KIRCHBERG. Die Tage werden wieder kürzer. Schon bald ist es nach getaner Arbeit draussen dunkel, und es muss auf das Joggen in der Natur verzichtet werden. Ausser man begibt sich auf den Fitnessparcours im Norenberg-Wald, wo dank Lampen das ganze Jahr hindurch jeden Abend bis 21.30 Uhr auf einer Finnenbahn gelaufen werden kann. An zwölf Stationen können zudem Kraftübungen gemacht werden, wie bei einem Vita-Parcours.
Verantwortlich ist eine Interessengemeinschaft. Der pensionierte Reallehrer Peter Künzle aus Kirchberg ist das einzige Vorstandsmitglied, das seit der ersten Stunde im Jahr 1976 dem Gremium angehört. Er sagt: «Benutzer kommen aus der ganzen Region hierher.»
50 Meter Bahn pro Verein
Genau 40 Jahre sind also vergangen, seit die Anlage im Norenberg-Wald eingeweiht wurde. Künzle war es, der 1975 eine Kombination aus Finnenbahn und Vita-Parcours zum Thema machte. Zur Standortabklärung wurden alle Wälder der Umgebung geprüft. Zum Norenberg-Wald hatte Künzle ursprünglich gesagt, dass dieses Gebiet nicht in Frage komme. Zu steil sei es. Schliesslich entschied man sich aber doch dafür, da in diesem kleinen Wald keine Rehe leben.
Ein weiterer Grund: Die Micarna Bazenheid bot Hilfe an. Sie knüpfte diese an die Bedingung, dass die Anlage zwischen den Dörfern Kirchberg und Bazenheid gebaut wird. Der Fleischverarbeitungsbetrieb und eine Finnenbahn? «Ein Sportprojekt wie der Fitnessparcours Norenberg innerhalb der Standortgemeinde ist ein Herzensprojekt für die Micarna», sagt Unternehmenssprecher Roland Pfister.
Alle Sportvereine der Gemeinde waren damals bereit, bei diesem Projekt Frondienst zu leisten. Jeder Verein baute 50 Meter Finnenbahn oder einige Fitnessstationen. Holzbau-Lehrlinge zeichneten für eine Blockhütte verantwortlich.
«Lothar» hinterlässt Spuren
Da die Banden der 400 Meter langen Finnenbahn - aus Holzstämmen bestehend - bald morsch wurden, war 1986 eine Erneuerung nötig. Es wurden Eisenbahnschwellen aus Eichenholz eingebaut. Für die Kosten von 40 000 Franken kamen zuerst Sponsoren auf, später zusätzlich der Migros Genossenschaftsbund. Von diesem 40 000 Franken zehrt IG Fitnessparcours noch bis heute. Ein Jahr später erklärte sich die Politische Gemeinde Kirchberg bereit, die Beleuchtung zu erstellen.
1999 wurde die Anlage durch Sturm Lothar beschädigt. Die Fitnessstationen mussten erneuert werden. «Der Parcours ist 40 Jahre alt und immer noch modern», sagt Künzle. Trotzdem gab und gibt es genug zu tun. 2014 wurde ein neuer Brunnen bei der Blockhütte eingeweiht, vergangenes Jahr sind LED-Lampen installiert worden. 2017 ist der Zubringerweg an der Reihe. Er soll aufgefrischt werden.