LICHTENSTEIG. Noch ist die Loretokapelle in Lichtensteig von unzähligen Baugerüsten eingeschlossen. Doch die Sanierungs-arbeiten an der Kapelle würden im Zeitplan liegen, sagt Werner Strässle vom Kirchenverwaltungsrat in Lichtensteig, der auch die Bauleitung übernimmt. «Ich rechne damit, dass wir die Gerüste Ende August, allerspätestens im September abbauen können», sagt der Holzbauer. Sobald die Gerüste verschwunden sind, werden die Bauverantwortlichen die Marienstatue wieder am Turm befestigen.
Diverse Fassadenarbeiten
Die Marien- oder Mutter-Gottes-Statue war im Winter 2014/2015 abgeknickt und musste heruntergeholt werden. Den Stab, den sie in der Hand hielt, ging bei diesem Sturm ganz verloren. Bruno Ferigutti von der Wiler Silberschmiede «Ars et Aurum» hat die Marienstatue nun restauriert. «Gewisse Teile der Statue waren total verrostet. Aber das ist normal bei Gegenständen von solch einem Alter», sagt Ferigutti. Auch den verlorenen Stab hat der Wiler ersetzt. Momentan befindet sich die Statue bei einer anderen Wiler Firma, wo sie einen neuen goldenen Anstrich erhält.
Aufgrund des Vorfalls mit der Statue wurde eine Zustandsanalyse durchgeführt. Aus ihr ging hervor, dass noch diverse Fassadenarbeiten durchgeführt werden müssen, welche nun im Gange oder teilweise schon abgeschlossen sind. «Mit Verputzarbeiten sind wir soweit fertig», sagt Werner Strässle. Der Fassadenverputz sei ohnehin in einem guten Zustand gewesen. Nur einzelne Löcher hätten geflickt werden müssen. «Auch die Malerarbeiten laufen gut. Am Turm gibt es allerdings noch Stellen, wo malerisch noch einiges getan werden muss», führt Werner Strässle weiter aus.
«Speditive Handwerker»
Im allgemeinen ist Werner Strässle sehr zufrieden mit den beteiligten Handwerkern: «Sie arbeiten wirklich sehr speditiv und unkompliziert zusammen. Sie sprechen sich jeweils untereinander ab, was gut funktioniert», sagt Werner Strässle. Auch dank ihnen hätten sie den Juni, der wettertechnisch für den Bau schlecht war, kompensieren können.
Am meisten zu tun geben nun noch die Umgebungsarbeiten, sprich Anpassungen auf dem Platz vor der Kapelle. «Dort müssen einige Mauern ersetzt werden, da von den grossen Bäumen Wurzeln unten hineingewachsen sind», erklärt Werner Strässle. Ausserdem müsse der Kiesplatz noch besser vom Rasen getrennt werden. Auch die Sockelsanierung dürfte aufwendig werden, da zunächst das Sockelmauerwerk unten an der Kapellenmauer freigelegt werden muss. Mit diesen Arbeiten können die Maurer erst beginnen, wenn die Gerüste entfernt sind. Dabei wird dem Sockelgestein Sorge getragen, denn dabei handelt es sich um Marffelstein, einen feinkörnigen, geschliffenen Nagelfluh. «Auf den ersten Blick sieht das aus wie Kunststein. Doch es ist tatsächlich feiner Nagelfluh, der im Toggenburg vor langer Zeit abgebaut wurde», berichtet Werner Strässle.
Neue Glockensteuerung
Die Kirchbürger der Katholischen Kirchgemeinde hatten einem Kredit für die Sanierung in Höhe von 147 000 Franken zugestimmt. Nicht im Kredit enthalten war der Wechsel von der mechanischen Glockensteuerung hin zu einer elektronischen. «Die neue Glockensteuerung können wir uns leisten, da wir die Bauleitung selber machen und auch sonst gut in den Kosten liegen», sagt Werner Strässle.
Zuweilen hatte es Probleme mit der mechanischen Steuerung gegeben. Vor allem im Winter kam es häufig zu Verzögerungen mit den Glockenklängen. «Nun haben wir die Chance genutzt, die Steuerung auszutauschen. Die Jalousien beim Turm sind selten offen wie jetzt bei der Sanierung», sagt Max Bretscher, der für die Glockensteuerung verantwortlich ist. Das Problem bei der mechanischen Steuerung sei vom gleichen Prinzip, wie wenn ein Mensch eine Glocke per Seil läutet. «Es ist immer die Frage, wie fest man angibt respektive wieder abbremst», erklärt Max Bretscher. Diese Feinsteuerung habe mit der mechanischen Anlage manchmal versagt. Nun erhält jede der drei Glocken einen eigenen Elektromotor, der für reine Klänge besorgt sein soll.