Warum die Qualität des Honigs nicht vom Wetter abhängig ist und wie es dieses Jahr um die Gesundheit der Bienen steht, erklärt Imker Peter Bürge des Imkerverbandes St. Gallen-Appenzell.
Herr Bürge, das Jahr 2016 war bisher sehr niederschlagsreich. Wie hat sich das auf den Honig ausgewirkt?
Das Honigjahr 2016 hat im Frühjahr gut begonnen, da die Bienen fleissig Nektar sammeln konnten. Wegen der Nässe und der ungünstigen Temperaturen brauchten die Bienen jedoch viel von dem eingetragenen Honig selber. Die Bienen sammeln den Honig nämlich in erster Linie für sich selbst. Die Imker ernten lediglich den Überschuss. Somit blieb trotz guten Frühlings der Blütenhonigertrag durchschnittlich. Der Waldhonig hingegen ist in unserer Region dieses Jahr wetterbedingt ganz ausgefallen.
Hat das Regenwetter auch bei der Qualität des Honigs seine Spuren hinterlassen?
Nein, die Qualität ist wie jedes Jahr trotzdem gut. Der Honig wird von den Bienen wetterunabhängig aufbereitet, womit er dann auch über Jahre haltbar bleibt. Auf die Qualität hat das schlechte Wetter dadurch glücklicherweise keinen Einfluss.
Wie steht es denn dieses Jahr um die Gesundheit der Bienenvölker im Thur- und Neckertal?
Um die Gesundheit der Bienen steht es im allgemeinen gut, die Varroamilbe ist jedoch nach wie vor ein Problem. Dieses Jahr hat der Bieneninspektor sämtliche Bienenstände der Region kontrolliert. Erfreulicherweise konnte er dem Grossteil der Imker ein gutes Zeugnis ausstellen. Weil uns die Gesundheit der Bienen sehr am Herzen liegt, sind sie unter ständiger Beobachtung und werden von uns Imkern gezielt behandelt. So kann das Varroamilben-Problem weitgehend in Grenzen gehalten werden. (mid)