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Spielparadies in der Bergwelt

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In den vergangenen Wochen erstellten Mitarbeiter des Forstbetriebs Obertoggenburg beim Grillplatz Laui oberhalb von Unterwasser einen Spielplatz. Sie wählten bewusst Holz aus der Schweiz für den Kletterturm und das Gerüst für die Schaukel.

UNTERWASSER. Maximale drei Sterne erhielt der Grillplatz Laui oberhalb von Unterwasser beim Ranking des Toggenburger Tagblatts. Seither wurde das Angebot noch erweitert: Vor kurzem wurde ein Spielplatz gebaut. Initiiert wurde dieser von der Alpenverwaltung Laui-Gräppelen, wie deren Präsident Walter Looser sagt. «Bereits nutzen zahlreiche Familien den Grillplatz am Wasser. Da ist der Spielplatz natürlich eine tolle Ergänzung.» Nicht zuletzt auch, weil beim Grillplatz eine Hütte steht, welche von Schnee Sport Churfirsten SSC Toggenburg bewirtet ist.

Sicherheit gross geschrieben

Im Forstbetrieb Obertoggenburg (Foag) fand die Alpenverwaltung den idealen Partner, um den Spielplatz zu realisieren. Ruedi Bösch, der derzeit bei der Foag ein Praktikum absolviert, war für die Planung verantwortlich. «Dabei habe ich eng mit Stefan Meile von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) zusammengearbeitet, denn der Spielplatz soll nicht nur Spass ermöglichen, sondern auch sicher sein», erklärt Ruedi Bösch. Für die Erstellung an sich zählte die Foag wiederum auf Zusammenarbeit. Das Fundament für den Kletterturm und die Schaukel wurde durch Werner Bleiker vom Bauamt der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann ausgehoben. Forstvorarbeiter Werner Lusti und der Lernende Remo Schoop führten die Holzarbeiten aus. Die Schaukeln, die Rutschbahn und das Kletternetz wurden als fixe Teile hinzugekauft. Sie werden im Winter jeweils abgebaut, damit der Spielplatz möglichst lange erhalten bleibt.

«Werbeobjekt» für Forstbetrieb

Für Ruedi Bösch war bei der Planung klar, dass der Spielplatz vor allem aus Holz errichtet wird. «Wir brauchten dafür Kastanienstämme aus dem Murgtal», erklärt er. Sie hätten auf ein widerstandsfähiges Holz gesetzt, erklärt er diese Wahl. Die Holzschnitzel, die den weichen Boden des Spielplatzes bilden, sind aus der Region. Für die Foag war der Auftrag, diesen Spielplatz zu erstellen, sehr willkommen. «Wir sind längst nicht mehr nur in der Pflege des Waldes tätig, sondern arbeiten vermehrt an Schutzeinrichtungen und in der Gartenpflege», erklärt Ruedi Bösch. Mit Arbeiten für Dritte könne der Betrieb die Mitarbeiter optimal beschäftigen. Für Ruedi Bösch bekommt der Spielplatz in der Laui darum auch eine Werbefunktion. «Wenn jemand diesen sieht und etwas Ähnliches möchte, kann er sich an uns wenden.»


Schnelle Schreinerin gewann Alpenduell

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Ermittlungen, Plauschwettkämpfe und viel Sonne. An der «Ganterspieliade» wurde auch «dä schnellscht Ganterschwiler» gesucht. Bei den Sprintwettbewerben wurden am Freitag die Medaillenränge ermittelt, und die Plauschwettkämpfe gefielen allen Beteiligten.

GANTERSCHWIL. Ein Anlass, den man schon mehrfach in Ganterschwil durchgeführt hatte, fand nun am vergangenen Freitag zum ersten Mal in einer veränderten Form statt.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene massen sich - wie gehabt - im Schnelllauf über die 50-Meter-, 60-Meter- oder 80- Meter-Distanzen. Aber diesmal verwendeten die Kampfrichter sogar eine elektronische Zeitmessanlage mit Lichtschranke, um die Sprintzeiten ganz genau messen zu können.

Mässige Zeiten genügten

Viele der ganz schnellen Sprinterinnen und Sprinter befanden sich natürlich zu diesem Zeitpunkt in Rio de Janeiro bei den Olympischen Spielen, so dass auf der Ganterschwiler Tartanbahn schon mässige Zeiten genügten, um eine Medaille zu gewinnen. Spannend seien vor allem die Finalläufe bei den Damen gewesen, schreiben die Veranstalter in einer Medienmitteilung. So setzte sich die leicht favorisierte Heidi Hoffmann («Die schnelle Schreinerin») im Alpenduell knapp gegen die Tirolerin Natalie Abderhalden durch.

Fliegende Gummistiefel

Zusätzlich zu den Kurzstreckenwettbewerben, gab es parallel die Möglichkeit, sich im Plauschwettkampf mit anderen Gruppen zu messen. Da wurden Gummistiefel geworfen und Wassereimer gefüllt, luftgefüllte Autoreifen auf Rädern wurden gestossen und Bälle gefangen.

Über hundert Kinder, Eltern und Helfer tummelten sich bis in die späten Abendstunden und bei herrlichem Wetter auf der Ganterschwiler Sportanlage. Wer gerade keinen Sprint- oder Plauschwettkampf zu absolvieren hatte oder sowieso als Zuschauer gekommen war, konnte sich mit Kuchen oder Schnitzelbrot bei der Festwirtschaft stärken.

Es sei eine rundherum gelungene Veranstaltung gewesen, die man im Sommer 2017 wiederholen müsste. (pd)

Events sollen Zentrum aufwerten

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Die Spurgruppe «Zentrum Wattwil» verfolgt zum einen die Idee der Strassenraumgestaltung zwischen Manor und Post weiter und möchte mit einem «Center Management» für Events im Zentrum sorgen. Welcher Art, ist noch nicht klar.

WATTWIL. Die Gemeinde Wattwil arbeitet weiter an der Zukunft des Dorfes. Dabei sollen zwei Bereiche, ein aktives «Center Management», das für Erlebnisse und Events im Wattwiler Zentrum sorgt und diese vermarktet, sowie die Weiterbearbeitung der Strassenraumgestaltung zwischen Post und Manor von der Spurgruppe «Zentrum Wattwil», weiter verfolgt werden.

Herausfordernde Standorte

Wie die Gemeinde in einer gestrigen Medienmitteilung bekanntgibt, seien die Basis der künftigen Arbeiten die Ergebnisse des öffentlichen Strategieprozesses, welcher mit einer Online-Umfrage und drei Workshop-Abenden im letzten Herbst stattfand. Im vergangenen Juni beschloss die IGEZ an ihrer Hauptversammlung, auf eine Fusion mit dem HGV zu verzichten, um eine noch aktivere Rolle in der Belebung und Vermarktung des Wattwiler Zentrums zu spielen. (Das Toggenburger Tagblatt berichtete.) «Der Grundsatzentscheid fiel diskussionslos. Ich zähle auf unsere Mitglieder», wird IGEZ-Präsidentin Kathrin Ott in der Mitteilung zitiert. «Es ist für uns alle klar - man kann es ja auch regelmässig den Medien entnehmen: Der Detailhandel und die Innerortstandorte stehen vor grossen Herausforderungen. Diese müssen wir gemeinsam mit einem professionellen Zentrums-Management angehen.»

Private-public-Partnerschaft

Der Gemeinderat und die Spurgruppe «Zentrum Wattwil», bestehend aus dem Gemeinderat, der IGEZ sowie dem Handwerker- und Gewerbeverein, haben den Entscheid der IGEZ vom Juni erfreut zur Kenntnis genommen. Die Spurgruppe erarbeite gemäss der Gemeinde nun das Profil für ein professionelles Zentrums-Management und Szenarien dafür, wie dieses zu organisieren und zu finanzieren ist. Für Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner sei klar, dass sich dabei Detailhandel, Gewerbe, Grundeigentümer und Gemeinde im Rahmen einer Private-public-Partnerschaft gemeinsam engagieren müssen: «In den kommenden Jahren wird sich unser Dorf infolge der Umfahrung, mit der neuen Kantonsschule und weiteren Projekten nachhaltig verändern. Damit Wattwil seine Zentrumsfunktion im Toggenburg stärken kann, müssen wir uns aktiv darauf vorbereiten.» In einer Public-Private-Partnerschaft arbeiten öffentliche Körperschaften, Privatunternehmen und/oder Nonprofitorganisationen gemeinsam und über einen längeren Zeitraum an vorbestimmten Aufgabenfeldern. Ziel sei es, erläutert die Gemeinde, im Wattwiler Zentrum für Erlebnisse und Events zu sorgen, damit es sich als Lebensraum und Einkaufszentrum noch attraktiver und zeitgemässer präsentiere. Die Angebote sollen gestärkt und die Vielfalt gefördert werden. «Dazu gehört auch eine Neugestaltung des Strassenraums zwischen Dorfplatz und Bahnhof-Kreisel», erklärt Alois Gunzenreiner. «Post- und Bahnhofstrasse sollen als lebendiges Zentrum, Begegnungszone und Aufenthaltsraum erlebbar sein. Zugleich sind genügend Parkplätze für Kunden und Wege für den Langsamverkehr zu gewährleisten.» Für die Weiterbearbeitung hat der Gemeinderat die Projektgruppe Begegnungszone mit Vertreterinnen und Vertretern von IGEZ, HGV und Anwohnern aktiviert: «Wir wollen die Aufenthaltsqualität steigern und die Erreichbarkeit garantieren.»

Bedürfnisse fliessen ein

In die Arbeiten fliessen die Ergebnisse aus dem breit abgestützten, öffentlichen Strategieprozess ein, in dessen Rahmen nach einer Online-Umfrage über 60 Personen in drei Workshops Zukunftsbilder und Entwicklungsvorschläge in vier Handlungsbereichen gesammelt haben, die für die Entwicklung eines Ortszentrums prägend seien: Detailhandel und Gastronomie, Wohnen, Arbeiten und Bildung, Öffentlicher Raum sowie Siedlungsentwicklung.

Der Gemeinderat und die Spurgruppe werden kontinuierlich weiter über die Arbeiten informieren, steht in der Mitteilung. (pd)

Im Bann der Wallfahrtsorte

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Vor 44 Jahren flog der Mosnanger Edgar Koller zum ersten Mal nach Lourdes. Seither hat er den Marienwallfahrtsort fast jedes Jahr besucht. Lourdes hat ihn so sehr gefesselt, dass er vor kurzem ein Buch über Andachtsstätten in der Schweiz herausgab.

