EBNAT-KAPPEL. Gleich zweimal stand am Wochenende die Feuerwehr von Ebnat-Kappel wegen Brandfällen im Einsatz. Der Einsatz am Samstagabend erforderte 27 Angehörige der Feuerwehr aus Ebnat-Kappel. Am Sonntagnachmittag waren es 33 Personen, welche im Einsatz standen. Dazu kamen in beiden Fällen je ein halbes Dutzend Feuerwehrleute aus Wattwil mit einem Tanklöschfahrzeug.
Alarm vor Mitternacht
Der Alarm am Samstag ging um 23.23 Uhr heraus. Im Palais Extra war die Party zu diesem Zeitpunkt noch in vollem Gang. Obwohl die Lüftung nicht lief, trat Rauch daraus aus. Das kann man dem Bericht auf der Homepage der Feuerwehr Ebnat-Kappel (www.fwek.ch) entnehmen. Ursache der Rauchentwicklung sei ein Glimmbrand im Abluftkanal des Fumoirs gewesen. Den Brand habe man zwar löschen können, doch beim Wiedereinschalten der Lüftung habe sich Rauch aus den Lüftungskanälen ins Gebäudeinnere verbreitet. Daraufhin habe man das Lokal evakuiert, heisst es weiter. Die Gäste hätten Wolldecken erhalten, um sich vor der Kälte der Winternacht zu schützen. Wegen der Kälte habe man das Haus nicht vorschnell evakuieren wollen, sagte Marcel Egli.
Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei, bestätigte, dass eine Zigarette in einen Lüftungskanal geworfen worden sei und den Glimmbrand ausgelöst habe. Bei der Kontrolle der Lüftungsanlage seien weitere Glutnester gefunden und gelöscht worden, sagte der Viezkommandant der Feuerwehr Ebnat-Kappel, Marcel Egli. «Wir haben Glück gehabt», schreiben die Betreiber des Palais Extra in einem Dankesbrief, der auf der Homepage der Feuerwehr publiziert wurde. Nachdem die Gäste wieder ins Haus konnten, ging die Party weiter.
Am Sonntag musste die Feuerwehr am Nachmittag einen Brand in einem Schopf im Stöfeli-Steintal bekämpfen. Dieser Einsatz sei heikler gewesen, sagte Feuerwehrkommandant Stefan Graser. Der Anfahrtsweg sei lang gewesen, heisst es auf der Homepage der Feuerwehr Ebnat-Kappel.
Den Bach angezapft
Es habe am Brandort kein Löschwasser gegeben, sagt Stefan Graser. Die Hausbewohnerin habe zum Glück den Brand früh entdeckt und mit Feuerlöschern klein halten können, wobei offenbar der letzte verfügbare Feuerlöscher «sehr dosiert» eingesetzt werden musste, wie es auf der Homepage heisst. Die Gefahr, dass die Flammen auf ein altes Wohnhaus übergriffen, sei enorm gewesen. Die Feuerwehr habe eine rund 250 Meter lange Schlauchleitung bis zum Steintalerbach legen müssen. Aus dem Bach habe die Feuerwehr Wasser pumpen und damit das Feuer löschen konnte. Laut einer Mitteilung der Kantonspolizei hatte die Hausbewohnerin am Sonntag in der Küche eingefeuert und die Asche danach abkühlen lassen. Am Sonntagmittag sei die Asche in einen Plastikbehälter im Schopf geleert worden. Darauf habe der Eimer zu schmelzen begonnen und ein Schwelbrand habe sich entwickelt. Bei beiden Brandfällen blieb es beim Sachschaden. Der erste Einsatz dauerte rund zwei und der zweite rund vier Stunden, wobei der Grossteil der Feuerwehrleute nach gut zwei Stunden wieder abziehen konnte, während eine Brandwache noch die betreffenden Räume überwachte.