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Nebeneinander von Jung und Alt

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Mit einem Jubiläumsabend feierte die Schützengesellschaft Bütschwil am Samstag ihr 175jähriges Bestehen. Das Jubiläumsschiessen geht weiter und findet am kommenden Wochenende seinen Abschluss.

BÜTSCHWIL. Um Punkt 18 Uhr wurde am Samstag im Schützenhaus Bächli der erste Teil des Jubiläumsschiessens 175 Jahre Schützengesellschaft Bütschwil (SGB) beendet, das am nächsten Samstag und Sonntag fortgesetzt wird. Bereits haben 500 Schützinnen und Schützen der Jubilarin die Ehre erwiesen. Damit war allerdings nicht Feierabend, denn kurz nachdem der letzte Schuss verhallt war, trafen sich die Mitglieder und Gäste zum Jubiläumsabend, darunter Ehrenmitglieder und Jungschützen, Gemeinde- und Verbandsvertreter sowie die Nachbarn.

Nach dem Apéro im Freien, bis es wieder einmal zu regnen begann, servierten Wirtin Heidi Hollenstein und ihr Team im Festzelt vor dem Schützenhaus ein feines Nachtessen, das von einer mit Pointen gespickten Ansprache von OK-Präsidentin Rösli Widmer und Einspielungen von DJ Sonja aufgelockert wurde.

Heirat mit dem Infanterieverein

In ihrem kurzen Rückblick bis ins Gründungsjahr 1840 zurück erfuhren die Anwesenden, «dass man sich damals in Gottes freier Natur mit dem Stutzer und Hinterlader zufrieden gab». Später traf man sich auf dem Schiessplatz nahe der Brauerei. Rösli Widmer: «Was heute mit Streicheleinheiten vom Gerätli aus der Westentasche geschieht, mit den Worten <Schatz, es wird heute etwas später, bin am Endschiessen< erledigte dereinst der Pfarrer von der Kanzel mit <Eidgenossen, denket dra, hüt isch Endschüsse>. Damit war der Familiensonntag für Mutter und Kinder ganz einfach abgesichert gewesen für die holde Männlichkeit.»

Man schrieb das Jahr 1936, als die SGB die Heirat mit dem Infanterieverein einging. Das 100-Jahr-Jubiläum wurde wegen der zweiten Mobilmachung von 1940 erst zehn Jahre später begangen. Im weiteren Verlauf ihrer Ansprache erwähnte sie verschiedene Begebenheiten aus den vergangenen Jahren und würdigte die Verdienste insbesondere der Ehrenmitglieder, aber auch verdienter Mitglieder. Darunter Ehrenpräsident Georg Breitenmoser, August Meile, der sich als Jungschützenleiter seit Jahren erfolgreich für den Nachwuchs einsetzt, und die nimmermüde Festwirtin Heidi Hollenstein. Rösli Widmers Wunsch für die Zukunft der SGB: «Dass die Jungen im Schiesssport weiterhin den Alten nacheifern.»

Ein Franken für jedes Jahr

Vizepräsident Erich Hagmann und Geschäftsstellenleiterin Ursula Schönenberger überbrachten am Samstag die Grüsse des St. Gallischen Kantonalschützenverbandes. Hagmann betonte, in den vergangenen Jahren habe sich der Schiesssport grundlegend verändert. Wo früher jeder stolz gewesen sei, in einem Schützenverein Mitglied zu sein, werde man heute fast schräg angeschaut, wenn von Waffen und Militär die Rede sei. Durch die negativen Schlagzeilen wegen des Fehlverhaltens mit Waffen von einigen wenigen werde der ganze Schiesssport schlechtgemacht. Beim SGB bedankte er sich für die vorbildliche Vereinsarbeit, besonders auch im Nachwuchswesen, und übergab dem Präsidenten ein Couvert mit einem Franken für jedes Vereinsjahr. Ursula Schönenberger doppelte nach und reichte August Meile eine gefüllte Schale, damit er mit seinen Schützlingen das Sugus-Spiel machen könne (eine Zehn gibt zwei, eine Neun einen, eine Acht keinen, eine Sieben gibt einen, eine Sechs zwei zurück, wobei es keine Schulden gibt).

Michael Böhi, der die Grüsse des Gemeinderates überbrachte, ebenfalls verbunden mit einem Couvert, bezeichnete die SGB als starken und initiativen Verein, der das Dorfleben und die Jugendarbeit enorm bereichere. In den letzten Jahren habe das Schiessen eine zunehmend sportliche Note erhalten. Dennoch sei ein Nebeneinander von Jung und Alt hier selbstverständlich.

Verein will moderner werden

Benedikt Hobi, Präsident der SGB, beleuchtete die Zukunft des Vereins und stellte fest, «wir müssen professioneller und moderner werden», zum Beispiel in Sachen Trefferanzeige und Kugelfang, was jedoch auf bestem Wege sei. Grundgerüst jedes Vereins seien die Mitglieder, die viel ehrenamtliche Arbeit leisteten, wobei die SGB eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung biete, betonte er. In lockerer Atmosphäre und mit Dankesworten an alle Beteiligten ging der gediegene Jubiläumsabend alsdann zu Ende, für die einen früher und die anderen später.


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