Quantcast
Channel: Ostschweiz - St. Gallen - Toggenburg
Viewing all 1001 articles
Browse latest View live

Angebotslücke wird geschlossen

$
0
0
Mit dem Urologen Konstantin Ebauer baut die Spitalregion Fürstenland Toggenburg am Spital Wattwil ein urologisches Angebot auf und schliesst damit eine Angebotslücke im Toggenburg. Der Arzt hat Mitte August seine Tätigkeit aufgenommen.

WATTWIL. Ein Urologe befasst sich mit Erkrankungen der Nieren, der ableitenden Harnwege sowie mit Fragestellungen rund um die Männergesundheit. Betroffen von Erkrankungen der entsprechenden Organe sind viele, so leidet beispielsweise jeder zweite Mann über 50 Jahren unter Prostataproblemen.

Erfahrener Spezialist

Im Toggenburg gab es bis anhin keinen entsprechenden Fachspezialisten. Ab sofort jedoch ist ein Facharzt Urologie am Spital Wattwil tätig. Konstantin Ebauer hat Mitte August seine Stelle als Leitender Arzt Urologie in der Spitalregion Fürstenland Toggenburg angetreten und wird am Spital Wattwil ein urologisches Angebot aufbauen und kontinuierlich erweitern. Er bietet regelmässige Sprechstunden an, um Beschwerden abzuklären, und nimmt, wenn nötig, auch die entsprechenden operativen Eingriffe vor.

Mit Konstantin Ebauer konnte die SRFT einen sehr erfahrenen Spezialisten für diese Aufgabe gewinnen, der das gesamte Spektrum der Urologie inklusive die Kinderurologie abdeckt. Aufgewachsen ist der Deutsche Konstantin Ebauer in einer Arztfamilie in Kasachstan. Sein Studium hat er wie seine Assistenzzeit in Deutschland absolviert. Nach dem Erwerb des Facharzttitels Urologie 2003 war er als Oberarzt in der Klinik für Urologie und Kinderurologie am medizinischen Zentrum Kreis Aachen und am Klinikum Worms tätig. Seit 2010 war er Leitender Arzt in der Urologischen Klinik des Franziskus-Hospitals in Bielefeld, wo er jährlich rund 1200 Operationen durchgeführt hat. Dabei liegt sein Schwerpunkt auf minimalinvasiven Verfahren.

Neue Aufgabe angenommen

Zusammen mit seiner Familie ist Ebauer nun nach Wattwil gezogen und hat sich seiner neuen Aufgabe am Spital Wattwil bereits angenommen. Die Geschäftsleitung der SRFT freut sich, mit Konstantin Ebauer einen erfahrenen Fachspezialisten engagieren und mit dem Aufbau dieses Angebots eine Lücke in der Versorgung der Bevölkerung schliessen zu können. (pd)


Premiere rückt näher

$
0
0
Emotionen und echter Jodelgesang: «Stilli Zärtlichkeite» ist das erste Jodelmusical, welches auf Tournée geht. Am ersten Wochenende im Oktober findet die Premiere in Wattwil statt.

WATTWIL. Das erste Jodelmusical, welches auf Schweizer Tournée geht, nimmt Formen an. Mit viel Intensität und begeisternden Ideen holen der Regisseur und die Choreographin alles aus den Darstellern heraus. Die Geschichte von «Stilli Zärtlichkeite» ist gespickt mit zahlreichen Emotionen. Diese sollen nebst den Mitwirkenden natürlich vorab das Publikum erfassen. Realitätsnahe Gestik und Mimik gehören sowohl bei den Sprecheinsätzen als auch bei den zahlreichen Jodelvorträgen dazu.

So soll die Story eine nachhaltige Wirkung hinterlassen und den Besuchern aufzeigen, was echter Jodelgesang alles bewirken kann. Die Tanzeinlagen des nationalen Ensembles bedingen nebst dem Jodelgesang auch ein facettenreiches Begleiten des Musicalorchesters. Dieses, unter der Leitung der beiden Toggenburger Willi Valotti und Simon Lüthi, wird den Gästen erstklassige Unterhaltung bieten. Mit zwei Einlagen ebenfalls involviert in das Musical ist auf der Tournée jeweils ein einheimischer Jodlerklub; im Toggenburg betrifft dies jenen aus Wattwil. Für die Premiere im Thurpark sind an den Nachmittagsvorstellungen vom 1. und 2. Oktober noch etliche Tickets verfügbar. Den Besuch dieser ausserordentlichen Vorstellung kann man bestens mit einem Essen im Restaurant Thurpark verbinden. An allen Vorstellungen sind nur reservierte Plätze vorhanden. Die Mitwirkenden des Jodelmusicals laden herzlich ein und freuen sich auf zahlreiche Besucher. (pd)

Premiere der Schweizer Tournée im Thurpark in Wattwil. 1./2. Oktober, jeweils ab 13.30 Uhr; Saalöffnung mit Mahlzeitenangebot um 12 Uhr. Tickets unter www.jodelmusical.ch oder an den Poststellen.

SVP soll wieder einen Sitz haben

$
0
0
In Wattwil kandidieren der Gemeindepräsident und drei bisherige Gemeinderäte wieder. Die CVP verzichtet darauf, einen ihrer Gemeinderatssitze zu verteidigen. Der Schulratspräsident und fünf von sechs Schulräten treten wieder an.

WATTWIL. Im Gemeinderat von Wattwil wird es auf jeden Fall ein grösseres Revirement geben. Die Gemeinderäte Konrad Dobler (FDP), Marlise Porchet (CVP) und Rudolf Sterzing (parteilos) treten nicht mehr an. Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner (CVP) sowie die Gemeinderäte Beat Bleiker (FDP), Hansheiri Keller (SP) und Pirmin Sieber (CVP) kandidieren für eine weitere vierjährige Amtsperiode.

Dennoch sind bei den Wahlen in der Gemeinde Wattwil und in der Schulgemeinde Wattwil-Krinau keine heftigen Auseinandersetzungen zu erwarten. Der Grund: Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber entspricht exakt der Zahl der zu besetzenden Mandate in den Behörden der beiden Körperschaften.

Gewählt werden am 25. September der siebenköpfige Gemeinderat, der ebenfalls aus sieben Personen bestehende Schulrat und die beiden jeweils fünfköpfigen Geschäftsprüfungskommissionen. So wie es heute aussieht, können alle Bisherigen dem Wahltag am 25. September gelassen entgegenblicken.

Ausschliesslich Männer

Aller Voraussicht nach wird der Gemeinderat Wattwil in der neuen Amtsperiode zu einem rein männlichen Gremium mutieren. Die CVP verteidigt den Sitz von Marlise Porchet nicht. Momentan ist Rorschach die einzige St. Galler Gemeinde, welche mehr Einwohner als Wattwil zählt und ohne Frauen im Gemeinderat auskommt. Übrigens wird im Gemeinderat auch kein Bauer vertreten sein, obwohl das lange in Wattwil Tradition war.

Die FDP hat neben Beat Bleiker (bisher) neu Michael Steiger (siehe Zusatztext) für den Gemeinderat nominiert. Die SP will mit Thomas Merz einen zweiten Sitz im Gemeinderat holen. Die SVP hatte 2012 durch Abwahl ihren Sitz im Gemeinderat verloren. Sie will ihn mit Andreas Stauffacher zurückholen. Er hätte gern zwei Kandidaten aufgestellt und hätte auch zwei gehabt, sagt Hansueli Hofer, Präsident der SVP Wattwil. Man sei sich aber unter den Parteien einig gewesen, dass man Kampfwahlen vermeiden wolle, um keine Kandidaten zu verheizen, sagte Hansueli Hofer. In vier Jahren werde man weiter schauen.

Die CVP sei im Gemeinderat und im Schulrat relativ stark vertreten, während die wählerstärkste Partei keinen Gemeinderat stelle, sagte René Buri, Präsident der CVP Wattwil. Deshalb sei die CVP bereit, einen Sitz im Gemeinderat aufzugeben. Es sei heute für alle Parteien schwierig, Kandidaten zu finden, was sich auch in anderen Gemeinden zeige. Da wolle man Personen, die bereit seien, sich zu engagieren, nicht noch in einem Wahlkampf zermürben. Zudem kandidiere ein Parteiloser, der jedoch der CVP nahe stehe, für die Geschäftsprüfungskommission der Gemeinde, sagte René Buri.

