Quantcast
Channel: Ostschweiz - St. Gallen - Toggenburg
Viewing all 1001 articles
Browse latest View live

Kandidatin suchte Dialog

$
0
0
Am Dienstagabend stellte sich Petra Stump im Städtli den Fragen der Bevölkerung. Sie und die Vertreter der Ortsparteien sind optimistisch, was die Wahlchancen betrifft.

LICHTENSTEIG. Petra Stump möchte Schulratspräsidentin von Lichtensteig werden. Sie stellte sich vorgestern abend während zweier Stunden beim Rathaus Lichtensteig den Fragen der Bevölkerung. Sekundiert wurde sie von Vertretern der vier Ortsparteien der CVP, FDP, SP und SVP. Die Ortsparteien stehen hinter der Kandidatur.

Das Interesse der Lichtensteigerinnen und Lichtensteiger hielt sich allerdings in Grenzen. Die Personen, die die Menschengruppe mit Wahlflyern im Arm ansteuerten, waren zum Teil Bekannte der Kandidatin. Andere wollten am Dienstagabend während der längeren Öffnungszeiten noch etwas im Gemeindehaus erledigen.

Mehrere Personen versicherten Petra Stump, sie würden ihr die Stimme geben. Andere waren offenbar nicht in Lichtensteig ansässig. Einige Personen sagten beim Anblick der Wahlflyer, dass sie diese schon am Morgen in der Post vorgefunden hätten. Eine Dame wünschte mehr Musik in der Schule. Petra Stump entgegnete, dass sie das nicht selber entscheiden könne, wies aber zugleich darauf hin, dass es heute musikalische Früherziehung im Kindergarten gibt.

Petra Stump sagte dem Toggenburger Tagblatt, sie sei vom Aufmarsch nicht enttäuscht. Sie sei optimistisch, was ihre Wahlchancen betreffe. Es sei den Parteien und ihr darum gegangen, am Dienstagabend den Stimmbürgern ein Informationsangebot zu machen.

Das geringe Interesse an den Ansichten der einen von zwei Kandidatinnen fürs Schulratspräsidium erstaunte auch aus einem anderen Grund. Die Bildung ist der grösste Einzelposten im Gemeindehaushalt. Beinahe 3,5 Millionen Franken sind im Budget 2016 für Bildungsausgaben vorgesehen, bei Ausgaben von gesamthaft rund 11,8 Millionen Franken.


Schulhaus-Schliessung tut weh

$
0
0
Obwohl in der Gemeinde Kirchberg schon zwei Podien für die Wahl eines neuen Kirchberger Gemeindepräsidenten stattfanden, war das Interesse der Bevölkerung am dritten Podium vom Montag in der «Rose» in Müselbach enorm gross.

MÜSELBACH. Sie sind alle in der Gemeinde Kirchberg wohnhaft, die drei Kandidaten für das Gemeindepräsidium. Philipp Dörig (parteilos, falls gewählt CVP) sowie die beiden FDP-Vertreter Roman Habrik und Michael Sutter. Auf Einladung der Dorfkorporation (DK) Müselbach-Bäbikon stellten sie sich im Restaurant Rose den Fragen des DK-Präsidenten und Moderators Erich Willener sowie jenen der Bevölkerung, die mit ihrem enormen Aufmarsch grosses Interesse bekundete.

Als Hauptthemen kristallisierten sich am Montagabend besonders die nahende SchulhausSchliessung in Müselbach und der öffentliche Verkehr (öV) heraus. Der Entscheid, wer die Wahl gewinnt, liegt bei den Stimmenden.

Auch an Müselbach denken

Nach der Begrüssung durch Erich Willener und der je siebenminütigen Redezeit, in der sich die Kandidaten den Anwesenden präsentieren konnten, nahm der Moderator Bezug auf den Bauboom und das damit verbundene Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre. Dabei betonte er, die Entwicklung der Wohn- und Lebensqualität für alle Generationen spiele für die Einwohner eine zentrale Rolle. Er richtete seine Frage an die Kandidaten, was deren Ziele in bezug auf diese Entwicklung seien, «und zwar nicht nur für die beiden grösseren Dörfer Kirchberg und Bazenheid». Ebenfalls wollte er wissen, wie diese erreicht werden sollen. Damit kam bereits der öV in den Fokus. So kann sich der 40jährige Michael Sutter sowohl die Verbesserung des öV mit neuen Buslinien, zum Beispiel von Lütisburg bis Dietschwil via Müselbach vorstellen. Der Bauboom könnte nach seiner Ansicht mit leichter Regulierung der Landverkäufe etwas gebremst werden, um das Wachstum mit den Infrastrukturen zu koordinieren. Attraktivität ist für den 47jährigen Roman Habrik gleichzusetzen mit Erfolg. Für ihn sind die Vereine Seelen der Dörfer. Darum sollen die Leute auch die bleiben, die sie sind. Wo es nötig ist, Bauland erschliessen, und dies sollte in den kleineren Dörfern auch in Zukunft möglich sein. Der 50jährige Philipp Dörig betonte, der öV stehe unter dem Druck, rentieren zu müssen. Als Beispiel nannte er die Bus-Linie von Wil nach Gähwil als eine der meist frequentierten der Schweiz. Nebst dem öV sollte es ein geeignetes Parkplatzangebot geben.

Kirchberg habe Zukunft, darum werde es weitere Zuzüge geben, ist er überzeugt. Ein Einwohner meinte: «Wir brauchen in Müselbach keinen öV, sondern Parkplätze für die Fahrzeuge.»

Die innere Motivation

Auf die Frage aus dem Publikum nach der inneren Motivation für das Amt des Gemeindepräsidenten, da sie doch sehr gute Jobs hätten, betonte Habrik: «Politik fasziniert mich und hat mir schon immer Spass gemacht, jetzt möchte ich mein Hobby zum Beruf machen.» Sutter sagte: «Nach sechs Jahren im Gemeinderat und in verschiedenen Kommissionen, wo ich zum Teil auch Einblick in die Verwaltung bekam, ist das für mich eine Herausforderung, der ich mich stellen möchte.» Dörig meinte: «Die Grundmotivation dazu bekam ich 2010, als ich mitsamt meiner Familie beim Zuzug nach Kirchberg mit offenen Armen empfangen wurde. Wir fühlen uns hier sehr wohl.» Zur Frage nach einer Gemeindefusion meinte Dörig: «Wenn die Basis es will ja, muss aber wachsen», und Sutter: «in nächster Zeit kein Thema, zudem braucht es eine Braut», und Habrik: «Priorität hat jetzt die Einheitsgemeinde.»

An Bildern wird nicht gespart

$
0
0
Jedes Jahr findet der Toggenburger Bildkalender seinen Weg in Tausende von Wohnzimmern, Büros und Werkstätten. Fotograf ist Ruedi Flotron aus Bächli.

BÄCHLI. Die Fahrt zu Ruedi Flotrons Heim führt durch Täler und über Berge, durch Kulturland und Wälder. Die Aussicht ist grandios, man bewegt sich wie durch ein Bilderbuch. Ruedi Flotron wohnt in Bächli (Hemberg) und als Besucher denkt man sich: Ja, das passt. Denn Flotrons Toggenburger Bildkalender spart nicht mit spektakulären Landschaftsimpressionen, vom Neckertal bis ins Obertoggenburg. Der diplomierte Krankenpfleger lebt seit 1981 in Bächli, das Toggenburg hätte ihm damals «den Ärmel reingenommen». Flotron arbeitete erst in einem Kinderheim, Anfang der 2000er-Jahre übernahm er die Leitung der Spitex-Dienste Neckertal. Zum nebenberuflichen Landschaftsfotografen wurde er durch Zufall. Er musste oft Wanderungen planen, also packte er dafür auch seine Kamera ein. Das sprach sich herum, und vor 22 Jahren kam Marcel Steiner, heute Verleger des Toggenburger Verlags Schwellbrunn, auf ihn zu. Ob er Lust hätte, eine Alternative zum Appenzeller Kalender zu bieten? Flotron hatte Lust und 1997 erschien der erste Toggenburger Bildkalender.

Seither arbeiten Marcel Steiner und Ruedi Flotron zusammen. Flotron schiesst die Fotos und trifft eine erste Auswahl, in der Regel rund zehn Bilder für jeden einzelnen Monat. Steiner verfeinert die Auswahl, dann setzen sich die beiden vor den Rechner und nehmen die für den Druck nötigen Anpassungen vor. Die Kalender brauchen viel Vorlauf, zurzeit arbeitet Flotron an der 2018er-Auflage.

Störende Kondensstreifen

Ruedi Flotron fotografiert systematisch. Durch seine vielen Wanderungen in der Region weiss er, in welchem Monat sich welche Gegend für ein Motiv anbieten könnte, also schultert er zur passenden Zeit Stativ und Kamera. Von den Jahreszeiten mag Flotron den Sommer am wenigsten - eine langweilige Jahreszeit, alles so gleichmässig grün. Am liebsten fotografiert er das herbstliche Toggenburg, da würde die Natur die schönsten Farben zeigen. Aber auch im Herbst bleibt das eine grosse Problem der heutigen Landschaftsfotografie bestehen: die Zivilisation. Hochspannungsleitungen müsse er im wahrsten Sinne des Wortes umgehen, und mit den Jahren sei es immer schwieriger geworden, in seinen Bildern Satellitenschüsseln und Kondensstreifen zu vermeiden. Retuschen mache er keine, er sei kein Photoshop-Mensch. «Wenn ein Steinbock ein krummes Bein hat, dann ist das halt so», lacht Flotron.

