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Siegeszug des Alpenländer Dirndls

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Junge Toggenburgerinnen tragen zu Festtagen immer häufiger das alpenländische Dirndl. Experten sehen darin Ausdruck einer spätmodernen Suche nach Identität und eine Aufwertung der Körperlichkeit. Von Serge Hediger

Flügelhaube, Fichu, Fueterschlutte. Herzschlüüfer, Hasehöörig Huet. Plüschlismer.

Ja, das Toggenburg kennt eine ausgeprägte Trachtentradition. Werchtigsgwand und Sunntigsgwand, Tschöpplitracht und Trauertracht, Sennentracht und Festtagstracht - im Kanton ist keine Region so reich an textiler Überlieferung wie das Thur- und Neckertal.

Tracht zu tragen ist hier selbstverständlich. Der Juwelier präsentiert goldenen und silbernen Trachtenschmuck in der Schaufensterauslage.

Direktor trägt rot

Der Bankdirektor trägt am Jodlerabend das scharlachrote Brusttuch. Die Trauzeugin leistet ihre Unterschrift ganz in bordeauxfarbene Taffetseide gekleidet. Und der Jungbauer im weiss bestickten Chüelihemd - er steht an für einen Cheeseburger am Imbissstand im Festzelt.

Das Toggenburg lebt die Tracht. Ob Firmung, Diplomierung oder Trauung - für kirchliche, schulische oder familiäre Anlässe war der Einheimische damit seit jeher passend angezogen. Doch wer über die vergangenen Monate im Toggenburger Tagblatt all die Gruppenfotos genauer angesehen hat, die anlässlich von Kommunion, Firmung oder Lehrabschluss entstanden sind, der erkennt: Dem traditionellen Gewand ist Konkurrenz erwachsen: Auf dem einen Bild stellt sich eine junge Frau dem Fotografen - die Taille geschnürt, die Schürzenbändel geknotet. Auf dem zweiten posiert eine andere fürs Gruppenbild - frivol umspielt der Midi-Rocksaum das Knie. Und die dritte dort - ihr Kleid kombiniert das tiefe Flaschengrün mit der altrosa Zuckergusssüsse eines Lebkuchenherzens. Sie alle tragen: Dirndl.

Es besteht kein Zweifel: Im Sommer 2016 fordert das Dirndl seinen Platz im Toggenburger Kleiderschrank. Aus Deutschland und Österreich kommend hat es sich aus dem Halligalli-Umfeld der Schlager-Festivals und der Polterabende gelöst.

Hossa! Auch bei uns will das Dirndl jetzt Festtagsmode sein. Verflogen scheint der Widerwille, mit dem das Publikum noch vor zwei Jahren am Nordostschweizer Schwingfest auf die dortigen Ehrendamen im Bayern-Look reagierte: «Was hat ein Dirndl an einer Schwingfest-Veranstaltung zu suchen?», empörte sich in der Folge eine Leserbriefschreiberin. Und vergessen ging offenbar, dass die Präsidentin einer Trachtenvereinigung damals in der Zeitung nachdoppelte: «Ich finde es schade, dass an vielen traditionellen Anlässen die Tracht durch das Dirndl ersetzt wird.» Historisch gesehen ist das Dirndl nicht mehr als das Unterkleid einer Magd. Ende des 19. Jahrhunderts wandelte es sich vom Arbeitskittel zum Kleid für die Städterin aus der Oberschicht, die ihre Ferien - die sogenannte Sommerfrische - auf dem Land in den Bergen verbracht hatte und sich auch daheim so kleiden wollte. «Das Dirndl stand von Beginn an für eine städtische Vorstellung vom Land», sagt Simone Egger von der Ludwig-Maximilian-Universität München. Die Volkskundlerin hat mit «Phänomen Wiesntracht - Identitätspraxen einer urbanen Gesellschaft» ein bedeutendes Buch zum alpenländerweiten Trend zur Tracht geschrieben. Diesen erklärt Egger mit dem starken Wunsch der mobilen Gesellschaft nach Identität.

Demnach suchen Menschen gerade in Zeiten globaler Vernetzung das Lokale und Regionale; sie suchen Heimat, Tradition und Authentizität, Bestand und Zugehörigkeit, was sie alles in der Tracht - vielmehr in der urbanen Vorstellung vom ländlichen Gwand - denn auch finden. Und nicht nur das. Der Soziologe Sascha Szabo erkennt im Dirndl auch eine Rückbesinnung auf eindeutig weibliche Erkennungsmerkmale und damit einen Reflex auf die gewandelten Geschlechterrollenbilder: «Kräftige Männer mit strammen Wadln und fesche Frauen mit Holz vor der Hüttn, diese Rollenbilder, was typisch Frau oder typisch Mann sei, existieren ja heute nicht mehr. Umso dringlicher werden sie mit der Renaissance der Tracht gesucht», sagt Trendforscher Szabo vom Institut für Theoriekultur der Universität Freiburg. Er deutet den Trend zur Tracht stark als eine Aufwertung von Körperlichkeit.

Für diese These spricht das, was Traditionskenner in der Art und Weise sehen, wie die Schleife am Dirndl gebunden wird. Das Band wird nämlich als regelrechter Code für den Beziehungsstatus verstanden. Sitzt die Schleife links, so soll die Frau Single und auf Partnersuche sein. Sitzt sie rechts, dann ist die Dirndlträgerin vergeben. Eine historisch verbürgte Sitte? Nein, vielmehr passend erfunden.

Keine Verdrängungssorgen

Sorge, dass das alpenausländische Dirndl die einheimische Frauentracht bedrängt, braucht im Toggenburg jedenfalls niemand zu haben. Hat doch seine moderne Version mit der ursprünglichen Bergtracht kaum etwas gemeinsam und ist bloss als «individuell rekombiniertes Modezitat» (Szabo) zu verstehen.

Oder würden Sie in einem gelb-schwarzen Dirndl in der schulterfreien «Carmen»-Variante (auch das gibt's!) auf den Hüsliberg zum Jodlerabend gehen?

serge.hediger@tagblatt.ch

Naturereignis an den Tasten

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Der grosse Musiker des europäischen Jazz, Iiro Rantala, tritt während der Jazztage zusammen mit dem Jugendorchester Il Mosaico zweimal in der evangelischen Kirche auf.

LICHTENSTEIG. Der Pianist Iiro Rantala sei ein ganz grosser Musiker des europäischen Jazz. Sein Auftritt an den diesjährigen Jazztagen vom kommenden Wochenende werde zu einem absoluten Highlight werden, versprechen die Veranstalter des gemeinsamen Auftritts von Il Mosaico und Iiro Rantala.

Denn gleich ob am weltweit bekanntesten Jazzfestival in Montreux oder am exquisiten Jazz da St. Moritz, gleich ob in Europa oder im fernen Australien, gleich ob in der Berliner Philharmonie oder auf einer kleinen Bühne in seiner finnischen Heimat - stets weiss Iiro Rantala das Publikum in seinen Bann zu ziehen und zu begeistern.

Das vielfältige Repertoire des Jugendorchesters Il Mosaico umfasst Werke aller Stilepochen, wobei der Musik der jetzigen Zeit immer wieder eine besondere Aufmerksamkeit zuteil wird. Jetzt kommt für das neue Il-Mosaico-Projekt mit Iiro Rantala ein ganz besonderer Musiker ins Toggenburg. Er hat die Stücke seiner CD «Anyone With A Heart» exklusiv für die Streicher des Il Mosaico bearbeitet. Diesen musikalischen Leckerbissen sollte man sich nicht entgehen lassen.

Jazzpianist des Jahres

«Intelligenz, Humor, viel Sentiment, unvorhersehbare Ideen und feinstes Piano-Handwerk» (FAZ), der finnische Pianist Iiro Rantala ist «ein Naturereignis an den Tasten» (Jazzthing). Er ist «ein Künstler, der sein Instrument hochmusikalisch bedienen kann, der fernab aller Schwerkraft der Hände virtuos Ausdrucksmittel benutzt, ohne etwas vorzeigen zu müssen» (Fono Forum). Mit «Lost Heroes» feierte Rantala im Jahre 2011 ein beeindruckendes ACT-Début. Von Deutschlands Musikjournalisten wurde dieses «Meisterstück musikalischer Heldenverehrung» mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik zum besten Jazz-Album des Jahres gekürt. Ebenfalls erhielt er dafür den Echo Jazz 2012 in der Kategorie «Bester Pianist international».

Neben den Hauptbühnen

Der Auftritt von Il Mosaico und Iiro Rantala findet abseits der Hauptbühnen statt, sie sind an beiden Abenden der Jazztage jeweils um 21 Uhr in der evangelischen Kirche Lichtensteig zu hören. Zutritt auch ohne Festivalpass. Der Eintritt ist frei, es wird um einen angemessenen Kollektenbeitrag gebeten. (pd)

Konzerte am Freitag, 12. August, sowie Samstag, 13. August, um 21 Uhr, in der evangelischen Kirche von Lichtensteig.

Anbinde- und Laufstall kombiniert

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Auf dem oberen Schönenboden im Jiental ob Nesslau hat die Ortsgemeinde Krummenau einen neuen Jungvieh-Alpstall gebaut. Der Alpstall kostete rund 320 000 Franken. Ein Augenschein vor Ort zeigte: Sowohl der Pächter als auch die eingestellten Tiere strahlen Zufriedenheit aus.

NESSLAU. Die Verantwortlichen der Ortsgemeinde Krummenau standen vor ein paar Jahren vor dem gleichen Problem wie zahlreiche andere Besitzer von Alpgebäuden. «Die Ställe entsprachen nicht mehr den Tier- und Gewässerschutzvorschriften», erklärt Fredi Louis, Ennetbühl. Er ist neu gewählter Ortsgemeindepräsident. Statt viel Geld in die Renovation alter Gebäude zu stecken, habe man sich für einen Neubau entschieden. «Kommt dazu, dass wir im Bereich oberer Schönenboden vorher drei verschiedene Stallstandorte hatten und mit dem Neubau den Jungvieh-Alpstall nun an einem zentralen Platz aufstellen konnten.»