Drei Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission (GPK) der Gemeinde treten wieder an. Es handelt sich um Hansueli Hofer (SVP) sowie um Christoph Birrer und Ueli Bleiker (beide FDP). Neu möchten Roman Alpiger (parteilos) und Andreas Kohler (SP) in der GPK mitarbeiten. Weitere Kandidaten haben sich bisher nicht gemeldet.

Konstanz bei der Schule

Norbert Stieger wurde von der FDP wieder als Schulratspräsident nominiert. Bisher hat kein Herausforderer seinen Hut in den Ring geworfen. Auch die Schulräte Urs Bichler (FDP), Roswitha Bösch und Hansruedi Lusti (beide SVP) sowie Christian Eicher und Othmar Gübeli (beide CVP) wollen es wieder wissen. Karin Kläger-Breitenmoser will für die CVP den Sitz von Bettina Bischof verteidigen, die als Schulrätin aufhören wird.

Bei der GPK der Schulgemeinde Wattwil-Krinau stellen sich alle Bisherigen zur Wahl. Es handelt sich um Christoph Buri, Markus Egli, und Tamara Hilbi (alle CVP) sowie um die beiden Freisinnigen Anita Grob und Helene Lusti. Bisher sind für die GPK der Schulgemeinde Wattwil-Krinau keine weiteren Kandidaturen bekannt. Die Amtsperiode der im September gewählten Behörden beginnt in Wattwil gleich wie in allen anderen Gemeinden am 1. Januar 2017 und dauert vier Jahre. Falls ein zweiter Wahlgang nötig werden sollte, findet dieser im November statt. Im Gegensatz etwa zu Ebnat-Kappel muss in Wattwil der Verwaltungsrat der Dorfkorporation nicht mehr gewählt werden. Das geschah schon an der Korporationsversammlung im März.

Tanzen auf einer Linie

$
0
0
Die vom OK des Country City gegründete Tanzgruppe Country Dancers Toggenburg feiert dieses Jahr ihr 15jähriges Bestehen. Auch dieses Jahr wird sie am Country City auftreten und probt dafür bereits fleissig.

REGION. Im Jahr 2001 hat das Organisationskomitee des Country City gemeinsam mit Helfern erstmals selbst eine Tanzgruppe zusammengestellt. Die Country Dancers Toggenburg wurden in Unterwasser gegründet und trainierten anfangs noch in der dortigen Squashhalle. Heute zählen sie bereits über 30 Mitglieder und trainieren im «Drei Eidgenossen» in Starkenbach und seit 2010 auch in Krummenau in der Turnhalle und im Restaurant Sonne.

Regelmässiges Training

Alle zwei Wochen trainiert die fortgeschrittene Tanzgruppe in Starkenbach und die Anfänger in Krummenau sogar wöchentlich. «Regelmässiges Training ist wichtig für die Routine», sagt Liselotte Baumann, Leiterin der Country Dancers Toggenburg. Für die Show am Country City wird jeweils eine separate Gruppe Freiwilliger zusammengestellt, welche sechs Monate vor dem Festival anfängt zu trainieren.

Abwechslungsreiche Darbietung

Neben Liselotte Baumann werden die Country Dancers auch mit Hilfe ihrer Schwester, Renate Liechti, geleitet. Ausserdem haben sie zwei Helfer für die Anfänger in Krummenau. Die Choreographien erfinden die beiden Schwestern jedoch nicht selbst, sondern nehmen sie aus dem Internet. «Zu Beginn haben wir lediglich zwei verschiedene Tänze einstudiert, heute sind es reichlich mehr», erzählt Jolanda Schöbi, ein Mitglied, das seit dem ersten Tanz dabei ist. Sie achten darauf, dass sie immer wieder neue Darbietungen mit den Mitgliedern einstudieren und auch abwechslungsreiche Musik dafür wählen. Die Musik müsse dabei nicht immer typisch Country sein, sondern könne sich ruhig auch einmal an den modernen «Dance Charts» orientieren. «Auch wenn bei uns das Durchschnittsalter wohl etwa bei 45 liegt, versuchen wir immerzu zeitgemäss zu bleiben. Das macht uns Country Dancers aus», sagt Liselotte Baumann.

Der Unterschied zu früher

Jolanda Schöbi, die von Anfang an bei den Country Dancers dabei war, erzählt, dass die Tanzgruppe sich im Verlauf der 15 Jahre stark verändert habe. Sie zählen heute nicht nur viel mehr Mitglieder als früher, sondern kommen auch schneller vorwärts, was beispielsweise das Einstudieren von Tänzen anbelange. Das liege wohl auch daran, dass sie heute mehr Trainings hätten als dazumal. «Wenn wir weiterhin so oft trainieren, wird der Fortschritt in Zukunft noch wachsen, und wir können nichts als besser werden», sagt Schöbi stolz. Das Country City ist wohl der bedeutsamste, aber längst nicht der einzige Event, an welchem die Country Dancers auftreten. Oftmals hätte man sie schon für Geburtstage, Hochzeiten oder sogar Personalfeste gebucht. «Ich sehe ein grosses Interesse an Line Dance, heute mehr als je zuvor», erzählt Liselotte Baumann. Die Country Dancers treten auch nicht nur im Toggenburg, sondern inzwischen im ganzen Kanton auf.

Das grösste Kompliment

Die Heimauftritte seien dennoch die Events, welche den Country Dancers stets am besten in Erinnerung bleiben. Das grösste Kompliment an sie seien dann fraglos der Applaus und die Resonanz des Publikums. Sie freuen sich immer sehr, wenn das Publikum mittanzt und eine gute Rückmeldung gibt.

Country City, 26. August bis 28. August, in Unterwasser

Baubeginn am Spital Wattwil

$
0
0
Das Spital Wattwil wird erneuert und erweitert. Anfang September erfolgt der Baustart. Nach rund fünfeinhalb Jahren sollen die Erneuerung und Erweiterung im Jahr 2022 abgeschlossen werden. Die Investitionen am Spitalstandort Wattwil betragen insgesamt 85 Mio. Franken.

WATTWIL. Zu Beginn der Bauarbeiten wird unter anderem auf dem heutigen Parkplatz vor dem Haupteingang des Spitals Wattwil ein Provisorium erstellt. In dieses werden nach rund zwei Monaten Bauzeit Behandlungsräume und Büros umziehen, was Voraussetzung für den Abbruch von bestehenden Gebäudeteilen ist, wie die St. Galler Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte.

Das Spital Wattwil wird in vier Etappen erneuert und erweitert. In der ersten Etappe wird der Erweiterungsbau für den neuen Bettentrakt erstellt. Im Anschluss werden die bestehenden Gebäudetrakte A und C grundlegend erneuert. Dort finden die Behandlungs- und Untersuchungsräume ihren neuen Platz. Das Leistungsangebot des Spitals Wattwil werde durch die Bauarbeiten nicht eingeschränkt, heisst es im Communiqué weiter.

Das Spital Wattwil wurde im Jahr 1890 als Gemeindekrankenhaus eröffnet. In den 1930er- und 1950er-Jahren wurde das Spital erweitert. Mit dem Bau des Trakts C im Jahr 1973 erfolgte der letzte grosse Ausbau. Heute entsprechen die Gebäude den aktuellen Anforderungen nicht mehr.

Zum einen haben sich die Betriebsabläufe und Behandlungsmethoden in den vergangenen 40 Jahren verändert und benötigen mehr Raum. Zum anderen hat Anzahl der ambulanten Behandlungen und der Notfälle stark zugenommen. So fehlt dem Spital Wattwil heute rund 2900 Quadratmeter Fläche. (sda)

Spitzenschwinger hautnah

$
0
0
Das Toggenburger Herbstschwingfest findet am Sonntag, 4. September, auf der Filtex-Wiese statt. Das Schwingfest wird vom Schwingclub Wil und vom Trycherclub Dreien organisiert.

MOSNANG. Alle Spitzenschwinger aus dem Toggenburg und zahlreiche Gästeschwinger werden zu diesem Fest antreten.

Zuvor jedoch kämpfen diese kommendes Wochenende am Eidgenössischen Schwingfest in Estavayer-le-Lac um eine gute Plazierung.

Mit Daniel Bösch und Arnold Forrer hat der Toggenburger Schwingverband zwei Schwinger, welche es am Eidgenössischen nach ganz vorne schaffen könnten. Auch Michael Rhyner, Martin Knechtle und Beat Wicki sind imstande, ein gutes Resultat zu erreichen.

Atmosphäre erleben

Alle, die den Weg nach Estavayer-le-Lac nicht antreten möchten, können eine Woche später in Mosnang spannende Kämpfe in toller Atmosphäre aus nächster Nähe erleben. Das Jodelchörli Heimatfreud aus Mosnang und das Handorgelduett Pius und Michi sorgen für musikalische Unterhaltung.