MOSNANG. Als Edgar Koller als 25-Jähriger eine Herzbeutelentzündung hatte, schenkte ihm sein Onkel eine Wallfahrt nach Lourdes. «Er war ein grosser Fan der Lourdes-Wallfahrt und glaubte, dass es mir helfen würde, vom Wasser zu trinken», erzählt Koller. Er selbst glaubte das damals nicht. Seine Entzündung wurde medikamentös behandelt. Trotzdem flog Koller mit seinem Onkel nach Lourdes. «Ich war einfach neugierig und wollte wissen, was da dran ist», sagt der 69-Jährige. Eine Wunderheilung hat er nicht erlebt. Aber der Wallfahrtsort liess ihn nicht mehr los und so begann er, mit seinem Onkel Lourdes-Flugwallfahrten zu organisieren.

«Seelische Heilungen»

Jedes Jahr organisierten sie für körperlich behinderte Menschen Wallfahrten nach Lourdes. 1985 begann Edgar Koller, Pilgerzüge mit der Bahn zu begleiten. Zu den besten Zeiten in den 1990er-Jahren fuhren fünf Züge mit rund 3500 Menschen nach Lourdes. Edgar Koller war für die Organisation unterwegs für einen Zug verantwortlich. «In einem Gepäckwagen kochten wir für alle Passagiere», erzählt er. Während dieser Wallfahrten lernte Edgar Koller Bruder Leo Schwager kennen, der 1952 in Lourdes von Multipler Sklerose geheilt wurde - einer Krankheit, die offiziell als unheilbar gilt. Dieses Ereignis wurde von der römisch-katholischen Kirche als Wunderheilung anerkannt.

Die besondere Atmosphäre, die während der Wallfahrt im April und Mai in Lourdes herrscht, hat Edgar Koller in ihren Bann gezogen. «Ich habe viele gute Begegnungen und Gespräche erlebt. Es ist toll, dass so viele Menschen aus verschiedenen Ländern aus demselben Grund zusammenkommen», freut sich Koller. Oft seien die kranken Menschen auf der Hinfahrt missmutig. Wunderheilungen hat Edgar Koller keine erlebt, aber er hat oft gesehen, dass die Menschen auf dem Heimweg fröhlicher waren.

«Als hätten sie wieder neue Kraft geschöpft. Wenn es keine körperliche Wunderheilung gab, waren es vielleicht seelische Heilungen.» Vor 13 Jahren hatte Edgar Koller einen Schlaganfall. Seither begleitet er keine Pilgerzüge mehr, er geht aber selbst noch jedes Jahr als Pilger nach Lourdes. «Ich denke, dass mir der Glaube geholfen hat, mich so gut vom Schlaganfall zu erholen.» Er ist sich bewusst, dass eine Heilung nicht selbstverständlich ist: Ein Drittel aller Patienten sterbe an einem Schlaganfall, ein weiteres Drittel sei danach behindert.

Buch aus Dankbarkeit

Seine Dankbarkeit ist ein Grund, weshalb er nun das Buch über die Lourdes-Andachtsstätten in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein geschrieben hat. Zu seiner Arbeit am Buch veranlasste ihn auch eine Ausstellung über Lourdes-Grotten der ganzen Welt. «Es wurde keine einzige der Schweiz vorgestellt und ich fand, man müsste auch unsere Andachtsstätten bekannt machen.» Also begann er über die über 300 Grotten und Andachtsstätten zu recherchieren, eine Arbeit, die mehrere Jahre in Anspruch nahm. «Ich war erstaunt, dass es so viele Lourdes-Grotten gibt», sagt er. Einige hat er selbst besucht und fotografiert, von jenen, die weiter weg waren, schickten ihm Bekannte oder die Pfarrer der Gemeinden Bilder. Über jede Grotte und Andachtsstätte hat er geschrieben, wie sie entstanden ist, wer sie errichtet hat und wie man sie erreichen kann. Für einige Recherchearbeiten hat er Archive durchforstet, bis er fündig wurde. «Ich habe bei dieser Recherche so viel erlebt, ich könnte noch ein Buch über das Buch schreiben.» Einen Teil der Kosten für die Auflage von 2000 Exemplaren hat Edgar Koller selbst übernommen. «Das war es mir wert.» Sobald die Kosten gedeckt sind, geht der Erlös aus dem Verkauf des Buches an einen Fonds des Pilgerbüros, der Kranke bei der Reise nach Lourdes finanziell unterstützt.

Im Frühling wird gebaut

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Mit dem Spatenstich der Überbauung Liegenschaft Wiese in Nesslau ist im Frühjahr 2017 zu rechnen. Anstelle der heutigen Gebäude sollen drei neue Baukörper mit Eigentums- und Mietwohnungen entstehen.

NESSLAU. In Nesslau und Neu St. Johann wird gebaut. Es entstehen an verschiedenen Standorten Eigentums- und Mietwohnungen. Dazu gehört auch die geplante Neuüberbauung der Liegenschaften Wiese, die im Eigentum der Ortsgemeinde Nesslau stehen. Wie die Ortsgemeinde in einem Pressecommuniqué erklärt, schreiten die Planungsarbeiten stetig voran und mit dem Spatenstich sei im kommenden Frühjahr 2017 zu rechnen. An bester Wohnlage im Dorfzentrum zwischen Lutenwiler- und Wiesestrasse werden zwei Häuser mit je sieben Eigentumswohnungen mit 3 1/2 bis 5 1/2 Zimmern gebaut. Alle Wohnungen verfügen über eine grosszügige Wohnküche mit direkt angrenzender Veranda, welche im Sommer zu Aussenraum umfunktioniert werden kann. In der kalten Jahreszeit gehört sie zum beheizten Innenraum.

Das dritte Gebäude an der Hauptstrasse bleibt im Eigentum der Ortsgemeinde und beinhaltet 16 Mietwohnungen mit 1 1/2 bis 3 1/2 Zimmern. Die Grundrisse sind vielfältig gestaltet, so dass für unterschiedliche Vorlieben eine passende Wohnung angeboten werden kann. Sie eignen sich aufgrund ihrer zentralen und ebenen Lage im Ortszentrum vor allem auch für ältere Bewohnerinnen und Bewohner. Alle Wohnungen sind hindernisfrei konzipiert. Im Erdgeschoss liegen gut sicht- und erreichbare Gewerbeflächen. In einem Teil davon liesse sich sehr gut ein Café als Treffpunkt für die Bevölkerung einrichten. Mit Interessenten ist die beauftragte Baukommission in Kontakt.

Alle drei Häuser grenzen mit ihren Untergeschossen an eine gemeinsame Tiefgarage. Die oberirdische Parzellenfläche wird optimal genutzt, zusätzliche Grünfläche wird nicht verbaut. Eine sorgfältige Gestaltung wertet die Aussenräume auf und macht sie der Allgemeinheit zugänglich. Nicht zuletzt trägt die gut in das Ortsbild eingebettete Überbauung zur Belebung und Aufwertung des Dorfzentrums bei. Für den Ausbau werden Werkstoffe mit guter Ökobilanz wie einheimisches Holz, Naturstein und Gips verwendet. Die Versorgung mit Heizenergie erfolgt mittels Anschluss an den lokalen Wärmeverbund Holzenergiezentrum Toggenburg (Hezt). Für Frühjahr 2017 sind der Abbruch der heutigen Gebäude und der Beginn des Neubaus geplant. Ab Mitte 2018 werden die ersten Wohnungen bezugsbereit sein. (pd)

«Jüngere wären ein Gewinn»

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Der Präsident der Sonntagsgesellschaft Wattwil (SGW), Edy Schmid, erklärt, inwiefern die SGW die kulturelle Tätigkeit der Region fördert und wieso sie auch heute noch auf dem neusten Stand ist. Trotzdem brauche sie noch junge Mitglieder.

Herr Schmid, am 24. August findet bereits die 187. Hauptversammlung der SGW statt. Ist ein solch alter Verein überhaupt noch zeitgemäss?

Edy Schmid: Klar ist es immer schwierig, einen Verein, der bereits seit etlichen Jahren besteht, aufrechtzuerhalten. Aber die SGW zählt auch heute noch 438 Mitglieder, und das nicht nur im ganzen Tal, sondern auch im Raum Wil und im Linthgebiet. Man könnte durchaus behaupten, dass unsere Gesellschaft etwas veraltet ist, da das Durchschnittsalter schon so bei 60 Jahren liegt. Trotzdem versuchen wir immer, zeitgemässe Themen aufzugreifen und zu diskutieren.

In der Sonntagsgesellschaft Wattwil besprechen Sie also aktuelle Themen. Zu welchen Anlässen trifft sich die SGW sonst noch?

Schmid: Die SGW ist ein Kulturforum und leistet kulturelle Beiträge an die Gesellschaft in Form von Vorträgen, Filmen und Ausflügen. Es geht darum, unsere Mitglieder über kontemporäre Themen zu informieren, welche zum Nachdenken anregen. Oft ergeben sich daraus interessante und konstruktive Diskussionen. Damit unsere Mitglieder auch stets auf dem Laufenden bleiben, gibt die SGW ausserdem Newsletter mit Informationen zu Themenbereichen wie Kunst, Natur- und Sozialwissenschaft sowie Politik heraus. Diesen Newsletter schätzen unsere Mitglieder besonders.

Auf der Homepage der SGW ist nachzulesen, dass sich der Verein früher für gemeinnützige Projekte eingesetzt hat. Wie sieht das heute aus?

Schmid: Das war noch lange vor meiner Präsidialzeit bei der Sonntagsgesellschaft. Im 19./20. Jahrhundert hat sich die SGW für gemeinnützige Projekte eingesetzt. Dazumal hat es aber noch keine Hilfsorganisationen gegeben, die Spendenaktionen organisierten. Da es diese heute allerdings gibt, haben wir uns in Richtung der kulturellen Tätigkeit orientiert.

Viele Vereine erleiden derzeit einen Mitgliederschwund. Wie sieht die Situation bei der SGW aus?