Die Alp Schönenboden - der Name ist Programm - liegt zuvorderst im Jiental. Erreichbar ist das weitläufige Gebiet mit 58 Hektaren Weide- und 50 Hektaren Waldfläche über eine gut ausgebaute Naturstrasse, die auch gerne von Bikern und Wanderern, welche ins Gebiet Wolzenalp wollen, genutzt wird.

Es gibt die unteren Gebäude auf 1140 Meter über Meer, dort stehen mehrere Schöpfe sowie die Alphütte als Unterkunft für die Pächterfamilie. Das neue Gebäude auf dem oberen Schönenboden liegt auf rund 1250 Metern über Meer und bietet Platz für gut 50 Tiere.

Variabler Innenausbau

Im Alpstall gibt es drei Bereiche. Einen Anbindestall, einen Laufstall und eine grosszügige Box für Mutterkühe oder Jungvieh. «Der Innenausbau wurde so gewählt, dass dieser bei Bedarf mit wenig Kosten und Aufwand geändert werden könnte», erläutert Fredi Louis. Pächter Willi Strübi, Krummenau, ist mit dem Neubau äusserst zufrieden. «Ich kann die Tiere so unterbringen, wie es den Gewohnheiten auf dem Heimbetrieb entspricht.» Nebst den eigenen Kühen, dem Jungvieh sowie den Appenzeller-Geissen - diese sind auf dem unteren Schönenboden untergebracht - hat der Pächter auch Jungtiere anderer Bauern aus der Gemeinde auf der Alp. Diese Tiere haben ihren Stallplatz im Neubau auf dem oberen Schönenboden und können, entsprechend der Wünsche ihrer Besitzer, entweder im Anbinde- oder im Freilaufbereich untergebracht werden.

«Dank des Neubaus ist die Arbeit körperlich weniger anstrengend und die Tiere fühlen sich äusserst wohl. Bei schlechtem Wetter, aber auch wenn der Insektendruck zu gross wird, halten sie sich gerne im Stall auf.» Damit könne die Weide entlastet werden und es gebe Dünger, der dann nach Bedarf auf der Alpfläche ausgebracht werde, betont Willi Strübi. Der Pächter Willi Strübi wird unterstützt von seiner Frau Regula und den vier Kindern. Er hat die Alp seit sechs Jahren von der Ortsgemeinde Krummenau gepachtet. «Die ruhige Lage, die weitläufigen Weiden und die gut ausgebaute Zufahrtstrasse sind wichtige Pluspunkte für diese Alp», betont er. «Wir können hier oben in Ruhe unserer Arbeit nachgehen und sind doch in knapp einer Viertelstunde auf unserem Heimbetrieb. Das erleichtert die Organisation der anfallenden Arbeiten», erklärt Strübi.

Z'Alp gehen gehört dazu

Strübi sei sehr gerne z'Alp, denn dies kenne er seit frühen Kindertagen. «Damals war es die Alp Farenboden oberhalb des Gräppelensees in Unterwasser», blickt er auf frühere Alperfahrungen zurück. Und heute ziehe es ihn alljährlich auf die Alp, dies gehöre einfach zu seinem Leben.

Trotz des hohen finanziellen Aufwands, der Alpstall kostete rund 320 000 Franken, sind alle Beteiligten zufrieden. Willi Strübi, weil sich für ihn die Arbeitsbedingungen verbessert haben, und Fredi Louis als Vertreter der Ortsgemeinde, weil aus seiner Sicht das Geld gut investiert ist. «Wir haben für die nächsten Jahrzehnte einen bleibenden Wert geschaffen», meint Fredi Louis. Während der Bauzeit wurde das Material auf Lastwagen bis ein Stück oberhalb der Alpgebäude unterer Schönenboden transportiert. «Der oberste Strassenabschnitt ist nicht befestigt und kann deshalb mit Lastwagen nicht befahren werden», erklärte Fredi Louis. «Deshalb wurden Beton und Armierungseisen mit dem Helikopter ab der Abladestelle transportiert.»

Das im Stall verbaute Holz stammt aus den Wäldern der Ortsgemeinde.

Schlechten Beginn nicht aufgeholt

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Die Bergbahnen Wildhaus AG schloss das vergangenen Geschäftsjahr mit einer «roten Null». Geschäftsführer Urs Gantenbein erklärt die Gründe und führt aus, welche Auswirkungen dies auf das Projekt Wildhaus 2.0 hat.

Sie haben Anfang Woche die Zahlen des Geschäftsjahrs 2015/16 präsentiert. Wie zufrieden sind Sie?

Urs Gantenbein: Meine Bilanz fällt durchzogen aus. Wenn man nur die nüchternen Zahlen anschaut, kann man gerade mit dem vergangenen Winter nicht zufrieden sein. Aber man muss auch berücksichtigen, dass der Schnee erst nach Weihnachten und Neujahr gefallen ist. Von Mitte Januar bis zum Saisonschluss haben wir gut gewirtschaftet. Aber das Minus vom ganzen ersten Drittel der Saison konnten wir nicht mehr aufholen.

Der Umsatz im vergangenen Jahr liegt um fast eine Million Franken tiefer als im Jahr zuvor. Ist dies nur auf den schlechten Winter zurückzuführen?

Gantenbein: Nein, auch der vergangene Sommer bzw. der für uns wichtigere Herbst ist nicht nach Wunsch gelaufen, obwohl es wettermässig ein Rekordsommer war. Ich möchte jedoch sagen, dass der Umsatz zwar tiefer ist, wir aber dennoch mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Aus dem Betrieb resultierte ein Gewinn von rund 878 000 Franken. Hiervon tätigten wir die notwendigen Abschreibungen von 906 000 Franken. Wir erzielten aus dem Betrieb von Bahn und Gastronomie also eine «rote Null».

Wie gehen Sie mit einem solchen Jahr um? Trübt dies die finanzielle Lage?

Gantenbein: Natürlich würden wir gerne jedes Jahr einen grossen Gewinn schreiben. Aber wir wissen um die unbeeinflussbaren Faktoren wie das Wetter. Daher rechnen wir immer auch mit schlechten Jahren. Ein solches ist nun eingetroffen.

Wie ist das Verhältnis zwischen Winter und Sommer? Könnte ein Spitzensommer einen schlechten Winter wettmachen?

Gantenbein: Nein, das nicht. Wir erwirtschaften etwa zehn Prozent unseres Umsatzes im Sommer und Herbst. Aber das lief, wie gesagt, im vergangenen Jahr auch nicht wunschgemäss. Im Sommer war es möglicherweise zu heiss, um unsere Bahn zu nutzen. Der Herbst war dann sehr durchzogen, vor allem die Herbstferien waren verregnet. Normalerweise kann der Sommer einen Teil vom Winter ausgleichen, aber dies auch nur beschränkt.

Die Bahn verzeichnete einen Rückgang beim Personenverkehr, aber auch bei der Gastronomie. Wie sehr hängen diese beiden Bereiche zusammen?

Gantenbein: Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass wir im Oberdorf und auf Gamsalp Übernachtungen generieren von Gästen, die bei uns Ski fahren. Wir haben in diesem Winter erlebt, dass Übernachtungen storniert oder erst gar nicht gebucht wurden, weil das Pistenangebot nicht in vollem Umfang zur Verfügung stand. Wir merken stark den Trend zu kurzfristigen Buchungen bei unseren Gästen: Ist Schnee gefallen oder sind Schneefälle angesagt, buchen die Gäste bei uns.

Wie risikoreich ist der Geschäftsbereich Gastronomie?

Gantenbein: Ich bin nach wie vor hundertprozentig überzeugt vom Unternehmungsmodell der integrierten Tourismusunternehmung, also Bahn und Gastronomie zusammen. Selbst im vergangenen nicht befriedigenden Geschäftsjahr konnte die Gastronomie aber einen positiven Deckungsbeitrag an die Gesamtunternehmung leisten. Wir müssen, das gilt für alle Unternehmungsbereiche, die Kostenseite immer im Auge behalten. Die Kosten sollen und dürfen dann anfallen, wenn auch der Umsatz da ist. Wenn kein Umsatz da ist, müssen sie möglichst tief sein.

Eine weitere Sparte, die Tochterfirma SportTreff Toggenburg AG, wurde geschlossen. Warum?

Gantenbein: Die fehlenden Umsätze sowohl im Dezember 2014 als auch im Dezember 2015 haben dem Sportgeschäft in einem gewissen Sinne «den Rest gegeben». Für eine Bergbahn ist guter Saisonstart sehr wichtig, für ein Sportfachgeschäft aber noch entscheidender. Bei einem schlechten Saisonbeginn fehlt nicht nur der Tagesbetrieb in der Kasse, sondern auch das Weihnachtsgeschäft.

Welche Konsequenzen bringt diese Schliessung mit sich?

Gantenbein: Wir mussten nur einer Mitarbeiterin kündigen. Sie hat aber unterdessen eine neue Stelle gefunden, was uns sehr freut. Wie es mit den Filialen in Unterwasser, auf Iltios und im Oberdorf weitergeht, wird sich in den kommenden Wochen weisen.

Die Bergbahnen Wildhaus AG will mit Wildhaus 2.0 ein grosses Projekt realisieren. Ist dies der richtige Zeitpunkt?

Gantenbein: Ja, denn Wildhaus 2.0 ist ja nicht nur ein Projekt, in dessen Rahmen wir neue Anlagen und Angebote realisieren möchten. Es geht noch weiter, denn wir passen unsere Ausrichtung und unsere gesamte Dienstleistung an und legen den Fokus auf das Beginner-Segment, seien dies nun Kinder oder Erwachsene. Zudem hat gerade auch der vergangene Winter gezeigt, dass das Thema Beschneiung nach wie vor von grosser Bedeutung ist. Ohne technische Beschneiung wären wir wohl nicht mit einem blauen Auge davon gekommen.

Welche Auswirkungen hat ein schlechter Winter auf das Projekt?

Gantenbein: Auch hier gilt, dass wir diese Projekte auf eine mittlere bis längere Frist hin planen. Das heisst, wir sind in einer rollenden Planung und können immer wieder den Kurs korrigieren und Entscheide treffen. Zudem sind die baulichen Aspekte des Projektes so angedacht, dass diese allenfalls auch etappenweise realisiert werden könnten.