Von analog zu digital

Ruedi Flotron liess sich schon als Kind von der Fotografie-Leidenschaft seines Vaters anstecken. Die erste eigene Kamera fütterte er dann mit einem Schwarzweissfilm, den er selbst im Heimlabor entwickelte. Aber schon bald wechselte er auf Diafilm, und das nicht zu knapp: Flotrons Archiv fasst über 40 000 Bilder. Als er vor zehn Jahren durchrechnete, wie viel ihn sein Hobby kostete, stieg er auf Digitalkameras um. Über 200 Filme jährlich, inklusive entwickeln à 16 Franken - da sei ihm der Kauf einer teuren digitalen Spiegelreflexkamera plötzlich nicht mehr ganz so teuer vorgekommen. In zwei Jahren wird Ruedi Flotron pensioniert. Er plant, wieder mehr Naturfotografie statt «nur» Landschaftsfotografie zu betreiben und freut sich auf weitere Reisen, besonders nach Lateinamerika. Flotron und seine Partnerin halten regelmässig Bildvorträge, der nächste Vortrag zum Thema «Peru» findet am 9. September in Rorschach statt.

Herr Flotron, weshalb sind Sie vor bald zehn Jahren auf digitale Kameras umgestiegen?

Ruedi Flotron: Neben dem Kostenargument spielten vor allem praktische Beweggründe eine Rolle. Mein Dia-Archiv füllt ganze Schränke, ich kann zehnmal so viele Bilder auf einem einzelnen Laufwerk archivieren und problemlos auf Backup-Platten sichern. Auch arbeiten die heutigen Druckvorstufen grösstenteils digital. Ich müsste also Negativstreifen oder Dias zuerst aufwendig scannen, bevor der Verlag etwas damit anfangen kann.

Was halten Sie denn generell von der Digitalfotografie?

Flotron: Für junge Fotografinnen und Fotografen sind Digitalkameras ein Segen. Man drückt ab und sieht sofort, ob man einen Fehler gemacht hat - und nicht erst Stunden bis Wochen später, wenn der Film entwickelt ist. Man kann also schnell viel lernen.

Aber? Sie klingen skeptisch.

Flotron: Machen wir uns nichts vor, mit der Digitalfotografie wird auch viel Schrott produziert. Man drückt schneller mal ab, statt diszipliniert an ein Motiv heranzugehen. Auch hat sich der Umgang mit Urheberrechten zu einem Problem entwickelt. Persönlich hat mir die analoge Zeit viel gebracht. Das Filmmaterial diente mir als Lehrgeld, denn das Bild musste sitzen, sonst wurde es teuer. Und besonders Diafilm verzeiht keine Fehler. Das kommt mir auch heute noch zugute - trotz digitaler Kamera.

Stammkunden werden zu Fans

$
0
0
Dieses Wochenende feiert das Palais Extra sein einjähriges Bestehen seit der Neueröffnung. Die Verantwortlichen haben den Hauptsaal komplett umgebaut. Darüber freuen sie sich ebenso wie über den neugegründeten Fanclub.

EBNAT-KAPPEL. Vieles ist beim alten geblieben im Palais Extra in Ebnat-Kappel - und doch ist alles anders. Musikalisch und von den geplanten Events her wird es im kommenden Jahr nur minime Änderungen geben. Aber betrachtet man die Einrichtung, ist das Palais auf den ersten Blick kaum wiederzuerkennen.

Gästewünsche abgeholt

«Wenn man nun den Saal mit der Bar betritt, ist man kurz etwas geschockt», sagt Matthias Kappeler, Geschäftsführer des Palais Extra. Grund dafür: Das ganze Holz und die Stehtische sind verschwunden und wurden durch einen modernen Lounge-Bereich ersetzt. Ihm und Pächter Severin Löhrer sei klar gewesen, dass sie früher oder später etwas an der Einrichtung würden ändern müssen, meint Kappeler. «Die Inneneinrichtung war mit 20 Jahren bereits abgenutzt. Daher wollten wir etwas verändern», führt Kappeler aus. Dabei hätten sie die Wünsche der Gäste mittels Umfrage abgeholt. «Wir haben rund 200 ausgefüllte Zettel erhalten. Darauf konnten unsere Gäste vermerken, wie sie gerne sitzen, welche Musik sie bevorzugen und einiges mehr», erklärt der Geschäftsführer.

Die Auswertung ergab, dass sich viele Gäste eine Lounge wünschten und vom Musikstil erhofften sie sich etwas weniger Schlager, dafür modernere Musik. «Beides haben wir nun umgesetzt», sagt Kappeler. Vor allem Frauen hätten sich mit den alten Barhockern nicht wohl gefühlt. Sie freuen sich am meisten über die neue Lounge, wie erste Rückmeldungen zeigen.

Wie eine Kristallhöhle

Allgemein sind die Feedbacks meistens positiv. «Seien es Stamm- oder Gelegenheitsgäste, die meisten Leute sind zufrieden», berichtet Kappeler. Zwar seien alle Gäste wie gesagt etwas geschockt auf den ersten Blick, doch mit der Zeit wandle sich der Schock in Begeisterung. Der Umbau währte während zweier Wochen im Juni und war kurz vor den Sommerferien fertig. Mittlerweile dürften sich also die meisten Gäste ans neue Bild der Inneneinrichtung gewöhnt haben. Diese beinhaltet ausschliesslich Formen von Toggenburger Bergkristallen. Der Innenarchitekt habe die Idee gehabt, das moderne Ambiente mit einem einheimischem Sujet zu kombinieren. Überall im Saal sieht man Dreiecke und Kanten, die an die Kristalle angelehnt sind. «Zusammen mit den funkelnden Discokugeln kommt es einem fast wie eine Kristallhöhle vor», meint Kappeler. Die Form der Bergkristalle ist auch im neuen Logo des Palais Extra enthalten.

Fanclub fürs Palais

Nebst dem neudesignten Logo lässt ein Fanclub aufhorchen, der sich für das Palais Extra zusammengeschlossen hat. Genauer handelt es sich dabei um den Verein Fanclub Palais-Extra. «Die Idee für einen Fanclub kam bei einem Feierabendbier mit unseren Stammkunden auf. Sie haben uns gefragt, ob wir damit einverstanden wären. Natürlich sagten wir gerne ja», erzählt Kappeler. Ein Fanclub für das Palais Extra sei eine grosse Ehre und zeige, dass das Lokal im Toggenburg wahrgenommen werde. «Ausserdem sehen wir es auch als Wertschätzung für unsere geleistete Arbeit an», ergänzt Kappeler. Das Palais und der Fanclub hoffen, dass die Bekanntheit noch weiter steigt (siehe Befragt). Der Verein sei autonom geführt, versichert Kappeler: «Severin Löhrer und ich sind zwar Mitglieder, üben aber bewusst keine Funktionen aus und reden dem Fanclub nicht drein.»

Tanzabend zieht Leute an

Nicht nur der Fanclub sorgt für einen hohen Bekanntheitsgrad. «Der Tanzabend am Montag zieht sehr viele Leute auch aus anderen Regionen an. Das freut uns sehr», sagt Kappeler. Teilweise würden die Gäste des Tanzabends gar aus der Innerschweiz anreisen. Daher wird dieser beibehalten. Bewährt hat sich auch der «Feierabend-Hit», der jeweils freitags stattfindet. Mit Bier und Würsten können sich die Gäste aufs Wochenende einstimmen. «Wir sind überzeugt, dass die Mischung von Neuem und Bekanntem erfolgreich sein wird», sagt Kappeler im Hinblick auf das nächste Jahr.

Ein Generationentreffen

$
0
0
Das 14. Oldtimer-Treffen Neckertal-Brunnadern findet am Samstag, 17. September, statt. 200 bis 300 Raritäten der Marken Hürlimann, Bührer, Köpfli oder Meile dürfen bestaunt werden. Mit dabei ist auch Toni Jöhl aus Schönengrund.

BRUNNADERN/SCHÖNENGRUND. Einachser, Transporter, Kleinmaschinen und Traktoren - das Brummen, Dröhnen oder Rattern der Maschinen wird Programm sein am 14. Oldtimer-Treffen in Schönengrund. Die Neckertaler Traktorenfreunde organisieren das Oldtimer-Treffen zusammen mit dem Verein Freunde alter Landmaschinen Sektion Ostschweiz (Falso); allen voran Walter Betschart und Ruedi Funk. «Das Treffen hat klein angefangen und ist immer grösser geworden», sagt August Sidler, Präsident des Vereins Falso.

Er freut sich genauso auf den Anlass wie der 72jährige Toni Jöhl aus Schönengrund, der bis zu seinem 13. Lebensjahr im Bendel, Ebnat-Kappel, aufgewachsen ist, dann nach Wattwil zog, um schliesslich bis zu seiner Pensionierung den Bauernhof auf dem Waffenplatz Neuchlen-Anschwilen zu bewirtschaften. Der Hof ist ein Pachtbetrieb des Bundes. Seit seiner Pensionierung wohnen er und seine Frau Brigitte in Schönengrund.

