Auf das neue Jahr hat ein neuer Pächter im «National» in Wattwil Einzug gehalten. Roger Spiess führt die Geschicke des Hauses, und das nun an sieben Tagen in der Woche. «Mein Ziel ist es, dass das ‹National› zu einem Treffpunkt wird», sagt er. So sollen sich alle gleich wohl und willkommen fühlen, die Arbeiter wie die Sonntagsspaziergänger, die jassenden Rentner wie die Kanti-Schüler. «Für Vereine haben wir mehrere Möglichkeiten, sie nach ihrem Trainings- oder Probenabend zu bedienen, sowohl in einem Säli wie auch in der Gaststube oder neu im Weinkeller», sagt Roger Spiess. Er hat den Weinkeller aufgeräumt und stellt einen grossen Tisch hinein, so dass er als weiterer Raum für verschiedene Gelegenheiten wie Apéros in einer gemütlichen Runde genutzt werden kann.
Roger Spiess ist Bürger von Nesslau und stammt aus einer Gastronomenfamilie. Seine Lehre absolvierte er bei Rosa Tschudi, später arbeitete er in renommierten Häusern wie dem Hotel Hof Ragaz, Muotas Muragl in Pontresina oder dem Schweizerhof in Zürich, zuletzt führte er das KuK in Schwellbrunn. Heute distanziert er sich bewusst von der Gourmetküche. «Ich möchte im ‹National› einfach kochen», sagt er. Dabei soll der Name National im Vordergrund stehen. «Ich möchte vor allem Schweizer Küche anbieten», sagt er. Was möglich ist, wird in der Restaurantküche selber produziert. Dabei setzen die Köche auf Einfachheit. «Mir ist lieber, nur ein oder zwei Gemüsesorten zu servieren, die auch schmecken, als acht, die alle denselben Geschmack haben.» Jeden Tag gibt es Mittagsmenus, dazu A-la-carte-Speisen, vom Wurstsalat bis zum Cordon bleu und dem traditionellen Yburger. Auch hier ist Roger Spiess’ Ziel, dass sich alle Gäste wohlfühlen. Überdies kann sich der Wirt vorstellen, Themenwochen anzubieten, in welchen verschiedene Kantone im Zentrum stehen.
Optisch verändert Roger Spiess nur Details am «National». «Mir gefällt das Lokal und es hat einen gewissen Charme, den ich beibehalten will», sagt er. Die Freude, seine Gäste bewirten zu können, ist gross, er sieht das Gastgewerbe als seine Berufung. «Wenn mein Team und ich es richtig machen, steckt im ‹National› viel Potenzial und es wird viel Leben hier drinnen geben», ist Roger Spiess überzeugt.
Sabine Schmid