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«Dietschwil dihei» ist angekommen

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54 der insgesamt 327 Stimmberechtigten riefen am Dienstagabend den Dorfverein ins Leben. Als Nachfolgeorganisation der Dorfkorporation nimmt der gewählte Vorstand seine Geschäfte ab 1. Januar 2017 wahr.

DIETSCHWIL. Am 29. November 2015 beschlossen die Dietschwiler Stimmberechtigten die Auflösung der Dorfkorporation per 31. Dezember 2016. Mit dem Ja zur Inkorporation übertrugen sie die Verantwortung der Wasserversorgung der Gemeinde Kirchberg.

Die Gründung einer Nachfolgeorganisation sollte sich aber verzögern. Unter der Federführung von Landwirt Martin Künzle war eine Abstimmungsbeschwerde mit 65 Mitunterzeichnern beim kantonalen Departement des Innern eingegangen. Dieses ist auf die Beschwerde allerdings nicht eingetreten. Die Beschwerdeführer verzichteten daraufhin, nachdem konstruktive Gespräche stattfanden, auf weitere rechtliche Schritte. Dies ebnete den Weg zur Neugründung der Nachfolgeorganisation am letzten Dienstag in der Dietschwiler Kapelle. Im Verlaufe des Abends galt es auch den Namen des neuen Dorfvereins zu bestimmen. Aus sechs Vorschlägen ist «Dietschwil dihei» beim Stimmvolk am besten angekommen.

Traktandum 4 und 5 lösen Diskussionen aus

Der Einladung zur Versammlung folgten 54 Stimmberechtigte, die unter dem Vorsitz von Vincenz Künzle, bis zum 31. Dezember Präsident der Dorfkorporation, stand. «Es ist heute eine historische Versammlung, denn die Dorfkorporation, die noch bis Ende Jahr existiert, wurde vor 164 Jahren ins Leben gerufen. Alle relevanten Unterlagen waren den Stimmberechtigten im Vorfeld zugestellt worden. Darum war die Genehmigung der neuen Statuten Formsache. Für eine längere Diskussion sorgten die Traktanden 4 und 5 «Genehmigung der Visums- und Kompetenzregelungen sowie «Festlegung des Fondskapitals». Die einen plädierten dafür, den Fonds mit weniger Mitteln zu äufnen, um für Unvorhergesehenes besser gewappnet zu sein oder Anträge für Veranstaltungen oder dergleichen grosszügiger unterstützen zu können. Letztlich entfiel der Grossteil der Voten auf jenen Vorschlag, der schon bei der Dorfkorporation seine Gültigkeit hatte. Vier Enthaltungen und zwei Nein-Stimmen zeigten, dass nicht alle dieses Vorgehen goutierten. «Wir schaffen heute Rahmenbedingungen für den neuen Vorstand. An ihm liegt es, in Zukunft bei Bedarf die Regelungen und das Fondskapital anzupassen», informierte Vincenz Künzle. «Abschliessend darüber entscheiden werden die Stimmberechtigten an der jährlichen Vereinsversammlung». Die Wahl des Vorstandes, der Geschäftsprüfungskommission sowie des Präsidiums beanspruchte weniger Zeit. Dem Vorstand gehören fünf Personen an: Roland Graf, Präsident, Michael Zehnder, Marcel Bosshart, Sonja Amrhein und Christoph Scheiwiller. In der Geschäftsprüfungskommission sitzen Hansruedi Fässler und Silvan Künzle.

Mit einem Festakt wird am 3. Dezember die Gründung des Dorfvereins vollzogen. Gleichentags wird Gemeindepräsident Christoph Häne verabschiedet, der sich an besagtem Samstag auf Abschiedstour in der Gemeinde befindet und im Verlaufe des Nachmittags in Dietschwil sein wird.

Sinn und Zweck des Dorfvereins

Hauptaufgabe der Dorfkorporation war die Sicherstellung der Wasserversorgung. Mit der Inkorporation übernimmt diese Aufgabe im Auftrag der Gemeinde das Regionalwerk Toggenburg (rwt). Dem Dorfverein obliegt es, die Interessen der Bevölkerung gegen aussen zu vertreten. So steht in den Statuten: Er ist Ansprechpartner, pflegt die lokalen Bräuche, fördert das Zusammenleben und die dörfliche Lebensqualität.

Dem abtretenden Vincenz Künzle bleibt bis Ende Jahr Zeit, die Grundbuch- und Vermögenseinträge so anzupassen, dass die Verantwortlichen des Dorfvereins ab 1. Januar darauf zurückgreifen können.


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