Schmid: Tatsächlich hat die SGW mit ihren 438 Mitgliedern heute so viele Mitglieder wie noch nie. Früher waren es erheblich weniger. Wenn wir uns weiterhin verbessern, bin ich zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft an Mitgliedern dazugewinnen werden.

Sie sprechen von Verbesserung. Gibt es etwas, dass die SGW in Zukunft anders machen will?

Schmid: Ja, in Zukunft werde ich versuchen, jüngere Mitglieder dazuzugewinnen. Auch von einer jungen Person im Vorstand würde die SGW sehr profitieren. Das junge Volk ist schliesslich unsere Zukunft und würde bestimmt erfrischende Ideen einbringen. Ich stelle mir die Kombination aus Erfahrung und jugendlichem Geist als idealen Mix für eine erfolgreiche Zukunft der SGW vor.

An der jährlichen Hauptversammlung wird jeweils das Jahresprogramm vorgestellt. Was waren Ihre Highlights des Jahresprogramms 2015/2016?

Schmid: Meine persönlichen Highlights waren der Vortrag über die Raumfahrt von Bruno Stanek, die Präsentation von Beat Furrer über Neuseeland und das Referat zu Veränderungen im Gehirn, vorgetragen von Daniel Kiper. Ich finde es überaus spannend, wenn wir Themen behandeln, über die ich zuvor kaum Bescheid wusste. So kann man immer Neues dazulernen.

Was haben Sie für das Jahresprogramm 2016/2017 vorbereitet, das sich als Highlight herausstellen könnte?

Schmid: Auch fürs nächste Jahr haben wir einige Events arrangiert, auf welche ich mich sehr freue. Da wäre beispielsweise der gebürtige Kolumbianer Dr. Hendrik Hoeck, der für eine Forschungsstation auf den Galapagosinseln gearbeitet hat und uns über die Probleme des Tourismus auf den zu Ecuador gehörenden Inseln berichten wird. Auch die Präsentation zum Sozialverhalten der Erdmännchen von Prof. Dr. Marta Manser der Universität Zürich sehe ich als voraussichtliches Highlight des nächsten Jahres.

Gibt es Themenbereiche, für welche sich die SGW mehr interessiert als für andere?

Schmid: Momentan sind alle unsere Themenbereiche etwa gleich stark abgedeckt. Höchstens der Bereich der Politik kommt bei uns jeweils etwas zu kurz, da wir eine politisch neutrale Gesellschaft verkörpern. Aber hin und wieder versuchen wir, auch politische Themen zur Sprache kommen zu lassen.

Obwohl sich der Verein Sonntagsgesellschaft Wattwil nennt, finden die Treffen jeweils mittwochs statt. Wieso das?

Schmid: Heutzutage wird der Sonntagabend eher für Zeit mit der Familie eingeplant. Dass die Treffen deshalb nun mittwochs abgehalten werden, wurde aber schon vor meiner Amtszeit entschieden.

Auch Maria holt Edelmetall

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Die Maria-Statue der Loretokapelle in Lichtensteig bekommt ein neues goldenes Gewand. Um die Statue mit frischem Blattgold zu versehen, verwendet die gelernte Restauratorin Mirjam Gross eine spezielle Technik.

LICHTENSTEIG/WIL. Noch ist nicht alles Gold, was glänzt: Die Maria-Statue von der Loretokapelle Lichtensteig ist erst auf der Rückseite vergoldet. «Doch innerhalb einer Woche sollte Maria wieder zur Gänze in Gold erstrahlen», sagt Mirjam Gross von G&G Restaurationen in Wil. Die 42-Jährige wurde beauftragt, das Antlitz der Maria neu zu vergolden. Somit bekommt Maria jenseits von Rio Edelmetall.

«Stark beschädigt»

Bevor mit Vergolden begonnen werden konnte, musste die Statue jedoch repariert werden. Wind und Wasser hatten Maria in der Vergangenheit stark zugesetzt. Bei einem Sturm verlor sie gar ihr Zepter (das Toggenburger Tagblatt berichtete). Nicole Ferigutti von der Silberschmiede Ars et Aurum war mit ihrem Vater Bruno für die Reparatur verantwortlich. «Aufgrund ihres Alters war die Statue stark beschädigt», berichtet Nicole Ferigutti. Von innen habe die Statue zu rosten begonnen, da immer wieder Wasser eingedrungen sei. «Daher haben wir beim Hals der Statue neu einen Kragen angebracht, denn dort lief viel Wasser hinein», erklärt Ferigutti. Ausserdem hätten sie einige Löcher geflickt, in der Krone fehlende Zacken ersetzt und das verlorene Zepter neu gestaltet. «Dabei haben wir in Büchern nachgesehen, wie solche Zepter aussehen. Aber natürlich mussten wir unsere Vorstellungen dann genau den Proportionen der Statue anpassen», führt die 45-Jährige aus. Auch der Stab, mit dem Maria für den Halt verschraubt war, musste wegen Rost ersetzt werden.

Blattgold anschiessen

Zurück zum Prozess der Vergoldung. Dieser erweist sich für Mirjam Gross als etwas aufwendiger als für König Midas, der angeblich alles zu Gold werden lassen konnte, indem er es anfasste. Zunächst musste sie die Statue komplett schleifen und Schmutzpartikel entfernen. «Das Schleifen erwies sich als schwierig, weil das Blech der Statue äusserst dünn ist», sagt Mirjam Gross. Anschliessend habe sie mit einem Metall-Primer alles grundiert. Dies ist ein flüssiger Haftvermittler, der verwendet wird, damit die Verbindung des Metalls stimmt. Danach muss die Statue gründlich trocknen.

Schliesslich kommt das Kernstück der Arbeit von Mirjam Gross in Bezug auf die Maria-Statue: Das Blattgold wird aufgetragen. Damit dies gelingt, reibt die gelernte Restaurations-Vergolderin die Statue mit Mixtion ein. Hierbei handelt es sich um einen Leim auf Ölbasis, der mit einem Pinsel oder mit einem Baumwolltuch aufgetragen werden kann. «Danach muss ich ihn zwölf Stunden trocknen lassen. Auf keinen Fall darf das Blattgold zu früh angeschossen werden. Sonst gibt es Fettflecken», sagt Mirjam Gross. Ob das Mixtion genügend trocken ist, testet die 42-Jährige, indem sie mit ihrem Finger über die Statue fährt. Wird ihr Finger gebremst, kann Blattgold aufgetragen werden. Dafür verwendet Mirjam Gross einen Naturhaar-Pinsel, mit dem sie das Blattgold aufnimmt. Aufgrund der statischen Aufladung bleibt das Gold am Pinsel haften. Zum Schluss schiesst Mirjam Gross mit einer schnellen Handbewegung des Pinsels das Blattgold an die Statue. Anschiessen ist der Fachausdruck unter Vergoldern. Man könnte auch von einem schnellen Wurf sprechen. «Wenn das Gold an der Statue klebt, reibe ich es noch mit einem Feinhaar-Pinsel aus, bis alles glatt ist», erklärt Mirjam Gross.

Keine Berührung

Die Blattgold-Blättchen sind dünner als ein menschliches Haar oder in Zahlen: bis zu 1/10 000 Millimeter dünn. «Für den Aussenbereich braucht man Blattgold vom Typ 233/4 Karat, da es nicht oxidiert, wenn es mit Sauerstoff in Kontakt kommt», sagt Mirjam Gross. Karat ist eine Masseinheit für den Feingehalt von Gold. Was sind die grössten Schwierigkeiten, wenn mit solch dünnem Material gearbeitet wird? «Manchmal verweht es das Blattgold vom Pinsel, etwa bei Zugluft. Es gibt auch Tage, an denen das Aufschiessen mühsam ist, weil irgendetwas in der Luft liegt und das Blattgold nicht sauber fliegt», sagt die Vergolderin. Dann sei Geduld gefragt.

Geduld wird dann auch bei der Montage gefragt sein. Die Handwerker dürfen die Statue nicht mit der Hand berühren. Sonst sei das Risiko gross, dass Kratzer entstünden, erklärt Mirjam Gross. Dann könnte wiederum Wasser eindringen und die «ganze Arbeit wäre für die Katz». Daher wird die Statue bei der Montage dick in Watte eingewickelt sein, so dass Maria wieder lange Zeit golden vom Kapellen-Turm strahlen kann.

Singend aufeinander eingehen

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Der Grundstein zum Churfirstenchörli wurde im November 1984 gelegt, im Mai 1985 erfolgte die Gründung. Noch heute singen von den 13 Gründungsmitgliedern zwei mit. Der 30. Geburtstag wird im Oktober mit einem Konzert gefeiert.

ALT ST.JOHANN. Mittwochabend, kurz vor 20.30 Uhr: Die Chormitglieder treffen zur Probe im Gemeindesaal der evangelischen Kirchgemeinde ein. Leiterin Katja Bürger ist vorbereitet, und zum Einstieg erfolgen Atem- und Lockerungsübungen. Dann wird das Probenprogramm bekannt- gegeben. Es geht um das Einstudieren des Liedes «zäme singe - zäme johle», wobei nicht nur gemeinsam, sondern auch mit einzelnen Registern geübt wird. Die Gemeinsamkeit, das Zusammenstehen und Aufeinander- Eingehen werden nicht nur beim Singen spürbar. Die Sängerinnen und Sänger sind wie eine grosse Familie, gegenseitige Rücksichtnahme, Akzeptanz und Kameradschaft werden ganz selbstverständlich gelebt.

Seit zwei Jahren Leiterin

Vor zwei Jahren hat Katja Bürgler-Zimmermann die Chorleitung übernommen. «Ich war überrascht und erfreut, als ich von Annelies Huser angefragt wurde. Beim Besuch von zwei Proben war ich vom Charme und dem hohen gesanglichen Niveau begeistert.» Bezüglich Zielsetzungen meint die Dirigentin: «Gemeinsames Ziel aller ist es, ein paar junge Stimmen für unseren Chor zu gewinnen. Zudem kamen ein paar neue Stücke dazu, ich habe zwei Jodel und ein Lied für das Churfirstenchörli geschrieben. Mir ist aber wichtig, dass das Repertoire bei den Mitgliedern Anklang findet.»

