Sabine Schmid
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Das wäre was für mich, wenn ich einmal pensioniert bin, dachte sich René Keller aus Wattwil, als ihm sein Schwager von Voluntari-Einsätzen im Engadin erzählte. Gesagt, getan. «Und als ich gesehen habe, dass es da auch Frauen gibt, habe ich Elisabeth mitgenommen», erinnert sich René Keller. Dreimal standen sie im Engadin im Freiwilligendienst, die Ski-Weltmeisterschaft wird der vierte. «Wir haben Verschiedenes erlebt, aber immer tolle Erfahrungen gemacht», sind sich Elisabeth und René Keller einig. Sie sorgte vor allem für die Verpflegung der Voluntari-Crew. «Ich fahre nicht Ski und bin somit abseits der Piste engagiert», sagt sie. Sie sei zufrieden damit, die anderen Voluntari zu bedienen. Fürs Essen gebe es in St. Moritz immer viel Lob. Die Auswahl sei stets gross. «Andere Freiwillige, die an mehreren Skirennen mitarbeiten, sagen, dass das Essen nirgendwo besser sei», sagt Elisabeth Keller. Ihr Mann René arbeitet draussen, am Start, auf der Piste oder im Zielraum. «Welche Aufgaben ich diesmal genau übernehmen muss, ist mir noch nicht klar», sagt René Keller, der im Bereich der Zutrittskontrolle eingeteilt ist. «Als Voluntari musst du flexibel sein», sagt er und lacht.
Interessanter Blick hinter die Kulissen
Elisabeth und René Keller arbeiteten bereits im vergangenen Frühjahr beim Weltcup-Finale in St. Moritz als Voluntari. «Das war quasi die Hauptprobe für die WM», sagt Elisabeth Keller. Sie stellt sich vor, dass nun alles noch grösser, noch gigantischer sein wird. «Wir engagieren uns aber nicht wegen dem Sport», ist sich das Ehepaar aus Wattwil einig. Viel mehr interessiert es sie, hinter die Kulissen eines solchen Grossanlasses zu sehen. «Seit wir das machen, sehen wir, was es für einen solchen Anlass braucht. Wenn das Rennen wegen dem Wetter abgesagt werden muss, muss der Frust gross sein.»
René Keller sieht einen Vorteil in seinem freiwilligen Engagement: «Wenn ich auf der Piste im Einsatz stehe, habe ich auch die Möglichkeit, dieses Skigebiet kennen zu lernen.» Er könne sich vorstellen, dass er beim Eintrittsbereich oder im Zielraum vielleicht mehr vom Renngeschehen mitbekomme, als wenn er am Start oder auf der Piste sei, sagt René Keller. Dort jedoch bekäme er andere Eindrücke mit, sei unter Umständen näher bei den Sportlern und Trainern. In Elisabeth Kellers Einsatzort ist ein Bildschirm aufgehängt. Verfolgen wird sie die Rennen trotzdem kaum. Soweit es die spärliche Freizeit zulässt - Elisabeth Keller ist jeden Tag der WM an der Arbeit - ,werden sie die Atmosphäre geniessen. «Es läuft immer etwas», wissen sie aus Erfahrung.