Viele Raritäten

Alte Traktoren und Landmaschinen haben viele Anhänger. Alleine der «Falso» hat 730 Mitglieder. Ein Teil von ihnen wird mit Einachsern, Transportern, Kleinmaschinen und Traktoren nach Spreitenbach beim ehemaligen Restaurant Löwen in Brunnadern fahren. «200 bis 300 Raritäten werden zu sehen sein», verspricht August Sidler, der in Aadorf zu Hause ist. Diese werden dann zwischen 10 und 18 Uhr in Reihen aufgestellt sein, nachdem zuvor von überall her ein Rattern und Knattern zu hören gewesen ist. Die auf Hochglanz polierten Hürlimann, Bührer, Köpfli, Meile und Co. von Vereinsmitgliedern und anderen Besitzern und Liebhabern von alten Landmaschinen dürfen bestaunt werden. Ein paar Hundert Besucher werden erwartet. Ganze Familien werden nach Brunnadern pilgern. Je nach Wetter. Eine Festwirtschaft ist selbstverständlich. «Die Grossväter werden ihren Enkeln davon erzählen, wie schwierig es war, sich einen Traktor anzuschaffen, und wie die ersten funktionierten», weiss Sidler. Das ist eines der Ziele der Oldtimer-Treffen. Das Kulturgut Landmaschinentechnik soll lebendig erhalten und die Freude an der Mechanik weitergegeben werden.

Jöhls Augenweide

Seit seiner Kindheit hat Toni Jöhl Freude an Traktoren. «Als wir in unserer Kindheit irgendwo einen Motor hörten, liefen wir hin. Da gab es noch kaum Autos und auf einen Traktor musste man lange warten. Den ersten Traktor, den wir zu Hause hatten, kaufte ich, als ich erwachsen war», erinnert er sich. Die alte Landtechnik, die Oldies, die für ihn mindestens Jahrgang 1970 haben müssen, bezeichnet er als Augenweide. 1991 begann er sich für alte Traktoren zu interessieren. Er kaufte, restaurierte sie und verkaufte sie wieder oder er verkaufte sie, ohne etwas daran gemacht zu haben, weiter, weil viele Freude an der Restaurierung hatten. Heute sei das Interesse kleiner. Rund 30 Traktoren sind so durch seine Hände gegangen; etwa 2/3 davon hat er eigenhändig restauriert. Die eigenen Landmaschinen habe er schon vorher selber repariert. Schmied wäre für ihn auch noch ein Traumberuf gewesen, doch das Bauern habe ihm immer gefallen. Der Auslöser für seine Nebenbeschäftigung war sein Bruder Jakob gewesen, der schon vorher damit begonnen hatte. Es muss also in der Familie liegen.

Ende der Schweizer Produktion

Toni Jöhl ist Mitglied des Vereins Falso und er liest gerne die Schweizerische Verbandszeitschrift «Alte Landtechnik». Er weiss einiges über die Geschichte der Traktoren und warum die Produktion bis auf die Marke Rigitrac, die von Sepp Knüsel und seiner Rigitrac Traktorenbau AG in Küssnacht am Rigi produziert wird, gänzlich aus der Schweiz verschwunden ist. In der Schweiz seien die Traktoren ab 1929 eingesetzt worden. Damals waren es umgebaute Autos, die ein anderes Getriebe bekamen, damit sie langsamer fuhren. Bis 100 Marken habe es gegeben, weil fast jeder Dorfschmied diese willkommene Hilfe hergestellt habe. Bis 1957 habe der Bundesrat den Import von Traktoren kontingentiert und damit die einheimische Produktion gestützt. Nach der Liberalisierung sei das grosse Traktorensterben losgegangen. «1978 haben auch Hürlimann und Bührer aufhören müssen. Mit den höheren Kosten haben sie mit ausländischen Anbietern nicht mehr mithalten können», weiss Jöhl. Und Zusammenschlüsse seien kein Thema gewesen. Viele Firmen hätten finanzielle Schwierigkeiten gehabt und «Meile» beispielsweise habe deshalb verschiedene Motoren eingebaut.

Wachstum dank Zuwanderung

$
0
0
Ohne Zuwanderung aus dem Ausland würde die Einwohnerzahl des Toggenburgs stagnieren. Aus anderen Gegenden der Schweiz zogen im vergangenen Jahr weniger Personen ins Thur- und Neckertal, als aus diesem wegzogen.

TOGGENBURG. Seit 2010 wächst das Toggenburg wieder. Auch im Vergleich zum Vorjahr kamen per Ende 2015 nochmal 314 Personen dazu (das Toggenburger Tagblatt berichtete). Den Grossteil dieser Zunahme macht die Zuwanderung aus anderen Ländern aus.

Positiver Saldo mit dem Ausland

Die Fachstelle für Statistik des Kantons St. Gallen hat verschiedenste Wanderungssaldi veröffentlicht, also die Verrechnungen von Zu- und Wegzügen. Dabei zeigt sich: Von den 314 Personen, die Ende 2015 im Vergleich mit dem Vorjahr mehr im Thur- und Neckertal wohnen, haben nur rund ein Drittel ihren Ursprung im Geburtenüberschuss. Rund zwei Drittel ergeben sich aus dem positiven Wanderungssaldo. 2015 zogen insgesamt 213 Personen mehr in die Region, als Leute diese verliessen. Die Zahlen des Kantons offenbaren zudem, woher die Zuzüge stammen. So beträgt der Wanderungssaldo mit dem Ausland gar 327 Personen. Weil aber innerhalb der Schweiz mehr Leute aus dem Toggenburg weg- als hierhin zuzogen, verringert sich die Anzahl bedeutend.

Der schlechte Saldo bei der nationalen Betrachtung fusst ausschliesslich auf Umzügen innerhalb des Kantons. 2015 zogen 116 Leute mehr weg als zu. Anders sieht es aus, wenn man die interkantonalen Wanderungen betrachtet. Zwei Personen mehr verlegten ihren Wohnsitz von einem anderen Kanton ins Toggenburg, als Personen aus dem Thur- und Neckertal in einen anderen Kanton zogen. Ohne den Zuzug aus dem Ausland hätte die Bewohnerzahl im Toggenburg im vergangenen Jahr dank dem Geburtenüberschuss in etwa stagniert.

Wildhaus ist international

Wenig überraschend weist Bütschwil-Ganterschwil von den Toggenburger Gemeinden den grössten Saldo aus. Die Gemeinde ist im letzten Jahr am stärksten gewachsen. 127 der zusätzlichen Einwohner haben im Überschuss von Zuzügen ihren Ursprung. Den schlechtesten Saldo weist mit minus 50 Mosnang auf.

Einen weiteren Einblick ermöglichen die interkommunalen Wanderungssaldi, die ebenfalls in den Zahlen des Kantons ersichtlich sind. Dabei zeigt sich, dass es Bütschwil-Ganterschwil besser als andere Gemeinden versteht, Toggenburger zum Wohnsitz in ihrer Gemeinde zu bewegen. 108 Personen mehr zogen von einer Toggenburger Gemeinde nach Bütschwil-Ganterschwil als andersrum. Oberhelfenschwil und Wildhaus-Alt St. Johann hingegen müssen hier ein Minus von 85 Personen verzeichnen. Dafür scheint Wildhaus-Alt St. Johann attraktiv für aus dem Ausland zuziehende Leute zu sein. Die Gemeinde verzeichnet im internationalen Wanderungssaldo ein Plus von 73 Personen. Damit liegt sie bei dieser Betrachtung zusammen mit Kirchberg an der Spitze. Am anderen Ende der Skala liegt hier Nesslau mit einem Saldo von minus 7 Personen.

Aus welchem Stein sind unsere Berge?

$
0
0
In diesen Tagen erscheint das neue Blatt Buchs des Geologischen Atlas der Schweiz. Das Kartengebiet umfasst auch das oberste Toggenburg und Teile der Churfirsten. Deren Gestein wurde in der Urzeit von einem Ozean zwischen Europa und Afrika gebildet.

WILDHAUS. Der Geologische Atlas der Schweiz gibt detailliert Auskunft über den obersten Bereich des Untergrundes des Landes. Bereits seit 1930 arbeiten Geographen und Geologen von Swisstopo an diesem Kartenwerk, das dereinst national auf 200 Blättern die wichtigsten Grundlagen für Entscheide in Bereichen wie Tunnelbau, Baugrunduntersuchungen, Naturgefahren und Wissenschaft bilden soll.

Eindrucksvolle Gebirgsfaltung

Nun ist mit der Karte Buchs das Blatt Nr. 149 dieses 100-Jahr-Werks erschienen. Abgeschlossen wird das Projekt erst 2030. Wie Swisstopo, das Bundesamt für Landestopographie, mitteilt, stecken allein im Buchser-Blatt rund 600 Arbeitstage. Das Blatt Buchs reicht vom Rheintal, Grabs über den Sägeboden, das Dorf Wildhaus und Lisighaus bis nach Unterwasser und zeigt südlich unter anderem die geologische Beschaffenheit von Gamsberg, Gamserrugg bis an den Chäserrugg auf. Nördlich ist diese jüngste Karte durch das Blatt Säntis begrenzt, westlich ab Alt St. Johann durch das Kartenwerk Walensee.

Interessant auch für den Laien: Das Atlasblatt Nr. 149 umfasst ein Gebiet, das aus Sedimentgesteinen unterschiedlicher Herkunft aufgebaut ist, welche drei grossen, sogenannten geologischen Deckensystemen zugeordnet werden können - Helvetikum, Penninikum und Ostalpin.

