EBNAT-KAPPEL. Die Vorgemeinde von Ebnat-Kappel vom Montagabend in der Aula Wier stand ganz im Zeichen der Bauvorhaben der Schulanlage Wier. Bereits eine Stunde vor Versammlungsbeginn konnten die Pläne der Vorstudie begutachtet werden. Gemeindepräsident Christian Spoerlé und Schulratspräsident Pierre Joseph standen für Auskünfte und Gespräche bereit. Beim Traktandum Bildung informierte dann der Schulratspräsident über das Vorhaben.
Erklärtes Ziel ist es, alle Oberstufenaktivitäten an einem Ort, also in der Schulanlage Wier, zu bündeln. Zudem sollen auch die «Kleinen», also der Kindergarten, mit einbezogen werden. Doch wie kam es zur heute vorliegenden Projektstudie? «Wir haben uns bereits vor vier Jahren intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, was mit den Schulanlagen und Liegenschaften der Gemeinde in Zukunft passieren soll», so Pierre Joseph.
Sanierungsbedürftige Liegenschaften
Während zur Schulanlage Schafbüchel alte Liegenschaften, die zwar teilweise noch genutzt werden, aber nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen, gehören, bestehe beim Wier Sanierungsbedarf, erklärte der Schulratspräsident. «Die Turnhalle kann für den Schulbetrieb nicht mehr genutzt werden und der alte Schulhausteil muss saniert oder ersetzt werden.» Deshalb sei ein Vorprojekt erarbeitet worden.
Geplant ist nicht nur eine Schul-, sondern eine Begegnungsanlage. Dies bedeutet: Die Schulräume für die Oberstufe, dazu ein grosszügiger Gruppenraum für den Unterricht, wie er heute vorgeschrieben wird, finden nach dem Um- und Neubau im Wier Platz. Die Aula wird, ergänzt durch Nebenräume, zum Gemeindesaal. Aus Kostengründen wird eine Sport-, nicht eine Mehrzweckhalle erstellt. Zudem erhalten die Schwinger auch im Neubau einen Trainingsraum mit Garderobe und WC-Anlagen. Geheizt wird die Anlage mit einer Holzschnitzelheizung, an die auch das Alters- und Pflegeheim Wier angeschlossen werden soll. Auf grosszügigen 300 Quadratmetern soll die Bibliothek und Ludothek im Wier integriert werden. Vorgesehen ist zudem, dass der Zugang neu für alle ab der Hüslibergstrasse sein wird. Gerade Letzteres sowie die noch nicht gelöste Parkplatzfrage führte in der Diskussion zu harscher Kritik von Seiten der Anwohner. «Detailfragen sind noch zu klären», betonten Pierre Joseph und Christian Spoerlé. «Aber wir möchten von der Bürgerschaft zuerst wissen, ob das Projekt, es sind immerhin Investitionen von 20,5 Millionen Franken nötig, Akzeptanz findet.»
Klare Vorstellungen zu Bau und Finanzierung
Mit der Information zum Vorprojekt, einer weiteren Information im Januar 2017 und der Abstimmung am 12. Februar 2017 hoffen die Verantwortlichen, dass die Bürgerschaft dem Vorhaben «Wier» grünes Licht erteilen wird. Wenn dem so ist, soll im Herbst 2018 mit dem Bau begonnen werden, im Sommer 2020 wäre die Schulanlage dann bezugsbereit.
Die für das Vorhaben nötigen 20,5 Millionen Franken sollen auf dem Kapitalmarkt beschafft werden. Bei einem Zins von aktuell 1,5 Prozent rechnen die Verantwortlichen mit jährlichen Kosten von 300 000 Franken. Stand heute ist eine Abschreibung innerhalb von 25 Jahren vorgesehen. Allenfalls gebe es diesbezüglich eine Änderung und die Verlängerung der Abschreibungsfrist auf 33 Jahre, liess Christian Spoerlé die Anwesenden wissen.
Die Bürgerversammlung wird am Mittwoch, 16. November, um 20 Uhr in der evangelischen Kirche stattfinden.