Fest beginnt bereits am Freitag

Am Freitag, 2. September, ist ab 20 Uhr die Schwingerbar eröffnet. Alle sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen. Am Samstag, 3. September um 13 Uhr findet ein Schüler-Schnupper-Schwinget statt. Alle interessierten Kinder von der 1. Klasse bis zur 6. Klasse und Eltern sind willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Am Sonntag, 4. September, beginnt um 10.30 Uhr das Schwingfest. Der Schlussgang ist für 16.30 Uhr angesetzt.

Das Organisationskomitee freut sich auf ein tolles Schwingfest mit vielen Zuschauern und heisst alle willkommen in Mosnang. (pd)

Mitsprache von Jugendlichen

$
0
0
Die Gemeinde Nesslau hat eine Jugendkommission gegründet. Sie soll das bewährte Angebot von Midnight Sports weiterführen. Bei Bedarf kann sie auch weitere Anlässe für Jugendliche auf die Beine stellen.

NESSLAU. Zwischen den Herbst- und den Frühlingsferien ist jeweils an den Freitag- und Samstagabenden in der Turnhalle in Stein viel los. Midnight Sports heisst das Angebot, das sich an Jugendliche der Oberstufe richtet. Midnight Sports wird zwar von Erwachsenen geleitet, aber auch Jugendliche werden in die Verantwortung eingebunden. Vom Aufbau über die Leitung und den Verkauf an der Bar bis zum Aufräumen gibt es einige Aufgaben für die Jugendlichen, die sie gegen ein kleines Entgelt übernehmen können.

Midnight Sports geht weiter

Zwei Jahre lang wurde Midnight Sports von den Gemeinden Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann sowie der Stiftung Idée-Sport als Pilotprojekt geführt. Nun wollen die beiden Obertoggenburger Gemeinden das Angebot auf eigener Basis weiterführen. «Wir haben dafür eine Jugendkommission gegründet», sagt der Nesslauer Gemeinderat und Jugendbeauftragte Hans Kuhn. Deren Hauptaufgabe wird es sein, Midnight Sports weiterzuführen. «Wir wollen auf dem Bestehenden aufbauen, es etablieren und weiter ausbauen», erklärt Hans Kuhn. Damit meint er nicht nur die Möglichkeit, abwechselnd am Freitag- und Samstagabend mit anderen Jugendlichen Sport zu treiben. «Die Projektleiterin Elisabeth Meyer hat immer wieder besondere Anlässe auf die Beine gestellt, was bei den Jugendlichen sehr gut angekommen ist», erklärt Hans Kuhn. Beispielsweise zeigte im vergangenen Jahr ein Breakdancer seine Kunst, und es gab einen gemeinsamen Abend mit dem Unihockeyclub Nesslau Sharks. Solche Events, nach Bedarf aber auch weitere Angebote für Jugendliche der Oberstufe oder allenfalls auch für Jüngere, sollen von der Jugendkommission auf die Beine gestellt werden. Diese Events, so stellt sich es der Gemeinderat vor, würden wohl eher im Sommerhalbjahr stattfinden und wären als Ergänzung zu Midnight Sports zu sehen.

Jugendliche sind dabei

Hans Kuhn war es bei der Bestellung der Kommission ein Anliegen, dass mit Tabita Inauen und Yves Looser auch die Jugendlichen darin vertreten sind. Weiter sind Elisabeth Meyer, Projektleiterin von Midnight Sports, Ursi Schweizer, Schulleiterin der Oberstufe Nesslau, und Michaela Bauer, Jugendarbeiterin der katholischen Kirche, in der Jugendkommission. Mit Hans Kuhn aus Nesslau und einem Vertreter der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann ist auch die politische Seite abgedeckt. Wie Hans Kuhn ausführt, ist diese Besetzung nicht in Stein gemeisselt und kann nach Bedarf noch erweitert werden.

Ideen von Jugendlichen

Obwohl die erwachsenen Mitglieder der Jugendkommission durch ihre Arbeit oder als Familienväter enge Beziehungen zu Jugendlichen pflegen, erwarten sie einiges von den Jugendlichen selber. «Sie sollen mitreden können, aber auch eigene Ideen einbringen und sie umsetzen», erklärt Hans Kuhn. Er kann sich vorstellen, dass sich die Jugendkommission mit Jugendlichen trifft und diese nach ihren Wünschen fragt. «Daraus könnte sich das eine oder andere Angebot entwickeln», erhofft sich der Jugendbeauftragte. Er könnte sich auch vorstellen, dass auf Initiative der Jugendlichen der Raum, welchen sie während des Midnight Sports fürs Chillen nutzen, noch besser ausgestattet wird.

Noch steht die Jugendkommission am Anfang, in dieser Woche hat sie sich zur ersten Sitzung getroffen. «Wir haben beschlossen, ab den Herbstferien abwechselnd an den Freitag- und Samstagabenden Midnight Sports anzubieten. Zudem planen wir einen ergänzenden Event im Sommer 2017», sagt Hans Kuhn. Bewusst wurden die Anfangs- und Schlusszeiten so angesetzt, dass die Jugendlichen mit dem Postauto nach Stein fahren können und spätabends wieder zurück. Dass das Angebot genutzt und geschätzt wird, weiss Hans Kuhn, dessen Söhne selber am Midnight Sports teilnehmen, aus Erfahrung.

Dachschaden wird beseitigt

$
0
0
Vor kurzem begannen die Arbeiten für die Sanierung der Flachdächer des Pfarrhauses und der katholischen Kirche Wattwil. Die Aufträge gingen an Firmen aus der Region.

WATTWIL. Momentan sind Gerüste am Pfarrhaus und an der katholischen Kirche in Wattwil zu sehen. Auf den Dächern der Gebäude erkennt man provisorische Geländer. Bauarbeiter gehen umher. Sie sprechen an diesem Mittwochmorgen leise.

Beginn nach den Ferien

Marlis Kaufmann, Präsidentin des Kirchenverwaltungsrats, erklärt bei einem Treffen an Ort und Stelle den Grund dieser Aktivitäten. Die Flachdächer der Kirche und des Pfarrhauses seien nicht mehr dicht, sagt sie. Ins Pfarrhaus habe es hineingeregnet, und Wasser sei an den Wänden herabgeflossen.

Die Sanierung sei deshalb dringlich. Die Wärmedämmung entspricht laut Marlis Kaufmann ebenfalls nicht mehr den heutigen Standards. Die Sanierungsarbeiten hätten nach den Sommerferien begonnen, sagt die Präsidentin des Kirchenverwaltungsrats. Man habe den Firmen die Auflage gemacht, dass sie während Gottesdiensten - am Mittwochmorgen fand ein solcher statt - keinen Lärm verursachen dürften.

Fast 50 Jahre alt

Der Kirchenverwaltungsrat sei sehr erfreut darüber, dass er alle Aufträge an Toggenburger Firmen habe vergeben können. Die Aufträge gingen an Firmen aus Kirchberg, Lichtensteig, Ricken und Wattwil.

Die katholische Kirche Wattwil sei 1968 eingeweiht worden, sagt Marlis Kaufmann. Der Innenraum sei sehr gut durchdacht. Die Gebäudehüllen, die Dächer ausgenommen, seien schon früher saniert worden. Die betreffenden Dachflächen seien zudem sehr gross.

Ein Teil des Kirchendachs sei schon in den letzten beiden Jahren saniert und abgedichtet worden, da diese Arbeiten besonders dringlich gewesen sind.

An der Bürgerversammlung vom April dieses Jahres haben die Kirchbürger einen Kredit von 610 000 Franken für die Sanierung der Dächer der Kirche, des Pfarrhauses und des Pfarreiheimes gesprochen.

Ein Dach ist noch dicht

Das Dach des Pfarreiheims lässt bisher kein Wasser durch. Es kommt erst nächstes Jahr an die Reihe. Nach heutigem Wissensstand dürfte der gesprochene Kredit für die Sanierungsarbeiten ausreichen.

Der Kirchenverwaltungsrat von Wattwil hat von den Kirchbürgern den Auftrag erhalten, die Kirche, das Pfarrhaus und das Pfarreiheim an den in Entstehung befindlichen Wärmeverbund anzuschliessen. Erst wenn die Dächer saniert seien, könne man abschätzen, wie gross der Wärmebedarf sei, sagt Marlis Kaufmann.


