MÜSELBACH. Sie sind alle in der Gemeinde Kirchberg wohnhaft, die drei Kandidaten für das Gemeindepräsidium. Philipp Dörig (parteilos, falls gewählt CVP) sowie die beiden FDP-Vertreter Roman Habrik und Michael Sutter. Auf Einladung der Dorfkorporation (DK) Müselbach-Bäbikon stellten sie sich im Restaurant Rose den Fragen des DK-Präsidenten und Moderators Erich Willener sowie jenen der Bevölkerung, die mit ihrem enormen Aufmarsch grosses Interesse bekundete.
Als Hauptthemen kristallisierten sich am Montagabend besonders die nahende SchulhausSchliessung in Müselbach und der öffentliche Verkehr (öV) heraus. Der Entscheid, wer die Wahl gewinnt, liegt bei den Stimmenden.
Auch an Müselbach denken
Nach der Begrüssung durch Erich Willener und der je siebenminütigen Redezeit, in der sich die Kandidaten den Anwesenden präsentieren konnten, nahm der Moderator Bezug auf den Bauboom und das damit verbundene Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre. Dabei betonte er, die Entwicklung der Wohn- und Lebensqualität für alle Generationen spiele für die Einwohner eine zentrale Rolle. Er richtete seine Frage an die Kandidaten, was deren Ziele in bezug auf diese Entwicklung seien, «und zwar nicht nur für die beiden grösseren Dörfer Kirchberg und Bazenheid». Ebenfalls wollte er wissen, wie diese erreicht werden sollen. Damit kam bereits der öV in den Fokus. So kann sich der 40jährige Michael Sutter sowohl die Verbesserung des öV mit neuen Buslinien, zum Beispiel von Lütisburg bis Dietschwil via Müselbach vorstellen. Der Bauboom könnte nach seiner Ansicht mit leichter Regulierung der Landverkäufe etwas gebremst werden, um das Wachstum mit den Infrastrukturen zu koordinieren. Attraktivität ist für den 47jährigen Roman Habrik gleichzusetzen mit Erfolg. Für ihn sind die Vereine Seelen der Dörfer. Darum sollen die Leute auch die bleiben, die sie sind. Wo es nötig ist, Bauland erschliessen, und dies sollte in den kleineren Dörfern auch in Zukunft möglich sein. Der 50jährige Philipp Dörig betonte, der öV stehe unter dem Druck, rentieren zu müssen. Als Beispiel nannte er die Bus-Linie von Wil nach Gähwil als eine der meist frequentierten der Schweiz. Nebst dem öV sollte es ein geeignetes Parkplatzangebot geben.
Kirchberg habe Zukunft, darum werde es weitere Zuzüge geben, ist er überzeugt. Ein Einwohner meinte: «Wir brauchen in Müselbach keinen öV, sondern Parkplätze für die Fahrzeuge.»
Die innere Motivation
Auf die Frage aus dem Publikum nach der inneren Motivation für das Amt des Gemeindepräsidenten, da sie doch sehr gute Jobs hätten, betonte Habrik: «Politik fasziniert mich und hat mir schon immer Spass gemacht, jetzt möchte ich mein Hobby zum Beruf machen.» Sutter sagte: «Nach sechs Jahren im Gemeinderat und in verschiedenen Kommissionen, wo ich zum Teil auch Einblick in die Verwaltung bekam, ist das für mich eine Herausforderung, der ich mich stellen möchte.» Dörig meinte: «Die Grundmotivation dazu bekam ich 2010, als ich mitsamt meiner Familie beim Zuzug nach Kirchberg mit offenen Armen empfangen wurde. Wir fühlen uns hier sehr wohl.» Zur Frage nach einer Gemeindefusion meinte Dörig: «Wenn die Basis es will ja, muss aber wachsen», und Sutter: «in nächster Zeit kein Thema, zudem braucht es eine Braut», und Habrik: «Priorität hat jetzt die Einheitsgemeinde.»