet mit dem Fahrplanwechsel im nächsten Dezember. Es sei aber nicht verboten, vorher einige billige Billette zu kaufen, sagte er. Für Personen ohne Halbtaxabo steigt der Billetpreis um einen Drittel von 2,30 auf 3,10 Franken. Mit dem Halbtaxabo sind es 2,60 statt 2,10 Franken, also fast einen Viertel mehr.

Gewinn fliesst in Reserven

Der Gewinn erreichte 145 704 Franken, 10 000 Franken weniger als 2014. Er ist vor allem den Nebengeschäften zu verdanken. Tiefer als 2014 waren der Verkehrsertrag und die Abgeltungen an den BLWE. Auf der Ausgabenseite fiel der Fahrzeugunterhalt günstiger aus. Zudem sparte der BLWE dank den tiefen Ölpreisen Geld beim Einkauf von Treibstoff. Der Gewinn fliesst in die gesetzlichen und in die freien Reserven. Der BLWE beschäftigt sieben Vollzeitchauffeure und vier Ablöser in Teilzeit. Dazu kommen vier Frauen, die ebenfalls in Teilzeit die Busse reinigen. Letztes Jahr wurde Emil Tobler nach 22 Jahren Tätigkeit als Chauffeur für den BLWE pensioniert.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 1001