Über drei Vorlagen entscheiden die Stimmbürger am 12. Februar. Die erleichterte Einbürgerung von Personen der dritten Ausländergeneration, die Schaffung eines Fonds für die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr sowie über das 3. Bundesgesetz über steuerliche Massnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmensstandorts Schweiz (Unternehmenssteuerreformgesetz III).
Herr Breitenmoser. Was braucht es, um einen Bundesrat für einen Auftritt zu engagieren?
Das ist erstaunlich unkompliziert und zeigt, wie einfach die Schweiz funktioniert. Es ist doch schön, dass man einen Bundesrat in einer Region wie dem Toggenburg ohne grosses Aufsehen empfangen kann.
Gab es in der Vergangenheit weitere Podien dieser Art in der Region?
Ein aktuelles Beispiel ist das Podium zur Atomausstiegs-Initiative im Kettenwerk Stihl in Wil mit Bundesrätin Doris Leuthard im letzten Oktober. Damals erhielt die Syma den Auftrag, die Infrastruktur bereitzustellen. Auch in anderen Zusammenhängen gibt es immer wieder Anlässe, an denen wir präsent sind.
Wie kam das Engagement mit Bundesrat Johann Schneider-Ammann zustande?
Das St. Galler Tagblatt veranstaltet jeweils verschiedene Podien zu wichtigen Themen unter Einbezug der Landesregierung. Wir durften als Syma bereits mehrere solcher Podien technisch realisieren. Dadurch ist der Kontakt zu den Organisatoren entstanden. Es freut uns natürlich sehr, dass wir nun selbst Gastgeber sein dürfen und der Öffentlichkeit im Toggenburg die Möglichkeit bieten können, sich direkt von Bundesrat Schneider-Ammann informieren zu lassen.
In welchen Bereichen ist die Syma-System AG tätig?
Als ganzheitlicher Anbieter kreiert Syma unvergessliche, einzigartige Momente für Menschen überall auf der Welt - ganz getreu dem Motto «We build inspiration». Syma agiert auf dem Markt in den zwei Geschäftsfeldern «Solutions» und «Systems». Mit «Solutions» setzen wir international Massstäbe mit kreativen und individuellen Lösungen für Messen und Events. Mit «Systems» sind wir weltweit mit einem systematischen Konzept führend im Messebau und in der Architektur. Aus der Summe der beiden Geschäftsfelder resultiert die starke Gesamtmarke Syma, die auf maximalen Kundennutzen ausgerichtet ist und sich erfolgreich etabliert hat.
Welche Stellung nimmt das Unternehmen weltweit ein?
Die hohe Flexibilität und das langjährige Vertrauen in die Lösungen und Produkte von Syma sind relevante Bestandteile des wachsenden weltweiten Erfolgs. Die weltweite Marktstellung der Syma wird durch die länderspezifische Präsenz mit eigenen Tochtergesellschaften und Beteiligungen an branchenverwandten Unternehmen markant verstärkt.Mit über 55 Jahren Erfahrung und Marktpräsenz übernimmt Syma im Bereich Systems eine international führende Rolle und gehört zu den Marktleadern. Auch im Bereich Solutions ist es uns gelungen, schweizweit wie international eine entscheidende und dominante Rolle einzunehmen.
Was sind die wichtigsten Eckdaten der Unternehmenssteuerreform III?
Es geht in erster Linie darum, unser Steuersystem an international akzeptierte Standards anzupassen. Damit soll der Standort Schweiz weiterhin wirtschaftlich kompetitiv bleiben. Ein wichtiger Bestandteil ist sicherlich auch die Förderung von Aktivitäten in Forschung und Entwicklung.
Was hat die Unternehmenssteuerreform III für die Syma für Auswirkungen?
Syma ist in der Entwicklung neuer Messebausysteme tätig. Das heisst, dass wir neue Anwendungen erfinden. Wir haben seit unserer Gründung zahlreiche Patente angemeldet und verwalten diverse Schutzrechte. Insofern ist für uns die Unternehmenssteuerreform III relevant.
Befürchten Sie bei einem Nein Wettbewerbsnachteile für Ihren Betrieb im internationalen Vergleich?
Man kann das nicht auf das einzelne Unternehmen runterbrechen. Unser Steuersystem muss insgesamt kompetitiv sein und sowohl die produzierende Industrie als auch andere, grosse Unternehmen anziehen. Es ist für uns sicherlich sehr positiv, dass viele grosse Unternehmen in der Schweiz ihren Hauptsitz haben. Die Anforderungen an ein Steuersystem sind also vielfältig, das sieht man auch an dem komplexen Paket in der Unternehmenssteuerreform-III-Vorlage.
Wie teilt sich der Kuchen Ihrer Aufträge auf? Schweiz/internationales Geschäft?
Als Unternehmensgruppe erwirtschaften wir rund 75 Prozent unseres Umsatzes im Ausland. Am Standort Kirchberg beträgt der Exportanteil rund 20 Prozent. Der internationale Markt ist für uns also sehr wichtig.
Wie viele Ihrer rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im Ausland?
Entsprechend der Umsätze sind die meisten Mitarbeiter im Ausland beschäftigt. Die Syma-Gruppe beschäftigt über 1000 Mitarbeitende in Europa und Asien. Allein in Europa sind es rund 300 Mitarbeitende, davon am Syma-Hauptsitz in Kirchberg 120.
Tagblatt-Podium
Donnerstag, 12. Januar, 19.30 Uhr. Syma-System AG, Panoramastrasse 19, Kirchberg. Referat von Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann. Anschliessend Podiumsdiskussion zur Unternehmenssteuerreform III. Pro: Benedikt Würth, Regierungsrat CVP/SG, Peter Spuhler, alt Nationalrat SVP/TG. Kontra: Claudia Friedl, Nationalrätin SP/SG, Peter Hartmann, Kantonsrat/Fraktionspräsident SP/SG. Leitung: Stefan Schmid, Chefredaktor St. Galler Tagblatt.