«Diese eindrucksvoll gefalteten und übereinander geschobenen geologischen Einheiten, am Übergang zwischen West- und Ostalpen, dokumentieren den Gebirgsbau der nördlichen Alpen», heisst es in der Medienmitteilung von Swisstopo.

Steine aus dem Meer

Die Sedimentgesteine, zu denen die Geologie Nagelfluh, Sandstein und Mergel zählt, wurden vor vielen Millionen Jahren in einem Ozean zwischen Europa und Afrika gebildet. Durch den Zusammenschub der beiden Kontinente während der Alpenbildung wurde der Ozean sukzessive schmaler, bis er schliesslich ganz verschwand. «Über dem Seeztal erheben sich die steil aufragenden grauen Kalkwände der Churfirsten-Alvier-Kette des Helvetikums.

Die ebenfalls überwiegend kalkigen Gesteine auf der Liechtensteiner Seite sind dagegen sehr viel weiter südlich beheimatet und lassen sich der Domäne Ostalpin zuweisen», schreibt Swisstopo. Das Kartengebiet ist zudem weitflächig mit Lockergesteinen bedeckt, die während und nach der letzten Vergletscherung abgelagert worden sind.

Blatt Buchs: 50 Franken shop.swisstopo.admin.ch map.geo.admin.chxt

Eine Gemeinde in Einigkeit?

$
0
0
Letzten Donnerstag fand in Mosnang das grosse Podium für die Gemeinderatswahlen statt. Rund 200 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen. Auffallend war, dass die Kandidaten die meisten Fragen äusserst ähnlich beantworteten.

MOSNANG. In Mosnang ist der Wahlkampf hart. Genau so hart nahmen die Organisatoren die Kandidaten für die politischen Gremien in Mangel. So läutete Bruno Fischbacher, Präsident der SVP Mosnang, jedesmal mit einer Glocke, wenn ein Kandidat seine Vorstellungszeit überschritt. Dies sorgte bei den rund 200 Anwesenden zwischen den spannenden Diskussionen für einige Lacher.

Die Zeit tickt

Zunächst bat Moderatorin Katharina Meier, ehemalige Chefredaktorin des Alttoggenburgers, die Kandidaten für die GPK auf die Bühne. Diese hielten sich alle tadellos an die Zeitvorgabe von einer Minute. Die neuen Kandidaten äusserten sich zu ihrer Motivation. Dabei hoben sowohl Urs Oberholzer, Anita Rüegg als auch Kurt Zweifel die aktive Beteiligung in der Gemeinde hervor. Zudem würden sie der Behörde etwas auf die Finger schauen wollen.

Beim Schulrat schossen doch einige Kandidaten etwas über das Zeitlimit hinaus. Aber es gab auch mehr zu diskutieren. So erkundigte sich das Publikum bei Schulratspräsident Max Gmür, ob der Schulrat von sieben Mitgliedern (inklusive Präsident) nicht auf fünf reduziert werden sollte. Gmür entgegnete, es sei wichtig, dass alle Aussenstandorte im Rat vertreten seien. Dies betonten auch die Kandidaten. Ralf Breitenmoser und Oliver Gauderon wollen beide neu die Interessen Libingens im Rat vertreten. Emmanuel Van Caenegem ist dadurch motiviert, dass Mühlrüti nicht zu kurz kommt. Ausserdem stellten alle Kandidaten klar, dass sie sich aktiv einsetzen wollen, um das gute Schulwesen zu erhalten. Auf die Fragen, ob die Aussenstandorte in Zukunft keine Schulen mehr hätten und ob Mosnanger Schüler künftig in Bütschwil in die Oberstufe gehen müssten, kam ein kollektives Nein als Antwort.

Wissen geht verloren

Im Gemeinderat gibt es die meisten Rochaden. Vier von fünf Räten sind zurückgetreten. Einzig Richard Kläger (FDP) tritt wieder an. Er meinte, dass Wissen verloren gehe, betonte aber auch, dass er jedem neuen Kandidaten zutraue, die kommenden Aufgaben zu meistern. Zu den neuen Kandidaten gehören Theo Bannwart, Ludwig Gisler und Gabriel Länzlinger (alle CVP). Zudem möchten Jolanda Brändle (parteilos) und Silvan Hollenstein (SVP) in den Rat. Auch beim Gemeinderat waren sich die Kandidaten bei der Blitzfragerunde auffallend einig. So glaubt keiner der Kandidaten, dass Mosnang in naher Zukunft zur Fusion gezwungen sei. Einzig an der Offenlegung des Dorfbaches schieden sich die Geister. Drei Kandidaten meinten, dass der Bach in drei Jahren offen sei, die anderen drei verneinten dies.

Pensum gibt zu reden

Zum Schluss bat Katharina Meier die beiden Kandidaten fürs Gemeindepräsidium auf die Bühne. Zunächst einzeln, um Beruf und Herkunft vorzustellen (das Toggenburger Tagblatt porträtierte die Kandidaten). Beide beendeten diese Runde mit einem knackigen Schlussstatement. «Nach zwölf Jahre im Gemeinderat bin ich ein Routinier. Als ruhige, ausgeglichene Person will ich die Gemeinde gestalten und mit Ihnen weiterentwickeln», sagte Truniger. «In Mosnang soll man nicht nur wohnen, sondern leben. Ich bin vielseitig, innovativ und heimatverbunden und möchte gerne ein Präsident für alle sein», sagte Widmer.

Schliesslich ging es in die Fragerunde, in der unter anderem das Pensum des neuen Präsidenten zu reden gab. Festgelegt ist es bei 80 Prozent, wobei es mit Nebentätigkeiten auf 100 aufgestockt werden könnte. Truniger liess verlauten, im Falle einer Wahl würde er es gerne bei 80 Prozent belassen. Widmer hingegen meinte, er würde gerne im Bereich Bau zusätzliche Arbeit verrichten, um auf 100 Prozent zu kommen. Leichte Unterschiede zeigten sich auch bei der Bevölkerungszahl. Widmer möchte ein gesundes Wachstum, gerade auch im Bereich der Schüler, da diese Geld aus dem Finanzausgleich einbringen. Für Truniger ist Wachstum «nicht die einzige Maxime». Es könnten nicht ständig alle Gemeinden wachsen, meinte er. Einig waren sie beim Thema Fusion. «Eine Fusion macht momentan gar keinen Sinn für Mosnang», sagte Truniger. «Eine Fusion kommt nur dann in Frage, wenn sie befohlen wird oder finanziell massiv Sinn ergibt», erklärte Widmer.

Überparteiliches Arbeiten

Im Anschluss an das Podium durfte ein Apéro nicht fehlen. Die drei Präsidenten der Ortsparteien, die den Anlass überparteilich organisiert hatten, freuten sich über den grossen Aufmarsch. Auch hier also überall Einigkeit? Nicht nur. Einzeln auf die Findungskommission angesprochen, zeigen sich SVP-Präsident Bruno Fischbacher und FDP-Präsident Urs Stillhard zufrieden, dass das Stimmvolk eine Auswahl hat. Das schulde man einer Gemeinde wie Mosnang. Stillhard ergänzte, dass das Ausscheren der CVP die Arbeit der Findungskommission (FK) doch etwas erschwert habe. Denn Kandidaten seien unsicher gewesen, ob sie sich nun bei der CVP oder der FK bewerben sollten. CVP-Präsident Pius Bürge meinte jedoch: «Wir haben uns von Anfang an für den parteiinternen Weg entschieden. Er war jederzeit transparent. Was hat die FK dem Stimmvolk gebracht? Sie gaben keine Wahlempfehlung ab und der eigene SVP-Kandidat stellte sich dort auch nicht.»

Trotz kleiner Differenzen lobten alle drei die Zusammenarbeit für das Podium.


Zwei Lütisburger auf dem Podest

$
0
0
Sieben Athleten von der LA Lütisburg qualifizierten sich kürzlich für den Kantonalfinal des UBS Kids Cups in St.Gallen. Zwei von ihnen erreichten Podestplätze.

LÜTISBURG. Bei noch angenehmer Temperatur startete Elena Raschle zu ihrem letzten (altershalber) Kantonalfinal. Mit der Weite von 45,71 Metern im Ballwurf beendete sie den 3-Kampf (Ballwurf, Weitsprung und Sprint) im 15. Rang. Mit der Hitze kamen immer mehr Lütisburger Athleten nach St. Gallen, um den 3-Kampf zu bestreiten. Der ausgezeichnete 2. Rang in der Kategorie M12 berechtigt Gabriel Nzinga, im Schweizer Final im Letzigrund Zürich teilzunehmen. Xenja Gügi erreichte mit einem sehr guten 3-Kampf den 3. Rang in der Kategorie W10. Mit dem Rang 12 Kategorie M10 Janik Knöpfel, Rang 19 Kategorie M12 Janis Holenstein, Rang 11 Kategorie W8 Jana Bolt und Rang 21 Kategorie M 8 Luca Cantele fuhren wir glücklich im kühlen Auto nach Hause. Der TV Lütisburg gratuliert den jungen Leichtathletinnen und Leichtathleten recht herzlich und wünscht Gabriel viel Glück am Schweizer Final in Zürich.

