TOGGENBURG. Vor kurzem hat das Departement des Innern dem Kantonsrat die Botschaft für die Lotteriefonds-Beiträge 2016 zugestellt (siehe Kasten). Der Kanton erachtet auch einige Projekte aus dem Toggenburg unter verschiedenen Titeln als förderungswürdig.
Insgesamt sollen Beiträge in Höhe von 138 700 Franken in Toggenburger Projekte fliessen. Die kantonsübergreifende Ausstellung zur Geschichte der Textilindustrie und das Theaterprojekt «Rond om de Säntis», die auch im Toggenburg Station machen, sind in dieser Zahl nicht eingeschlossen, weil es nicht so einfach ist, die anteiligen Kosten den Toggenburger Aktivitäten zuzuordnen.
Treppenhaus bleibt erhalten
Das frühere Schulhaus Bunt in Wattwil stammt aus dem Jahr 1865 und wurde im klassizistischen Stil erbaut. Es soll nach Absprache mit der Denkmalpflege für 2,26 Millionen Franken renoviert werden. Geplant sind der Einbau von vier Wohneinheiten. Auf der Südseite werden unter anderem Balkone angebaut. Das grosszügige Treppenhaus und die Innenausstattung sollen erhalten bleiben. Die Fassade gegen die Strasse bleibt unverändert erhalten. Der Lotteriefonds soll einen Beitrag von 77 000 Franken an die Renovationskosten ausrichten. Es handelt sich um den grössten Einzelbeitrag mit Toggenburger Bezug, der in der diesjährigen Botschaft erwähnt ist.
Musical wird unterstützt
Das Jodel-Musical «Stilli Zärtlichkeite» soll einen Beitrag von 20 000 Franken erhalten. Das Musical soll ab Oktober an zehn Orten in der Schweiz gezeigt werden. Das Drehbuch und die meisten Lieder stammen aus der Feder des Hemberger Musikers und Komponisten Ruedi Roth. Ein Jodler-Musical habe es noch nicht gegeben. Der Kanton begrüsse die «innovativen Tendenzen einer lebendigen Jodelkultur», heisst es in der Botschaft an den Kantonsrat. Die Premiere ist in Wattwil geplant. Von den Gesamtkosten von 360 000 Franken sollen 137 000 Franken durch Sponsoring und durch Kulturförderungsgelder aufgebracht werden und der Rest durch ehrenamtliche Leistungen und Eintritte der Besucher.
10 000 Franken soll das Jugendorchester «il mosaico» erhalten. Es plant ein Projekt mit dem finnischen Jazz-Musiker Iiro Rantala. Er wird unter anderem eine Eigenkomposition für «il mosaico» bearbeiten und mit dem Jugendorchester aufführen. Geplant sind Konzerte in Lichtensteig, Rapperswil, St.Gallen und Wil. Das Projekt soll 50 000 Franken kosten.
Jubiläum in St. Peterzell
20 000 Franken erhält der Verein Ereignisse Propstei St. Peterzell für die - laut Botschaft - «15jährige Jubiläumsausstellung». In der Propstei werden im Spätsommer Kinderbücher gezeigt, welche grösstenteils aus den 1970er-Jahren stammen. Es sei eine Zeit des Aufbruchs in der Kinderbuch-Literatur gewesen, heisst es in der Botschaft. Neben der Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm für verschiedene Altersgruppen. Die Gesamtkosten des Jubiläumsprojekts belaufen sich auf 70 000 Franken. Die Ausstellung «iigfädlet» über das textile Kulturerbe der Ostschweiz weist auf die enorme Bedeutung der Textilindustrie seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hin. Das Ausstellungsprojekt ist kantonsübergreifend und besteht aus verschiedenen Teilausstellungen. Eine davon ist im «Ackerhus» in Ebnat-Kappel geplant. Das Ausstellungsprojekt kostet 851 000 Franken und soll mit 40 000 Franken aus dem Lotteriefonds gefördert werden.
Die Märchenkarawane wird mit dem Theaterprojekt «Rosis Wirbelwind - Rond om de Säntis» unter anderem im Toggenburg gastieren. In zu Theatersälen umgebauten Wohnwagen sind pro Abend bis zur vier Stücke zu sehen. Der Kanton will das Projekt mit 25 000 Franken unterstützen.
Geld für Lehrbienenstand
Der von den Toggenburger Bienenzüchtervereinen geplante Lehrbienenstand in Wattwil soll aus dem Lotteriefonds einen Beitrag von 11 000 Franken erhalten. Der Lehrbienenstand dient der Grundausbildung und der Weiterbildung von Imkern. Er soll im nicht mehr für Schiesszwecke benutzten Schützenhaus Schlosswis in Wattwil eingerichtet werden. Die Kosten betragen 73 000 Franken (Bericht in der Ausgabe vom 13. April).
Es handelt sich um den fünften Lehrbienenstand im Kanton nach Berschis, Flawil, Frümsen und Kaltbrunn. Der Kanton knüpft seinen Beitrag an eine massgebliche Beteiligung der Toggenburger Gemeinden. Einige Gemeinderäte haben schon Beiträge gesprochen.