Wie sieht der aktuelle Stand des Projektes aus?

Gantenbein: Auf der baulichen Seite sind wir sehr gut vorangekommen. Die Besprechungen mit den Umweltverbänden und den Grundbesitzern sind im Gange. Auch die Suche nach Aktionären läuft gut, wir konnten über 400 Aktienzeichnungen entgegennehmen. Ende Mai waren Aktien im Wert von 1,15 Millionen Franken gezeichnet. Wir sind zuversichtlich, dass wir das Ziel von 2 Millionen Franken bis spätestens August 2017 erreichen werden.

Ein Blick auf das laufende Geschäftsjahr: Ist dieses besser angelaufen als das vergangene?

Gantenbein: Ja, wir hatten einen guten Juli, trotz unstetem Wetter. Wir konnten von guten Anlässen profitieren wie dem Openair, dem Königscamp oder der 1.-August-Feier. Gerade an den Tagen mit grossen Events hatten wir das Wetterglück auf unserer Seite. Ich hoffe, dass dies bis im Herbst so bleiben wird und der Winter dann auch wieder rechtzeitig Schnee und Winterstimmung bringt.

Sechs Interessenten für fünf Sitze

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In Nesslau wird es im Gemeinderat zu Kampfwahlen kommen. Sechs Kandidaten bewerben sich für die fünf Sitze, darunter sind vier bisherige Gemeinderäte. Zur Wiederwahl stellen sich der Gemeinde- und der Schulratspräsident.

NESSLAU. Zum zweitenmal wählt die Gemeinde Nesslau, wie sie seit 2013 existiert, die Gemeindebehörden neu. Gemeindepräsident Kilian Looser, FDP, ist noch nicht amtsmüde. Am 1. Juni 2011 übernahm er von Rolf Huber die Geschicke der damaligen Gemeinde Nesslau-Krummenau, bei den Gesamterneuerungswahlen vor vier Jahren wurde er klar in seinem Amt bestätigt. Seit Juni 2015 vertritt Kilian Looser die FDP im Kantonsrat, er rutschte für Heinz Wittenwiler nach. Kilian Looser scheint in der Gemeinde Nesslau unbestritten zu sein. Seine Partei nominierte ihn für das Amt des Gemeindepräsidenten, Gegenkandidaten gibt es keine.

Ein Rücktritt im Rat

Im Gemeinderat hingegen kommt es zu einer Vakanz. Der Ennetbühler Vertreter Jakob Wickli tritt nicht mehr an. An seine Stelle schicken sowohl die FDP als auch die SVP je einen Kandidaten ins Rennen. Die FDP möchte mit Andrea Abderhalden Wicklis Sitz verteidigen. Die 38-Jährige sitzt derzeit noch im Schulrat, tritt dort aber nicht mehr zur Wahl an. Andrea Abderhalden ist an verschiedenen Orten engagiert und kümmert sich um die drei Kinder und ihren Mann Jörg. Zudem ist die gelernte Kauffrau Mitglied in verschiedenen Verwaltungsräten. Die SVP hat Markus Wickli aus Ennetbühl für die Gemeinderatswahl nominiert. Er möchte mit seiner Kandidatur der Landwirtschaft, die in Nesslau einen grossen Stellenwert hat, das nötige Gewicht geben. Markus Wickli ist 25 Jahre alt und arbeitet auf dem elterlichen Betrieb, den er im Januar 2017 übernehmen wird.

Weiter kandidieren die bisherigen Gemeinderäte, von der SVP sind es Trudi Rutz und Christian Rutz, von der FDP treten Hans Kuhn, Bernhard Güttinger an. Hansjörg Huser stellt sich zur Wiederwahl als Schulratspräsident und ist daher von Amtes wegen auch im Gemeinderat. Im Schulrat der Gemeinde Nesslau wird es zu zwei personellen Wechseln kommen. Neben Andrea Abderhalden wird auch Patrik Wick nicht mehr zur Wahl antreten. Als neue Kandidaten stellen sich Tiziana Giger und Maya Tischhauser zur Verfügung. Die bisherigen Schulräte Anita Brülisauer, Fridolin Hartmann, Sonja Rutz und Michèl Suter treten für eine weitere Amtsperiode zur Wahl an.

Vakanz bei der GPK

Raimund Bischof und Willi Bösch stellen sich weitere vier Jahre für die GPK zur Verfügung. Mit Ernst Zäch, Josef Bischof und dem Präsidenten Peter Brunner treten drei langjährige GPK-Mitglieder zurück. Neu zur Wahl stellen sich Hansueli Bösch und Manuela Schell, beide von der FDP. Der dritte freie Sitz konnte innerhalb der Frist für die Meldung der offiziellen Kandidaten nicht besetzt werden.

Manchmal hilft nur noch Sprengstoff

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BÜTSCHWIL. Bagger mit Raspeln tragen Stücke des Nagelfluhfelsens ab. An einer anderen Stelle wird die nächste Sprengung vorbereitet, weil der Felsen so hart ist. Eine grosse Baugrube erstreckt sich zwischen der Bahnlinie und dem Soorpark in Bütschwil. Dort entsteht der Tagbautunnel Bahnhof der Umfahrung Bütschwil. Bis auf ein kleines Stück seien alle Pfähle entlang der Bahnlinie gesetzt, sagt Ruedi Vögeli, Chef der Abteilung Kunstbauten im kantonalen Tiefbauamt, gestern beim Gang über die Baustelle der Umfahrung. Die Pfähle stabilisieren die Wände der Baugrube. Diese wird 10 bis 15 Meter tief sein.

Zugleich wird eine Art Siphon, für das Johannisbächlein gebaut. Dieses muss unter dem Tunnel Bahnhof und der Bahn hindurchgeführt werden. Dabei werde das Micro-Tunneling-Verfahren angewandt, sagt Ruedi Vögeli. Es sei vergleichbar mit einer kleinen Tunnelbohrmaschine. Die Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil öffnet das Johannisbächlein vom Gemeindehaus bis zur Thur.

Schon fertig ist die südlich des Bahnhofs gelegene Unterführung der Laufenstrasse unter der Umfahrung. Im Gelände gut sichtbar sind die Voreinschnitte des Nord- und des Südportals des Tunnels Michelau. Unmittelbar an den Tunnel schliesst in Richtung Wattwil die Thurbrücke an. Die Brücke werde 70 Meter lang sein und ohne Pfeiler auskommen müssen, sagt Ruedi Vögeli. Das sei konstruktiv schwierig. Momentan wird unter anderem an den Widerlagern der Brücke gearbeitet. Die heutige Hilfsbrücke wird später zum Leergerüst für die Brücke umgebaut.

Die Lärmschutzwand zwischen dem Tunnel Bahnhof und der Überführung Plattenstrasse nördlich des Bahnhofs ist fast fertig. Das Farbkonzept stammt vom St. Galler Karl Fürer. Demnach bleibt die Wand dunkelgrau, während die Profile, an welchen die Lärmschutzelemente fixiert werden, farbig sind. Der Gemeinderat von Bütschwil-Ganterschwil sei mit dem Konzept einverstanden, sagt Ruedi Vögeli.

Im Rohbau fertig ist die Elektrozentrale für den Tunnel Neu-Dietfurt. Bevor man mit dem Tunnelbau beginnen kann, muss aber noch ein neues Pumpengebäude für die Kanalisation erstellt werden. Das alte steht dem Tunnel im Weg. Am Samstag, 27. August, findet ein Tag der offenen Baustelle statt.

Ein letztes Mal auf den weissen Sitzen

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Toni Erdmann Winfried ist ein 65jähriger, gemütlicher Musiklehrer mit Hang zu Scherzen. Seine Tochter Ines ist als ehrgeizige Karrierefrau das pure Gegenteil. Als der Vater unangekündigt und in alten Jeans in der Lobby ihrer Firma in Bukarest auftaucht, bemüht sich Ines, gute Miene zu machen. Sie schleppt ihn mit zu Empfängen und lässt ihn bei sich wohnen. Wegen seiner Witze und der unterschwelligen Kritik an ihrem Lebensstil kracht es aber schon bald zwischen den beiden. Doch je mehr sich Vater und Tochter streiten, umso näher kommen sie sich.

Deutsch 162 Min. (ab 10/8)

Fr, 12.8. 20.15

Me Before You - Ein ganzes halbes Jahr Louisa Lou Clark wohnt auf dem Lande in einem malerischen englischen Städtchen. Ohne sich je ein konkretes Lebensziel vorzunehmen, hangelt sich die spleenige, kreative 26-Jährige von einem Job zum nächsten, um ihre unverdrossen fest zusammenhaltende Familie über die Runden zu bringen. Ihr sprichwörtlicher Optimismus wird jedoch mit ihrem neuesten Broterwerb erstmals auf eine harte Probe gestellt: Im «Schloss» des kleinen Ortes wird sie die Pflegerin und Gesellschafterin des wohlhabenden jungen Bankers Will Traynor, der seit einem Unfall vor zwei Jahren an den Rollstuhl gefesselt ist - von einem Augenblick zum anderen hat sich sein Leben dramatisch verändert. Seine grosse Abenteuerlust gehört der Vergangenheit an - übrig bleibt ein Zyniker, der seine jetzige Existenz als sinnlos empfindet. Deutsch 110 Minuten (ab 12/10)

Do, 11.8. 20.15

La vache - Unterwegs mit Jacqueline Fatahs ganzer Stolz ist seine Kuh Jacqueline. Der einfache Bauer aus Algerien träumt davon, sie eines Tages auf der Landwirtschaftsmesse in Paris zu präsentieren und erhält zum Erstaunen seines ganzen Dorfes tatsächlich eine offizielle Einladung. Zum ersten Mal in seinem Leben verlässt er sein Dorf und macht sich mit Kuh Jacqueline auf den Weg. Mit dem Boot übers Mittelmeer nach Marseille und von dort zu Fuss, einmal quer durch Frankreich. Ein spannender Roadtrip beginnt für Fatah und seine Kuh auf dem so manche überraschende, amüsante und herzerwärmende Begegnung auf die beiden wartet.