Gelungenes Irish Open Air

$
0
0
In Ennetbühl ist am Wochenende das erfolgreichste Irish Open Air Toggenburg seit der Premiere im Jahr 2008 über die Bühne gegangen. Rund 7500 Gäste genossen in der schönen Umgebung ein spätsommerliches Wochenende mit Musik, Bier und guter Stimmung.

ENNETBÜHL. Am Samstag wurde gar ein Besucherrekord verzeichnet. Fast 5000 Fans waren dann auf dem Platz.

Programmchef Max Kühni hatte für dieses Festival zehn Bands und Formationen engagiert. Dazu gehörten unter anderem The Dublin Legends, die Nachfolgeformation von The Dubliners. Auch gab es mehrere Show-Acts, darunter die Dudelsackformation The First Leiblach Valley Pipes and Drums aus Vorarlberg und die Laientanzgruppe Irish Danceschool aus Schaffhausen.

Laut Ivan Louis, Marketing- und PR-Verantwortlicher, hat es an der Grossveranstaltung in Ennetbühl keine grösseren Zwischenfälle gegeben - die Atmosphäre sei ruhig und friedlich gewesen. (mhu/aru) ? SEITE 28

Abfälle als Rohstoffe der Zukunft

$
0
0
Verbunden mit vielfältigen Attraktionen für gross und klein feierte der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid am Samstag zusammen mit der Bevölkerung seinen 50. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür und viel Programm.

BAZENHEID. Durch freundliche Damen und mittels Führung durch die thermischen Anlagen wurden die Besucherinnen und Besucher empfangen, die in Scharen zum Tag der offenen Tür erschienen, mit dem der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) zusammen mit der Bevölkerung das 50jährige Bestehen feierte.

Die thermischen Anlagen bestehen aus der mit zwei Öfen bestückten Kehrichtverbrennung und der mit einem Ofen versehenen, seit 2008 in Betrieb stehenden Schlammverbrennung. Besonders fasziniert zeigten sich gross und klein von der Kommandozentrale, mit der die Öfen gesteuert werden. Die interessante Führung endete nach dem Besuch der Ausstellungen zu erneuerbaren Energien und Recycling in der alten Sortieranlage, an der sich verschiedene Partnerfirmen beteiligten, sowie mit einem Rundgang durch das Festgelände.

Mit modernster Technologie

Gemäss Claudio Bianculli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, kann dank der neuen, mit 40 bar betriebenen Öfen und Turbinen, genügend Strom erzeugt werden, um den Eigenverbrauch sowie 50 Prozent des Bedarfs der Regionalwerk Toggenburg AG für Kirchberg und Bütschwil zu decken.

Bei allen Prozessen werden dank modernster Technik nur extrem geringe Emissionen verursacht. Ebenfalls mittels modernster Technologien können aus der durch die Verbrennung entstehenden Schlacke Stoffe wie magnetisches Eisen sowie nicht magnetisches Aluminium und Kupfer bis hin zu Edelmetallen entfernt werden. «Rohstoffe sind Abfälle der Zukunft», betonte Bianculli. Aus den interessanten Ausstellungen ging zum Beispiel hervor, dass das Altglas- Recycling ein voller Erfolg ist und aus dem «Kuh-Bag» 50 bis 60 Prozent des gesammelten Kunststoffs zur Herstellung von Rohren wiederverwertet werden kann.

Cooles Kinderparadies

Nebst Recycling konnten sich die Besucherinnen und Besucher dieses Anlasses auch amüsieren. Während sich die Jüngsten im coolen Kinderparadies unter anderem beim Globi vom Energietal Toggenburg vergnügten, wurden die etwas Älteren beim Harassensteigen bei der Feuerwehr Kirchberg-Lütisburg gefordert. Für das kulinarische Wohl der Gäste sorgte die Festwirtschaft, derweil verschiedene Musik- und Gesangsgruppen gute Stimmung verbreiteten.

Einen Wermutstropfen gab es allerdings am Nachmittag, da Giulia Steingruber ihren Besuch am Tag der offenen Tür des ZAB infolge eines Sponsorentermins kurzfristig absagen musste.

19 Punkte für Käse von Stadelmann

$
0
0
Zum zehntenmal wurde am Freitag die Prämierung der Sauer- und Bloderkäse durchgeführt. Mit 19 Punkten erreichte der Nesslauer Hans Stadelmann einen Spitzenrang. Knapp dahinter waren Margrith und Mathias Schnyder aus Stein mit 18,1 Punkten.

NESSLAU/ GAMS. Alljährlich organisiert der Verein Sauerkäse-Bloderkäse die Bewertung der von regionalen Produzenten eingereichten Produkten. Seit Beginn der Prämierung ist die gleiche Jury mit Corinne Gantenbein, Fachhochschule Wädenswil, Otto Gerner, Schaan, Christian Eggenberger, Sevelen, Kurt Scheiwiller, Neu St.Johann und dem Vorarlberger Othmar Bereuter im Einsatz.

Toggenburger vorne dabei

In der Normkategorie Klasse 1 erreichte der Bloderkäse AOP von Hans Stadelmann, Nesslau, 19 Punkte. Knapp dahinter konnten sich Margrit und Mathias Schnyder, Stein, mit ihrem frischen Sauerkäse plazieren. Weil sie ihr Produkt nicht AOP-zertifizieren lassen, darf die Bezeichnung «Bloderkäse» nicht mehr verwendet werden. Platz drei ging mit 18 Punkten an Roland Gantenbein von der Molkerei Grabs für seinen Bloderkäse AOP. Im Unterschied zur Normkategorie, in dieser müssen die Produkte den Vorschriften bezüglich Fett- und Salzgehalt entsprechen, ist dies in der Freien Kategorie nicht geregelt. Dort erreichte die Alp Valüna, Triesen, Produzentin Claudia Räbsamen, für ihrem frischen Sauerkäse 18,2 Punkte. In der Normkategorie Sauerkäse Tal und Alp ging die Auszeichnung an die Molkerei Sevelen, Daniela und Thomas Tschiggfrei, für ihren Werdenberger Sauerkäse AOP. Produzenten, welche weniger als 17 Punkte erreichen, werden in der Klasse zwei eingereiht und erhalten keine Auszeichnung. Wie Jurymitglied Corinna Gantenbein ausführte, wird bei der Bewertung nach klar vorgegebenen Kriterien vorgegangen. «Es geht um das äussere Bild, um Textur, Farbe, Schnittfläche, Geruch und Geschmack. Beim Sauerkäse spielt zudem die Speckschicht und deren Farbe eine wichtige Rolle.»

Jahrhundertealte Köstlichkeit

Traditionsgemäss werden die Auszeichnungen im Anschluss an die Mitgliederversammlung überreicht. Jurypräsident Otto Gerner verwies auf den Gründer und ehemaligen Präsidenten Reinhard Kobelt, der vor zehn Jahren anlässlich der ersten Prämierung im Jahr 2007 sagte: «Wir wollen die jahrhundertealte Köstlichkeit stärker ins Bewusstsein der Konsumenten rücken und das Selbstbewusstsein der Produzenten stärken.» Auch heute gehe es um den fairen Vergleich zwischen den Produkten und die Bestrebung, den Sauer- und Bloderkäse den Konsumenten näherzubringen, so Otto Gerner

Bereits an der ersten Prämierung waren fünf Produzenten, welche seither alljährlich ihren Käse zur Bewertung einreichten, mit dabei. Es sind dies: Margrith und Mathias Schnyder, Stein, Hans Stadelmann, Nesslau sowie die Molkereien Grabs und Sevelen und die Alp Valüna, Triesen. Wie Otto Gerner weiter ausführte, wurden innerhalb zehn Jahren 189 Käse, davon 113 Bloder- und 76 Sauerkäse bewertet. Die bisher höchste Punktzahl wurde im Jahr 2009 mit 19,1 von 20 möglichen erreicht.

Mitschwingen in der Welt als Klang

$
0
0
Peter Roths Weg zur Musik war nicht vorgezeichnet. Der in St.Gallen aufgewachsene Schüler und heute weit über unsere Grenzen hinaus bekannte Komponist interessierte sich ursprünglich mehr für Sport und Handwerkliches.

WATTWIL. Im Alter von 15 Jahren zog sich Peter Roth im Sport eine Rückenverletzung zu. Sie führte dazu, dass der Halbwüchsige in ein Gipskorsett gesteckt wurde und darin liegend ausharren musste, Tag und Nacht, ein ganzes Jahr lang. Lesen kann man nicht 24 Stunden am Tag, Radio hören auch nicht. Obwohl es Roth, zusammen mit einem Jazzlexikon, die Türe zur Musik öffnete. Ein Freund seines Vaters brachte ihm eine Klarinette mit: Eine willkommene Abwechslung und Anlass für den Jugendlichen, sie sich Schritt für Schritt anzueignen. Alles im Selbststudium und auf dem Rücken liegend. Nach der Genesung kam ein Klavier ins Haus. Weitere intensive Impulse folgten, besonders nachhaltige im Lehrerseminar Rorschach. Nach zwei Jahren Unterricht als Lehrer einer Gesamtschulklasse im Toggenburg kam dann der Wunsch, Musik zu studieren. Sie wurde bald Peter Roths Welt.