Vor Katja Bürgler war Annelies Huser ab dem Jahr 2001 Chorleiterin. Sie habe diese Aufgabe nicht gesucht, sei aber von den Sängern dazu ermuntert worden. «Der Einstieg erfolgte ohne Dirigentenerfahrung, den entsprechenden Kurs habe ich dann nachgeholt.» An die Adresse der Sänger gibt es ein dickes Kompliment: «Sie sind immer hinter mir gestanden und haben meine Bestrebungen, ihre Stimmen zu fördern und das richtige Atmen anzuwenden, unterstützt.»

Der Rücktritt als Dirigentin und trotzdem als Jodlerin dabeizubleiben, sei auf eigenen Wunsch erfolgt und deshalb nie ein Problem gewesen. «Ich geniesse es, keine Doppelbelastung mehr zu haben und fühle mich beim Singen und Johlen wohl.»

Fritz Forrer als Initiant

Franz Bollhalder ist, nebst Bruno Oehler, eines der Gründungsmitglieder, die noch aktiv im Chor mitsingen.

Zudem sind Annelies Huser-Ammann und Paul Huser im Gründungsjahr zum Verein gestossen. «Zusammen gesungen wurde schon öfter, und als Fritz Forrer mich am Bankschalter darauf ansprach, ob wir nicht einen Chor gründen könnten, war ich gerne dabei. Singen und Johlen liegt mir im Blut, und was mich besonders freut, ich konnte meine Stimmen, auch dank umsichtiger Leitung, während der vergangenen Jahrzehnte verbessern», blickt Franz Bollhalder zurück.

Peter Looser hat das Präsidium des Vereins vor drei Jahren übernommen, «weil ich als Vorstandsmitglied nicht Nein sagen konnte und mir der Verein am Herzen liegt». Er habe im Kreise seiner Sängerkameradinnen und -kameraden auch in schwierigen Zeiten eine wertvolle Stütze gehabt: «Hier fühle ich mich wie in einer grossen Familie.»

Das Jubiläumskonzert findet am Samstag, 22. Oktober, in der katholische Kirche Alt St. Johann statt.

Fördern, fordern, gewinnen

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Die besiegelte Vereinbarung im Juniorenbereich zwischen Wattwil Bunt und Ebnat-Kappel nimmt konkrete Formen an. Am Mittwoch trainierte der Nachwuchs erstmals gemeinsam auf dem Sportplatz Untersand in Ebnat-Kappel.

FUSSBALL. Im Frühjahr haben die Fussballclubs Wattwil Bunt und Ebnat-Kappel vereinbart, die Arbeit im Juniorenbereich zu intensivieren und in Zukunft näher zusammenzurücken.

Treibende Kräfte hinter dem Vorhaben sind Christian Vetsch, Ebnat-Kappel, und Patrick Coppola, Wattwil Bunt. Sie sind in ihren Vereinen für die Junioren verantwortlich.

Gemeinsamer Nachwuchs

Konkret geht es darum, dass ab dieser Saison die Junioren beider Fussballclubs der Kategorien A bis C gemeinsam spielen. So startet bei der am Wochenende beginnenden Meisterschaft der A-Junioren ein gemischtes Team in der 1. Stärkeklasse. Eine Kategorie tiefer gehen sogar zwei Vertreter ins Rennen. Das Ba Promotion unter Wattwil Bunt, die Bb-Junioren (1. Stärkeklasse), werden unter Ebnat-Kappel geführt. Allen gemeinsam ist, dass es gemischte Teams sind, die zusammen trainieren. Trainiert wird sowohl in Ebnat-Kappel als auch in Wattwil. Das grösste Kontingent mit drei Mannschaften (Promotion, zweimal 2. Stärkeklasse) stellt das Gebilde bei den C-Junioren.

Talente fördern

Die Junioren C bis A treten alle mit der Bezeichnung Team Toggenburg Gruppierung (Grp.) auf. Dadurch ist es möglich, einander auszuhelfen. Angedacht ist, dass lieber früher als später in allen Kategorien eine Mannschaft in der höchsten Juniorenliga (Coca Cola Junior League) mitspielen kann.

Der Ostschweizer Fussballverband hat vor mehreren Jahren Stützpunkte geschaffen, in denen Talente am Mittwochnachmittag gezielt unterrichtet worden sind. Hiess zu Beginn einer der Standorte Bütschwil, trainierten die Talente zuletzt in Wil. Nun wird das Stützpunkttraining nach Uzwil verlegt, womit sich die Anfahrt aus dem Toggenburg zusätzlich verlängert. Mit ein Grund, weshalb Wattwil Bunt und Ebnat-Kappel bei den E- und D-Junioren die Talentgruppe ins Leben gerufen haben. Zu dieser gehören zwölf Knaben und ein Mädchen im Alter zwischen 9 und 12 Jahren.

Sie trainieren unter der Leitung von Jörg Hasler und Andreas Büsser immer mittwochs entweder auf dem Untersand in Ebnat-Kappel oder auf der Wattwiler Grüenau.

Dazu Jörg Hasler, Sportchef bei Wattwil Bunt und nun auch Verantwortlicher der Talentgruppe: «Es geht darum, mit einem zusätzlichen Training den Nachwuchs gezielt zu formen und zu fördern.» Sowohl Jörg Hasler, der als Aktiver bei Wil in der Nationalliga B und später bei verschiedenen Vereinen in der 1. und 2. Liga spielte, als auch Andreas Büsser verfügen über jahrelange Erfahrung im Juniorenbereich und sind im Besitz des Uefa-B-Diploms. Letzterer war als Spieler am Ebnat-Kappler Höhenflug beteiligt, den die Obertoggenburger mit dem Aufstieg in die 2. Liga 1999 krönten. Die Talentgruppe wird sich nicht mit einer eigenen Mannschaft an der Meisterschaft beteiligen. «Die Junioren trainieren mit ihren Teams zweimal wöchentlich und bestreiten dort auch die Meisterschaftsspiele. Das dritte Training ist als Fördertraining gedacht», ergänzt Jörg Hasler. Und Andreas Büsser abschliessend: «Selbstverständlich soll es auch zu Vergleichen mit anderen talentierten Jugendlichen kommen. Unser Talent-Team wird sich am 13. November beim D-Elite-Turnier der U12 in Rapperswil-Jona beteiligen.» Dieser Auftritt soll erste Erkenntnisse über das Gelernte der ersten Monate bringen. Weitere Hallenturniere sind in Planung, aber noch nicht definitiv fixiert.

Die Talentgruppe: Noreen Walt, Lichtensteig; Levin Ammann, Ebnat-Kappel; Enrico Giger, Neu St. Johann; Lars Götte, Nesslau; Marvin Keller, Wattwil; Elias Lang, Lichtensteig; Marvin Romer, Ebnat-Kappel; Kevin Roth, Ebnat-Kappel; Timo Ruoss, Ulisbach; Brian Schläpfer, Ulisbach, Elias Schönenberger, Wattwil; Niels Stutz, Nesslau, Robin Vetsch, Ebnat-Kappel.

Unermüdlicher Einsatz für Musik

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Die Jahreskonferenz der Musikschule Toggenburg (MST) stand ganz im Zeichen von Ehrungen und Jubiläen. Die geehrten Personen bringen es insgesamt auf 290 Jahre, in denen sie mit Leidenschaft für die MST gearbeitet haben.

WATTWIL. Die Stimmung war gelöst im Thurpark Wattwil, wo die Musikschule Toggenburg (MST) vergangenen Donnerstag ihre Jahreskonferenz abhielt. Denn die Treue, die viele Musiklehrer MST schon über lange Zeit entgegenbringen, macht die Leitung der Schule stolz.

«Musik wichtig in Erziehung»

Zunächst begrüsste Schulleiter Hanspeter Schoch die rund 70 Anwesenden, darunter hauptsächlich Musiklehrpersonen. Er sei über jede Gelegenheit erfreut, sich untereinander persönlich begrüssen zu können. Anschliessend liess er Highlights des vergangenen Jahres in einem Video Revue passieren. Zu ihnen gehörten unter anderem der Mitarbeiterausflug mit Besichtigung der Zürcher Hochschule der Künste oder das 25jährige Jubiläum von «il mosaico».

Daraufhin ergriff Verwaltungsrätin Helena Grob das Wort. Sie begann mit einem Zitat, dass der Präsident der MST ihr einst mit auf den Weg gegeben hatte: «Die Musik ist der wichtigste Teil der Erziehung. Rhythmen und Töne dringen am tiefsten in die Seele und erschüttern am gewaltigsten.» Dieses Zitat stehe sinnbildlich für die diesjährigen Jubilarinnen und Jubilare, erklärte Grob. Denn diese hätten unermüdlich gearbeitet, um ihre Musikschüler musikalisch zu erziehen. «Sie alle haben sich mit Energie, Wissen und Verständnis für die MST und deren Schülerinnen und Schüler eingesetzt», führte Helena Grob weiter aus. Die Erfahrung der Jubilare sei von grossem Wert.

290 Jahre Einsatz

Die 14 geehrten Musikschullehrpersonen, von denen drei abwesend waren, feierten alle Jubiläen zwischen 10 und 40 Jahren (siehe Bildlegende). «Insgesamt kommen die Jubilare auf sagenhafte 290 Jahre, in denen sie ihre Knochen für die MST hingehalten haben», zeigte sich die Verwaltungsrätin stolz. Zu allen anwesenden Jubilaren gab Helena Grob Details über deren Tätigkeiten und besondere Fähigkeiten bekannt, ehe sie unter lautem Applaus auf die Bühne gebeten wurden. Zuletzt nahm Helena Grob einen alten Zeitungsartikel hervor und zitierte daraus: «Die MST ist eine Musikschule mit markantem Gesicht.» Anschliessend wandte sie sich noch einmal an die versammelten Jubilare und sagte: «Ihr alle habt dieses Gesicht geprägt.»

Nebst den Ehrungen stand auch der Rückblick auf das vergangene Unterrichtsjahr an. In diesem war ein Beobachtungsschwerpunkt festgelegt worden, auf den sich Visitierende konzentrierten, wenn sie Musiklehrpersonen in deren Unterricht beobachteten. Der Schwerpunkt im Schuljahr 2015/16 lautete gemeinsam Musizieren. Zur Beurteilung wurden drei Kategorien beigezogen: die Art des Zusammenspiels, sprich, wie vielfältig haben Lehrer die Musikschüler gefordert, aber auch musikalisch begleitet, etwa bei einem Vorspiel. Beim methodischen Vorgehen wurde angeschaut, ob die Lehrer die Schüler genügend unterstützt haben, ob Fachsprache und Theorie ausreichend Raum in den Übungsstunden fanden und wie fest auf individuelle Bedürfnisse der Schüler eingegangen wurde. Schliesslich beurteilten die Visitierenden noch das Musik- und Unterrichtsmaterial, das den Schülern zur Verfügung stand. Das Fazit sei weitgehend positiv ausgefallen, meinte Simone Erasmi, Leiterin der Fachstelle Musikpädagogik. Die Lehrer hätten geduldig und vielseitig mit den Musikschülern gearbeitet.