Nur jedes fünfte Bett ist belegt

$
0
0
Sinkende Ankunftszahlen, kürzere Aufenthaltsdauer, tiefere Bettenauslastung. Der Tourismus hat im ganzen Kanton St. Gallen zu kämpfen, im Toggenburg sind die Probleme besonders ausgeprägt. Einen Einfluss auf die Auslastung haben unter anderem die Betriebskategorie und die Betriebsgrösse.

TOGGENBURG. Der Tourismus im Toggenburg durchlebt schwierige Zeiten. Die Meldungen zu aktuellen Zahlen sind meist eine Mischung aus Negativschlagzeilen und Zweckoptimismus. Auch in dieser Zeitung: «2000 Übernachtungen weniger» und «Tourismus bleibt optimistisch», oder «Gäste aus dem Euroraum fehlten» und «Für den Winter zuversichtlich». An dieser Ausgangslage ändert auch der Jahresbericht 2015 zum Aufenthaltstourismus nichts, den die Fachstelle für Statistik des Kantons St. Gallen unlängst veröffentlicht hat.

Bettenauslastung sinkt

Im Vergleich mit den anderen St. Galler Tourismusregionen schneidet das Toggenburg mehrheitlich schlechter ab. Die kantonalen Statistiker gliedern den Kanton in vier Tourismusregionen. Neben dem Toggenburg sind dies das Heidiland, St. Gallen-Bodensee und Zürichsee. Die unterschiedliche Entwicklung der Regionen zeigt sich an der Bettenauslastung. Diese zeigt, wie viele der vorhandenen Betten tatsächlich belegt sind. Das Toggenburg verzeichnet seit 1992 einen Abwärtstrend, der nur zwischenzeitlich etwas aufgefangen werden konnte. In den letzten Jahren pendelte sich die Auslastung bei rund 20 Prozent ein. Alle anderen Destinationen des Kantons liegen bei rund 25 oder mehr Prozent. Die Region Zürichsee kommt sogar auf rund 35 Prozent. Dass der Wert im Toggenburg nicht noch schlechter ausgefallen ist, liegt an einem markanten Rückgang der Bettenzahlen, wie der Kanton in der Publikation schreibt. Sowohl die Ankunftszahlen als auch die Aufenthaltsdauer der Gäste haben sich seit 1992 nämlich verschlechtert. Die Ankunftszahlen machten 2015 nur noch 69 Prozent des Wertes von 1992 aus. Allein 2015 musste ein Rückgang um acht Indexpunkte gegenüber dem Vorjahr hingenommen werden.

Die Aufenthaltsdauer bietet trotz einer Verschlechterung Grund zu verhaltenem Optimismus. Während im kantonalen Schnitt ein Rückgang von 1,3 Ferientagen von 1992 bis 2015 zu verzeichnen war, betrug dieser im Toggenburg nur 0,9 Tage. Im letzten Jahr konnte die Aufenthaltsdauer eines Gastes im Toggenburg sogar bei 2,3 Tagen gehalten werden. Von diesen Ferientagen entfallen immer mehr auf Schweizer Gäste. Im vergangenen Jahr machten sie bereits 81 Prozent aller Logiernächte aus, während sie im langjährigen Durchschnitt von 1992 bis 2015 noch 69 Prozent ausmachten. Um die schlechte Auslastung zu kompensieren, versuchen Toggenburger Hoteliers eher Mehrbettzimmer unterzubelegen als temporäre Schliessungen vorzunehmen. Dies, obwohl der Unterschied zwischen den Minimal- und Maximalwerten im Toggenburg besonders ausgeprägt ist. In den Monaten April und November werde eine nicht einmal halb so hohe Auslastung erreicht wie im besten Monat Februar, schreibt der Kanton.

Sterne und Grösse mit Einfluss

Einen Einfluss auf die Auslastung haben auch die Betriebskategorie und die Betriebsgrösse. Je mehr Sterne ein Toggenburger Betrieb führt, desto besser ist seine Auslastung. Einschränkend hierzu muss jedoch gesagt werden, dass die Fallzahlen relativ klein sind und die Aussagekraft deshalb begrenzt ist. Ebenfalls feststellen lässt sich, dass grössere Betriebe eine bessere Auslastung haben. Nicht einberechnet dabei ist aber, wie im ganzen Jahresbericht, die Parahotellerie, also die Vermietung von Ferienwohnungen. Vielleicht bietet dieses Segment bald Grund für mehr als nur verhaltenen Optimismus.

Vom Spitzensportler zum Spitzenkoch

$
0
0
Freeskier Fabian Meyer arbeitet nach seinem Rücktritt vom Spitzensport wieder in seinem erlernten Beruf als Koch. Kreativ gefordert wird der junge Toggenburger nun am Herd von der Schweizer Köchin des Jahres 2015 in Lömmenschwil.

REGION. Erst hatte Fabian Meyer aus Neu St. Johann Pech, aber dann kam das Glück zu ihm zurück. Pech, weil er aus gesundheitlichen und strategischen Gründen die Karriere beenden musste. Glück, weil er eine Stelle bei Bernadette Lisibach in der Neuen Blumenau Lömmenschwil fand. Bernadette Lisibach? Sie ist die Köchin des Jahres 2015 und wurde mit 16 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet. In den ersten Tagen hat der Jungkoch erste Parallelen zwischen dem Freestyle-Sport und der Gourmet-Kochkunst erkannt: «Es braucht Kreativität, um erfolgreich zu sein. Und sowohl in der Pipe als auch der Küche kann der Stress je nach Situation gross sein.»

Unter Druck wie im Sport

Bernadette Lisibach, die zuvor im Grand Hotel Victoria-Jungfrau Interlaken oder im St. Moritzer Hotel Kulm Punkte und Auszeichnungen gesammelt hatte, sieht ebenfalls einige Berührungspunkte zwischen den beiden Bereichen: «Der Druck kann zu Spitzenzeiten in der Küche gross sein. Unser Vorteil: Wir können einen Fehler allenfalls korrigieren, die Auswirkungen sind weniger krass als im Sport.» Bei den Freeskiern verteilen die Judges die Noten, nach dem Essen die Gäste. Unzufriedene Esser allerdings kommen kaum mehr, Richter spielen schlechte Leistungen keine Rolle. «Im Sport war ich für mich allein verantwortlich, als Koch bin ich Teil des Teams», weiss Fabian Meyer um die gleiche und doch neue Herausforderung.

WM-Siebter 2015

Geplant war die Rückkehr des Swiss-Ski-Kaderathleten in den erlernten Beruf nicht bereits im Alter von 22 Jahren. Doch immer wieder zwangen ihn Verletzungen zu Wettkampf- und Trainingspausen. 2016 war es ein (erneuter) Kreuzbandriss im rechten Knie und ein Meniskuseingriff. «Der Entscheid fiel aus gesundheitlichen Gründen. Wäre ich die Nummer eins, hätte ich wohl weiter gemacht, das Risiko auf mich genommen. Vielleicht hätte das Knie gehalten. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es je ganz an die internationale Spitze geschafft hätte. Für den Freestyle-Sport bin ich relativ gross und schwer. Unter diesen Voraussetzungen neue, noch schwierigere Tricks zu trainieren, wollte ich nicht mehr. Der Kopf wäre nicht frei gewesen, zum Respekt vielleicht Angst dazugekommen.»

Leicht fiel ihm der Entscheid nicht, doch Fabian Meyer ist überzeugt, richtig entschieden zu haben. «Die Gesundheit, das Wissen, auf diesem Weg weiterhin Sport betreiben zu können, ist mir wichtiger als mögliche gute Resultate im Weltcup.» Solche hatte der in Brunnadern aufgewachsene Skisportler einige aufzuweisen. Der 7. Rang an der WM im österreichischen Kreischberg (2015), die nationalen Meistertitel 2007/2008/2015 gehörten ebenso dazu wie der 7. Rang beim Canadian Open 2015 oder der Einstieg in die internationale Szene 2010 mit dem 4. Rang an der Junioren-WM in Neuseeland.

Fixer Tagesablauf

Die Olympischen Spiele 2018 in Südkorea sollten neben Final-Qualifikationen im Weltcup der nächste Höhepunkt werden. «Zurückbleiben werden viele positive Erlebnisse und auch etwas Wehmut. Das Leben gestaltet sich nun völlig anders als während der letzten fünf Jahre. Als Sportler hatte man doch ziemlich viele Freiheiten, man reist viel, kann sein Hobby über Wochen als Beruf ausüben. Jetzt habe ich einen fixen Tagesablauf. Aber irgendwann musste dieser Wechsel erfolgen. Nun ist er früher da als erhofft.» Statt Neuseeland, USA, Kanada, Frankreich, Saas-Fee oder Laax ist nun neben dem Wohnort Neu St. Johann das thurgauische Lömmenschwil (Gemeinde Häggenschwil) der Lebensmittelpunkt.

