BÜTSCHWIL. Der Tagbautunnel Engi der Umfahrung Bütschwil ist grundsätzlich befahrbar. Der Belag - noch nicht der definitive - ist eingebaut. Der Ausbau des Tunnels ist aber noch nicht vollendet. Der Tunnel dient jetzt als Zufahrt zur Baustelle beim Bahnhof. Das zeigte sich bei einer Begehung der Baustelle letzte Woche.
Wie die Ausfahrt Engi aussehen wird, ist ebenfalls schon gut erkennbar. Das Lichtsignal dort wird laut Ruedi Vögeli, Leiter Kunstbauten im Tiefbauamt, spätestens Ende November verschwinden. Die Brücke über den Dorfbach hat die transparenten Lärmschutzwände erhalten.
Brücke soll Ende Jahr im Rohbau stehen
Derzeit im Gang sind die Arbeiten an einem weiteren Schlüsselprojekt der Umfahrung, der Thurbrücke bei Neu-Dietfurt. Diese überquert den Fluss bei der ehemaligen Spinnerei und wird von Neu-Dietfurt her gebaut. Die Brücke verläuft in einer Kurve und muss ohne Pfeiler auskommen. Für die Verschalungen müsse regelrechte Zimmermannsarbeit geleistet werden, schwärmt Ruedi Vögeli. Wenn der Winter nicht zu früh hereinbreche, sollte die Brücke Ende Jahr im Rohbau fertig sein. An der Brücke arbeiten rund ein Dutzend Personen.
Noch rascher muss es beim Ölabscheidebecken des Tunnels Michelau gehen. Dessen Ableitung in die Thur müsse Mitte November fertig sein, aus Rücksicht auf die Laichzeit der Fische, sagt Ruedi Vögeli. Beim Bahnhof Bütschwil beeindruckt die mit runden Stahlelementen ausge-steifte Baugrube des Tagbautunnels, der fast genau von Norden nach Süden verläuft. Bei der Reithalle beim Soorpark wird das Südportal liegen. Vom Nordportal bei der Oberplattenstrasse wird der Tunnel mit Hilfe eines fahrbaren Gerüsts mit den Schalungen Element für Element betoniert. Für zehn Meter brauche es rund zwei Wochen, sagt Ruedi Vögeli. Am Tunnel arbeiten rund 30 Personen.
Ferner haben vor kurzem die Arbeiten am Tunnel in der Michelau begonnen. Dieser wird als einziger der vier Tunnel der Umfahrung bergmännisch gebaut. Den Auftrag hat eine Spezialfirma aus dem Kanton Graubünden erhalten.
Durchbruch ist für März 2017 geplant
Dort, wo der Nagelfluhfelsen zu wenig hoch reicht, bohren die Mineure unter den wachsamen Augen der heiligen Barbara leicht ansteigende Rohre in die Tunneldecke. Dann werden zehn Meter Gewölbe betoniert. So arbeiten sich die Tunnelbauer bis zur Thur vor, wobei sie für zehn Meter drei Wochen brauchen. Für Ende März 2017 ist der Durchbruch der Kalotte geplant.
Schliesslich werden in Neu-Dietfurt neue Kanalisationsrohre verlegt. Der Grund: Die heutige Kanalisation ist dem Tunnel im Weg. Bei den Bauarbeiten stiess man laut Ruedi Vögeli auf Bauschutt und ölhaltige Abfälle. Offenbar sei irgendwann der Fabrikkanal der ehemaligen Spinnerei in Dietfurt mit Abfällen aufgefüllt worden, und diese habe man damals von Zeit zu Zeit angezündet. Früher sei ein solches Vorgehen durchaus üblich gewesen, erklärt Ruedi Vögeli. Die Bauarbeiten an der Umfahrung Bütschwil verliefen bisher im Zeitplan. Beim Tunnel Bahnhof sei man allerdings etwas im Rückstand, doch für die gesamte Umfahrung und deren Fahrplan sei das kein Problem.