«Einzelne Schritte zum Ziel»

Schliesslich führte Simone Erasmi aus, worauf der Schwerpunkt fürs Jahr 2016/17 liegt: auf individueller Zielsetzung. «Einzelne Schritte führen zum Ziel. Daher werden die Lehrpersonen vor jeder Lektion, in der Visitierende anwesend sind, einen Fokus auswählen, auf den sie von den Visitierenden ein Feedback erhalten», sagte Simone Erasmi. Beispielsweise konzentriere sich die beobachtende Person darauf, wie die Lehrperson mit dem Kind kommuniziere. Man wolle die Lehrpersonen aber nicht unter Druck setzen, betonte sie. «Es wird nicht beurteilt, ob das gesetzte Ziel erreicht wurde, sondern gemeinsam der Weg zum Ziel reflektiert.»

Nonstop ohne Strom

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Wenn alte Melodien im neuen Klangkleid ertönen, dann ist Buremusigträffe in der höchstgelegenen Appenzeller Gemeinde. Morgen Sonntag werden rund 20 Musikformationen aus der ganzen Schweiz in Schwellbrunn zu hören sein.

SCHWELLBRUNN. Vom Gemeindeplatz bis zum Kurpärkli lassen morgen Sonntag, 21. August, Stegreifgruppen, Bläserkorps, Brass-Ensembles, Trios, Quintette, Buremusigen und Blaskapellen die vergessene volkstümliche Schweizer Blasmusikliteratur wieder aufleben.

Der Sonntagmorgen beginnt mit einem Musikgottesdienst sowie dem beliebten Frühschoppen. Im autofreien Dorfzentrum wird auf vier Bühnen bis am späten Sonntagnachmittag nonstop echte Volksblasmusik ohne Strom und Verstärker erklingen. Ein gemütlicher Festbetrieb auch im Zelt mit passendem Markt begleitet die besonderen Musikdarbietungen.

Eine offene Bühne lädt ein

Während auf den drei Hauptbühnen «Kurpärkli», «Harmonie» und «Gemeindeplatz» nach einem fixen Programm gespielt wird, sind auf der «Offenen Bühne» beim «Rösslibrunnen» nur wenige musikalische Fixpunkte festgelegt. Hier können Einzelinterpreten und Gruppen spontan auftreten. Einzige Vorgabe ist: Es muss typisch schweizerisch klingen. Das heisst, Überraschungen, Besonderes, Typisches findet hier seinen Platz. Interessierte können sich am Sonntag beim Bühnenchef für einen Konzerttermin melden.

Von Stegreif bis SpassBrass

Das Festprogramm ist verheissungsvoll und die musikalische Vielfalt könnte grösser nicht sein. Man darf sich auf die traditionellen Weisen der Urchigo Burgini aus Saas-Grund im Wallis, die Stimmung mit den Nachtfaltern aus Altstätten und die feinen Vorträge der Zürcher Blaskapelle Goldküste ebenso freuen wie auf die überlieferten appenzellischen Melodien der Stegreifgruppe Oberegg und der Stegräfmusig Appenzell.

Im weiteren verfügen die Kieswerkmusikanten über ein besonderes Repertoire und vom Vierwaldstättersee sind die Hergiswiler Pilatus-Musikanten zu Gast. Die Fällander-Chreisel-Musikanten intonieren Originalliteratur. Weitere musikalische Gäste sind die Höcklisteiner Musikanten mit traditionellen Weinliedern, das Quintett SpassBrass mit Ernstem sowie Heiterem, und nicht zu vergessen die Titel der Limpachtaler Blasmusikanten aus dem Berner Seeland.

Aus der weiteren Umgebung reist die Musikantengruppe Schwarzenbach-Jonschwil mit dem gesamten Fanclub an und auch die Rheininsler-Musikanten werden mit ihrer Innler-Bauernmusik das Publikum erfreuen. Zu erwarten sind einige musikalische Überraschungen und Besonderheiten, wie etwa die Aufführung der original Hundwiler Musik aus den Jahren 1850 bis 1870, gespielt von der Buremusig Rüsstal.

Einen weiteren Höhepunkt gibt es zum Schluss: Die Gasterländer Blasmusikanten sind seit 30 Jahren der Inbegriff stilvoller Blaskapellenmusik und sie bieten beste Unterhaltung. Sie werden ab 16.30 Uhr mit einem fulminanten Schlusskonzert das Buremusigträffe ausklingen lassen.

Premiere des Goofe-Chörli

Um die Mittagszeit kommt es morgen auf der offenen Bühne übrigens zu einem Novum. Das Goofe-Chörli Schwellbrunn wird zum erstenmal öffentlich auftreten und seine Lieder zum Besten geben. Dieses wurde Anfang Jahr gegründet und wird von Rösli Brunner und Silvia Ruesch geleitet. Jeden zweiten Samstag wird nun in der «Landscheide» geprobt.

Weitere Informationen unter: www.buremusigtraeffe.ch

Künstler macht alle zu Künstlern

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Steve Gähwiler führte einst ein eigenes Malergeschäft - bis ihm ein Unfall die Arbeit auf der Baustelle verunmöglichte. Seither stützt er sich auf sein zweites Standbein, die Kunst. Die Leidenschaft dafür möchte er auch anderen vermitteln.

GÄHWIL/WIL. Es leuchtet in kräftigen Gelb- und Rottönen, das dreiteilige Gemälde, das die Fassade der Tagesstätte der Heimstätten Wil schmückt. Dabei handelt es sich nicht um das Werk eines einzelnen Künstlers. Vielmehr hat sich eine ganze Gruppe darin verewigt: Eine Gruppe aus Besucherinnen und Besuchern der Tagesstätte, die unter Anleitung des Künstlers Steve Gähwiler eine Woche lang gemalt hat.

Kunst verbindet

Das anfängliche Unbehagen, das viele beschleiche, wenn sie vor einer weissen Leinwand stünden, sei einer «irrsinnigen Stimmung» gewichen, sagt Steve Gähwiler. «Die Teilnehmer arbeiteten mit höchster Konzentration und wollten den Pinsel trotz Müdigkeit gar nicht mehr aus der Hand legen.» Steve Gähwiler ist überzeugt, dass Kunst nicht nur eine ästhetische Komponente hat, sondern auch eine soziale. Neben Malkursen bietet er auch sogenannte Teambildungsanlässe an. Dazu treffen sich beispielsweise Mitarbeitende einer Unternehmung, um gemeinsam Bilder zu malen. Steve Gähwiler stellt die Techniken vor, lässt den Teilnehmenden danach aber freie Hand. Schon manche Gruppe hat am Ende des Tages einen stolzen Blick auf das Gemeinschaftswerk geworfen und dieses dann am Arbeitsplatz aufgehängt. Das Endprodukt sei aber nicht nur ein Bild, sondern auch ein besseres Zusammengehörigkeitsgefühl, so Gähwiler.

Planeten als ständiges Motiv

Neben seiner Tätigkeit als Erwachsenenbildner ist Steve Gähwiler freischaffender Künstler. In seinem Atelier in Gähwil widmet er sich der abstrakten Kunst. Die Vielfalt an Materialien, die er dazu verwendet, ist gross. Neben Acrylfarbe und Kreide benutzt er auch Bitumen (Teer) oder zaubert Stellen von Rost auf die Leinwände. Als ständig wiederkehrendes Motiv tauchen Planeten und Menschen in seinen Werken auf. Ein Sinnbild für das kurze Dasein eines jeden in einem riesigen Universum. Jedes Bild versieht der 54-Jährige mit drei «Balance-Männchen». Diese seien sein Erkennungsmerkmal, sagt Steve Gähwiler. Jeder Mensch suche im Leben nach Balance. Die Männchen hat er sich auch als Tattoo auf den Arm stechen lassen.

Für seine Kunstwerke findet der Vater einer erwachsenen Tochter vor allem private Käufer. Ausstellungen organisiert er selbst - ob im Ausland oder in seinem Atelier in Gähwil.

22 Kunstseminare in drei Jahren

Ursprünglich machte Steve Gähwiler eine Ausbildung zum Maler und eröffnete vor 30 Jahren ein eigenes Geschäft. Kunst war für ihn stets ein Hobby. Ein Unfall brachte die Wende. Durch einen Sturz vom Gerüst, der mehrere Operationen zur Folge hatte, wurde es ihm unmöglich, der Tätigkeit als Maler weiterhin nachzugehen. So beschloss er, sein Hobby zum Beruf zu machen. In den vergangenen drei Jahren besuchte er 22 Kunstseminare und machte eine Ausbildung zum Erwachsenenbildner. Zudem absolvierte er ein Praktikum im Living-Museum der psychiatrischen Klinik Wil, wodurch auch der Kontakt mit der Museumsleiterin Rose Ehemann und den Heimstätten zustande gekommen ist - und letztlich das Kunstwerk an der Fassade der Tagesstätte. Interpretiert werde dieses Bild von jedem etwas anders, was auch richtig sei, sagt Steve Gähwiler. «Jemand erkannte darin zum Beispiel eine Wüstenlandschaft mit Dromedar.» Über die persönliche Interpretation hinaus wird es wohl alle an ein schönes, gemeinsames Erlebnis erinnern.

Permakultur im «Auboden»

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Nach einem Jahr der Suche nach Käufern und Verhandlungen mit einer Interessentengruppierung gaben die Eigentümer der ehemaligen Ausbildungsstätte Auboden einen Nutzungs- und voraussichtlichen Besitzerwechsel bekannt.