Während der Reha nach dem Kreuzbandriss schaute sich Fabian Meyer nach freien Stellen um und stiess auf die Neue Blumenau. In der Sportlersprache hiesse dies: Der Toggenburger fand zugleich einen erstklassigen Ausrüster und eine Erfolgstrainerin. «Ich habe hier die Chance, bei Bernadette Lisibach in einem über die Region hinaus anerkannten Gourmet-Restaurant zu lernen. Mehrheitlich sind die Gäste vorangemeldet. Sie gönnen sich die Zeit, um die verschiedenen Gänge zu geniessen. Schon in den ersten Tagen habe ich gesehen, dass auf jedes Detail geachtet und kreativ gearbeitet wird.» Auch als gelernter Koch tritt er in eine neue Welt.

Tausende feiern die Umfahrung

$
0
0
Am 27. August fand in Bütschwil der Tag der offenen Baustelle statt. Das Tiefbauamt des Kantons St. Gallen lud zur Besichtigung der werdenden Umfahrung ein. Fast 1000 Interessenten besuchten die Führungen.

BÜTSCHWIL. Es herrschte Volksfeststimmung im Soorpark-Areal. Nach zwei Jahren Bauzeit sollte sich jede und jeder selbst ein Bild davon machen können, was genau auf der Grossbaustelle der Umfahrung Bütschwil geschieht. Das Rahmenprogramm liess sich sehen; die Vereine der Region verwandelten den Soorpark in ein Festgelände mit Essensständen, Livemusik, Spielen für Kinder und Infoständen für Erwachsene. Am vielleicht heissesten Tag des Jahres fanden sich so mehrere tausend Besucher ein, um sich an schattigen Plätzen zu unterhalten und in den Festzelten zu feiern.

In der Hitze durch die Baustelle

Der Hauptgrund für den grossen Andrang waren aber die Führungen. Dabei mussten die rund 1000 angemeldeten Interessenten Geduld mitbringen - bereits um 10 Uhr betrug die durchschnittliche Wartezeit über eine Stunde. Die Baustellenbesucher wurden mit Kleinbussen zu zwei Stationen chauffiert. Die Hälfte der Begehungen startete im neuen Tunnel Engi, die andere Hälfte in Neudietfurt.

Wie in einem Sternmarsch spazierten die Gruppen à 25 Personen mit ihrer Fachbegleitung zurück zum Festgelände. Die Touren führten durch die wichtigsten Bauabschnitte, zu denen die Fachleute kompetent und leicht verständlich informierten.

Das Publikum bestand mehrheitlich aus Betroffenen, aber auch Fachleute wie Bauingenieure oder Materialspezialisten zeigten sich interessiert an einer der zurzeit grössten Baustellen im Kanton. So durchmischt das Publikum, so unterschiedlich die Fragen: Wie geht die Bauleitung mit den zahlreichen Wasserquellen der Umgebung um? Was wird in Sachen Lärmschutz getan? Wie werden die verschiedenen Baumaterialien kombiniert, und weshalb werden manche Tunnelabschnitte im Tagbau erstellt statt bergmännisch mit Sprengstoffeinsatz?

Die informativen und kurzweiligen 40 Touren dauerten jeweils rund eine Stunde - länger wäre angesichts der Hitze auch nur schwer durchführbar gewesen. Nach dem Tag der offenen Baustelle wird es weitere Touren geben, besonders der Südteil zwischen Bütschwil und Neudietfurt soll dann im Zentrum stehen.

Jahrzehnte der Vorarbeit

Die Idee einer Umfahrungsstrasse für Bütschwil ist schon alt. Bereits im Jahr 1951 wurden erste Ideen skizziert und 1986 konkrete Vorstudien in Auftrag gegeben. 2014 folgte dann der Spatenstich. Das 200 Millionen teure Bauvorhaben ist so konzipiert, dass für die Dörfer die Belastung so gering wie möglich bleibt. Dabei hilft der Ansatz der Linienbaustelle: Das heisst einerseits, dass keine langen Totalsperrungen nötig sind und der Verkehr auch während der Bauzeiten fliessen kann. Andererseits bleiben so den Dörfern die Anlieferung von Baumaterial und der Abtransport des Schutts erspart, da dies über die Baustelle geschieht. Die Umfahrung Bütschwil soll mit ihren vier Tunnels, drei Brücken und zwei Kilometern Trassee ab 2020 täglich 18 000 und mehr Fahrzeuge bewältigen. Bisher hält sich das Projekt an den Zeitplan. Ende 2016 soll die Trassee bis Tunnel Bahnhof abgeschlossen sein.

Moderne Cowboys fahren Harleys

$
0
0


UNTERWASSER. Und wie alle Jahre zu dieser Zeit tritt der Autofahrer auf der Fahrt durch Unterwasser brüsk auf die Bremse. Er kratzt sich am Kopf und fragt sich: Bin ich plötzlich am Klondyke? Oder ist das Hollywood? Es ist nichts von dem, es ist Country City in Unterwasser.

Alle Jahre wieder für drei Tage ist das Toggenburger Dorf das Epizentrum des Country-Lebens, die Nabe der Western-Welt, das Eldorado für Fans und Freaks von Line Dance, Pferdesätteln und Country-Musik. Sie haben nicht Tagesritte auf Pferden hinter sich, denn moderne Cowboys und -girls kommen mit der Harley, mit einem klapprigen Pick-up oder nobel mit einem modernen Campingmobil.

Kleines, feines Country-Festival

Country City Toggenburg, heuer zum 16. Mal, hat sich als kleines, aber feines Country-Festival in der weiteren Region etabliert. Die übersichtliche Szene reist jedes Jahr aus dem Mittelland, dem süddeutschen Raum und aus dem Vorarlbergischen ins obere Toggenburg, um mit Gleichgesinnten zu feiern, zu tanzen oder vielleicht um nur ein wenig des guten alten Western-Feelings zu geniessen.

Zwar riecht es im Saloon des Country City nicht nach durchgerittenem Leder oder nach schwarz gebranntem Whiskey, und es sitzen keine pokernden Falschspieler an den Tischen. Und «umgelegt» wird auch niemand - rauchende Colts werden am Eingang abgenommen.

Moderner Tanz des alten Westens

Dafür wird getanzt, Line Dance heisst der moderne Tanz des alten wilden Westens. Der Line Dance ist allgegenwärtig am Festival, keine oder keiner der Habitués beherrscht ihn nicht, und wenn doch, dann machen sie hier die ersten Schritte in der Linie. Keine Minute wird nicht getanzt, es gibt Vorführungen und Workshops, und stets bewegt sich ein Grüppchen auf den dafür vorgesehenen Bühnen in der Tennishalle oder im Festzelt. Gelegenheiten dazu gibt es genug, denn es läuft fast 24 Stunden Country-Musik ab Konserve, oder sie wird live auf der Bühne gespielt. Stets gibt es auch jemanden, der oder die den Gruppentanz aus den USA gut beherrscht, dem oder der wird dann abgeschaut, und schon bald bewegt sich die Gruppe fast perfekt synchron auf dem Parkett.

Tief in der Country-Schublade

Musikalisch hat das OK auch dieses Jahr wieder tief in der Country-Musik-Schublade gewühlt. Zwar findet es in dieser Schublade stets dieselben Namen der recht übersichtlichen Szene der nationalen Stars und weniger Bekannten. George Hug, Marco Gottardi und Rolf Raggenbass gehören dazu, die drei wurden auch diesmal wieder eingeladen, sie traten am Freitag als die Tres Amigos Country auf.

Am Samstag erlebten die Fans in der Tennishalle den Kanadier Marcel Soul mit einem «Tribute to Johnny Cash» sowie die Swiss Highwaymen mit Buddy Dee, Heinz Flückiger und Andy Martin. Am Samstag zur Mitternacht trat dann auch noch die Rheintalerin Suzie Candell mit ihren Screwdrivers auf.