Wurzeln und Wirkkräfte

Solches und anderes verriet Peter Roth in einem kürzlich erfolgten Gespräch. Es verband höchst Persönliches mit Einsichten, die sich aus einem Leben ergeben, das ganz mit und in der Musik verläuft. Dass Musik bei der Eigenart dieses Komponisten nichts Abgehobenes sein kann, sondern eine Wirkkraft ist, die aus tiefsten Wurzeln stammt. Die Kraft verbindet die archaische Dimension der Musik mit moderner Zeitgenossenschaft, die bei ihm oft kulturkritisch eingefärbt ist.

Musik ist für Peter Roth Weltklang. Trotz ihrer unendlichen Vielfalt bringt sie auf der ganzen Welt ähnliche Klänge hervor, zumindest wenn sie noch den Naturtönen verbunden ist.

Klangwelten

Diese Einsicht war auch Ursprung der Klangwelt Toggenburg. Roths Idee, dass einheimische Chöre Gastchöre aus einem anderen Land einladen, wurde zum ersten Mal 2002 realisiert, anlässlich des Konzertzyklus zur 850-Jahr-Feier von Alt St. Johann. Roth leitete damals schon seit 20 Jahren den Evangelischen Kirchenchor Alt St. Johann, mit dem er seit den 90er-Jahren auch seine eigenen Chorwerke aufführte, unter anderem die Toggenburger Messe, die Toggenburger Passion, die St. Johanner Messe, die St. Johanner Wienacht und viele weitere Werke. Aus diesen Anfängen ist die Obertoggenburger Klangwelt entstanden mit ihrer heute weltweiten Ausstrahlung.

Eindrücklich auch, wie der ursprüngliche Lehrer und langjährige Chorleiter zum Komponieren kam. Er war gerade daran, mit seinem Chor eine Bach-Kantate einzustudieren, was damals nicht ganz rund lief. In einem Moment der (aufgezwungenen) Stille, mitten im Militärdienst, dann ein Schüsselerlebnis, das ihn zum Komponisten machte (siehe Box).

Zeit fürs Komponieren

Seither ist der Strom der Kompositionen nicht abgerissen. Ihnen allen eigen ist der Wohlklang, der oft auch reibend ist, die Preisung der Schöpfung und der Menschen, die sie bewahren, auch das kritische und unbequeme Nachdenken darüber, was sie erhält und was sie bedroht.

Das meiste ist nicht für die Nachwelt geschrieben, sondern für die Mitwelt, es lebt und wirkt in unzähligen Varianten, kommentiert Gottesdienste, begleitet Lesungen, Tagungen und Andachten. Lächelnd lehnt sich Peter Roth zurück und geniesst einen Schluck von seinem Tee: «Ich habe jetzt noch mehr Zeit fürs Komponieren.»

Uraufführung: «Silence». Pfalzkeller St. Gallen; Freitag, 16./Samstag, 17. September, 20 Uhr. So, 18. September, 17 Uhr, Tickets www.silence.sg. Wiederaufführung Oper «Spinnen». Chores Konzertchor, Orchester Theater Winterthur, Freitag, 16. September, 19.30 Uhr, Tickets www.theater.winterthur.ch oder Telefon 052 267 66 80.

«In ein Schulhaus muss Farbe rein»

$
0
0
Die Schule Oberes Neckertal hat ein neues Vorzeigeobjekt. Das Schulhaus Baumgarten ist parallel zum Schulbetrieb saniert worden. Stimmig und harmonisch wirken die neuen Farben. Am Wochenende war Tag der offenen Tür.

ST. PETERZELL. «Wir haben kein neues Schulhaus, aber es sieht so aus», meinte Werner Raschle, Präsident der Schule Oberes Neckertal, als am Freitagabend die ersten Handwerker eingetroffen waren. Es war der Abend der Beteiligten, die bei der Sanierung ein grosses und aussergewöhnliches Engagement an den Tag gelegt haben. Während des Tages und am Samstagmorgen war das Schulhaus für alle Interessierten geöffnet. Die frischen und aussergewöhnlichen Farben waren am augenfälligsten.

Nächste Sanierung folgt

«Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit», lobte Werner Raschle vor den versammelten Handwerkern. Am wichtigsten war die Einhaltung des Terminplans gewesen, denn gewisse Arbeiten wie etwa die Asbestsanierung konnten nur während den Schulferien ausgeführt werden. Erleichtert zeigte er sich auch, weil endlich eine Entscheidung für das Schulhaus getroffen worden ist. «Vor rund 13 Jahren hatten wir 170 Schülerinnen und Schüler, heute sind es noch 84.» Ein Pavillon war die jahrelange provisorische Lösung gewesen, die energetisch schlecht war. Unterdessen finden junge Familien wieder den Weg nach Hemberg und Wald-Schönengrund, die Schülerzahlen in den unteren Klassen sind stabil. «Jetzt war es Zeit für den Ausbau», begründete der Schulratspräsident. Der Schulstandort im oberen Neckertal sei wichtig.

Anstelle des Pavillons ist der riesige Dachstock ausgebaut worden; eine Ressource, die geradezu nach Ausbau schrie. Das Resultat ist gelungen. «Wir haben Lust auf mehr», kündete Werner Raschle die nächste Sanierung an. 2017/18 soll das Schulhaus Dorf in zwei Etappen innen und aussen saniert werden.

Minutiöser Terminplan

«Es war ein wunderschöner und interessanter Auftrag, wir sind stolz auf das Ergebnis», sagte Hans Helfenstein, Inhaber des Architekturbüros Formateam AG, Bütschwil. Bau- und Projektleiter Jan Büchel berichtete über den Bauablauf. Die Vorprojektierung war 2014 gemacht worden und vor etwas mehr als einem Jahr begannen die Bauarbeiten. Der Terminplan musste minutiös eingehalten werden, damit die intensivsten Phasen in die Schulferien verlegt werden konnten. Die beteiligten Unternehmen waren gefordert, auch während der Sommerferien genügend Leute zu stellen. «Diese Planung war kompliziert», verriet Büchel. Besonders gefordert war Hauswart Martin Raschle mit seinen Mitarbeitenden Thuri Büchler und Annemarie Baumann. Es gab laufend zusätzliche Arbeit und die Schlussreinigung übernahm ebenfalls das Team. Sein Wunsch nach pflegeleichten Böden wurde auf der anderen Seite erfüllt.

Jan Büchel führte durch das Gebäude, das mit seinem grossen und in frischen Grüntönen gehaltenen Treppenhaus ein dominantes Zentrum aufweist. Die bestehenden grünen Türen gaben die Farbgebung vor. Der Plattenbelag in den Gängen blieb.

Als Farbdesignerin war Barbara Zogg-Tanner beigezogen worden. In den Zimmern ist jeweils eine Wand in einem Ton gestrichen worden, der im Bodenbelag vorkommt. «In ein Schulhaus muss Farbe rein», war sich die Baukommission einig gewesen. Die Wahl ist mutig und doch wirkt alles stimmig und harmonisch. Fotos vom alten Bau und den alten Räumen machten den frappanten Unterschied bewusst.

Im Schulhaus Baumgarten werden nur die Spezialfächer unterrichtet. Entsprechend sind die Farben gewählt worden. Auf dem Dach des sanierten und gedämmten Hauses ist eine Photovoltaikanlage montiert worden, die so viel Strom erzeugt, wie zehn Einfamilienhäuser pro Jahr verbrauchen.

Neues Globi-Buch im Toggenburg vorgestellt

$
0
0
Im neuen Globi-Sachbuch «Globi und die Energie» erklärt der blaue Vogel den Kindern, wie ein AKW, eine Solarzelle, ein Pumpspeicherkraftwerk oder eine Windturbine funktioniert. Autor Atlant Bieri recherchierte vor Ort im Toggenburg.

Der Orell-Füssli-Verlag stellte das Buch am Dienstag im Wasserkraftwerk Trempel in Krummenau im Toggenburg vor. Der 96-seitige Globi-Band mit Illustrationen von Daniel Müller eignet sich für Kinder ab acht Jahren. «Globi und die Energie» vermittelt das komplexe Thema anschaulich und lebensnah.

An Schauplätzen im Toggenburg lernt die neugierige Fantasiefigur mit den karierten Hosen und dem Béret, wie aus Wasserkraft, Windenergie oder Solarzellen Strom entsteht. Globi kurvt mit dem Elektroauto durch die Berge, setzt sich mit Erdöl, Gas und Kohle auseinander und spürt den Gründen des Klimawandels nach.

«Energiezukunft, wir kommen!»
Der Wissenschaftsjournalist Atlant Bieri besuchte für sein erstes Globi-Sachbuch das Pumpspeicherkraftwerk Mapragg im Taminatal oder die Gondelbahn-Bergstation Gamplüt, die als Solar-, Wind− und Holzkraftwerk funktioniert. Erklärt werden im Buch auch Kernenergie, Geothermie oder ein alter handbetriebener Webstuhl.
Globi stellt viele Fragen und gibt den Kindern Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.

«Enegiezukunft, wir kommen!» ruft er am Ende des Buchs. Die Idee für ein Globi-Buch zum Thema Energie kam vom Förderverein Energietal Toggenburg. Dessen Experten unterstützten das Buchprojekt mit ihrem Wissen. (sda)

Musik auf hoher Ebene

$
0
0
Über das Wochenende stand der Chäserrugg ganz im Zeichen der Musik. Insgesamt an die tausend begeisterte Besucher liessen sich an einem der drei Konzertabende des Toggenburger Orchesters auf den Berg locken.