F/d 91 Min. (ab 6/4)

Do, 11.8. 20.15

Pets - The Secret Life of Pets

Die ganze Wahrheit über das aufregende Eigenleben unserer tierischen Mitbewohner beantwortet der neue Animationsfilm «Pets». Denn was machen eigentlich unsere Haustiere, während wir den ganzen Tag auf der Arbeit oder in der Schule sind?

Deutsch 90 Min. (ab 4/4)

Fr, 12.8. 20.15

2000 Übernachtungen weniger

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Das Toggenburg verzeichnet im ersten Halbjahr 2016 knapp 2000 Übernachtungen weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Die Hälfte dieses Rückgangs machen entgegen dem nationalen Trend die Schweizer Gäste aus.

REGION. Fast 59 000 Übernachtungen kann das Toggenburg von Januar bis Juni dieses Jahres verbuchen. Dies sind rund 2000 oder 3,3 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2015. Auch national gingen die Übernachtungen um 1,2 Prozent zurück.

Monat Juni am Schlechtesten

Im ersten Halbjahr 2016 sanken die Übernachtungszahlen der St. Galler Hotels um 1,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015. Am schlimmsten traf es die Destination Heidiland. Dort wurde sogar ein Minus von 9,1 Prozent der Logiernächte gezählt. Das Toggenburg muss ein Minus von 3,3 Prozent verschmerzen.

Zulegen konnte einzig die Region St. Gallen-Bodensee mit einem Plus von 8,5 Prozent. Schweizweit gingen die Übernachtungszahlen um 1,2 Prozent zurück. Die Abnahme ist vor allem auf das Ausbleiben der ausländischen Gäste zurückzuführen. Diese Zahlen gehen aus der Statistik zum Aufenthaltstourismus des Kantons St. Gallen hervor. Insgesamt kamen im Toggenburg von Januar bis Juni rund 24 000 Personen an und übernachteten knapp 59 000 mal. Dies entspricht etwa 2000 Übernachtungen weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Die Anzahl Betriebe blieb mit 52 gleich. Der Juni allein war im Jahr 2016 sogar um 11,8 Prozent an Logiernächten schlechter als der Juni 2015.

Weniger ausländische Gäste

National hat der Rückgang vor allem mit dem Ausbleiben ausländischer Gäste zu tun. Hier gingen die Übernachtungszahlen um 2,5 Prozent (-234 000) zurück, wie aus der letzte Woche veröffentlichten Beherbergungsstatistik des Bundes hervorgeht. Die gestiegene Nachfrage von inländischen Gästen von 0,5 Prozent (+36 000) konnte das Minus nicht kompensieren. Auffallend ist der Rückgang bei den Gästen aus Deutschland, Russland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich.

Sorgen machen dürfte den Hoteliers am meisten das Minus bei den kaufkräftigen chinesischen Touristen. Diese buchten 80 000 Übernachtungen weniger als im ersten Halbjahr 2015. Das bedeutet einen Rückgang um 14,3 Prozent.

Ins Toggenburg kamen hingegen auch weniger Schweizer Gäste als im Vorjahr. Die Logiernächte von Schweizern gingen im ersten Halbjahr um 1,9 Prozent zurück. Die inländischen Gäste machen mit 47 074 Übernachtungen den weitaus grössten Teil im Toggenburg aus. Es gingen hier also über 1000 Logiernächte verloren. Dahinter folgen die deutschen Gäste mit knapp 7500 Übernachtungen im Toggenburg. Dies entspricht einem Rückgang von 2,7 Prozent. Ein Plus kann das Toggenburg an Gästen aus den USA, Grossbritannien und Russland verzeichnen. Aus China reisten genau wie letztes Jahr 90 Touristen an.

Nur zu 19,9 Prozent ausgelastet

Vergleichen lässt sich auch die Auslastung der Zimmer. Hier weist die Statistik auch Zahlen zum Werdenberg aus. National betrug die Zimmerauslastung im Winterhalbjahr 2015/2016 39,8 Prozent.

Im Toggenburg waren die Zimmer nur zu 19,9 Prozent ausgelastet und im Werdenberg zu 21,6 Prozent. Im Sommer 2015 waren die Zimmer schweizweit zu 49,5 Prozent ausgelastet. Die Auslastung war auch im Toggenburg mit 26,6 Prozent und im Werdenberg mit 28,1 Prozent besser als im Winter.


Bahnen rennen mit Mujinga Kambundji

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Sieben junge, talentierte Leichtathletinnen und Leichtathleten aus dem Kanton St. Gallen trainierten Ende Juli in Tenero im Tessin im UBS-Kids-Cup-Trainingscamp. Mit Joel Rüegg und Sven Scheu waren auch zwei Athleten aus dem Toggenburg dabei.

LEICHTATHLETIK. Tips erhielten die jungen Athletinnen und Athleten unter anderem von Europameisterschafts-Bronzemedaillengewinnerin Mujinga Kambundji.

2015 fürs Camp qualifiziert

Levi Bislin aus Mels, Antonia Gmünder aus Waldkirch, Sandro Graf aus Hinterforst, Tamara Häusler aus Diepoldsau, Joel Rüegg aus Necker, TV St. Peterzell, Sven Scheu aus Hoffeld, TV St. Peterzell, und Alicia Thalmann-Chhoum aus Gossau gehören zu den grössten Leichtathletik-Talenten der Schweiz. Am Final des UBS-Kids-Cups haben sie sich im letzten Jahr für das UBS-Kids-Cup-Trainingscamp qualifiziert.

In der malerischen Umgebung am Lago Maggiore in Tenero trainierten die Athletinnen und Athleten unter fachkundiger Anleitung von Swiss-Athletics-Coaches gemeinsam mit Talenten aus der ganzen Schweiz, um zukünftig noch erfolgreicher an den zahlreichen Leichtathletik-Wettkämpfen abzuschneiden.

Schweizer Rekordhalterin

Höhepunkt des Camps war die Lektion mit UBS-Kids-Cup-Botschafterin Mujinga Kambundji. Auch die Europameisterschafts-Bronzemedaillengewinnerin nutzte die perfekten Trainingsbedingungen im Tessin, um sich den letzten Schliff für die Olympischen Spiele von Rio zu holen.

Die Schweizer Rekordhalterin und Olympiahoffnung nahm sich viel Zeit für die Nachwuchsathleten und gab den St. Galler Talenten trotz unmittelbarer Olympiavorbereitung wertvolle Tips und Tricks weiter. (pd)

90 Schwinger messen ihre Kräfte

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Zum 17. Mal findet diesen Sonntag auf der Schwägalp das Schwingfest statt. Das alljährliche traditionelle Bergkranzfest zieht regelmässig über 10 000 Besucherinnen und Besucher an.

SCHWÄGALP. Zwei Wochen vor dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Estavayer steht mit dem Schwägalp-Schwinget noch das letzte Berg- beziehungsweise Kranzfest an. Die Ostschweizer messen sich hierbei mit der Innerschweizer und Nordwestschweizer Elite.

Orlik als grösste Hoffnung

Der Bündner Armon Orlik und der für die Thurgauer schwingende Appenzeller Samuel Giger sorgten kürzlich für erfrischenden Schwingsport in der Ostschweiz. Orlik, welcher nebst vier Kranzfesten im eigenen Teilverband auch das Bergkranzfest auf dem Weissenstein gewann, gilt als grösste Hoffnung auf der Schwägalp und in Estavayer. Giger musste sich in der vergangenen Zeit in Geduld üben, um seine Bänderverletzung auskurieren zu können. Nebst den zwei jungen Favoriten gelten jedoch auch Titelverteidiger Daniel Bösch, Nöldi Forrer als auch Beat Clopath als mögliche Anwärter auf den Sieg.

Von den 90 berechtigten Schwingern werden 15 Gäste aus der Inner- und deren zehn aus der Nordwestschweiz am Schwägalp-Schwinget erwartet. Nebst den namhaften Eidgenossen um Philipp Laimbacher, Erich Fankhauser, Marcel Mathis, Remo Stalder und dem Sieger des diesjährigen Nordwestschweizer Teilverbandsfestes, Bruno Gisler, werden auch aufstrebende Nichteidgenossen im Kampf um die Kränze eingreifen. Allen voran Joel Wicki, Mike Müllestein, Sven Schurtenberger sowie Nick Alpiger und Patrick Räbmatter konnten in der Vergangenheit bereits mehrfach auf sich aufmerksam machen.

Genügend Stehplätze

Für die 17. Austragung des Anlasses diesen Sonntag sind bereits sämtliche Sitzplatztickets ausverkauft. Es stehen jedoch noch genügend Stehplätze zur Verfügung, die ebenfalls beste Sicht auf das Wettkampfgeschehen gewähren. Am Festtag sind Stehplatztickets zu 20 Franken an der Tageskasse erhältlich.

Erstes Bergkranzfest war 2000

Schon in den Jahren 1950, 1954 und 1957 haben auf der Schwägalp erfolgreiche Schwingfeste stattgefunden. Nach 1957 fanden keine mehr statt. Im Jahre 1996 nahm eine jüngere Generation des Appenzeller Kantonal-Schwingerverbandes diese Sache in die Hand mit dem Ziel, die Schwingfeste der 50er-Jahre wieder aufleben zu lassen. Das erste Schwingfest auf der Schwägalp mit dem Status Bergkranzfest fand dann am 27. August 2000 statt. (pd)

Der Durchführungsentscheid für Sonntag, 14. August, wird am Freitag, 12. August, ab 9 Uhr auf der Homepage www.schwaegalp- schwinget.ch publiziert.

Ein Marathon für Wasser in Afrika

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Die Wattwilerin Karin Lüthi nimmt seit Jahren am Swissalpine Marathon in Davos teil. Dieses Jahr war der Lauf aber ein ganz besonderer für sie: Sie konnte erstmals als Charity Runner antreten und sammelte Spenden für Wasser in Afrika.

WATTWIL. «Ich war kurz davor aufzugeben, aber die Kinder in Afrika waren meine Motivation, also bin ich weitergelaufen», sagt Karin Lüthi. Die 42jährige Mutter hat dieses Jahr zum siebten Mal am Swissalpine Marathon in Davos teilgenommen. Im Gegensatz zu den Jahren zuvor ist sie dieses Jahr das erste Mal die zehn Kilometer gejoggt, davor ist sie jeweils als Walkerin angetreten. Aber nicht nur aus diesem Grund war der Lauf in diesem Jahr besonders für sie. Karin Lüthi ist am 30. Juli nämlich erstmals als Charity Runner angetreten und konnte somit Spenden für sauberes Wasser für Kinder in Afrika sammeln.