«Bessy»-Hefte und «Winnetou»

Ein Merkmal des Country City Toggenburg ist auch der kleine Markt bei der Tennishalle. Dem Thema gerecht, werden hier Westernhüte, sogenannte Stetsons (oder billige Kopien davon) angeboten, Westernstiefel (Boots) oder Gürtel mit dazu frei wählbaren Gürtelschnallen angeboten. Dazu gibt es Trockenfleisch oder Jagdmesser aus heimischer Produktion, Western-Accessoires oder «Bessy»-Hefte und «Winnetou»-DVDs aus zweiter Hand. Reiten auf Ponies für Kinder, ein Harley-Treffen und ein Wettschiessen mit Pfeil und Bogen ergänzten die Palette des Festivals. Da und dort flanierten stilecht eingekleidete Cowboys, Sheriffs und Indianerhäuptlinge durchs Dorf. Was dann eben zu brüsken Bremsmanövern führen konnte, nämlich dann, wenn die «Helden des wilden Westens» auf dem Zebrastreifen auf die reale Welt trafen.

Das Piratenschiff sticht in See

$
0
0
Nach knapp einjähriger Pause wurde am Freitag mit einem grossen Fest der Spiel- und Erlebnisplatz beim Schulhaus St. Peterzell eingeweiht. Kinder, ihre Eltern und die Lehrerschaft tauften das Prunkstück des Spielplatzes - ein Piratenschiff - auf den Namen «Chuchibach Piranha».

ST. PETERZELL. Mehrmals wurde die Einweihung des Spiel- und Erlebnisplatzes in St. Peterzell wegen des schlechten Wetters verschoben. Am Freitag jedoch konnten die Kinder, Eltern und die Lehrerschaft bei schönstem Sonnenschein die neuen Spielgeräte ausprobieren. Alex Porta, Schulleiter der Primarschule St. Peterzell, ist begeistert vom Gemeinschaftswerk, an dem Eltern, Verwandte sowie Schülerinnen und Schüler gemeinsam gearbeitet haben.

Im Mittelpunkt der Einweihungsfeier stand die Taufe des grossen Piratenschiffes. Der Zauberer «Hannes vo Wald», der die Kinder bereits im Vorfeld mit seinen Tricks verzauberte, taufte mit Feuerwerk und Konfetti das Schiff auf den Namen «Chuchibach Piranha». Dies in Anlehnung an den Bach, der unmittelbar neben dem Spielplatz verläuft.

Neben einer Grillstelle mit in der Höhe verstellbarem Rost und neben dem Piratenschiff gibt es Klettergerüste und -netze, einen grossen Sandkasten und weitere Spielgeräte. Die Anlage, die insgesamt rund 130 000 Franken gekostet hat, wurde von Profis, aber auch von zahlreichen Freiwilligen und Schülerinnen und Schülern gebaut.

Die Migros will nach Bütschwil

$
0
0
Bei der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil ist ein Baugesuch für ein Wohn- und Geschäftshaus eingereicht worden. Läuft alles nach Plan, wird im Neubau die erste Bütschwiler Migros-Filiale eröffnet.

BÜTSCHWIL. Auf dem Areal der Bauunternehmung Fust in Bütschwil stehen derzeit viele Bauvisiere. «Bei uns ist ein Baugesuch für ein Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage an der Landstrasse eingereicht worden», teilt Gemeindepräsident Karl Brändle auf Anfrage mit. Die Einsprachefrist läuft seit dem 17. August, und sie endet heute, am 30. August. «Wie uns bekannt ist, soll sich an diesem Standort die Migros einmieten», fügt Karl Brändle an.

Im Dorf hat sich diese Neuigkeit schnell herumgesprochen. Kein Wunder, denn in Bütschwil gibt es bisher zwar einen Denner-Satelliten und einen Spar, aber noch keine Niederlassung des grössten Schweizer Detailhandelsunternehmens mit dem orangen M.

Platz dient bisher als Magazin

Eine Nachfrage bei Hanspeter Fust, Geschäftsleiter der besagten Fust Bauunternehmung AG, zeigt: «Ja, wir sind mit der Migros im Gespräch.» Die Verantwortlichen der Migros hätten sich vor einiger Zeit gemeldet, weil sie am Standort Bütschwil interessiert seien.

Der Platz mit den Visieren dient der Fust Bauunternehmung AG derzeit als Lagerplatz, als Teil ihres Magazins. Über den genauen Zeitplan des Vorhabens, dessen Bauherrin die Wecowa AG aus Wattwil ist, kann Hanspeter Fust momentan noch nichts Genaues sagen. «Alles hängt davon ab, ob es Einsprachen gibt, und wann die Bewilligung kommt.» Er sei übrigens zuversichtlich, dass schon bald gebaut werden könne, hebt der Geschäftsleiter hervor.

Und nicht nur für die geplante Migros-Filiale, auch für andere Läden oder Gewerbebetriebe soll der Neubau laut Hanspeter Fust dereinst Platz bieten. In den oberen Stockwerken wird es zudem elf Wohnungen geben, je zweieinhalb bis vier Zimmer gross.

«Eine eher kleine Filiale»

Seitens der Migros Ostschweiz lässt sich in Erfahrung bringen, dass «derzeit Vertragsverhandlungen am Standort Bütschwil laufen». Zum weiteren Verlauf des Projekts könne die Migros zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben machen, sagt Mediensprecher Christian Possa auf Anfrage. Fest stehe aber, dass im Neubau «eine eher kleine Filiale auf rund 500 Quadratmetern» geplant ist. Dies entspricht ungefähr der Fläche von zwei Tennisplätzen.

Noch fünf werden regieren

$
0
0
Nach den Wahlen wird der Hemberger Gemeinderat nur noch aus vier Räten bestehen, und ihnen wird ein neuer Gemeindepräsident vorstehen. Ganz erneuern wird sich die GPK.

HEMBERG. In der Gemeinde Hemberg geht mit diesen Wahlen eine Ära zu Ende - Gemeindepräsident Walter Fischbacher verabschiedet sich nach 17 Jahren im Amt in die Pension.

Die Findungskommission für seine Nachfolge ist in der Gemeinde Hemberg selbst fündig geworden und stellt mit Christian Gertsch, dem Leiter des Wohnheims Landscheide in Wald-Schönengrund, einen sicherlich kompetenten Kandidaten zur Wahl.

Verkleinerter Gemeinderat

Ab der neuen Legislaturperiode wird der Gemeinderat Hemberg nur noch aus vier statt wie bisher sechs Mitgliedern bestehen. Erneut zur Wahl antreten werden Martina Langenegger, Hermann Roth sowie Hanspeter Schweizer.

Zurückgetreten sind Stefan Würms, Marianne Rechsteiner und Christian Müller. Für den frei gewordenen vierten Sitz stellt sich der 41jährige Alexis Frischknecht, Mechaniker aus Bächli (Hemberg), zur Wahl.

Eine Gesamterneuerung widerfährt der fünfköpfigen Geschäftsprüfungskommission. Nicht mehr zur Wahl stellen sich Ruedi Baumann, Walter Brunner, Karin Brunner-Gämperle, Ruedi Büchler und Markus Näf. An ihrer Stelle kandidieren Daniel Lehner, Patrick Hartmann, Andreas Koster, Johannes Näf sowie Sabrina Thoma.

Praktisch unverändert

Mit Elsbeth Roth als Schulratspräsidentin sowie Claudia Müller, Anita Raschle Huber und Guido Thoma treten drei der vier Schulräte zur Wiederwahl an. Lediglich Patrick Rieben hat seinen Rücktritt aus dem Gremium gegeben. Werner Frei jun. kandidiert an seiner Stelle.


Miss mit Herz für Benachteiligte

$
0
0
Die 21jährige Lara Storchenegger ist am 21. Mai zur Miss Ostschweiz gewählt worden. Seither hat sich in ihrem Leben einiges, aber nicht alles verändert. Nebst ihren Aufträgen auf dem Laufsteg engagiert sie sich für "Tischlein deck dich".

WATTWIL. «Ich bin noch immer die gleiche wie vor der Wahl, und das wird auch so bleiben», antwortet Lara Storchenegger auf die Frage, ob sie sich in den knapp hundert Tagen ihrer Amtszeit als Miss Ostschweiz verändert habe. Man glaubt es ihr, denn sie gibt sich wie immer sehr aufgeschlossen, und eine Terminvereinbarung ist weiterhin sehr unkompliziert.

Nach ihrer Wahl im Mai hat sie einige Modelaufträge erhalten, das Ganze hielt sich aber in überschaubaren Grenzen. «Das ist gut so, denn ich habe in den vergangenen drei Monaten festgestellt, dass ich mit meinem bisherigen Leben sehr zufrieden bin.» Über mangelnde Arbeit braucht sie sich trotzdem nicht zu beklagen. So war sie Jurymitglied bei einem Bandcontest am Kreuzlinger Seenachtsfest, durfte an einem Shooting teilnehmen, dessen Fotos für die Broschüre der Berufsweltmeisterschaft verwendet werden, oder ist nächstens im Prospekt eines Weinhändlers zu sehen. Dies alles bringt sie mit ihren zwei Jobs unter einen Hut. Zum einen arbeitet sie an der Coop-Tankstelle, zum anderen in der Coop-Filiale, beides in Wattwil.

