NECKERTAL. Im Jahr 2000 gaben die Gemeinden Oberhelfenschwil, Mogelsberg, Brunnadern, St. Peterzell und Hemberg gestützt auf Vorarbeiten grünes Licht für eine Projektstudie «Landschaftskonzept Neckertal» (LKN). Ziel war die Förderung der Vielfalt an natürlichen Lebensräumen und an Tier- und Pflanzenarten im Neckertal. Die Studie formulierte die Details, schlug Grundsätze vor und bezeichnete Massnahmen.
Grundsätze definiert
Zu den Grundsätzen gehörten zum Beispiel die Freiwilligkeit für Bewirtschafter und Landbesitzer, die faire Abgeltung von anderweitig unrentablen Arbeiten, die Akquisition von zweckbestimmten Geldern von ausserhalb des Tales, die Durchführung einer projektbezogenen Erfolgskontrolle und eine angemessene Öffentlichkeitsarbeit. Wichtige Aufwertungsmassnahmen sind die Waldauslichtungen, die Restauration der für unsere Region typischen Föhren-Weidewälder sowie die Neupflanzung von Hecken und Hochstamm-Obstbäumen. Im Wald spielen unterdessen die Nachpflegearbeiten auf den Auslichtungsflächen eine grosse Rolle.
Trägerschaft durch Gemeinden
Die Perimeter-Gemeinden - heute Oberhelfenschwil, Neckertal und Hemberg - bilden die Trägerschaft für das LKN. Für die Finanzierung konnten im Lauf der Jahre das Kantonsforstamt, das Amt für Natur, Jagd und Fischerei, der Lotteriefonds sowie eine ganze Reihe von Stiftungen gewonnen werden. Von Beginn weg unterstützte vor allem der Fonds Landschaft Schweiz (FLN) das Landschaftskonzept, sowohl mit namhaften Beiträgen als auch mit wertvoller Beratung.
Bisher drei Phasen
Anstelle der ursprünglich ins Auge gefassten zehnjährigen Projektdauer erfolgte im November 2006 der Startschuss zur Umsetzung einer ersten Phase von drei Jahren. Das Projekt wurde am 11. Januar 2007 vorgestellt. Projektmotto war «Lebensraum mit Vielfalt». Für Projektierung und Massnahmen wurde bis 2010 netto rund eine Million Franken aufgewendet. Die zweite Phase unter dem Motto «Lebensraum mit Frauenschuh» dauerte bis 2014 und brachte Netto-Investitionen von rund einer weiteren halben Million Franken. Insgesamt wurden ab 2006 über 2900 Hochstammbäume neu gepflanzt. Die Auslichtungsflächen in Wäldern zählen zusammen mehr als 60 Hektaren. Für die dritte Phase «Lebensraum plus» sind wiederum Nettokosten von rund 700 000 Franken budgetiert. Die Kosten sind durch Gutsprachen der öffentlichen Hand, des FLS und von Stiftungen gedeckt.
Neben den ordentlichen Arbeiten werden in nächster Zeit auch Zukunftsaspekte beschäftigen: personelle Nachfolge, eine vierte Projektperiode, allfällige Grundsätze und Ziele, Sicherung der Projektflächen, weitere Erfolgskontrollen - eine ganze Reihe von Fragen steht an.
Doppelter Grund zu feiern
Zwei Jubiläen aber stehen fest: Der FLN feiert sein 25jähriges Bestehen. Gegründet 1991 zur 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft hat er das LKN als zuverlässiger Partner über alle drei Phasen begleitet und wesentlich unterstützt. Das LKN selber blickt auf seine eigenen erfolgreichen zehn Jahre zurück. (pd)