Kinder sind ihr Beruf

Die Idee, sich in den Dienst einer gemeinnützigen Sache zu stellen, kam Lüthi beim letztjährigen Swissalpine Marathon, als sie anderen Läufern begegnet ist, welche T-Shirts mit dem Aufdruck «We run for water» trugen. Über die Entwicklungsorganisation Helvetas, welche die Spendenaktion organisiert, hat sie sich im Internet informiert und sich direkt für den Spendenlauf angemeldet. Karin Lüthis Alltag ist von Kindern geprägt, weshalb sie sich mit der Idee von Anfang an identifizieren konnte. Von Beruf ist sie nämlich Handarbeitslehrerin an der Primarschule Wis in Wattwil und hat infolgedessen täglich mit Kindern zu tun, nicht zuletzt weil sie selbst Mutter von zwei Kindern ist.

Die Idee mit dem Laufen

Karin Lüthi ist allerdings nicht die einzige Sportskanone in ihrer Familie. Ihr Ehemann Hans-Ruedi Lüthi ist schon einiges länger als sie dabei und joggt jeweils leidenschaftlich den Halbmarathon. Lüthis Gatte war ihr Antrieb, mit dem Laufen zu beginnen. Ja sogar die beiden Kinder, Nils und Vera, nehmen regelmässig an Läufen teil. So ist etwa der Davoser Swissalpine Marathon zum jährlichen Familien-Event geworden.

Zahlreiche Wettkämpfe pro Jahr

Der Swissalpine Marathon ist für Lüthi bei weitem nicht der einzige Wettkampf im Jahr. Sie versucht jeweils an vier bis fünf verschiedenen Läufen pro Jahr teilzunehmen. Darunter sind zahlreiche andere Wettläufe mit Charity-Hintergrund. «Schon im September werde ich meinen nächsten Charity Run laufen», sagt Lüthi. Beim Pink Ribbon Charity Walk geht es um Solidarität für Brustkrebspatienten. Am vierten September dieses Jahres soll dieser stattfinden. Auch beim Frauenlauf Bern, bei welchem Lüthi regelmässig teilnimmt, kann jeweils für eine gute Sache gespendet werden. Solidarität gehört danach zu Lüthis ganz normalem Alltag.

Wettläufe sind Ziel und Ansporn

«Würde ich mich nicht für die Wettkämpfe anmelden, so würde ich mich wohl nur selten zum Trainieren motivieren können», sagt Lüthi. Sie müsse sich das Ziel, was in ihrem Fall jeweils der Wettkampf ist, vor Augen halten können, damit sie auch regelmässig trainiere. Drei bis vier Mal pro Woche trainiert die gebürtige Wattwilerin jeweils für die Läufe. Dieses Jahr wieder am Halbmarathon Greifenseelauf teilzunehmen, sei ihr nächstes grosses Ziel, welches sie sich vorgenommen hat. Dieser findet am 17. September statt, also nur kurz nach dem Pink Ribbon Charity Walk. Dass es eine schwierige Aufgabe sein wird, ist ihr bewusst. «Mir geht es jedoch nicht darum, eine besonders gute Zeit abzuliefern, sondern lediglich am Schluss durchs Ziel zu laufen. Schliesslich mache ich es für mich selbst und für niemand anderen», sagt Karin Lüthi. Diese Einstellung versucht die Lehrerin auch ihrer Schülerschaft nahe zu bringen. Es sei ihr wichtig, dass ihre Schüler und Schülerinnen schon früh wissen, dass es im Leben nicht darum geht, überall der Beste zu sein, sondern darum, dass man mitmacht, nach draussen geht, sich bewegt, sich getraut und etwas Gutes für Seele und Gesundheit tut.

Der Ausgleich zum Sport

Wenn Lüthi nicht gerade trainiert oder arbeitet, findet sie manchmal auch noch Zeit für andere Freizeitbeschäftigungen. Als Handarbeitslehrerin näht sie ebenso gerne im Privaten und auch Fantasy-Romane haben es ihr angetan. Am allerliebsten verbringt Lüthi jedoch Zeit mit ihrer Familie. «Meine Kinder und mein Mann sind mir das Liebste auf der Welt, mit ihnen macht einfach alles Spass», sagt Lüthi.

Bereit, zurückzuschlagen

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Der FC Bazenheid spielt diesen Sonntag in Bazenheid in der ersten Hauptrunde des Schweizer Cups um 16 Uhr gegen Red Star. Trainer Heris Stefanachi äussert sich zu den Aussichten.

Ist die Enttäuschung über den erneuten «Nichtaufstieg» am Ende der letzten Saison schon überwunden?

Heris Stefanachi: Ja, wir haben einen Schlag kassiert, diesen verarbeitet und sind jetzt bereit, um zurückzuschlagen. Ich habe ja leider schon eine gewisse Erfahrung gesammelt mit «knapp daneben ist auch vorbei» Ich gehe mittlerweile besser mit diesen Situationen um als vor drei Jahren.

Haben Sie und Ihre Mannschaft sich Gedanken darüber gemacht, warum das Scheitern jeweils auf die Fairnesswertung zurückzuführen ist?

Stefanachi: Ja und ich habe schon mindestens eine Antwort gefunden: Wir müssen mehr Punkte holen als unsere Gegner, bei Punktgleichheit sind wir nämlich Aussenseiter (lacht). (Anmerkung der Redaktion: Bazenheid hat dreimal in Folge den Aufstieg wegen der schlechteren Fairnesswertung nicht geschafft.)

Der Beginn der Saison 2016/17 steht unmittelbar bevor. Wie verlief die Vorbereitung?

Stefanachi: Mit der Vorbereitung bin ich zufrieden.

Hat sich das Gesicht der Mannschaft verändert?

Stefanachi: Glücklicherweise nicht gross. Die grösste Verstärkung ist, dass die wichtigsten Spieler, mit Ausnahme von Dario Stadler, der zum FC Tuggen gewechselt hat und dem wir an dieser Stelle alles Gute wünschen, alle hier geblieben sind. Das ist nicht selbstverständlich in unserer Situation. Die Spieler sind ambitioniert, und viele hatten Angebote aus höheren Ligen. Ich schätze es sehr und bedanke mich hiermit bei ihnen. Das spricht für sie und für den FC Bazenheid. Im Weiteren haben wir mit Tolga Cakir und Maurin Gregorin zwei Rückkehrer, die den Verein, die Spielstruktur, die Automatismen und Mentalität schon kennen, was natürlich von Vorteil ist.

Ist die Mannschaft dadurch stärker als in der Vergangenheit?

Stefanachi: Ganz klar ja. Mit wenigen Wechseln kannst du an den Automatismen weiterarbeiten, die wenigen neuen Spieler integrieren und den spielerischen Gedanken und die Mentalität weiterentwickeln, was mit ständigen Wechseln viel schwieriger ist.

Bevor der Punktspielbetrieb startet, spielt Bazenheid im Cup gegen Erstligist Red Star. Rechnen Sie sich Chancen auf das Weiterkommen aus?

Stefanachi: Ich will diesen Cup-Fight gewinnen. Wir sind klarer Aussenseiter, aber wir gehen nicht ins Spiel, um den Schaden in Grenzen zu halten. Wir müssen die Überraschung suchen, mutig sein, die Schwächen des Gegners ausnützen und selber perfekt sein. Es ist sehr schwierig, aber möglich.

Geniesst der regionale Cup den gleichen Stellenwert wie letztes Jahr oder gilt die Konzentration der Meisterschaft?

Stefanachi: Alles ist wichtig, dieses Jahr kommt noch der Schweizer Cup hinzu. Wir müssen alles anstreben.

Vor einem Jahr hiess das Saisonziel unmissverständlich Aufstieg. Bleiben Sie auch jetzt bei dieser klaren Ansage?

Stefanachi: Ja. Das ist der Grund, weshalb wir immer noch alle zusammen hier sind. Wir wollen mit und für den FC Bazenheid etwas erreichen. Wir sind nicht hier, weil wir uns nur gern haben, wir wollen gewinnen.

Wen schätzen Sie als stärkste Konkurrenten ein?

Stefanachi: Ich weiss es nicht, ich konzentriere mich auf mein Team und auf die Fehler, die wir verbessern müssen.

Sie starten am 21. August auswärts in Tägerwilen. Wagen Sie eine Prognose?

Stefanachi: Wenn es nach meiner letzten Prognose ginge, müsste ich jetzt in Mexiko ein Fischer sein. Ich habe letztes Jahr das Unmögliche getroffen und vor Saison etwas ironisch den zweiten Platz punktgleich mit dem Aufsteiger prognostiziert. Überlassen wir die Prognosen den Wetterfröschen, ich wünsche mir einfach, dass wir gewinnen, denn das Anfangsprogramm ist Action pur: Sechs Spiele in zwei Wochen, es wird sehr, sehr streng, wir müssen alle gut sein.

Kiesabbau führt zu Nachbarstreit

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Der geplante Kiesabbau im Gebiet Chrobüel in Bazenheid wird seitens des Kantons als umweltverträglich beurteilt. Damit nimmt das Projekt eine wichtige Hürde. Die Gegner geben sich nicht geschlagen und wollen weiterkämpfen.

BAZENHEID. Es ist ein komplizierter Schachtelsatz aus der Staatskanzlei, der aufhorchen lässt: «Wie vom Gemeinderat beantragt, kann der bisher als Zwischenergebnis im Richtplan aufgeführte Abbaustandort Chrobüel in Kirchberg festgesetzt werden, nachdem offene Fragen geklärt wurden.» Diese Medienmitteilung der Staatskanzlei hat es in sich. Sie bedeutet: Das Gebiet Chrobüel wird als Abbaugebiet fest in den Richtplan aufgenommen und dem Bund zur Genehmigung vorgelegt. Dies, nachdem die Umweltverträglichkeitsprüfung seitens der zuständigen kantonalen Stellen positiv beurteilt worden war. In anderer Lesart bedeutet das: Die Wahrscheinlichkeit, dass es im Chrobüel nun zum Kiesabbau kommt, ist deutlich gestiegen. Dies ganz zur Freude des Kiesunternehmers, aber zum Leidwesen einiger Anwohner.

