GÄHWIL. Historisches spielte sich am Mittwoch in der Silberwis ab. Der Versammlungsmarathon, bei dem jeweils an einem Abend die Schule, der Kirchenverwaltungsrat, die Dorfkorporation sowie der Verkehrsverein Rechenschaft zum abgelaufenen Jahr ablegen, wurde zum letzten Mal abgehalten. Durch die Inkorporation der Dorfkorporation zur Gemeinde Kirchberg und der Startschuss zur Einheitsgemeinde, beides auf den 1. Januar 2017, befinden die Gähwilerinnen und Gähwiler nur noch über die Rechnungen der Kirchgemeinde und des Verkehrsvereins.
Abschied nach neun Jahren
Werner Messmer, Präsident der Schulgemeinde, war es vorbehalten, den Abend zu eröffnen. Es ist im letzten Jahr einiges gegangen. So haben die Stimmbürger dem Antrag zur Innensanierung des alten Schulhauses mit Umgestaltung der Schulküche und Anschluss an die Fernwärme zugestimmt. Weitere Sanierungsarbeiten beinhalteten das Beheben des Wasserschadens im Hauswartraum, der Austausch der Beleuchtung durch LED-Lampen und das Ersetzen der Heizungssteuerung. Stolz ist man in Gähwil auch über den Stand der Informatik. Die Hardware ist teilweise ersetzt worden, zudem befindet sich neu in allen Schulzimmern ein Beamer. Ein zentraler Server in Bazenheid verbindet alle Schulhäuser der Gemeinde miteinander. Willkommen hiess Werner Messmer auch Karin und Norbert Sennhauser. Sie haben im letzten Jahr die Nachfolge des in den Ruhestand übergetretenen Abwartehepaars Guido und Erika Schönenberger angetreten.
Aussichten 2016
Schwerpunkte in diesem Jahr sind die Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich mit den Strukturen und Kompetenzen der Einheitsgemeinde befasst, sowie der Lehrplan 21. Hinzu kommt die zukünftige Schulraumplanung, deren Bedürfnisse von einer externen Firma an die Hand genommen werden. Anhand der jetzigen Entwicklung werden in Zukunft eher mehr Schüler beschult. So werden ab Schuljahr 2016/17 erstmals seit zehn Jahren im Kindergarten wieder zwei Klassenzüge geführt. Aktuell zählt Gähwil 126 schulpflichtige Kinder. 23 gehen in den Kindergarten, 52 besuchen die Primarschule, 40 gehören der Oberstufe Kirchberg an, drei der Schulgemeinde Mosnang und deren acht sind an auswärtigen Schulen. Die Rechnung schliesst gegenüber dem Budget rund 234 000 Franken besser ab. Weniger Aufwand beim Personal, Einsparungen beim baulichen Unterhalt sowie ein nicht in Anspruch genommener Planungskredit fallen hier am meisten in Gewicht. «Im laufenden Jahr benötigen wir rund drei Millionen Franken für die Schule, das meiste holen wir in Kirchberg», erklärte Werner Messmer und hatte mit seiner Aussage die Lacher auf seiner Seite. Am Ende seiner letzten Schulbürgerversammlung als Präsident liess es sich Werner Messmer nicht nehmen, Werbung in eigener Sache zu betreiben. «Mit Nicole Fust und Alexandra Lüthi stellen sich bei den Wahlen im kommenden Herbst zwei Gähwilerinnen für den Schulrat der Schule Kirchberg zur Verfügung. Ich hoffe, dass ihr sie mit eurer Stimme unterstützt.»
Das Ende der Gähwiler Schul-selbständigkeit wird mit einem Paukenschlag eingeläutet. Am 18. November findet ein Schulfest mit Musical statt. Bis dann wird auch eine Schulchronik erstellt, die sich mit der Gähwiler Schulgeschichte befasst.