Projekt liegt ihr am Herzen

Ein Projekt ist zu ihrer persönlichen Herzensangelegenheit geworden, das mit Modeln gar nichts am Hut hat. Die unentgeltliche Mithilfe bei «Tischlein deck dich». Die Organisation rettet Lebensmittel vor der Vernichtung und verteilt sie an armutsbetroffene Menschen in der ganzen Schweiz. Lara Storchenegger engagiert sich jeden Donnerstag von 13 bis 16 Uhr in der Zweigstelle St. Gallen. Sie liess sich sogar für den Tag der offenen Tür von «Tischlein deck dich» am 24. September in Winterthur einspannen. «Für mich ist das selbstverständlich, denn die Öffentlichkeit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass es nicht allen Menschen in der Schweiz gut geht.» Zurück auf den Laufsteg geht es am 9. und 10. September. Sie ist für eine Modeschau im Einkaufszentrum Karussell in Kreuzlingen gebucht. Ein weiterer Termin ist im November fixiert. Dann wird sie für Facedesign, einen der Sponsoren der Miss-Ostschweiz-Wahl, zur Sternenverkäuferin.

Liebe hat Bestand

Die Miss-Krone konnte der Liebe nichts anhaben. Lara Storchengger ist seit über einem Jahr mit Schatz Patrick zusammen. Das Funkeln ihrer Augen lässt erahnen, dass die Schmetterlinge im Bauch weiterhin aktiv sind.

«Sicherheitstechnisch auf gutem Stand»

$
0
0
Wegen der Schliessung des Bankschalters in der Niederlassung Wattwil werde es keine Entlassungen geben. Das versichert Gertrud Schmucki, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Clientis-Bank Toggenburg.

Frau Schmucki, wie viele Arbeitsplätze gehen in der Filiale Wattwil der Clientis-Bank Toggenburg durch die Schliessung des Schalters verloren?

Gertrud Schmucki: Es werden keine Arbeitsplätze verlorengehen. Ein Mitarbeiter wird die Bank ohnehin verlassen, der andere wird intern weiterbeschäftigt.

Hat die Aufgabe des Schalters in Wattwil mit der Sicherheit zu tun? Eine Beraterbank braucht ja kein Bargeld.

Schmucki: Nein, überhaupt nicht. In Wattwil sind wir sicherheitstechnisch auf einem guten Stand mit einer zeitgemässen Infrastruktur.

Der Trend dürfte anhalten, dass immer mehr Kunden Bankgeschäfte über E-Banking, Karten und Automaten erledigen. Wann werden die Schalter in den Niederlassungen der Clientis-Bank Toggenburg in Bazenheid und Mosnang geschlossen?

Schmucki: In den Niederlassungen in Bazenheid und Mosnang sind keine Veränderungen geplant.

Hoffen Sie, dank der längeren Öffnungszeiten in der Niederlassung Wattwil Kunden der anderen hier präsenten Banken abwerben zu können?

Schmucki: Die Kunden haben vermehrt das Bedürfnis nach Beratungsgesprächen morgens vor Beginn der Arbeitszeit oder abends. Das haben wir in der letzten Zeit festgestellt. Dank der längeren Öffnungszeiten hoffen wir auf noch mehr Kundengespräche in Wattwil.

Werden Sie die Öffnungszeiten am Hauptsitz in Kirchberg und in den Niederlassungen in Bazenheid und Mosnang ebenfalls ausdehnen?

Schmucki: An allen Standorten vereinbarten wir schon bisher Termine für Beratungsgespräche ausserhalb der üblichen Öffnungszeiten, wenn das den Kundenbedürfnissen entsprach. Daran wird sich nichts ändern.

Sie rücken näher zusammen

$
0
0
Das Kinder-Dörfli Lütisburg und die Klinik Sonnenhof Ganterschwil spannen zusammen. Dank der Kooperation soll es weniger Krisensituationen bei Kindern und Jugendlichen geben. Spätestens nach einem Jahr wird ein Fazit gezogen.

LÜTISBURG/GANTERSCHWIL. Auf den ersten Blick sind das Kinder-Dörfli in Lütisburg-Station und die Klinik Sonnenhof in Ganterschwil ähnliche Institutionen: Beide wurden als Waisenhaus gegründet und in beiden Häusern werden heute Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten unterrichtet.

«Leitplanken setzen»

Beim genauen Hinsehen unterscheiden sich die Einrichtungen aber deutlich. Während im Kinder-Dörfli die Schule neben dem betreuten Wohnen der zentrale Aspekt ist und Vorgaben des Lehrplans erfüllt werden müssen, ist der pädagogische Aspekt im Sonnenhof nicht das oberste Kriterium. Dort geht es darum, für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebensphasen ein therapeutisches Konzept zu erstellen und sie in Notsituationen zu unterstützen. Bei 56 Prozent der Einweisungen handelt es sich um Notaufnahmen. Nachdem die beiden Institutionen in der Vergangenheit Konkurrentinnen waren - auch wegen ihrer unterschiedlichen konfessionellen Ausprägung -, sind sie nun eine Kooperation eingegangen. Das Ziel fasst Ulrich Müller-Knapp, Klinikleiter im «Sonnenhof», in einem Satz zusammen: «In der Not muss es funktionieren.» Schon in der Vergangenheit hat es immer wieder Kinder und Jugendliche gegeben, die vom «Sonnenhof» ins Kinder-Dörfli überwiesen wurden und umgekehrt.

Um der Schnittstelle bei Übergängen von einer Institution in die andre mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wurde im vergangenen Jahr ein Kooperationsvertrag ausgearbeitet und in den letzten Tagen unterzeichnet. Urs Gasser, Gesamtleiter des Kinder-Dörfli, sagt: «Wir sind in Lütisburg keine Therapeuten und müssen die richtigen Leitplanken setzen. Für uns ist wichtig zu wissen, was der <Sonnenhof> braucht. Wir wollen nicht einfach Kinder hospitalisieren.»

Situation besser erfassen

Das erklärte Ziel dieser Zusammenarbeit: Bei krisenhaften und regulären Übergängen zwischen den Institutionen nach gemeinsam entwickelten und im Kooperationsvertrag beschriebenen Prozessen zusammenarbeiten. Um dies zu gewährleisten, wird das Personal des Kinder-Dörfli und der Klinik Sonnenhof im jeweils anderen Unternehmen Erfahrungen sammeln. Gasser sagt: «Wir wollen uns gegenseitig besser kennenlernen, um schliesslich die Situationen für die Kinder besser erfassen zu können.» Die Testphase dauert maximal ein Jahr. Oder aber, bis fünf Jugendliche in beiden Institutionen waren. Danach wird ein Fazit gezogen und das weitere Vorgehen definiert.

Mehrere junge Flüchtlinge

Viele der betreuten Jugendlichen tragen ein Trauma mit sich herum. Die Thematik hat mit jungen Flüchtlingen eine neue Dimension erreicht. Die Klinik Sonnenhof wurde von einer Welle unbegleiteter minderjähriger Asylsuchender erfasst. «Von ihnen sind viele traumatisiert. Hier kam es zu mehreren Notaufnahmen und Krisensituationen.» Im Kinder-Dörfli wird im noch jungen Schuljahr erstmals eine Asylsuchende unterrichtet.

«Meine erste Hosenrolle»

$
0
0
Die Sopranistin und Gesangslehrerin Bettina Marugg-Herrmann aus Wattwil versetzte sich in den Sohn des Tell und sang in Rossinis Oper «Guglielmo Tell» die Rolle des Jemmy.

Frau Marugg-Herrmann, weshalb haben Sie für die kleine Rolle des Jemmy im «Wilhelm Tell» von Rossini zugesagt?

Bettina Marugg-Herrmann: Der Dirigent hat die Oper ausgewählt. Für die Mathilde von Habsburg braucht es einen dramatischen Sopran. Das ist für mich noch zu weit weg von den Möglichkeiten meiner Stimme. Als ich zusagte, wusste ich nicht, dass in der Rolle des Jemmy so viel gestrichen wurde. Es war mir aber gerade recht. Ich bin schwanger und konnte die Rolle des Jemmy gut bewältigen. Es wurde aber nicht nur meine Rolle gekürzt, sondern die ganze Oper von fünfeinhalb auf zweieinhalb Stunden.

Sind Sie eine Spezialistin für Hosenrollen?