Einsprache erhoben

Das Verfahren dauert nun schon mehr als zwei Jahre. Im Mai 2014 hat die in Bazenheid ansässige Willi Scherrer Kies und Beton AG ein Kiesabbaugesuch mit Abbauplan und Umweltverträglichkeitsbericht für das Gebiet Chrobüel eingereicht. Während der Auflagefrist haben mehrere Personen Einsprache gegen den Abbauplan erhoben. Im Herbst 2014 wurde eine Einspracheverhandlung durchgeführt. In diesem Verfahren wurde ein Optimierungsvorschlag eingebracht: Anbringung eines Schutzgehölzes entlang der Werkpiste zwischen dem Abbaugebiet Chrobüel und dem nahegelegenen Betonwerk der Willi Scherrer AG. Zudem wurde eine Verkürzung des Zeitplans für Abbau und Auffüllung vorgeschlagen. Dies führte aber nicht zu einem Rückzug der Einsprache. Gestützt auf die Beurteilung der involvierten Stellen von Bund und Kanton hat der Gemeinderat Kirchberg die Einsprache abgewiesen und den Abbauplan schliesslich genehmigt. Gegen diesen Entscheid wurde beim kantonalen Baudepartement rekurriert. Ein Entscheid liegt noch nicht vor.

20 000 Kubikmeter pro Jahr

Das Abbaugebiet liegt am westlichen Dorfrand, angrenzend an Wohngebiete. Es ist davon auszugehen, dass bei einer jährlichen Ausbeute von etwa 20 000 Kubikmetern während elf Jahren Kies abgebaut werden könnte. Danach wird es noch einige Jahre dauern, bis das Gebiet renaturiert und nichts mehr vom Kiesabbau zu sehen ist.

«Das ist nicht zumutbar»

Christina Schrepfer wohnt gleich neben dem geplanten Abbaugebiet und wehrt sich vehement gegen das Projekt. «Ich habe an sich nichts gegen Kiesabbau», sagt sie. «Aber direkt vor der Haustüre, und das über so viele Jahre, das ist einfach nicht zumutbar.»

Waldhonig bleibt wegen Regen ganz aus

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Warum die Qualität des Honigs nicht vom Wetter abhängig ist und wie es dieses Jahr um die Gesundheit der Bienen steht, erklärt Imker Peter Bürge des Imkerverbandes St. Gallen-Appenzell.

Herr Bürge, das Jahr 2016 war bisher sehr niederschlagsreich. Wie hat sich das auf den Honig ausgewirkt?

Das Honigjahr 2016 hat im Frühjahr gut begonnen, da die Bienen fleissig Nektar sammeln konnten. Wegen der Nässe und der ungünstigen Temperaturen brauchten die Bienen jedoch viel von dem eingetragenen Honig selber. Die Bienen sammeln den Honig nämlich in erster Linie für sich selbst. Die Imker ernten lediglich den Überschuss. Somit blieb trotz guten Frühlings der Blütenhonigertrag durchschnittlich. Der Waldhonig hingegen ist in unserer Region dieses Jahr wetterbedingt ganz ausgefallen.

Hat das Regenwetter auch bei der Qualität des Honigs seine Spuren hinterlassen?

Nein, die Qualität ist wie jedes Jahr trotzdem gut. Der Honig wird von den Bienen wetterunabhängig aufbereitet, womit er dann auch über Jahre haltbar bleibt. Auf die Qualität hat das schlechte Wetter dadurch glücklicherweise keinen Einfluss.

Wie steht es denn dieses Jahr um die Gesundheit der Bienenvölker im Thur- und Neckertal?

Um die Gesundheit der Bienen steht es im allgemeinen gut, die Varroamilbe ist jedoch nach wie vor ein Problem. Dieses Jahr hat der Bieneninspektor sämtliche Bienenstände der Region kontrolliert. Erfreulicherweise konnte er dem Grossteil der Imker ein gutes Zeugnis ausstellen. Weil uns die Gesundheit der Bienen sehr am Herzen liegt, sind sie unter ständiger Beobachtung und werden von uns Imkern gezielt behandelt. So kann das Varroamilben-Problem weitgehend in Grenzen gehalten werden. (mid)

Jörg Abderhalden diskutiert mit Beat Schlatter

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Während des Sommers strahlte das Schweizer Radio SRF 3 und das Fernsehen SRF 1 «Focus Blind Date» aus. 14 Prominente wagten in sieben Folgen das Abenteuer: Sie verlassen ihre Komfortzone und lassen sich auf ein Blind Date ein. Denn zu Beginn wissen sie nicht, mit wem sie reden werden.

NESSLAU. Während des Sommers strahlte das Schweizer Radio SRF 3 und das Fernsehen SRF 1 «Focus Blind Date» aus. 14 Prominente wagten in sieben Folgen das Abenteuer: Sie verlassen ihre Komfortzone und lassen sich auf ein Blind Date ein. Denn zu Beginn wissen sie nicht, mit wem sie reden werden. In der letzten Folge von «Focus Blind Date» kommt es zu einer emotionalen «Chropfleerete» zwischen Schauspieler Beat Schlatter und Schwinger Jörg Abderhalden.

Harziger Gesprächsbeginn

Schauspieler Beat Schlatter hat bis heute nicht verdaut, dass Jörg Abderhalden nicht in seinem Schwingerfilm «Hoselupf» mitspielen wollte. «Es war zu Beginn ein komisches Gespräch, weil diese Absage zwischen uns noch nicht ausdiskutiert war», hält Beat Schlatter nach seinem Blind Date mit dem dreifachen Schwingerkönig fest. Abderhalden selbst hat die Sache längst ad acta gelegt: «Ich habe aber gemerkt, dass Beat diese Absage noch heute, Jahre später, beschäftigt.» Im «Focus Blind Date» mit Schlatter und Abderhalden kommt es endlich zur Aussprache.

Im Radio und im Fernsehen

Am kommenden Montag, 15. August strahlt Radio SRF 3 die Folge von «Focus Blind Date» um 20.03 Uhr in voller Länge aus. Die Highlights dieses Gesprächs zeigt SRF 1 am Donnerstag, 18. August um 22.25 Uhr. Die einzelnen Folgen sind nach ihrer Ausstrahlung online auf srf3.ch zu hören und zu sehen. (pd)


Überraschungen und Gewohntes

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Die 27. Lichtensteiger Jazztage zeigten alle Facetten eines gelungenen Festivals. Auf den Bühnen gab es Überraschendes und Altbewährtes zu erleben. Das Publikum zeigte sich gutgelaunt und experimentierfreudig.

LICHTENSTEIG. Heimisches, Gewohntes, Überraschendes, Berührendes und einen regelrechten Brexit gab es an den 27. Jazztagen in Lichtensteig zu erleben. Einem Brexit - einen Ausbruch aus Grossbritannien - kam der Auftritt der englischen Soulsängerin Beverly Knight am Samstagabend gleich. Knight und ihre Band schienen auf der Bühne im KB-Zelt förmlich zu explodieren. Die Seelenverwandte von Tina Turner oder Aretha Franklin ist in ihrer Heimat ein Star, in der Schweiz aber völlig unbekannt. Doch für die 43-Jährige scheint der Karrieren-Brexit kurz bevorzustehen.

Glücksgriff Beverly Knight

Mit Beverly Knight hat Programmchef Geni Scherrer einen Glücksgriff gemacht. Mit anderen Namen ebenso, wie dem Appenzeller Echo, das seit einiger Zeit mit dem Akkordeonisten Goran Kovacevic mit der «Balkan-Stobete» durchs Land tourt, wie mit den wirbligen Dänen von Jordan's Drive oder den Popsängern 77 Bombay Street.

Für (fast) alle etwas

Was nach einer breiten Palette von Musikstilen tönt, ist das Rezept der Jazztage: Für (fast) alle etwas. Auch für die, die gerne Altbewährtes wieder hören möchten, zu diesen zählen die Fans von Zydeco Annie und B.B. & the Blues Shacks oder Stephan Holstein. Scherrer hat alle drei wieder engagiert, «weil sie halt gute Stimmung machen», und gleichzeitig jene enttäuscht, die gerne noch mehr Neues entdecken würden.

Dem Auftrag, gute Stimmung zu verbreiten, kamen auch die anderen Musikerinnen und Musiker nach. Jeder und jede auf seine Weise, die einen auf die gemütliche (Swing 2016 mit Denise Gordon, Todos Band), die anderen auf die knallige (Pullup Orchestra, Jaël, Kate Late & the Early Birds). Dann gab es noch einen, der musste im fast leerem Zelt spielen: Jones. Der Berner hatte das Pech, dass das Publikum am Samstag seine Gunst anderen schenkte, und er, weil man ihn (noch) nicht kennt in der Ostschweiz, links liegengelassen wurde. Doch das Publikum hat die Wahl, und es wählt bisweilen unberechenbar. An den Jazztagen kann es sich zudem noch zwischen Musikgenuss und blossem Stelldichein entscheiden. Man bleibt dann halt auf der Hauptgasse und geniesst die schöne Stimmung.

Ueli Mauerhofer, OK-Chef, meinte gestern Sonntagmorgen in einem vorläufigen Fazit: «Bezüglich der Zuschauerzahlen werden wir wohl das Niveau von 2014 erreichen, und 2014 war ein gutes Jahr.» Im allgemeinen sei es ein gut gelungenes Festival gewesen, ohne erwähnenswerte Zwischenfälle. Aufgefallen sei dem OK-Chef die ausserordentliche Stimmung: «Die Leute waren richtiggehend aufgestellt.» An der Lichtensteiger «Streetparade» in der Hauptgasse bringt man sich eben selbst mit, nicht eine Maske. Da mögen nicht nur die Musik, sondern auch die sommerliche Atmosphäre und nicht zuletzt auch die rund 3000 Würste und 4500 Liter Bier, die an den Food-Ständen über die Theke gingen, ihren Teil dazu beigetragen haben.

