Quantcast
Channel: Ostschweiz - St. Gallen - Toggenburg
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1001

Kiesabbau führt zu Nachbarstreit

$
0
0
Der geplante Kiesabbau im Gebiet Chrobüel in Bazenheid wird seitens des Kantons als umweltverträglich beurteilt. Damit nimmt das Projekt eine wichtige Hürde. Die Gegner geben sich nicht geschlagen und wollen weiterkämpfen.

BAZENHEID. Es ist ein komplizierter Schachtelsatz aus der Staatskanzlei, der aufhorchen lässt: «Wie vom Gemeinderat beantragt, kann der bisher als Zwischenergebnis im Richtplan aufgeführte Abbaustandort Chrobüel in Kirchberg festgesetzt werden, nachdem offene Fragen geklärt wurden.» Diese Medienmitteilung der Staatskanzlei hat es in sich. Sie bedeutet: Das Gebiet Chrobüel wird als Abbaugebiet fest in den Richtplan aufgenommen und dem Bund zur Genehmigung vorgelegt. Dies, nachdem die Umweltverträglichkeitsprüfung seitens der zuständigen kantonalen Stellen positiv beurteilt worden war. In anderer Lesart bedeutet das: Die Wahrscheinlichkeit, dass es im Chrobüel nun zum Kiesabbau kommt, ist deutlich gestiegen. Dies ganz zur Freude des Kiesunternehmers, aber zum Leidwesen einiger Anwohner.

Einsprache erhoben

Das Verfahren dauert nun schon mehr als zwei Jahre. Im Mai 2014 hat die in Bazenheid ansässige Willi Scherrer Kies und Beton AG ein Kiesabbaugesuch mit Abbauplan und Umweltverträglichkeitsbericht für das Gebiet Chrobüel eingereicht. Während der Auflagefrist haben mehrere Personen Einsprache gegen den Abbauplan erhoben. Im Herbst 2014 wurde eine Einspracheverhandlung durchgeführt. In diesem Verfahren wurde ein Optimierungsvorschlag eingebracht: Anbringung eines Schutzgehölzes entlang der Werkpiste zwischen dem Abbaugebiet Chrobüel und dem nahegelegenen Betonwerk der Willi Scherrer AG. Zudem wurde eine Verkürzung des Zeitplans für Abbau und Auffüllung vorgeschlagen. Dies führte aber nicht zu einem Rückzug der Einsprache. Gestützt auf die Beurteilung der involvierten Stellen von Bund und Kanton hat der Gemeinderat Kirchberg die Einsprache abgewiesen und den Abbauplan schliesslich genehmigt. Gegen diesen Entscheid wurde beim kantonalen Baudepartement rekurriert. Ein Entscheid liegt noch nicht vor.

20 000 Kubikmeter pro Jahr

Das Abbaugebiet liegt am westlichen Dorfrand, angrenzend an Wohngebiete. Es ist davon auszugehen, dass bei einer jährlichen Ausbeute von etwa 20 000 Kubikmetern während elf Jahren Kies abgebaut werden könnte. Danach wird es noch einige Jahre dauern, bis das Gebiet renaturiert und nichts mehr vom Kiesabbau zu sehen ist.

«Das ist nicht zumutbar»

Christina Schrepfer wohnt gleich neben dem geplanten Abbaugebiet und wehrt sich vehement gegen das Projekt. «Ich habe an sich nichts gegen Kiesabbau», sagt sie. «Aber direkt vor der Haustüre, und das über so viele Jahre, das ist einfach nicht zumutbar.»


Viewing all articles
Browse latest Browse all 1001