BÜTSCHWIL. Man hatte in den vergangenen Jahren stets das Gefühl, dass es noch ein paar Zuschauerinnen und Zuschauer mehr vertragen hätte. Denn das Platzangebot auf dem «Sal» ist grosszügig genug, an seine Kapazitätsgrenzen kam es nie. Zum Vorteil der Zuschauenden, denn man hatte Bewegungsfreiheit, man trat sich nicht auf die Füsse wie anderswo in gewissen Tobeln oder auf bestimmten Hausbergen.
Grosses Aufatmen
Doch stets zitterte man im OK, ob man mit den Erlösen aus den Eintritten genug erwirtschaften kann, um den beliebten Anlass auch im nächsten Jahr durchführen zu können. Auch rüttelte oftmals das Wetter an den Erträgen, selbst wenn es meist die Motivation der Besuchenden nicht brechen konnte.
Doch in diesem Jahr, im 13. seines Bestehens, kam das grosse Aufatmen im OK. «Es sind ganz sicher mehr da als letztes Jahr», lautete der allgemeine Eindruck am späten Abend. Erstmals hatte man die Besuchenden an der Kasse gezählt und die Zähler zeigten am Schluss ein erfreuliches Bild: 350 Menschen kamen am Freitag an den Partyabend, 800 waren es am Samstagabend vor der Hauptbühne.
Konzept nicht geändert
Ein erfreulicher Rekord, damit müsste die 14. Durchführung eigentlich gesichert sein. «Wir haben am Konzept nichts geändert», sagte OK-Chef Roger Bachmann, «nur das Wetter ist besser als letztes Mal.»
Nachdem man das Open Air vor einigen Jahren wegen des ständigen Wetterpechs vom Juni auf Ende Juli verschoben hat, sei man mit dieser Strategie gut gefahren: «Die Ferien spielen eigentlich keine Rolle. Es sind immer noch genug Leute da.» Da waren am Wochenende nicht nur die jungen Leute aus Bütschwil und der weiteren Region, sondern auch viele Bütschwilerinnen und Bütschwiler der Eltern- und der Nachfolgegeneration.
Stilrichtung spielt keine Rolle
Zur Eröffnung des 13. «Bütschwilers» spielten am frühen Samstagabend Container 6 aus Brienz. Ihren Bandnamen leiteten die vier Berner Oberländer Musiker von ihrem Proberaum ab, der in den frühen Jahren ihres Bestehens ein Container war. Mit Missue und Nickless traten danach zwei weitere junge Bands auf die Bühne, bevor nach Mitternacht DJ Manillio seinen grossen Auftritt hatte. «Unser Konzept ist, junge Schweizer Bands, die möglichst in Mundart singen, zu präsentieren», sagte Christoph Kammermann, der für die Auswahl des Programms zuständig ist (siehe Kasten). Die Stilrichtung spiele dabei weniger eine Rolle, sagt Christoph Kammermann: «Es kann Indie sein, Rock'n'Roll oder ein DJ-Set.» Christoph Kammermanns musikalisches Konzept scheint zu funktionieren, zusammen mit dem schönen und vor allem trockenen Wetter sowie der herrschenden Ferienstimmung sorgte es trotz der Unglückszahl 13 für einen Zuschauerrekord.