UNTERWASSER. Für Attraktion war an den Konzertabenden in mehrfacher Hinsicht gesorgt. Da war neben dem bekannten und beliebten Toggenburger Orchester ein attraktives Programm, das Klassik in ihrer anmutigen Form mit Elementen aus der gewachsenen regionalen Tradition vermengte. Gleich zu Beginn war man musikalisch mit Mendelssohns Suiten im Zentrum des angekündigten Sommernachtstraums. Dass dieser im neuen Chäserrugg-Saal mit seiner ansprechenden Architektur und guten Akustik stattfand, war ein weiterer Anziehungspunkt. Und schliesslich konnte Josef Rütsche als gewandter Moderator und Präsident des Toggenburger Orchesters nicht nur das verdiente Ensemble ankündigen, sondern gleich zwei Stars.

Entfesseltes Alphorn

Da war einmal die international gefragte Alphornistin Lisa Stoll, mit ihren 20 Jahren bereits Trägerin namhafter Auszeichnungen. Sie zog das Publikum mit ihrem beseelten Spiel gleich von Anfang in ihren Bann. Mit den von der jungen Solistin ausgewählten Titeln, vorwiegend Kompositionen aus der Hand von Hans-Jürg Sommer, bot sie die ganze Bandbreite dieses faszinierenden «Ungetüms» von Instrument, gleichzeitig natürlich auch ihrer schon erzielten Meisterschaft. In leisen, melancholischen Lagen beschwor sie die Stille, wohl auch die zeitweilige Einsamkeit des Menschen abseits der Zivilisation. Das wechselte mit sehnsüchtigen und dramatischen Passagen, hin und wieder auch fröhlichen, sogar jubelnden. Vollends hingerissen zeigte sich das Publikum von der letzten Darbietung mit einem anspruchsvollen Solopart, dem wilden «Tanz der Kühe» von Carlo Brunner. Mit diesem Stück hatte sich die Solistin schon vor Jahren den ersten Preis im Nachwuchswettbewerb des Musikantenstadls geholt. In atemraubender Schnelligkeit hüpfte hier das sonst eher bedächtige Alphorn dem Orchester voran, das sich davon gar nicht beeindrucken liess und unter der eleganten wie spannungsgeladenen Leitung von Ernst Hüberli mit Vergnügen mittanzte - tatsächlich Musik «auf hohem Niveau», wie Rütsche einleitend mit Anspielung auf die 2262 Meter über Meer augenzwinkernd anmerkte.

Überraschende Hausorgel

Und der zweite Star? Der war ein bisschen älter. Es handelte sich um ein Instrument, das unter den Händen von Matthias Hüberli zu seiner Vollform auflief: Eine wunderschöne Toggenburger Hausorgel aus der Werkstatt von Ferdinand Stemmer. Sie war extra zu diesem Anlass in Zumikon in ihre Einzelteile zerlegt und am Vortag der Premiere auf dem Chäserrugg wieder aufgebaut worden. Hier oben entfaltete das traditionelle Instrument voll seine oft auch überraschenden Seiten. In Kombination mit dem Alphorn und im Echo auf das freudig mitspielende Orchester machte es zeitweilig ebenso wilde Sprünge wie die vorher erwähnten tanzenden Kühe.

Das alles stiess auf sichtliches Vergnügen, das sich in anhaltenden Beifall auswies. Josef Rütsche unterliess es nicht, sich beim Publikum für sein Mitgehen zu bedanken sowie bei den beiden Hauptsponsoren. Er wies schon auf Kommendes hin. Nächstes Jahr wird das Toggenburger Orchester am 10. Juni im Kieswerk Bütschwil auftreten, mit Stichworten wie «Baggerballett» und «Feuerwerksmusik».

Gemeinderat im Gegenwind

$
0
0
Dem Gemeinderat steht ein schwieriger Abstimmungskampf bevor: Ein Teil der Bewohner von Necker will eine Fusion mit Bütschwil-Ganterschwil und Lütisburg nicht akzeptieren. Zudem bewegt die Zukunft der Schule die Gemüter.

OBERHELFENSCHWIL. Die Fragen an der Informationsveranstaltung zur Grundsatzabstimmung Gemeindevereinigung Bütschwil-Ganterschwil, Lütisburg und Oberhelfenschwil drehte sich vor allem um zwei Themen: der Widerstand im Dorf Necker und die Zukunft der Schulen der Schulgemeinde Neckertal. Den rund 150 Anwesenden standen am Montagabend in der Turnhalle Sonnenberg Toni Hässig, Gemeindepräsident Oberhelfenschwil, sowie Guido Kriech, externer Berater der Firma KMU-Beratung-Kriech, St. Gallen, Red und Antwort. Zudem waren einige Mitglieder des Kernteams, insbesondere Imelda Stadler, Gemeindepräsidentin Lütisburg, und Karl Brändle, Gemeindepräsident Bütschwil-Ganterschwil, anwesend. Die Grundsatzabstimmung findet am 27. November statt. Bei einem Ja würden die Bürger den Gemeinderat mit der Einleitung des Vereinigungsverfahrens mit den Politischen Gemeinden Bütschwil-Ganterschwil, Lütisburg und Oberhelfenschwil beauftragen.

Zukunft der Schule ungewiss

Gegen eine Fusion mit den Thurtaler Gemeinden wehrt sich insbesondere die IG Necker, deren Mitglieder an diesem Abend die Möglichkeit erhielten, ihre Argumente darzulegen. Daneben, dass Necker schon rein geographisch klar dem Necker- und nicht dem Thurtal zugehörig sei, führten sie vor allem bestehende Kooperationen zwischen den Gemeinden Oberhelfenschwil und Neckertal ins Feld, die bei einer Fusion mit Bütschwil-Ganterschwil und Lütisburg gefährdet wären. Dazu gehören beispielsweise die Jugendarbeit, die Feuerwehr, das «Haus am Necker» und die Spitex, aber auch das Landschaftskonzept und der Waldentwicklungsplan Neckertal. «Im Vergleich zu den Kooperationen, die wir zu Bütschwil-Ganterschwil pflegen, überwiegen diejenigen zur Gemeinde Neckertal bei weitem», sagte Hansruedi Bachmann von der IG Necker. Die wichtigste Verbindung von Oberhelfenschwil zur Gemeinde Neckertal sei jedoch die Schulgemeinde Neckertal.

Wie er teilten an dieser Veranstaltung zahlreiche Votanten die Befürchtungen um den Fortbestand der Primarschule in Oberhelfenschwil, vor allem aber um eine allfällige Schliessung der Oberstufe in Necker. Gemeindepräsident Toni Hässig präzisierte: «Diese Fusion betrifft ausdrücklich nur die Politische Gemeinde, und diese kann nicht über die Schulgemeinde befinden.» Rudolf Mäder, Schulratspräsident der Schulgemeinde Neckertal, präzisierte, dass nur die Schulbürgerversammlung, also auch die meisten Anwesenden, über die Zukunft der Schule entscheiden können. Zu den anderen Argumenten führte Hässig aus, dass sich der Gemeinderat der vielen Verflechtungen mit der Gemeinde Neckertal durchaus bewusst sei. «Was für Auswirkungen eine Vereinigung aber auf diese im einzelnen haben wird, können wir erst prüfen, wenn sie uns am 27. November den Auftrag dazu geben.»

Auch die geographische Lage von Necker wurde in verschiednen Wortmeldungen aufgenommen, die eine Abtretung des Gebiets an die Gemeinde Neckertal vorschlugen. Dazu sagte Toni Hässig: «Die Fusion umfasst das ganze Gemeindegebiet von Oberhelfenschwil. Daher wären Abklärungen bezüglich einer Abspaltung erst nach dem 1. Januar 2021 möglich. Aber dann muss Neckertal auch damit einverstanden sein.»

Unglücklich über die Vereinigungspläne äusserte sich Kurt Oehninger, Kirchenratspräsident der Evangelischen Kirchgemeinde unteres Neckertal. Er befürchtet, dass durch die Fusion die eben erst gefestigte Kirchengemeinde - bestehend aus Mogelsberg, Brunnadern und Oberhelfenschwil - wieder auseinanderfallen würde.

Neben den zahlreichen negativen Voten gab es auch vereinzelt positive Wortmeldungen, welche die Abklärungen zur Gemeindevereinigung als Chance sehen. «Erst wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, können wir uns entscheiden, welchen Weg wir gehen.»

Der Wille der Bevölkerung

Einleitend hatte Toni Hässig auf den Prozess zurückgeblickt, der nun bis zur geplanten Grundsatzabstimmung geführt hat. Dabei erinnerte er unter anderem daran, dass die Ausrichtung zum Thurtal das Resultat einer Bevölkerungsumfrage sei. Guido Kriech seinerseits verdeutlichte in einem kurzen Referat die Gründe, die in der Regel zu Gemeindevereinigungen führen und auch für Oberhelfenschwil Gültigkeit hätten. Dazu gehörten finanzielle Aspekte, aber auch raumplanerische Überlegungen sowie die Optimierung von Strukturen.

«Ich schreibe fleissig»

$
0
0
Gestern jährte sich der Geburtstag von Clara Fabel-Egli zum hundertsten Mal. Die Toggenburgerin machte sich als Sagen- und Märchenerzählerin weit über das Tal hinaus einen Namen und wusste von vielen gruseligen Geschichten.

