WATTWIL. «Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.» Mit diesem Zitat des Komponisten Gustav Mahler eröffnete Rita Hemmi am Mittwochabend das Podiumskonzert der Talentförderschüler der Musikschule Toggenburg. Sie sprach von Virtuosität, davon, die Ideen und inneren Bilder eines Komponisten wahrzunehmen und das Stück mit den eigenen Gefühlen neu zu interpretieren. Die jungen Musikerinnen und Musiker machten Mahlers Zitat alle Ehre, viele spielten sogar überhaupt nicht ab Noten, sondern auswendig, und alle gaben den gewählten Stücken eine eigene Note.
Barock bis Moderne
Das Talentförderprogramm gibt es seit drei Jahren. Es soll talentierten Schülern die Möglichkeit zu zusätzlichem Unterricht geben. Ausserdem verpflichten sich die Kinder und Jugendlichen zum Spielen in einem Orchester, Ensemble, einer Band oder zum Mitsingen in einem Chor. Sie absolvieren die musikalischen Stufentests und treten regelmässig in Konzerten auf.
Am dritten Podiumskonzert waren Komponisten aus den verschiedensten Epochen vertreten, von Barock über die Romantik bis zur Moderne. Die Schüler zeigten ihre Fortschritte am Klavier, auf Violine, Cello, Waldhorn, Querflöte, Saxophon und gesanglich. Marco Kressig, der seit Beginn am Förderprogramm teilnimmt, hat sogar ein selbst komponiertes Concertino vorgetragen und ging beim Spiel völlig auf in der Musik. Samuel Leuenberger präsentierte im Stück «En Irlande» von Eugene Bozza die Vielseitigkeit des Waldhorns. Er entlockte dem Instrument weiche, warme Klänge, um kurz darauf kräftige Fanfaren zu spielen.
Grosse Klangfarbe
Der zweite Teil des Konzerts war den modernen Komponisten gewidmet, wie etwa Béla Bartok aus Ungarn, interpretiert von Theo Sennhauser am Klavier. Die Finger des Schülers schienen über die Tasten zu fliegen und wer die Augen schloss, konnte leicht vergessen, dass ein Jugendlicher spielte. Adrienne Scherrer spielte ein Stück des südkoreanischen Komponisten Yiruma. Sie lebte mit der Musik mit und schien mit ihrer Querflöte zu tanzen. Eine grosse Klangfarbe zeigte Sandra Brander in ihrer Stimme. Von zarten Tönen bis zur kräftigen Beltstimme war alles vertreten. Den grossen Applaus und die Bravorufe aus dem Publikum haben sich die Kinder und Jugendlichen verdient.