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Channel: Ostschweiz - St. Gallen - Toggenburg
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Der höheren Gewalt getrotzt

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Am vergangenen Wochenende zeigten Kaninchenzüchter ihre schönsten Tiere in der Markthalle in Wattwil und liessen ihre Zuchtarbeit von Experten bewerten. Geflügel durfte nicht ausgestellt werden.

Patricia Wichser

redaktion

@toggenburgmedien.ch

Die Bezirksausstellung Toggenburg-Linth präsentierte 660 Kaninchen und 27 Rassen. Angeschlossen an die Schau des regionalen Einzugsgebietes war die Klubschau der Burgunderkaninchen Schweiz. Die von fern und nah angereisten 450 Burgunder stellten die grösste Rassevertretung in der Markthalle.

Die Abteilungsreihen mit den Kaninchen standen weit auseinander. Die Besucherscharen konnten entspannt in den Gängen zirkulieren. Die Bezirksausstellung Toggenburg-Linth vermittelte ein Bild, welche Rassen in den Bezirken Toggenburg und Linth gezüchtet werden. Bei den Burgundern handelte es sich sozusagen um die «Gilde» der schönsten Tiere, welche sich klubintern miteinander massen. Auf der Bewertungskarte wurde dann das Punkteresultat festgehalten sowie die einzelnen Punkte pro Bewertungsposition.

Organisatoren reagieren auf Vogelgrippe

Am Freitag begutachteten neun Richter (davon sechs nur für die Burgunder) die Ausstellungstiere, verteilten Punkte und kürten die Rassen- und Rassengruppensieger. Die Bewertung fand hinter verschlossener Türe statt in einer «Bibliotheksstille», die den Richtern das Arbeiten unter höchster Konzentration ermöglichte. Welche Rassen erleben anzahlmässig einen Aufwind und welche eine Flaute? «Die Farbenzwerge sind sehr im Kommen», erklärte Andrea Lenherr vom OK der Bezirksausstellung Toggenburg-Linth. Die kleinsten Kaninchen haben dieselbe Fellfarbenvielfalt wie die grösseren Rassen. «Die Vertreter der grossen Rassen sind anzahlmässig am Abnehmen», beobachtete sie.

Die Abnahme von angemeldeten 1135 Tieren (Hühner, Enten und Kaninchen) auf 660 (nur Kaninchen) traf das OK-Team des Präsidenten Hansruedi Niederer wie aus heiterem Himmel. Es ist schweizweit eine schwarze Saison für Kleintierausstellungen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) erklärte am 16. November aufgrund der Vogelgrippe die ganze Schweiz zum Kontrollgebiet. Diese Massnahme beinhaltet auch das Ausstellungsverbot für Geflügel und Laufvögel. «Fasane und Enten ziehen das Publikum deutlich an. Sie machen eine Ausstellung vielfältig und interessant», weiss An-drea Lenherr aus Erfahrung.

Vor der Vogelgrippe kam es bei den Kaninchenzüchtern zu einer «Hau-ruck-Aktion». Die Kaninchenzüchter mussten ihre Ausstellungstiere gegen die Virale Hämorrhagische Krankheit VHK (englisch RHD) impfen lassen. Rassekaninchen Schweiz entschied diese Impfpflicht, da die Kaninchenseuche bereits die Schweiz erreicht hatte. An Ausstellungen wird die Impfbescheinigung überprüft.

Gegen die Vogelgrippe gibt es aber keine Impfung und so handelte das OK der Bezirksausstellung exemplarisch. Sie organisierten Schautiere, welche glücklicherweise seuchenrisikofrei sind: Schafe, Ziegen und Tauben. Diese unterliegen nicht dem Ausstellungsverbot. Weiter waren die Bienenfreunde Toggenburg mit einem Stand vertreten. «Wir wollten so doch noch eine abwechslungsreiche Ausstellung zeigen», erklärte Andrea Lenherr. Das Maximum wurde aus der Situation geschöpft und die Rückmeldungen der Besucher waren positiv. Die riesige Tombola mit 8000 Preisen kam beim Publikum ebenfalls gut an. Den Hauptpreis, einen UHD-TV, gewann Hildegard Streit aus Sternenberg. Abschliessend bleibt zu hoffen, dass an der nächsten Wattwiler Ausstellung das Trio «Huhn, Ente und Kaninchen» wieder zusammen auftreten darf.


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