BRUNNADERN. Schnell wurde es still um den «Auboden». Nachdem im vergangenen Sommer nach 52 Jahren die Betriebseinstellung der Ausbildungsstätte für lernbehinderte Jugendliche bekanntgegeben wurde und die letzten Lernenden sowie ihre Lehrkräfte Wohn- und Schulheim verlassen hatten, fiel der «Auboden» aus den Schlagzeilen. Die Besitzerschaft, der Verein Compagna, gab bekannt, die Liegenschaften aufgrund fehlenden Verwendungszwecks verkaufen zu wollen. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt, doch dürfte es sich um einige Millionen Franken handeln. Verhandlungen mit Interessenten folgten, anfangs dieses Jahres konkretisierten sich die Verkaufspläne. Am vergangenen Freitag konnte Suzanne Gut von Compagna (bzw. als Präsidentin des Aubodenrats) die neue Nutzung des «Aubodens» bekanntgeben.

Neue Nutzerin

Die neue Nutzerin ist die Bringiton GmbH aus Ganterschwil. Dahinter stehen Sabina Gränicher und Sandra Neff. Die beiden Unternehmerinnen im Bereich Coaching/Lebensberatung/Ausbildung wollen ihren bestehenden Betrieb von Ganterschwil nach Brunnadern transferieren. Dazu wollen sie den «Auboden» in Miete übernehmen und voraussichtlich Mitte 2019 kaufen. Der Betrieb im «Auboden» werde im Herbst aufgenommen, die Bringiton GmbH in der Folge in «Wirkstatt Auboden GmbH» umbenannt. Innert drei Jahren wollen Neff und Gränicher dann eine Finanzierung mittels Eigenmitteln, Darlehen, Stiftungen und Fonds auf die Beine stellen.

Grössere Liegenschaft gesucht

Die Bringiton GmbH ist zurzeit ein 4-Frauen-Betrieb. Man habe seit längeren nach einer grösseren Liegenschaft gesucht, sagten die beiden Unternehmerinnen an der öffentlichen Information vom Freitagnachmittag. Die Begrenztheit ihres jetzigen Betriebs im Hengarten bei Ganterschwil habe keine Expansion weder in personeller noch räumlicher Sicht zugelassen. «Der <Auboden> kommt wie gerufen, obwohl er eigentlich viel zu gross ist», sagte Sabina Gränicher. Doch weil der «Auboden» eben so gross ist, lasse er auch Perspektiven zu, von denen man bis anhin nur geträumt habe.

So wolle man im Rahmen einer Erweiterung der Unternehmensziele stufenweise alle Gebäude und Anlagen im «Auboden» nutzen. Neff und Gränicher haben für das Schulgebäude, das ehemalige Wohnheim, das Wohnhaus an der Strasse und auch für die Gärtnerei konkrete Visionen. So wolle man zum Beispiel das bestehende Seminarangebot erweitern - auch unter Zuzug von Drittanbietern - und das Wohnheim zu einem Gästehaus umnutzen. Auch die Gärtnerei soll zur Selbstversorgung reaktiviert werden und nicht zuletzt sieht man auch eine Betriebskantine und diese allenfalls zur späteren Öffnung als öffentliches Restaurant. Noch dazu lassen die weitläufigen Liegenschaften immenses Potenzial für Schulungs-, Praxis- und Begegnungsräume offen.

«Auboden» gestalten

In den kommenden Wochen wird der Personalbestand um drei Stellen aufgestockt. Im April dieses Jahres wurde zudem der Förderverein Wirkstatt Auboden gegründet, der zurzeit über rund 50 Mitglieder aufweist. Ihre Vision benennen Sabina Gränicher und Sandra Neff als ein «ganzheitliches Permakultur-Projekt mit Vorzeigecharakter». Es werde neue Menschen ins Tal bringen, dabei soll aber die neue «Wirkstatt Auboden» den offenen Kontakt zur Umgebung pflegen, sich vernetzen und die Region einbeziehen, sei es durch Personen oder Ideen.

Zum Stichwort Permakultur meinen die beiden Unternehmerinnen: «Permakultur ist eine Kultur, in der nachhaltige Lebensformen und Lebensräume unterstützt, entworfen und aufgebaut werden. Es ist vor allem eine Art, die Welt zu gestalten. Es wird unsere Art, den <Auboden> als Arbeits- und Lebensraum zu gestalten.»

Viel Spass am Jubiläumsfest

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Das vergangene Wochenende stand für die Mitglieder des Blaurings Bütschwil im Zeichen des 50jährigen Bestehens. Auf dem Areal des Hallenbades wurde an drei Tagen in einem Festzelt das Jubiläum mit einigen Darbietungen gefeiert.

BÜTSCHWIL. Im Jahre 1966 wurde der Blauring gegründet. Von diesem Moment an bot sich für viele Mädchen ein breitgefächertes Freizeitangebot. Jeweils in einem zweiwöchigen Turnus treffen sich die Mitglieder des Blaurings zu Zusammenkünften, in welchen sie, aufgeteilt in verschiedene Gruppen, basteln, spielen und kochen. Gerade am Kochen hätten die Jugendlichen ihren besonderen Spass, führte die Scharleiterin Livia Rüegg aus. Diese Zusammenkünfte dauern jeweils etwa eineinhalb Stunden.

80 Mädchen im Blauring

Die Durchführung der zwei Wochen dauernden Sommerlager in den verschiedensten Regionen unseres Landes sorgt jeweils für neue Höhepunkte. Das Lagerleben in einer fröhlichen Gemeinschaft habe in all den Jahren wertvolle Spuren im Leben der jungen Mitglieder hinterlassen, sagte Livia Rüegg weiter. Jedes Mitglied trage mit seinen Gaben und Fähigkeiten zum guten Teamgeist bei. Diesem Verein gehören zurzeit 80 Mitglieder verschiedenster Altersstufen an, die das Leben im kirchlichen und im weltlichen Bereich mitgestalten. Sie werden von 17 Leiterinnen und einem Präses begleitet. Im Blauring dürfen Mädchen von der 2. Klasse an bis zur 3. Oberstufe reichlich Spiel und Spass bei verschiedensten Aktivitäten erleben. In einem weiteren Schritt sind Mädchen nach der Schulentlassung als Leiterinnen willkommen. Die Mitglieder des Blaurings stellen sich unter anderem für die Mitarbeit bei Anlässen anderer Vereine zur Verfügung. Im weiteren setzt sich der Blauring auch beim Organisieren des Sternsingens nach Weihnachten ein.

Viele Aktivitäten am Jubiläum

Mit verschiedenen Aktivitäten feierte der Blauring Bütschwil sein 50-Jahr-Jubiläum. Am Samstag standen die Aufführungen der Gruppen auf dem Programm. Am frühen Abend wurden Luftballons in den Himmel geschickt. Am Sonntagvormittag feierte Pfarrer Josef Manser in der Pfarrkirche Bütschwil einen Festgottesdienst, der vom Worship-Chor Mosnang gesanglich mitgestaltet wurde. Zum besonderen Spass gehörte später auch die Durchführung eines Familienparcours.

«Ein Film, der auf die Brücke passt»

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Zum 17. Mal wurden auf der alten Holzbrücke in Brunnadern zwei Filme gezeigt. Organisiert wird das Bruggekino seit über zehn Jahren von der Gruppe «Kultur im Dorf». Das Toggenburger Tagblatt sprach mit der inoffiziellen Bruggekino-Chefin Yvonne Naef.

Frau Naef, seit wie vielen Jahren gibt es das Bruggekino?

Yvonne Naef: Im August 1997 wurde die Holzbrücke das erstemal zum Kino umfunktioniert. Damals von der Gruppe «Noi im Puls» unter der Leitung von Maura Fazzi und Peter Kühner. Die beiden standen auch hinter der Idee des Bruggekinos. Nach acht Jahren schien das Ende eingeläutet, bis im 2005 «Kultur im Dorf» Brunnadern gegründet wurde, die den Anlass wieder aufleben liess. Seither wurde das Konzept nicht mehr geändert.

Denken Sie, dass das Kino immer noch Menschen ansprechen kann?

Naef: Ja, die spezielle Atmosphäre und auch das Gastroangebot, das wir bieten, sprechen die Besucher an. Open-Air-Kinos sind überall beliebt, und wenn das Wetter mitmacht, ganz besonders. Die Lage am Bach und die gedeckte Brücke sprechen für ein einzigartiges Erlebnis.

Wer sind die Leute, die jeweils kommen?

Naef: Alles bunt gemischt, wir haben Leute, die die Anzeige in der Zeitung sehen und von weiter weg kommen, weil sie der Film anspricht, Kinder, welche zu uns in die Schule gehen, Verwandte, Bekannte, die wegen uns kommen, Kulturinteressierte aus der Umgebung, aber sicher alles Menschen, die sich auf das heimelige, aussergewöhnliche Filmerlebnis auf der schönen Holzbrücke freuen. Was uns fehlt, sind vielleicht die Jugendlichen. Ausser unseren eigenen Kindern, die immer mit dabei sind und mithelfen. Vielleicht bräuchte es einen Film, der mehr auf dieses Alter zugeschnitten ist. Vielleicht wollen unsere Kinder bald mehr mitplanen, und es entwickelt sich etwas daraus.

Wie gehen Sie bei der Auswahl der Filme vor?

Naef: Es muss ein Film sein, der einfach auf die Brücke passt - ein Science Fiction käme nie in Frage. Der Film sollte möglichst gewaltfrei sein und muss vorerst uns allen einmal gefallen. Wir alle schauen uns die Filme jeweils auch vorher an. Dabei ist uns wichtig, dass es eher positive, humorvolle Filme sind, welche den Zuschauern ein gutes Gefühl vermitteln, wenn sie die Brücke verlassen. Dieses Jahr wählten wir erstmals einen Kinderfilm, welcher erst gerade im Kino lief im Frühling. Aber weil wir finden, er passe so gut auf die Holzbrücke, wollten wir ihn unbedingt zeigen. Sonst sind wir immer offen für Filmtips, und eine unserer Helferinnen hat schon wieder einen guten Film gesehen im Kino, der für nächstes Jahr in Frage kommt. Wir werden ihn uns einmal anschauen.

Wie meistern Sie den nicht unerheblichen Aufwand, um das Bruggekino einzurichten?