Rockabilly zum Sonntagsbrunch

Heuer ermöglichte Programmchef Scherrer gleich drei einheimischen Bands einen Auftritt auf der grossen Bühne. The Trembling Giants aus Brunnadern, Darkwhite aus Bütschwil und CMC's aus Mosnang nutzten die Chance und zeigten sich einem grösseren Publikum. Ein Publikum, das den breiten Fächer der angebotenen Musik intensiv erkundete und stets in Bewegung zwischen den neun Konzertlokalen oder Zelten blieb. Dem kommen die zeitlich versetzten Konzerte entgegen, trotzdem ist das Angebot mit 44 Konzerten an zwei Abenden so gross, dass man unmöglich alles sehen, geschweige entdecken kann. Kein Publikum ging vergessen, selbst die Kleinsten nicht. Für sie spielte am Samstagnachmittag Silberbüx auf dem Goldenen Boden. Und für Frühaufsteher gab es am Sonntagmorgen Swing, Zydeco und Rockabilly im «Postplace».

75 Jahre Kapelle Dietschwil

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Mit dem erstmals ökumenisch begangenen Kapellfest wurde am Sonntag auch das Jubiläum der Kapelle Dietschwil gefeiert, bereichert durch den evangelischen Singtreff Kirchberg.

DIETSCHWIL. Man schrieb das Jahr 1909, als in Dietschwil der Kapellbauverein gegründet wurde, aus dem die Kapellgenossenschaft hervorging. Die Mitglieder verpflichteten sich damals, monatliche Minimalbeiträge zwischen einem Franken und fünf Rappen pro Schulkind der ersten bis vierten Klasse zu bezahlen. Obwohl dabei einiges an Geld zusammenkam, dauerte es nochmals 32 Jahre, bis die Kapelle am 24. August 1941 eingeweiht werden konnte.

Am Kapellfest vom vergangenen Sonntag, das erstmals ökumenisch begangen wurde, feierte die Bevölkerung zusammen mit Pastoralassistent Jürgen Kaesler das 75-Jahr-Jubiläum. Musikalisch bereichert wurde der Gottesdienst mit wunderschön vorgetragenen Liedern vom evangelischen Singkreis Kirchberg, unter der Leitung von Kirchenmusiker Michael Stübi. Gleichzeitig wurden mit dem Gottesdienst auch das Ferienende und der Schulanfang der Dietschwiler Primarschüler gefeiert.

Gottesmutter Maria geweiht

Bereits in seiner Begrüssung verwies Jürgen Kaesler, der im Gottesdienst von Claudia Kümin und Charlotte Hollenstein unterstützt wurde, auf das Wohlwollen, das den Katholiken von der ganzen Bevölkerung aus allen Kreisen für ihr Vorhaben entgegengebracht wurde. Bis zur Genossenschaftsversammlung vom August 1938 seien zusammen mit Spenden und Vermächtnissen 44 449.99 Franken zusammengekommen, was jedoch nicht gereicht habe, da sich die Kostenberechnung auf 61 130 Franken belaufen habe. Eine Kollekte sei zwar mit über 8000 Franken erfolgreich ausgefallen. Genug sei das jedoch immer noch nicht gewesen. Durch Kosteneinsparungen und einen geänderten Bauplan habe mit dem Bau am 19. Oktober 1939 dennoch begonnen werden können. Die Grundsteinlegung fand am 26. November statt. Im Grundstein sei eine Urkunde eingeschlossen, mit dem Text: «Im Namen Gottes des Allmächtigen soll diese Kapelle zu Ehren der Allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria, unserer lieben Frau von der immerwährenden Hilfe, in Dietschwil erbaut werden.» Jürgen Kaesler sagte weiter: «Die Arbeiten machten einen derart guten Fortschritt, dass schon am 19. Dezember das Aufrichtebäumchen vom Giebeldach grüsste.»

Glockentransport mit Pferden

Wichtig gewesen sei ebenfalls die Weihe der beiden Glocken im Juli 1940, die anderntags von der Schuljugend in den Turm gezogen worden seien. Eine der beiden Glocken - die vom Dietschwiler Rupert Bannwart mit einem Pferdegespann von Kirchberg zur Kapelle kutschiert wurde - sei ein Geschenk der Kirchgemeinde Kirchberg gewesen. Nach der Bauvollendung im Sommer 1941 konnte die Einweihung stattfinden. Jürgen Kaesler berichtet weiter: «Im Innern der Kapelle ist das grosse Rundfenster an der Vorderfront ein Prachtstück. Der Stifter Martin Stadler wünschte, dass das Bild eines vom heiligen Martin werde, dem Schutzpatron der Bauernsame - ein Heiliger, mit dem auch Reformierte durchaus etwas anzufangen wissen.» 1949 wurde die Kapellgenossenschaft aufgehoben und in die Kirchgemeinde Kirchberg überführt.

Zum Schluss des Gottesdienstes trug Vreni Hausammann ein passendes Gedicht vor. Danach, während des Apéros im Freien, liessen die Kinder mit Karten bestückte Ballone gen Himmel steigen, in Erwartung, dass von irgendwo eine Antwort kommt.

Der abschätzige Blick der Berggänger

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Der Ausflug auf den Säntis beginnt in Urnäsch. Mit dem Postauto kann man sich auf der Schwägalp gemütlich an der langen Reihe von Autos vorbei kutschieren lassen. Lächelnd beobachten die Fahrgäste die Autofahrer, die an einem sonnigen Ferientag ihr Fahrzeug beim Restaurant Passhöhe parkieren und den Rest des Wegs zu Fuss zurücklegen müssen. Doch leider sieht der Fahrplan nur einen Kurs pro Stunde zwischen Urnäsch und der Schwägalp vor. Damit haben zumindest die Fahrgäste, die über eine halbe Stunde warten mussten, nichts zu lachen. Als in Urnäsch ein älterer Herr mit seinem zusammengeklappten Rollator einen Zweiersitz belegen will, interveniert der Chauffeur. Er weiss wieso. Das Postauto füllt sich bis auf den letzten Platz, wobei die Senioren in der Überzahl sind. Manche mit Rollator oder Gehhilfe, andere in Wanderschuhen und mit Rucksack. Auch zwei, drei Enkelkinder dürfen mit auf den Ausflug. Mit gelegentlich ertönendem Dreiklanghorn kurvt der Bus den Hügel hinauf und hält direkt vor dem neuen Hotel.

Gäste aus der ganzen Schweiz

Wer sich die Autos auf dem Parkplatz anschaut, erkennt: Die Einheimischen sind klar in der Unterzahl - oder aber parkieren hauptsächlich auf den für Angestellte reservierten Plätzen. Aus St. Gallen und dem Thurgau sind einige Gäste angereist, aber fast genau so viele kommen aus Zürich, Genf, Basel oder dem nahen Ausland. Die ganze Schweiz scheint sich am Säntis zu versammeln.

Beim Ticketschalter für die Schwebebahn heisst es anstehen. Bei den aus dem Welschland stammenden Gästen dauert der Ticketkauf aufgrund der Sprachbarriere etwas länger, bei den Senioren, weil sie auch gleich das Mittagsmenu im Gipfelrestaurant bezahlen möchten. Dabei ginge das Ganze flott: «Grüezi. Einmal Berg- und Talfahrt mit Halbtax bitte» - und schon hält man das Stück Papier in der Hand.

Rucksack oder Handtasche

Dass, auch wenn es für viele Ostschweizer selbstverständlich ist, noch lang nicht jeder einmal auf dem Säntis war, wird spätestens während der Bergfahrt klar. Als das Bähnli die Kuppe bei der zweiten Stütze passiert, präsentiert sich den Fahrgästen plötzlich das Panorama über die Churfirsten bis zu den Bergen der Innerschweiz. «Oh!», «Wow!» und «C'est magnifique!» tönt es. Einige Gäste erklären ihren Begleitern, wo der Wanderweg durchführt. Von «Hier sind wir auch schon lang gegangen» bis «Das würde ich mir nie zutrauen» sind alle Reaktionen vertreten.

Oben angekommen, teilt sich die Masse. Die meisten zieht es zu den Panoramafenstern, andere ins Restaurant, um sich einen möglichst guten Sitzplatz zu sichern. Die Ankömmlinge werden von den wartenden Talfahrenden beäugt. Die meisten von ihnen sind Berggänger. Sie sind - wie es sich für Wanderer gehört - am frühen Morgen bereits los und machen sich jetzt auf den Heimweg. Sie sind müde aber stolz, tragen schwere Schuhe und praktische Kleidung. Die Touristen stellen den krassen Kontrast dazu dar: gekleidet in enge Hose, Sommerkleid und Sandalen, mit Handtasche am Arm, Fotoapparat um den Hals und Fido an der Leine.

Verständnis für die Bergwirte

Wanderer und Touristen: Zwei Gattungen Mensch, die sich im Tal kaum unterscheiden, sich auf dem Berg jedoch mit gänzlich verschiedenen Werten gegenüberstehen. Der eine oder andere entnervte und gar abschätzige Blick ist da vorprogrammiert. Beispielsweise stören sich einige Touristen an den grossen Rucksäcken, mit denen die Wanderer sich durch die Menge bewegen. Vor allem auf der Terrasse des «Alten Säntis» sammeln sich die Menschen. Für viele Berggänger ist es eine Frage der Ehre, im eigentlichen Bergrestaurant einzukehren und nicht im topmodernen Selbstbedienungsrestaurant im Gipfelgebäude. Aber: Auch vielen Touristen gefällt das etwas urchigere Ambiente des «Alten Säntis» - auch wenn dieses Restaurant ebenfalls längst modernisiert wurde. Doch die vielen Rösti mit Steak und Chäshörnli mit Siedwurst bringen die Küche an ihre Belastungsgrenze, die Gäste müssen warten. Nicht alle finden das lustig, manch leise Beschwerde wird ausgetauscht. Auch die Berggänger haben Hunger, doch scheint dieser Schlag Mensch mehr Verständnis für Bergwirte aufzubringen.

