WATTWIL. 36 neue Feuerwehrleute sind am Mittwochmorgen vor dem Depot der Feuerwehr Wattwil/Lichtensteig gestanden. Bis am Samstag besuchen sie den Neueingeteiltenkurs, den der Toggenburger Feuerwehrverband durchführt. «Die Teilnehmer waren sehr motiviert. Sie lernen unter der Leitung der fünf Klassenlehrer Dominique Krapf, Albin Louis, Peter Monn, Marco Moser und Rebecca Rüdlinger das Wichtigste des Feuerwehrhandwerks kennen», umschreibt der Technische Leiter, Christian Egli aus Kirchberg, das Ziel des Kurses. Er und die Verantwortlichen des Toggenburger Feuerwehrverbandes sind froh, in Wattwil und Lichtensteig eine gute Infrastruktur und geeignete Plätze für die Übungen und die Einsätze vorzufinden.
Retten und Löschen
Zu den Hauptaufgaben der Feuerwehr gehören das Retten von Personen und das Löschen von Bränden. Dem wird beim Kurs Rechnung getragen. So lernen die neuen Feuerwehrleute, wie sie Personen über Leitern aus einem oberen Stockwerk retten können. Auch Rettungen von Personen nach einem Sturz in unwegsames Gebiet oder in einen Schacht stehen auf dem Programm. Ergänzend dazu werden die Kursteilnehmer in Erster Hilfe geschult. Bevor es ans Löschen geht, lernen die neuen Feuerwehrleute die verschiedenen Geräte kennen, die der Feuerwehr zur Verfügung stehen. Sie erfahren, wie sie einen Hydranten bedienen müssen und welche verschiedenen Leitungsarten im Löschdienst eingesetzt werden. Auch die Bedienung der Motorspritze, mit welcher Wasser aus einem offenen oder stehenden Gewässer gepumpt werden kann, ist Bestandteil des Kurses. Sehr viel Wert wird auf die Einführung in den Atemschutz gelegt. Dieser ist für die Feuerwehrleute überlebenswichtig, wenn sie in verrauchten Gebäuden arbeiten müssen.
Zwei neue Lektionen
Weil bei Feuerwehreinsätzen die Fahrzeuge oftmals auf der Strasse abgestellt werden müssen, gehören die Sicherung und der Verkehrsdienst ebenfalls zur Grundausbildung. «Seit dem vergangenen Jahr hat der Kanton St. Gallen definiert, welche Lektionen im Neueingeteiltenkurs angeboten werden müssen. Diese Anforderungen erfüllen wir hier im Toggenburg bereits seit längerem», sagt Christian Egli. In diesem Jahr wurden zwei neue Lektionen ins Programm eingebaut. Die Neueingeteilten lernen den Umgang mit der Wärmebildkamera und sie werden im Heben von Lasten mittels Hebekissen instruiert.
Übung nach der Theorie
Die ersten drei Tage des Kurses stehen ganz im Zeichen der Ausbildung. Der in kleinen Klassen vermittelte Stoff wird ergänzt durch zwei Theorielektionen. Am vierten Tag, dem Samstag, müssen die Kursteilnehmer ihr neues Wissen bereits anwenden. «Sie werden verschiedene Szenarien antreffen, bei welchen sie handeln und vor allem helfen müssen», erklärt Christian Egli. Er verrät, dass es unter anderem einen Autobrand und einen Zimmerbrand gibt. Zudem müssen Personen aus misslichen Lagen gerettet werden. «Natürlich sind die neuen Feuerwehrleute nach Abschluss des Kurses nicht fertig ausgebildet. Sie verfügen aber über ein gutes Basiswissen, das sie in den Ortswehren einsetzen und ausbauen können», sagt Christian Egli.