Naef: Wie gesagt, wir sind auf unsere Helfer angewiesen, alles Personen, die an dem Anlass interessiert sind, und natürlich unsere Familien. Wir haben ein versiertes Männer-Aufbauteam, das sich schon am Morgen trifft und alles einsammelt und aufstellt, während wir Frauen ganz traditionell in der Küche stehen und die Kuchen und anderen feinen Sachen vorbereiten. Esther Ferrari und Anny Bleiker übernehmen für uns die ganze Sponsoren- und Werbegeschichte. Wir sind besonders stolz auf die schönen Flyer, die von einer Firma im Dorf gedruckt werden. Von den Tischtüchern, Geschirr und Besteck bis zu den Eintrittskarten haben wir alles mit Liebe vorbereitet, wir berücksichtigen die Gewerbebetriebe im Dorf, wenn es darum geht, etwas einzukaufen, und werden aber wiederum auch von einzelnen Geschäften unterstützt, sei es mit Material oder finanziell. Überhaupt legen wir Wert darauf, dass wir möglichst keine Wegwerfsachen brauchen und nachhaltig planen.

Aber es braucht trotzdem noch viele helfende Hände?

Naef: Wir können immer auf unsere treuen Helfer zählen. So ist der Elektriker pensioniert, hilft uns aber trotzdem noch mit der Technik. Jede von uns drei Hauptorganisatorinnen hat ihre Aufgaben vor dem Anlass, und wir alle sind ein eingespieltes Team. Dieses Jahr konnten wir sogar Leo Pfiffner, einen ehemaligen Helfer und Mitorganisator, zurückgewinnen. Zum Glück, denn unverhofft hat sich Rolf, unser Hobbykoch von Schwellbrunn, abgemeldet. Nun springt seine Frau Simone ein und schwingt die Kochkelle.

Wie schaffen Sie es, stets so feines Essen anbieten zu können?

Naef: Seit fünf Jahren kochen bei uns Simone und Rolf Maag aus Schwellbrunn. Dies mit sehr viel Freude und Kreativität. Da werden Rezepte ausprobiert, voraus zur Probe gekocht und nur die besten Zutaten eingekauft. Sie haben auch eine gute Ausrüstung, die das Kochen vor Ort ermöglicht. Nur schon das ist wirklich sehenswert. Wir haben uns bemüht, das Essen immer dem Thema der Filme anzupassen. Es soll zudem den Geschmack von allen treffen, und auch als Vegetarier kann man immer vorbeikommen. Diesmal gibt es ein einfacheres Menu, passend zu den beiden Filmen (es gab Safranrisotto, Anmerkung der Redaktion).

Gibt es auch nächstes Jahr ein Bruggekino?

Naef: Solange wir Besucher haben, und es werden im Moment nicht weniger, und es uns allen Freude macht, wird es das Bruggekino geben. Und eben, den Film für nächstes Jahr haben wir schon im Kopf. Man muss ja immer etwas vorausplanen.

Anmerkung: Am 17. Bruggekino in Brunnadern wurde am Samstagnachmittag der Film «Schellen-Ursli» gezeigt. Im Abendprogramm lief die Familienkomödie «Verstehen Sie die Béliers?».

Lourdes-Grotte im Internet-TV

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Die Lourdes-Grotte in Libingen steht im Mittelpunkt einer Sendung, die ab Mittwoch, 24. August, im Internetfernsehen ausgestrahlt wird. Bereits in der vergangenen Woche hat ein Team von medioline.TV zahlreiche Filmszenen aus dem Dorf gedreht.

LIBINGEN. Maria Himmelfahrt ist ein kirchliches Fest, an dem Kräuter gesegnet werden. Da dieser Tag im Kanton St. Gallen kein gesetzlicher Feiertag mehr ist, wird die Aufnahme Mariens in den Himmel in Libingen jeweils an einem Sonntag gefeiert. Die Einheimischen nennen dies das Grottenfest, denn an diesem Tag wird der feierliche Gottesdienst - sofern es das Wetter zulässt - in der Lourdes-Grotte gefeiert. Die Kräutersegnung passt ausgezeichnet zur Grotte, da niemand Geringerer als Kräuterpfarrer Künzle als Gründer der Libinger Lourdes-Grotte genannt wird.

Libingen steht im Mittelpunkt

In diesem Jahr gehörte auch eine Prozession, die von der Musikgesellschaft angeführt wurde, zum Anlass. Das hatte seinen Grund, denn ein Team von medioline.TV verfolgte das Geschehen mit Filmkamera und Aufnahmegerät. Bereits zuvor haben die Fernsehmacher in und um Libingen gedreht. Das Hauptthema sollte die Grotte sein. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass die Messe am Sonntag in der Grotte auch stattfinden würde, wurde vorsichtshalber ein paar Tage zuvor ein Wallfahrtsanlass mit Pfarrer Josef Manser in der Grotte gefilmt. Petrus aber liess es zu, dass der Wallfahrtspfarrer von der Iddaburg, P. Walter Strassmann und Esther Maria Dreier die Eucharistiefeier ohne Regen mit zahlreichen Gläubigen feiern konnten. Entstanden sind so einige Sequenzen, die zu einem kurzen Film zusammengeschnitten und ab Mittwoch während einiger Tage im Internet-fernsehen verfolgt werden können.

Libingen ist 600 Jahre alt

Wer mit dieser Art von Fernsehen nichts anzufangen weiss, muss sich noch ein wenig in Geduld üben. Am Sonntag, 16. Oktober, wird in Libingen das 600jährige Bestehen des Dorfes gefeiert. Dort werden die Aufnahmen bestimmt zu sehen sein. Das Organisationskomitee des Jubiläums, bestehend aus dem Vorstand der IG Libingen, ist derzeit mit den Vorbereitungen für den Anlass beschäftigt. Es soll ein Fest für das ganze Dorf werden.

Der Kirchenchor hat bereits zugesagt, den Gottesdienst, den Pfarrer Bernhard Sohmer feiern wird, mit seinem Gesang zu umrahmen. Auch die Musikgesellschaft und das Kinderchörli sind angefragt worden. Derzeit werden noch alte Dokumente, mit deren Hilfe man einiges über das Dorf und seine Bevölkerung erfahren kann, zusammengesucht. Wer über interessantes Material verfügt, kann sich bei einem Vorstandsmitglied der IG Libingen melden. (pd)

Film zur Grotte und zu Libingen ab übermorgen Mittwoch unter www.medioline.tv

Spektakuläre Premiere

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Bütschwil und Kirchberg teilen sich beim 2:2-Auftaktspiel die Punkte. Aufgrund des Gesehenen geht das Resultat in Ordnung, obwohl Kirchberg nach einer Stunde 2:0 führte.

FUSSBALL. Nach neunzig Minuten konnten beide Trainer mit dem Unentschieden leben, trotzdem war im Gespräch zu spüren, dass sie nicht restlos zufrieden waren. «Wir führen 2:0 und hatten Chancen, den Sack zuzumachen. Am Schluss war das Unentschieden dann aber glücklich. So gesehen bin ich mit dem Punkt zufrieden», so das Fazit von Kirchberg-Trainer Mario Leber. Ähnlich sah es Bütschwil-Trainer Hansueli Gerig: «Nach sechzig Minuten hätten wir uns über eine Niederlage nicht beschweren dürfen. Was meine Mannschaft danach aber für eine Reaktion und Moral zeigte, war stark. Es hätte fast noch zu drei Punkten gereicht, darauf können wir aufbauen.» Vorausgegangen war ein Auftaktspiel, das durch zwei unterschiedliche Phasen gekennzeichnet war. Bütschwil hatte zwar durch Waldvogel die erste Chance, tat sich danach mit dem Spielaufbau und dem Herausspielen weiterer Möglichkeiten schwer.

Zwei Geschenke

Auf der Gegenseite waren es Florian Schefer, Grauso und Bürge, welche in der Offensive den Takt vorgaben. Letzterer war es denn auch, der die Gäste durch geschicktes Tackling und im Nachstochern in Führung schoss. Torhüter Oswald war zu unentschlossen und sah in dieser Szene nicht gut aus. Das zweite Geschenk kam kurz nach dem Seitenwechsel. Bütschwils Defensive vergass nach einem Eckball Patrik Brändle am hinteren Pfosten, der keine Mühe bekundete, mit dem Kopf zum 0:2 zu vollenden. Die Gastgeber ihrerseits übernahmen mit der Wut im Bauch nun das Spieldiktat und profitierten von einem Kirchberger Stellungsfehler. Ein langer Diagonalpass düpierte die ganze Abwehr. Waldvogel lief mit dem Ball bis zur Grundlinie, spielte quer auf Hollenstein - 1:2. Nach 65 Minuten war das Spiel dann definitiv neu lanciert.

Starke Reaktion

Wiprächtiger reagierte nach einem Freistoss am schnellsten und knallte das Leder aus sieben Metern zum Ausgleich in die Maschen. In der Schlussphase spielte sich die Breite-Elf in einen Rausch, kam aber trotz mehrerer hektischer Szenen im gegnerischen Strafraum zu keinem weiteren Erfolgserlebnis.

Matchtelegramm: FC Bütschwil - FC Kirchberg 2:2 (0:1) - Sportplatz Breite - 240 Zuschauer - SR Lukic - Tore: 35. Bürge 0:1, 50. Brändle 0:2, 56. Hollenstein 1:2, 65. Wiprächtiger 2:2. FC Bütschwil: Oswald; Oberholzer, Fäh, Gübeli, Wiprächtiger; Hollenstein (73. Breitenmoser), Aschwanden, Mazenauer; Manser (68. Segmüller), Gajic, Waldvogel. FC Kirchberg: Iten; P. Schefer, Dal Molin, Brändle, Bouwmeester (71. Sallahu), Wohlgensinger (75. Doberdolani); Nagel, Bürge, Kuhn, F. Schefer; Grauso (60 Schönenberger). Verwarnungen: 32. Gübeli, 63. Hollenstein, 83. Dal Molin (alle Foul), 88. Schönenberger (Reklamieren). Bemerkung: Bütschwil ohne Fust (gesperrt). Kirchberg ohne Lima, Rohner, Widmer und Schweizer (alle verletzt), Müller (2. Mannschaft), Elmazi (noch ohne Spielberechtigung). Anmerkung: Erstmals kam das freie Ein- und Auswechseln zur Anwendung, das ab dieser Saison auch in der 3. Liga möglich ist.

