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Vor 130 Jahren brannte Mosnang

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Aussergewöhnlich warmes und trockenes Wetter soll am Mittwoch, 19. Mai 1886, gewesen sein. An dem Tag brach im Dorf in einem Dachstock ein Feuer aus. Josef Müller und Edgar Koller von der Chronikstube Mosnang erzählen im «aktuell» über den Brand.

MOSNANG. Seit Tagen habe es an dem besagten Mittwoch im Mai vor 130 Jahren nicht mehr geregnet und es sei aussergewöhnlich warmes und trockenes Wetter gewesen, steht im aktuellen Mitteilungsblatt der Gemeinde Mosnang. Josef Müller und Edgar Koller publizieren darin vom damaligen dramatischen Ereignis im Dorf.

Häuser brannten schnell

Am Vormittag dieses Tages, 19. Mai 1886, wurde am Dachstock des Hauses von Grämiger Heinrichs Erben an der Oberdorfstrasse Feuer entdeckt. In alten Dokumenten sei nachzulesen, dass vielleicht mit mutigem Einsatz das Feuer noch hätte gelöscht werden können. Aber der Schreck war bei den Leuten so heftig, dass sofort die Feuerwehr alarmiert wurde. Per Telegraph wurden auch Feuerwehren aus der weiteren Umgebung aufgeboten. Von Kirchberg bis Mogelsberg seien die Feuerwehren zu Fuss oder mit Pferden dahergekommen. Die Feuersbrunst habe sich sehr rasch auf andere Gebäude ausgeweitet. Die meisten Bauten seien ältere Holzhäuser gewesen und vielfach noch mit Holzschindeln bedeckt. Infolge des heissen und trockenen Wetters hätten die Nachbarhäuser sehr schnell zu brennen angefangen. Der Grossbrand habe sich ausgeweitet bis ins Oberdorf und bis zum «Hirschen» an der Libingerstrasse.

15 Gebäude niedergebrannt

Beim Brand sei eine derart grosse Hitze entstanden, dass die Feuerwehrmänner grosse Mühe hatten, nahe genug an die Feuer zu gelangen. Im Laufe des Nachmittags konnte der Grossbrand mit vereinten Kräften unter Kontrolle gebracht werden. Insgesamt seien 15 Gebäude vollständig niedergebrannt.

Zehn Mosnanger Familien mit etwa 45 Personen seien obdachlos geworden. Pfarrhaus und Kirche erlitten bei dem Brand nur leichte Schäden. Auch das Haus Walliser konnte weitgehend gerettet werden. Die Färberei erlitt nur wenig Schaden und sei später zur Käserei umgebaut worden. Von der «Assekuranz» (Versicherung) seien die Schäden zum grössten Teil übernommen worden, schreiben die Autoren. Die Gesamtsumme des Schadens habe 85 935 Franken betragen. Einige Häuser seien am selben Ort wieder aufgebaut worden, so zum Beispiel der «Hirschen» und die «Eintracht». Heute ist dies das Haus von Marcel Widmer.

Die Bäckerei Schönenberger sei auf die andere Strassenseite verlegt worden und die Handlung Fust zügelte ins Müller-Haus am Lindenplatz. (gem)


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