Marugg-Herrmann: Nein, überhaupt nicht, Jemmy war meine erste Hosenrolle. Vor zwei Jahren sang ich in der «Opera Viva» das Ännchen im «Freischütz», eine typische Frauenrolle. Es ist toll, mal etwas anderes zu machen.

Wie viel Gestaltungsfreiheit hatten Sie für Ihre Rolle?

Marugg-Herrmann: Schauspielerisch hatte ich viele Freiheiten. Regisseur Andrea Zogg hatte zwar seine Vorstellungen, aber ich konnte immer wieder meine Ideen einbringen. Das zeigte mir, dass ich ernst genommen werde.

Was fühlen Sie, wenn Sie auf einer Bühne stehen?

Marugg-Herrmann: Früher fühlte ich mich schon etwas gehemmt, wenn ich auf der Bühne stand. Heute verspüre ich eine riesige Freude, wenn ich mich in der Rolle bewegen kann. Meine Leistungen sind in der Aufführung viel besser als in den Proben, weil ich weiss, dass es ernst gilt.

Worin liegen die besonderen Herausforderungen, wenn man Oper, wie in der «Opera Viva», in einem Zelt singt?

Marugg-Herrmann: In einem Zelt ist die Atmosphäre ganz anders als im Theater. Man spürt das Wetter und sieht, wie viele Besucher gekommen sind. Die Akustik im Zelt war sehr gut. Störend war nur, dass die Besucher bei Regen die leisen Stellen nicht richtig hörten. Aber Regen war bei den Aufführungen zum Glück selten.

Worin liegt für Sie der Reiz der Oper «Wilhelm Tell»?

Marugg-Herrmann: Es ist ein Thema der Schweizer Geschichte. Jeder kennt die Ouverture, aber die Oper selber ist unbekannt. Reizvoll war auch, dass italienisch gesungen wurde statt französisch, wie im Original. Und interessant war für mich, dass Andrea Zogg Regie führte. Er ist in Graubünden sehr bekannt.

Was bedeutet Ihnen die Schweiz?

Marugg-Herrmann: Ich bin sehr gerne in der Schweiz. Die Schweiz ist sehr vielseitig. Ich lebe in Zürich und arbeite in Wattwil. Das ist schon ein Stück näher zu Graubünden, wo ich aufgewachsen bin.

Streben Sie eine Karriere als Opernsängerin an oder wollen Sie vor allem Gesangslehrerin sein?

Marugg-Herrmann: Für mich ist es wichtig, ein sicheres Standbein zu haben. Ich schliesse eine Karriere als Sängerin nicht aus, aber es ist sehr schwierig, allein vom Singen leben zu können. Zudem unterrichte ich sehr gerne. Ich liebe es, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten und ihre Gesangstechnik zu verfeinern. Ich empfinde für beides - Auftritte als Sängerin und die Tätigkeit als Lehrerin - Leidenschaft.

Auf welches Fach wollen Sie sich konzentrieren? Sie haben ja auch schon in der Barock-Oper «Dido und Aeneas» in Bregenz mitgewirkt.

Marugg-Herrmann: Ich habe keine typische Barock-Stimme. Ich sehe mich deshalb nicht als Barock-Sängerin, sondern im lyrischen Sopranfach in Werken der Klassik und der Romantik. Ich singe sehr gerne Lieder, Konzertabende und Opern.

Welches sind die nächsten Inszenierungen, an denen sie mitwirken?

Marugg-Herrmann: Im Moment ist nichts fixiert. Da ich im November Mutter werde, habe ich nicht weiter geplant. Einige kleinere Konzerte stehen noch auf meinem Programm.

Toggenburg wächst weiter

$
0
0
Die Wohnbevölkerung im Thur- und Neckertal ist erneut gewachsen. 314 zusätzliche Einwohner kann die Region per Ende 2015 verzeichnen. Gleich zwei Gemeinden gehören zu den am stärksten wachsenden im Kanton St. Gallen.

TOGGENBURG. Die Landschaft am Fusse der Churfirsten ist beliebt. Zum sechsten Mal in Folge steigt die Einwohnerzahl im Thur- und Neckertal. Damit bestätigt sich per Ende 2015 die Trendwende, die 2010 eingesetzt hatte. Damals war die Toggenburger Bevölkerung zum ersten Mal wieder gewachsen, nachdem sie zuvor während 15 Jahren bestenfalls stagniert hatte, meist sogar gesunken war.

Per Ende 2015 umfasste die ständige Bevölkerung des Wahlkreises Toggenburg 45 912 Personen. Das entspricht einem Zuwachs von 314 Personen oder 0,69 Prozent. In dieser Zahl enthalten sind jene Einwohner und Einwohnerinnen, die sich dauerhaft in der Region niedergelassen haben. Die Zunahme im Toggenburg liegt sogar leicht über dem kantonalen Schnitt (+0,65 Prozent). Auch die Wahlkreise St. Gallen (+0,48 Prozent), Wil (+0,46), Sarganserland (+0,38) und Rorschach (+0,34) verzeichnen einen geringeren Zuwachs. Spitzenreiter unter den Wahlkreisen ist das Rheintal mit einer Zunahme von 1,04 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Zwei Gemeinden in den Top 10

Die einzelnen Toggenburger Gemeinden tragen unterschiedlich zum Wachstum bei. In absoluten Zahlen wächst Kirchberg am stärksten. Zusätzliche 153 Einwohner und Einwohnerinnen bringen die Gesamtzahl auf 8874 Personen. Zählt man die temporär sich in der Gemeinde aufhaltenden Personen hinzu, knackt Kirchberg sogar die Marke von 9000 Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Alttoggenburger Gemeinde ist damit weiterhin die bevölkerungsreichste der Region. Der Abstand zu Wattwil vergrösserte sich sogar leicht, da dort nur 45 Einwohner und Einwohnerinnen mehr zu verzeichnen sind. Die kleinste Gemeinde ist weiterhin Hemberg. Ende 2015 wohnten dort 927 Personen, 20 mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem starken Zuwachs von 2,21 Prozent. In Relation zum Vorjahr ist nur eine Toggenburger Gemeinde stärker gewachsen. Bütschwil-Ganterschwil darf sich über einen Zuwachs von 2,85 Prozent freuen. Die Gemeinde belegt damit den fünften Rang unter den St. Galler Gemeinden mit den höchsten Zuwachsraten. Mit dem bereits erwähnten Zuwachs von Hemberg findet sich in den Top 10 eine weitere Toggenburger Gemeinde. Sollten sich diese Raten in den nächsten Jahren wiederholen, dürfte in Bütschwil-Ganterschwil bald die Marke von 5000 (aktuell 4734) und in Hemberg jene von 1000 Einwohnerinnen und Einwohner (aktuell 927) überschritten werden.

Von den zwölf Toggenburger Gemeinden können nur sieben einen Zuwachs im Vergleich mit dem Vorjahr vermelden. Während sich in den Gemeinden Neckertal (-0,08 Prozent), Oberhelfenschwil (-0,23), Mosnang (-0,88) und Nesslau (-0,91) die Abnahme unter der Ein-Prozent-Marke bewegt, muss Lichtensteig einen Rückgang von 1,80 Prozent verschmerzen. Damit belegt das Städtchen auch im kantonalen Vergleich den letzten Platz. Die Gemeinde Goldach auf dem zweitletzten Platz verzeichnet nur noch einen Rückgang von 1,09 Prozent.

Die Gründe für das Bevölkerungswachstum der Region liegen zu rund zwei Dritteln in einem positiven Wanderungssaldo. Im Jahr 2015 zogen 213 Leute mehr ins Toggenburg, als Personen die Region verliessen. Der restliche Teil entfällt - abgesehen von vereinzelten Korrekturen - auf den Geburtenüberschuss.

Unterschiede bei Gemeinden

In den Gemeinden zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Die meisten können zwar einen Geburtenüberschuss oder zumindest ein Gleichgewicht von Geburten und Todesfällen verzeichnen. In Neckertal, Oberhelfenschwil und Lichtensteig resultiert wegen des negativen Wanderungssaldos aber dennoch ein Bevölkerungsrückgang. Mosnang hingegen muss trotz eines beträchtlichen Geburtenüberschusses einen Rückgang verzeichnen, weil mehr Leute weg- als zuzogen. Von den zwei Gemeinden mit einem negativen Geburtenüberschuss - Ebnat-Kappel und Nesslau - konnte nur erstere dank mehr Zuzügen einen Bevölkerungsrückgang vermeiden.

Viewing all 1001 articles
Browse latest View live