Pro Juventute an neuem Standort

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Die Pro Juventute Kanton St. Gallen, mit Sitz in Wattwil, ist umgezogen. Ende Juli bezog die Stiftung neue und hellere Räumlichkeiten an der Ebnaterstrasse 5, im Gebäude der Textilfachschule in Wattwil.

WATTWIL. Seit über fünf Jahren ist die Geschäftsstelle von Pro Juventute Kanton St. Gallen mit ihrem Büro an der Susann-Müller-Strasse in Wattwil verankert. Ende Juli ist die Stiftung gezügelt und hat an der Ebnaterstrasse 5, im Gebäude der Schweizerischen Textilfachschule in Wattwil, einen neuen Standort mit helleren und freundlicheren Räumen bezogen.

Lokale Verankerung

Pro Juventute Kanton St. Gallen setzt sich für die Erfüllung der Bedürfnisse und die Umsetzung der Rechte von Kindern und Jugendlichen im ganzen Kanton St. Gallen ein. Die Stiftung hilft in Notfällen, bietet soziale Dienstleistungen an und fördert Kinder und Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung. Dank der lokalen Verankerung können die Mitarbeitenden direkte, wirkungsvolle Hilfe und Unterstützung leisten.

Kinder haben ein Recht auf Bildung - ein Schlüsselfaktor für den späteren Lern- und Lebenserfolg. Pro Juventute bietet deshalb verschiedene Lehrmittel zur Förderung der Finanz- und der Sozialkompetenz an. Auch leiten sie je zwei Hüsli- und Waldspielgruppen, in denen gemeinsam viel erlebt wird.

Auch mit wenig Geld haben Kinder und Jugendliche viele spannende Möglichkeiten, ihre Freizeit zu geniessen. Die Stiftung leitet auch zwei Ludotheken, wo neue Spiele entdeckt und ausprobiert werden können. Die vielen Ferien(s)pässe im Kanton bieten interessierten Kindern und Jugendlichen ein abwechslungsreiches Kursangebot für eine sinnvolle Feriengestaltung an.

Nachhaltige Unterstützung

Armut ist in der Schweiz ein Tabuthema, doch sie existiert. Von Armut betroffene Kinder leiden ganz besonders. Die Einzelfallhilfe der Stiftung setzt sich zum Ziel, die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen zu verbessern, indem sie durch finanzielle Unterstützung die Situation nachhaltig verbessert und dadurch die Partizipation am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht, die Integration und Zugehörigkeit zur Gemeinschaft fördert, die finanzielle Not lindert oder das Erlernen neuer Kompetenzen und Erfahrungen möglich macht. (pd)

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 11.30 Uhr Pro Juventute Kanton St. Gallen, Geschäftsstelle, Ebnaterstrasse 5, 9630 Wattwil Telefon 071 988 50 01 E-Mail: info@projuventute-sg.ch www.projuventute-sg.ch

Auf den Spuren von Zwinglis Essen

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Ackerkulturen aus der Zeit von Huldrych Zwingli können aktuell im Schaugarten neben dem Geburtshaus des berühmten Reformators bewundert werden. Das Obertoggenburger Projekt ist eine Vorbereitung auf das umfangreiche Jubiläumsjahr 2017.

WILDHAUS. Vor 500 Jahren assen die Menschen, was in den Gärten und Feldern angebaut wurde. Die Herausforderung für das Projekt «Nahrungsmittelbasis wie zu Zwinglis Zeiten um 1500» ist es, herauszufinden, was auf über 1000 Metern über Meer angebaut werden kann. Trägerschaft für den Garten, der auf Boden der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann erstellt wurde und sich neben dem Geburtshaus des Reformators befindet, ist das Team Zwingli-Projekt Wildhaus unter der Leitung von Hans Ulrich Knaus. Für die Beratung und Ausführung ist die Rhy-Top GmbH, Salez, mit Benedikt Kogler und dem Geschäftsführer Hans Oppliger verantwortlich.

Verschiedene Kulturpflanzen

Im Garten mit einer Fläche von 30 Aren wachsen Kulturpflanzen, aufgeteilt nach Pflanzenfamilien. Beim Eingang erfahren die Besucher einiges über den Bauerngarten und das Projekt. Die Menschen sollen auf den wertvollen Schatz der über Jahrhunderte gewachsenen Vielfalt der Kulturpflanzen aufmerksam gemacht werden.

Aktuell läuft die Vorbereitungs- und Versuchsphase, damit den Besucherinnen und Besuchern im Jubiläumsjahr 2017 ein möglichst authentischer Garten präsentiert werden kann. Angebaut wird Getreide wie Emmer, Einkorn, Gerste, Hafer, Roggen und Weizen sowie Hirse und Buchweizen. «Bei der Hirse waren wir uns nicht ganz sicher, ob der Anbau in dieser Höhenlage gelingt», so Benedikt Kogler.

Als Eiweiss- und Öllieferanten gab es zu Zwinglis Zeiten Ackerbohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen und Lein. Dazu kamen Gemüse Mähren, Winterzwiebeln, Lauch, Kohlrabi, Kabis, Weisse Rübe, Sellerie, Schalotte und Schnittlauch, dazu Schnittmangold, Gartenmelde, Wilde Malve und Federkohl. «Je nach Resultat der Versuchszeit werden wir nächstes Jahr die Pflanzenauswahl anpassen», so Hans Oppliger. Auf Chemie wird verzichtet, «denn das gab es vor 500 Jahren noch nicht. Die Menschen setzten, wenn es um die Vermeidung von Schädlingen und die Bitte um gute Ernten ging, aufs Beten», hat Benedikt Kogler recherchiert. «Und wenn es Missernten gab, war das Gottes Wille oder seine Strafe.»

Bis erste Resultate sichtbar wurden, brauchte es einiges an Vorarbeit. «Den Boden pflügen, Steine zusammentragen, hacken, mulchen, Beete einteilen und dann säen und pflanzen», blickt Benedikt Kogler zurück. Zudem entstand - dank überliefertem Wissen von Hans Ulrich Knaus - ein Holzzaun, wie er schon seit Jahrhunderten verwendet wird.

«Es gibt einige Herausforderungen zu bewältigen», so Hans Oppliger. «Zum Zeitpunkt der Reformation, im 16. Jahrhundert, ging das mittelalterliche Klima-Optimum langsam zu Ende. Die damalige Wärme erlaubte es, sogar auf über 1000 Meter über Meer Kulturen anzubauen, wie es in den darauffolgenden Jahren nicht mehr möglich war. Ab 1570 erfolgte eine Kälteperiode, von vielen auch als <kleine Eiszeit> bezeichnet.» Aktuell sei das Klima wieder milder, «aber wie sich die einzelnen Kulturen verhalten, muss die Probesaison zeigen», sind sich die Verantwortlichen einig.

Öffentlicher Zugang

Im Jubiläumsjahr 2017 soll der Garten öffentlich zugänglich sein. «Auf Wunsch können Führungen angeboten werden», so Hans Ulrich Knaus. Was er allerdings gar nicht schätzt, sind «Besucher», welche sich ohne Rücksprache mit den Verantwortlichen aus dem Garten bedienen.

«Wir zählen darauf, dass die Menschen den Schaugarten respektieren, Gemüse, Getreide, Blumen und Kräuter anschauen, aber an ihrem Platz stehen lassen», so der Appell des Teamleiters. Für Hans Oppliger ist wichtig, dass die alten Sorten heute durch die Aufnahme in die Nationale Datenbank auch für künftige Generationen gesichert werden. «Unter Umständen verfügen diese trotz niedrigerem Ertrag über Eigenschaften, welche wertvolle Ausgangsstoffe für die Weiterentwicklung von Kulturpflanzen liefern können.»

Jubelfest für den 20. Geburtstag

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20 Jahre jung wird die Supportervereinigung des FC Ebnat-Kappel dieses Jahr. Das wird mit einem Grossanlass am 3. September gefeiert. Nebst Fussball wird auch das Gesellige nicht zu kurz kommen.

EBNAT-KAPPEL. Am übernächsten Samstag soll im Untersand gefeiert werden. Dass die Supportervereinigung 20 Jahre alt werden würde, das konnte bei der damaligen Gründung niemand voraussehen. Dieser Geburtstag soll denn auch würdig begangen werden. Integriert werden sollen vor allem die Jungen und Jüngsten. So wird bereits ab 10 Uhr die eigens ins Leben gerufene «Supporter Fussball Trophy» ausgespielt. Beginnen werden die G-Junioren, also die Jüngsten mit Jahrgängen 2010 und 2011. Am Nachmittag folgen dann erst die F-Junioren mit den vorausgehenden Jahrgängen 2008 und 2009.

Spiele gegen Swiss-Ski

Dann kommt es zu einem weiteren Highlight des Tages. Um 17 Uhr steigen die älteren und jüngeren Herren und eventuell auch Damen Supporter gegen das Nachwuchsteam von Swiss-Ski, genauer des nationalen Leistungszentrums Ost, in die Hosen. Die Einheimischen werden versuchen, gegen die jugendliche Übermacht ein Rezept zu finden. Dass sind topmotivierte Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren. Unterstützt werden auch sie von einigen älteren Kalibern, so wird auch der international bekannte Trainer Fritz Züger mit dabei sein. Die definitive Teilnehmerliste der kommenden Skistars wird erst in etwa einer Woche bekannt.

Ob es den Supportern gelingt, diese zu schlagen? Nur wer dabei sein wird, wird es live erleben. Ab halb sieben folgt dann das gemeinsame Nachtessen im eigens errichteten Festzelt, eine Stunde später folgt an derselben Stelle der offizielle Festakt. Dabei sein werden nebst Gemeindevertretern auch solche von befreundeten Vereinen.

Es geht erst richtig los

Aber selbstverständlich ist dann noch nicht fertig, dann geht die Party erst richtig los. Ab 20 Uhr spielt die einheimische Band «Never Blond», gefolgt von DJ Hans von der Sansibar. Den krönenden Abschluss machen wieder die «Never Blond». Und dann? Na dann bleiben die Fans, Freunde und Mitglieder einfach noch zusammen und geniessen den Geburtstag der Vereinigung. Und freuen sich selbstverständlich auf die kommenden 20 Jahre. Einen Wunsch haben die Mitglieder der Vereinigung wohl auch noch: «Dass es sportlich mit dem FCEK wieder aufwärts geht.» Denn dafür steht die Vereinigung ja seit 20 Jahren da.

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