LICHTENSTEIG. Die HV fand im kleinen Rahmen statt. Sechs Gemeinden bilden die Trägerschaft des Vereins Soziale Fachstellen Toggenburg. Je zwei Delegierte sind berechtigt, über die Geschäfte der HV abzustimmen. Christian Spoerlé, Gemeindepräsident von Ebnat-Kappel, ist der Präsident des Vereins. Er wickelte die Traktanden zügig ab, damit die Delegierten die neuen Räume der Berufsbeistandschaft besichtigen konnten.
Intensiver Start
«Es war eine intensive Zeit, die Berufsbeistandschaft im Verein zu integrieren, letztlich jedoch eine Gesundschrumpfung mit schlankeren Strukturen», bemerkte Christian Spoerlé zu Beginn der HV. «Wir sind auf Kurs», sagte auch Matthias Schildknecht, Leiter Berufsbeistandschaft. Einen grossen Aufwand habe die Übertragung diverser Mandate bedeutet. «Die bestehenden Dossiers der Gemeinde Lichtensteig wurden im ersten halben Jahr ebenfalls in die Berufsbeistandschaft Toggenburg integriert, zusätzlich gab es einen Personalwechsel und auch eine Schwangerschaftsvertretung», machte Schildknecht die Herausforderungen des Neubeginns bewusst. «Wir sind hier im Rathaus jedoch glücklich», liess er sich vom Präsidenten entlocken. Die ehemalige Wohnung im Dachgeschoss wurde für die Berufsbeistandschaft umgebaut. «Die Küche ist das Herz der Abteilung. Hier treffen wir uns zweimal täglich und reden über etwas anderes als über den Beruf», verriet Matthias Schildknecht.
Anmeldungen und Abschlüsse
In seinem Bericht zuhanden des Geschäftsberichtes schreibt Matthias Schildknecht, dass die Berufsbeistandschaft zu den bestehenden 194 Mandaten 64 neue übernommen und 42 abgeschlossen habe. «Insgesamt ist eine leichte Zunahme bei den Kindesschutzfällen und eine stärkere Zunahme bei den Erwachsenenschutzfällen zu verzeichnen.» Die Sozialberatung schaut auf 104 Beratungsabschlüsse zurück. Der Bestand Ende Jahr war mit 64 um 12 höher als im Vorjahr. Die Erziehungsberatung hat 40 Beratungsabschlüsse festgehalten. Der Bestand Ende Jahr war mit 10 um 14 tiefer als im Vorjahr. Bei der Suchtberatung gab es 58 Abschlüsse und 74 Beratungen laufen noch.
Schulden als Hauptgrund
Laut Angaben von Matthias Schildknecht suchen 42 Prozent der Klienten die Fachstellen aus eigener Initiative auf. Schulden sind der Hauptgrund, die Sozialberatung aufzusuchen, gefolgt von der Budgetberatung und Trennung/Scheidung. Mit 48 Prozent sind mehrfache Erziehungsprobleme der Grund, die Erziehungsberatung aufzusuchen; gefolgt von familiären Erziehungsproblemen mit 42 Prozent.
Kosten sind gewachsen
Die Beratungen kosten auch etwas. Mit der zusätzlichen Abteilung Berufsbeistandschaft ist das Volumen der Vereinsbuchhaltung markant gewachsen. Im Jahr 2015 belief sich der Gesamtaufwand auf 1,266 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es 707 000 Franken.
Zur Hauptsache tragen die angeschlossenen Gemeinden die Kosten. Rund 20 000 Franken mussten den Reserven entnommen werden. Das Budget rechnet mit einem Aufwand von 1,333 Millionen Franken. Im Bereich Suchtberatung wird der Verein weiterhin eine Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde Wattwil treffen, die die übrigen Sozialberatungen selber anbietet.