Cédric Noger reist dieses Wochenende nach Schweden und startet dort die Rennsaison 2016/17. Vorerst steht ein sogenanntes FIS-2-Rennen auf dem Programm. Dort wird sich der Wiler vor allem mit den anderen Schweizern messen, um die Berechtigung zu erhalten, künftig Europacuprennen zu bestreiten. Obwohl er unterdessen ein B-Kaderfahrer von Swiss Ski ist, benötigt er dafür regelmässig gute Leistungen und Resultate. Noger gibt sich vor der Abreise zuversichtlich. Er traut sich einiges zu und ist momentan zufrieden mit seinem Formstand.
Viele Trainingsläufe im Sommer
Vor allem in der Disziplin Riesenslalom befinde er sich auf Kurs, sagt der junge Wiler, der viel an Selbstvertrauen gewonnen hat, seit er ins B-Kader aufgestiegen ist. In diesem hat sich bezüglich Saisonaufbau und Training kaum etwas verändert. Wie jeden Sommer musste er hart trainieren. Die körperliche Basis für den Winter schaffen und weiter an der Technik feilen. Froh ist er hingegen, dass die Kosten dank der Kaderzugehörigkeit geringer geworden sind und er sich auf diesen Winter auf einen Servicemann verlassen kann.
Trainierte Cédric Noger vergangenes Jahr noch hauptsächlich alleine und auf sich gestellt, hat sich seit diesem Jahr einiges verändert. Die Trainingsgruppe des B-Kaders umfasst gegen zehn Fahrer, was einerseits von Vorteil ist, aber auch nachteilig sein kann. Von Vorteil, weil er sich stets mit seinen Kollegen messen kann. Nachteilig jedoch, weil die Skirennfahrer Rücksicht auf ihre Trainingskollegen nehmen müssen. Noger sagt jedoch, dass er im Sommer viel auf den Ski gestanden ist und er zu genügend Trainingsläufen kam. Er denkt dabei vor allem an die Monate Juli und August, wo das Kader in Saas Fee und Zermatt beste Schneebedingungen vorgefunden habe. «Die Vorbereitung war streng. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich noch zusätzlich als Fitnesstrainer gearbeitet habe.»
Dafür bleibt in diesem Winter keine Zeit mehr. Auch wenn er unterdessen Aufnahme ins B-Kader gefunden hat, hat er an den Rennen nie einen sicheren Startplatz. «Jetzt wird es aber einfacher, weil ich mich bereits präsentieren konnte. Jetzt kann ich mir auch einmal einen schlechteren Tag erlauben.»
In Europacuprennen wird Cédric Noger vermehrt gute und hart präparierte Pisten vorfinden. Diese Verhältnisse liegen ihm. Deshalb ist ein Ziel, im Europacup unter die Top 30 zu kommen, nicht unrealistisch. «Ich muss mich jetzt aber kontinuierlich nach vorne arbeiten. Wenn mir dies gelingt, darf ich sogar noch diesen Winter von einem Einsatz im Weltcup träumen.»
Der Winter wird zukunftsweisend
Mental hat Noger weitere Schritte vorwärtsgemacht. Er achtet vermehrt auf Details und lässt sich von seinem Weg nicht abbringen. «Beispielsweise in Situationen, in denen ich auf die Einsätze warten muss. Dann kann ich mich auf meine Routine verlassen und diese ausspielen.» Auch als Kadermitglied entscheide er vieles selbst, weil er spürt, was er braucht. Auch im Bereich der Ernährung achtet er darauf, möglichst so zu essen, dass dies seinem Sport förderlich ist. «Ich habe mir das nötige Wissen dazu selbst beigebracht.» Diesen Winter wird sich weisen, wie sich die Zukunft von Cédric Noger gestaltet. Ein Pinturault, Neureuter oder Murisier wird er wahrscheinlich nicht. Die Entbehrungen, die der Wiler in den vergangenen Jahren auf sich nehmen musste, machen ihn jedoch stark und irgendwie unberechenbar.
Urs Nobel