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Ein Stück Dietfurt in Kambodscha

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In Kambodscha ist diesen Sommer unter Mithilfe der Eigenmann AG aus Dietfurt eine Schreinerei nach Schweizer Standard entstanden. Initiiert hat das Direkthilfeprojekt der Verein Smiling Gecko.

Ein Schweizer Hilfsprojekt in Südostasien, dessen Wurzeln auch im Toggenburg liegen, ist vor kurzem einen grossen Schritt vorangekommen. Seit August gibt es die Smiling Gecko Carpentry, eine rund 400 Quadratmeter grosse Schreinerei in Kambodscha, die nach hiesigem Standard ausgerüstet ist. Dass sie ihren Betrieb aufnehmen konnte, ist unter anderem der in Dietfurt stationierten Eigenmann AG zu verdanken - einer Firma, die sich auf Maschinen zur Holzbearbeitung spezialisiert hat.

Bis zu 15 neue Ausbildungsplätze

Die Geschäftsleiter und Mitarbeitenden der Eigenmann AG haben bei der Projektierung und Beschaffung der Werkzeuge und Geräte ihre Erfahrung und ihr Fachwissen eingebracht (das Toggenburger Tagblatt berichtete am 30. Mai darüber). Auch revidierte das Eigenmann-Team sämtliche Occasionsmaschinen, die nun in Kambodscha zum Einsatz kommen und gemäss Angaben des Vereins Smiling Gecko einwandfrei funktionieren. Die gesamte Ausrüstung ist im vergangenen Frühling im Schiffscontainer zu ihrem neuen Bestimmungsort in der Provinz Kampong Chhnang gereist - dies während rund eines Monats, insgesamt 9000 Kilometer weit.

Dank der neuen Schreinerei konnten in Kampong Chhnang zusätzliche Arbeits- und Ausbildungsplätze für bis zu 15 junge Kambodschaner geschaffen werden, wie Smiling Gecko auf seiner Internetseite mitteilt. Der kleine Betrieb übernimmt gemäss Angaben des Vereins verschiedene Neubau-, Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten für die Anlagen aller anderen Projekte im Land, das zu einem der ärmsten der Welt zählt. «So können die Gestehungs- und Instandhaltungskosten der Infrastruktur reduziert werden», heisst es im Bericht zum Projekt. Gleichzeitig soll sich die Smiling Gecko Carpentry mittelfristig selbst finanzieren und ihre Leistungen lokal im Markt anbieten, so die Direkthilfeziele von Smiling Gecko.

Wie bei allen Projekten von Smiling Gecko wird in der neuen Schreinerei Wert darauf gelegt, dass die Angestellten eine Ausbildung erhalten, die sie dazu befähigt, den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien selbst zu verdienen. Der Leiter der Schreinerei, ein Schweizer, bildet die Einheimischen in Theorie und Praxis des Handwerks aus. Hierzu wird ein auf die kambodschanischen Verhältnisse angepasster Ausbildungsplan erstellt. Besonders berücksichtigt werden die klimatischen Gegebenheiten sowie die Verwendung von Materialien aus der Region.

Insgesamt 300 Arbeitsstunden geleistet

Peter Eigenmann, Geschäftsführer der Eigenmann AG in Dietfurt, ist erfreut über den Verlauf des Projekts von Smiling Gecko. «Alles ist äusserst professionell und unkompliziert verlaufen», findet er. Mit eigenen Augen gesehen hat Peter Eigenmann die Schreinerei in Kambodscha bisher noch nicht. Aber ein Techniker aus seiner Firma sei Ende Juli vor Ort gewesen, um die Holzverarbeitungsmaschinen zu überprüfen, anzuschliessen und in Betrieb zu nehmen. «Dies war nötig, um die Sicherheit zu gewährleisten», sagt Peter Eigenmann.

Laut Angaben des Geschäftsführers hat die Eigenmann AG zwischen Dezember 2015 und Juli 2016 insgesamt 300 Arbeitsstunden und einen «erheblichen Geldbetrag» für das Hilfsprojekt aufgewendet. «Unser Einsatz ist nun beendet», sagt Peter Eigenmann. «Es sei denn, Smiling Gecko plant später eine zweite Schreinerei. Dann werden wir wenn möglich wieder mithelfen.»


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