Die Schwebebahn ist für alle da

Ein weiterer, grosser Unterschied zwischen Touristen und Berggängern ist am Ende der Himmelsleiter zu beobachten. Dort, wo der Aufstieg geschafft ist, befindet sich eine kleine Plattform. Nicht selten finden Touristen den Weg dorthin, um Selfies zu schiessen und sich den Wanderweg von oben anzuschauen. Lustige Szenen spielen sich da ab. Touristen versuchen, auf Fotos möglichst gut auszusehen, während im Hintergrund Berggänger ausser Atem und mit zittrigen Beinen die letzten Stufen der steilen Himmelsleiter erklimmen, sich erschöpft auf den Boden setzen und den Schweiss abwischen.

Wanderer und Touristen: zwei unterschiedliche Gattungen Mensch. Doch gerade auf dem Säntis, der ohne Anstrengung erreichbar ist, müssen sie aneinander vorbeikommen. Dass nicht jeder Wanderer, der die Ruhe der Berge gesucht und den Gipfel im Angesicht seines Schweisses erklommen hat, den Touristen, der völlig mühelos auf den Berg geschwebt ist, mit Wohlwollen betrachtet, mag verständlich sein. Doch jeder Berggänger, der den Aufstieg zwar geschafft hat, aber über keine grossen Kraftreserven mehr verfügt, freut sich gewiss über die Tatsache, dass die Schwebebahn jeden mühelos ins Tal transportieren kann.

Alles im Gleichgewicht

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In Lütisburg kommt es nicht zu Kampfwahlen, da es in allen zu besetzenden Gremien ebenso viele neue Kandidaturen wie Rücktritte gibt. Beim Gemeinderat sind zwei Rücktritte zu verzeichnen. Gemeindepräsidentin Imelda Stadler tritt wieder an.

LÜTISBURG. Im Brückendorf deutet einiges auf unspektakuläre Wahlen hin. Angefangen beim Gemeindepräsidium: Präsidentin Imelda Stadler möchte weitermachen, wobei es keine Gegenkandidatur gibt. Zu ihrer Motivation für eine neue Legislatur sagt die 57jährige Kantonsrätin: «Wir haben in den letzten Jahren gut und konstruktiv gearbeitet. Dadurch konnten wir uns entschulden und stehen nun finanziell stabil da. Diesen Weg möchte ich weitergehen, zumal in Zukunft wichtige Projekte wie die Fusion anstehen.»

Sie hoffe, dass das Klima im Gemeinderat so positiv bleibe wie in den letzten Jahren.

Zwei Rücktritte im Gemeinderat

Zum guten Klima werden Werner Grob (SVP) und Walter Meile (parteilos) in Zukunft nichts mehr beitragen. Beide treten aus dem Gemeinderat zurück, wobei Grob eineinhalb Legislaturen absolviert hat und Meile bei einer Amtsdauer mitgewirkt hat. Zur Wiederwahl hingegen stellen sich die bisherigen Gemeinderäte Heinz Grob (SVP) und Andreas Rütsche (FDP).

Neu in die Behörde eintreten wollen Werner Scherrer und Ruedi Epper (beide parteilos). Werner Scherrer arbeitet beim Landwirtschaftsamt des Kantons St. Gallen. Der 42jährige ist Vater von zwei Knaben und war neun Jahre für die Geschicke des Turnvereins Lütisburg verantwortlich. Kandidat Ruedi Epper seinerseits ist Vater von einem Jungen. Der 44-Jährige wohnt in Tufertschwil und ist technischer Verkaufsberater im Bereich Baumaschinen. In seiner Freizeit fährt er gerne mit einem Oldtimer durch die Gegend oder hilft bei der Feuerwehr mit. Fahrzeuge sind seine Leidenschaft: So leitete er einst beim OpenAir Tufertschwil den Verkehrsdienst.

Schulratspräsidenten bleiben

Sowohl Josef Rütsche (CVP) als auch Hans Jörg Furrer (FDP) möchten Präsidenten ihrer Gremien bleiben. Rütsche leitet wohl den Primarschulrat für eine weitere Legislatur, obwohl er angekündigt hatte, am Ende der Amtsdauer 2016 zurückzutreten. Furrer möchte als Präsident der Oberstufenschulgemeinde Bugalu im Amt bleiben. Nebst Präsident Rütsche wollen die beiden parteilosen Maria Bolt und Jakob Rüegg im Primarschulrat von Lütisburg verweilen, während Werner Wagner (SVP) und Regula Ehrbar (parteilos) zurücktreten werden. Für letztere als Nachfolger kandidieren Michael Bolt (CVP) und Jenny Landtwing (parteilos). Im Oberstufenschulrat gibt es wohl nur eine Änderung: Gabriela Buscetto tritt von ihrem Amt zurück, Martin Bleiker (CVP) würde als Nachfolger bereitstehen. Die restlichen fünf Mitglieder treten wieder an.

Eine Vakanz

In der GPK der Gemeinde gibt es drei Rücktritte. Präsident Magnus Thalmann, Fritz Roth sowie Thomas Stetka verlassen das Gremium. Drei neue Kandidaten stünden bereit, um die fünf Sitze zu komplettieren. Lukas Huser, Präsident der GPK Primarschule, tritt ebenfalls zurück. Die parteilose Heidi Looser stellt sich neu zur Wahl ins dreiköpfige Gremium.

Eine Vakanz gibt es bei der GPK der Oberstufenschulgemeinde Bugalu zu verzeichnen. Nur vier Kandidaturen gingen für fünf Sitze ein. Präsidentin Linda Riedweg (SVP) will für eine weitere Legislatur im Amt bleiben.

Veteran vor letzter Teilnahme

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Das Obertoggenburger Feldschiessen steht kurz bevor. Einer, der zu diesem Anlass dazu gehört, ist der Bitzi-Hans. Sehr wahrscheinlich wird der 88-Jährige in diesem Jahr sein letztes Feldschiessen absolvieren.

BENDEL. Wer einmal am Obertoggenburger Feldschiessen aktiv teilgenommen hat, weiss, dass dieser Anlass etwas ganz Besonderes ist. Der Schiesssport und insbesondere das Feldschiessen nehmen vor allem bei Hans Brunner, der heute im Trempel in Krummenau wohnt, einen ganz besonderen Stellenwert ein. Der ehemalige Landwirt kann sich noch genau erinnern, wie er das erste Mal an einem solchen sportlichen Wettkampf teilgenommen hat. Und dass er seit 1948 mit zwei Ausnahmen jedesmal am Feldschiessen mitgemacht hat, hält Bitzi-Hans nicht ohne Stolz fest.

«Geschafft, was wir wollten»

«Man muss nicht immer alles so machen, wie es andere von uns erwarten. Manchmal muss man sich auch wehren.» Damit erklärt er den Streik einer grossen Menge von Schützen, die so erfolgreich dafür gekämpft hatten, dass man im Obertoggenburg das Feldschiessen nach wie vor nicht im Frühling, sondern im August austragen darf. «Wir haben damals nur die Jungschützen und einige wenige Schützen zum Wettkampf geschickt. Wir haben geschafft, was wir wollten. Eine Terminverschiebung war später kein Thema mehr», meint Bitzi-Hans schmunzelnd. Und deshalb trifft man sich auch heute noch im August zum grossen sportlichen Wettkampf.

Hans Brunner, Mitglied des MSV Wintersberg-Bendel, hat mit seinem Karabiner an unzähligen Schiesswettkämpfen teilgenommen. Sein Sportgerät hat er niemals ersetzen müssen. Einzig der Lauf habe einmal ausgewechselt werden müssen, weil er ausgeschossen gewesen sei, erinnert er sich. Der Schiessstand seines Vereins steht im Wintersberg, und dieser ist noch vier Jahre älter als der rüstige Veteran.

Unmittelbar vor dem Hügel neben dem Bauernhaus in der Bitzi, in dem Hans Brunner aufgewachsen ist, wird bis heute vor dem Feldschiessen auf die sechs extra dafür aufgestellten Scheiben geschossen. 1972 fand der Grossanlass das erste Mal dort oben statt. Damaliger Vereins- und auch OK-Präsident war, wie könnte es anders sein, Bitzi-Hans.

Das Vereinsschiffchen gab er nach ein paar Jahren in andere Hände, das OK-Präsidium hat er noch weitere vier Mal innegehabt. «1986 standen da drüben 38 Scheiben», erklärte Brunner, als er in der vergangenen Woche den Schiessplatz inspizierte. Obwohl er heute nicht mehr im Organisationskomitee mitwirkt, interessiert es ihn, wie weit die Vorbereitungen zum Wettkampf fortgeschritten sind.

«Früher ist einiges einfacher gewesen. Man hat nicht lange gefragt. Heute gibt es viel zu viele Vorschriften», bedauert er. Was ihn besonders freut, ist, dass es sich viele Auswärtige nicht nehmen lassen, am Obertoggenburger Feldschiessen teilzunehmen. Findet das Feldschiessen bei einem anderen Verein im Bezirk statt, lassen es sich die rund zwei Dutzend lizenzierten Wintersberger Schützen jeweils nicht nehmen, den Weg dorthin auf Schusters Rappen zu absolvieren.

Gute Resultate schiessen

Den Goldkranz, der für 50 aktive Teilnahmen am Feldschiessen überreicht wird, hat Hans Brunner schon längst in Empfang nehmen können. Auch Feldmeisterschaften hat er gesammelt. An vielen eidgenössischen Schützenfesten hat er erfolgreich teilgenommen. «Wahrscheinlich wird das diesjährige Feldschiessen mein letztes sein. Ich hoffe nun, dass ich noch ein gutes Resultat erziele und die Kameradschaft geniessen kann.» Nicht ausschliessen will Brunner, der während 70 Jahren auch dem Männerchor Wintersberg angehörte, dass er künftig am Veteranenschiessen teilnehmen könnte. Den Karabiner wird er an den Nagel hängen, das Singen im Verein hat er aufgegeben, trotzdem kennt er keine Langeweile. Der 88-Jährige, der einige Jahre auch als Spleissergehilfe tätig war, arbeitet heute viel mit Holz. Dessen Bearbeitung habe er in Kursen erlernt, erzählt er und hat bereits zwei stabile Betten hergestellt. Er arbeitet weiter: an acht Stabellen, die in Auftrag gegeben worden sind.

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