Lichtensteig Der Abschluss der Sanierungsarbeiten am Toggenburger Museum lag wenige Tage zurück, als die Ortsgemeinde Lichtensteig am Samstag Vertreter zu einer ersten Besichtigung im kleinen Kreis einlud. Für das gute Dutzend Projektbeteiligte war auch eine Führung geplant - mit deutlich mehr Gästen hätte es im wahrsten Sinne des Wortes eng werden können.
In seiner Rede vor dem Toggenburger Museum bedankte sich Peter Hüberli, Präsident der Ortsgemeinde, bei allen Beteiligten für ihren Einsatz. Das Gebäude repräsentiere nun den Eintritt ins Städtchen gut. Aber wichtiger sei das Gewicht des Museums für die gesamte Region. Auch Stadtpräsident Mathias Müller bestätigte in seiner eigenen Ansprache: Die kulturellen und gesellschaftlichen Aufgaben des Museums seien von enormer Bedeutung.
Führung mit gekochtem Gras
Nach den Ansprachen führte Kuratorin Christelle Wick durch die Räumlichkeiten. Im Zentrum stand dabei die Sonderausstellung «Z’Esse gits nur gsottes Gräs», eine Sammlung von Gegenständen und Zeitberichten zur Hungersnot 1816/17. Wick brachte viel Herzblut in die Präsentation ein, erklärte anschaulich, gewitzt und respektvoll, wie der Hunger vor 200 Jahren das Toggenburg heimsuchte. Aber auch die übrige Sammlung zeigte den Gästen eindrücklich auf, dass Hüberli und Müller in ihren Ansprachen nicht übertrieben hatten. Das Museum ist mehr als ein Archiv oder eine Bildungseinrichtung. Es ist auch ein kultureller und gesellschaftlicher Repräsentant des gesamten Toggenburgs. Die Fassadensanierung des Toggenburger Museums benötigte viel Vorlauf, dann ging es schnell. Die Ortsgemeinde hatte an der Bürgerversammlung vom 18. März sowohl den Projektplan als auch das Budget von 170 000 Franken angenommen, Mitte August war Baubeginn.
Planmässig und innerhalb des Budgets
Die Kostenverteilung erfolgt paritätisch: Die Hälfte übernimmt die Ortsgemeinde selbst, die andere Hälfte verteilt sich auf weitere Träger. So sprachen verschiedene Stiftungen gesamthaft 55 000 Franken zu, die Denkmalpflege steuerte 21 000 Franken bei. Den Rest tragen Toggenburger Gemeinden. Die Fassaden- und Fenstererneuerungen erledigte eine Arbeitsgemeinschaft aus der Malerei Meier AG Bütschwil und der Hofmann AG Oberuzwil, Ruedi Ehrbar begleitete die Sanierung als Mitglied des Ortsbürgerrats. Trotz des grossen Aufwands - die letzte Sanierung liegt fast vier Jahrzehnte zurück - ging das Projekt planmässig und innerhalb des Budgets über die Bühne.
Sascha Erni