OBERTOGGENBURG. Hier das Zunnemannli auf Alp Gräppelen, dort der Bergkobold vom Wildenmannlisloch oder der Geist aus dem Burst - solcher Art ist das Personal, mit dem sich Clara Fabel-Egli am liebsten umgab. Denn die Toggenburgerin, am

6. September 1916 als Tochter eines Stickers und Briefträgers in Alt St. Johann geboren, zählt gemäss dem «Deutschen Literatur-Lexikon» zu den bedeutenden Literaturschaffenden des 20. Jahrhunderts. Tatsächlich hat sie viele der Geschichten, die aus dem Thurtal bekannt sind, gesammelt und niedergeschrieben. Manch Toggenburger ist mit ihren Texten gross geworden. «Meine Grossmutter, die Sennen und alte Leute erzählten mir schöne und manchmal gruselige Sagen, die ich in einer Schublade in meinem Gehirn versorgte», erinnerte sie sich 1975 in einem Beitrag der «Toggenburger Annalen» an ihre Kindheit. Diese hatte sie in einem Bauernhaus an der Thur mit prächtigem Garten und weissen Geranien vor den Fenstern verbracht.

Aus der Gehirnschublade

Fabel-Egli ist ein Pseudonym, die Sagensammlerin hiess mit richtigem Namen Lydia Clara Oberegger-Egli. Bereits mit elf Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Gedicht im «Werdenberger Anzeiger»: «Als ich es gedruckt sah, überkam mich eine unbändige Freude und ich fühlte mich schon weltberühmt.»

Später, nach einem nachgeholten Realschulabschluss und dem Abendgymnasium in St. Gallen, verdiente sie als Lektorin verschiedener Verlage ihr Brot, wie sie es nannte. Für den «Alttoggenburger», der 2016 im Toggenburger Tagblatt aufging, war sie die Briefkastentante. «Ich schrieb fleissig Tag und Nacht», heisst es in ihren Lebenserinnerungen von 1975, «und ich hatte fast überall Glück, wo ich meine Manuskripte einsandte.» Zeitlebens hat Clara Fabel-Egli rund hundert Gedichte sowie zahlreiche Romane in Zeitschriften veröffentlicht. Am liebsten jedoch schrieb sie an den Sagen, «die ich von meiner Kinderzeit aus einer Gehirnschublade hervornehme oder von alten Leuten in Stichworten zu hören bekomme». 1976 ging ihr Lebenswunsch in Erfüllung: Ihre «Toggenburger Sagen» erschienen gesammelt als Buch im Verlag Zeno Fischers Erben, Uzwil. Das Buch ist heute vergriffen, doch antiquarisch leicht erhältlich.

Clara Fabel-Egli war zweimal verheiratet, ihren ersten Gatten - geheiratet hatte sie erst mit 32 Jahren - habe sie viel zu früh verloren, erinnerte sie sich 1975 in den «Toggenburger Annalen».

Nahe der Heimat

Lange Jahre hatte sie im Tessin, im zürcherischen Kilchberg und zuletzt wieder im Toggenburg gelebt: «Hier bin ich nahe meiner Heimat und gehe oft dahin.» Clara Fabel-Egli, der die Toggenburgerinnen und Toggenburger einen Grossteil ihres kollektiven Sagenschatzes verdanken, starb am 13. September 2000 in Ebnat-Kappel.

Bütschwil nimmt 80 Asylsuchende auf

$
0
0
Rund 80 asylsuchende Frauen und Männer werden von November bis nächsten März in der Unterkunft Breite in Bütschwil wohnen. Für die Organisation, die Sicherheit und den Betrieb dieser zeitlich befristeten Unterkunft ist das kantonale Migrationsamt verantwortlich.

BÜTSCHWIL. In der Unterkunft auf der Sportanlage Breite am Ortsrand von Bütschwil werden in der Zeit von November 2016 bis Ende März 2017 rund 80 Asylsuchende wohnen. Die Betreuung wird im 24-Stunden-Betrieb erfolgen. Für die Organisation, die Sicherheit und den Betrieb ist das kantonale Migrationsamt verantwortlich. Darüber informiert Gemeindepräsident Karl Brändle im Mitteilungsblatt von Bütschwil-Ganterschwil, das der Bevölkerung heute Donnerstag zugestellt wird.

Die Unterkunft Breite dient in der Regel als Wohnmöglichkeit für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Jugend- und Sportlagern. Da die Unterkunft in den Wintermonaten kaum belegt ist, habe der Gemeinderat Ende August entschieden, die Räume vorübergehend umzunutzen, erklärt Karl Brändle auf Anfrage. Die «Breite» ist eine unterirdisch angelegte Anlage, teilweise mit Tageslicht. Es gibt drei grosse Schlafräume mit je 36 oder 28 Plätzen, eine Küche, einen Ess- und Aufenthaltsraum sowie Duschen.

Günstiger Wohnraum ist rar

Der Zustrom von Asylsuchenden ist schwer abzuschätzen. Die in den bestehenden kantonalen Asylzentren in Oberbüren, Necker, Eggersriet und Mols zur Verfügung stehende Bettenzahl reicht gemäss Karl Brändle nicht aus und günstiger Wohnraum in den Gemeinden sei immer schwieriger zu finden. Deshalb sucht das Migrationsamt im ganzen Kanton nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten. So wurde auch Bütschwil-Ganterschwil für die befristete Aufnahme von Asylsuchenden angefragt. «Wir haben die Notlage des Kantons erkannt und uns bereit erklärt, die <Breite> anzubieten, dies nicht zuletzt aus humanitären Gründen und aus Solidarität gegenüber den anderen Gemeinden», sagt Karl Brändle.

Nur Erwachsene, keine Kinder

Die Betreuung und Beherbergung von Asylsuchenden ist nach dem kantonalen Sozialhilfegesetz Aufgabe der Gemeinden. Zu deren Entlastung führt das Migrationsamt seit Jahren Kollektivunterkünfte, in denen diese Menschen auf die Rückkehr in ihr Herkunftsland oder ein möglichst selbständiges Leben in der Schweiz vorbereitet werden. Danach werden die Asylsuchenden den politischen Gemeinden zugeteilt, dies nach einem Verteilschlüssel, den die Vereinigung St. Galler Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten festgelegt hat.

Wie die Verantwortlichen des kantonalen Migrationsamts auf Anfrage mitteilen, ist derzeit noch nicht bekannt, aus welchen Ethnien und Ländern die Asylbewerberinnen und -bewerber stammen, die der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil demnächst zugeteilt werden. Es gebe mehrere aktuelle Krisenherde, aus denen die Leute flüchteten, nämlich Syrien, Eritrea, Afghanistan, Gambia und Sri Lanka. Fest stehe, dass es sich bei den temporären Bewohnern der «Breite» um Frauen und Männer, nicht aber um Kinder handeln werde.

Das Thema ist nicht neu

Das Thema Asylsuchende ist in Bütschwil-Ganterschwil übrigens nicht neu. Laut Karl Brändle sind in Bütschwil-Ganterschwil seit Jahren jeweils rund 30 Menschen untergebracht, die in der Schweiz einen Antrag auf Asyl gestellt haben. Sie lebten bis anhin aber nicht in Gruppenunterkünften wie der «Breite», sondern in Wohnungen. «Gemäss Verteilschlüssel müsste unsere Gemeine 45 Asylsuchende aufnehmen», sagt Karl Brändle. «Aktuell sind bei uns 31 Personen, sie kommen aus Eritrea, Afghanistan, Syrien und Libanon.»

Ja zu «Bahnhof Süd» und «Campus»

$
0
0
Der Gemeinderat Wattwil hat den Gestaltungsplan «Bahnhof Süd» bewilligt und einer Änderung des kommunalen Richtplans auf dem Rietwis-Areal zugestimmt. Damit sind auch die Weichen für den «Campus Wattwil» gestellt.

WATTWIL. Damit hat der Gemeinderat die Weichen für zwei wichtige Entwicklungsvorhaben gestellt: Für die Wohn- und Gewerbeüberbauung «Bahnhof Süd» und für eine Gesamtsportanlage auf dem Areal Rietwis im Zusammenhang mit dem «Campus Wattwil». Zu beiden findet am Montagabend, 19. September, eine öffentliche Informationsveranstaltung statt.

Auf dem Bahnhofareal entlang der Bahnhofstrasse planen die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) und die Asga Pensionskasse Genossenschaft eine Überbauung für Gewerbe und Wohnungen. Mit der Nutzung der bahnhofnahen Lage leistet das Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Zentrums- und Innenentwicklung von Wattwil.

Auflage ab Mitte Monat

Der Gemeinderat hat auf Basis des Projektes «Bahnhof Süd» den zugehörigen Gestaltungsplan ausarbeiten lassen. Nun hat er ihn nach erfolgter Vorprüfung durch die kantonalen Stellen bewilligt. Der Gestaltungsplan wird ab dem 15. September für 30 Tage öffentlich aufliegen. Am Montagabend, 19. September, stellen Bauherrschaft und Gemeinde das Projekt, den Gestaltungsplan und die weiteren damit zusammenhängenden Planungsverfahren an einer öffentlichen Informationsveranstaltung vor.

Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner ist zuversichtlich, dass die Überbauung realisiert werden kann: «Die bahnhofnahe Lage ist für Gewerbetreibende und zum Wohnen vor allem für Pendlerinnen und Pendler hoch attraktiv.» Mit dem Projekt «Bahnhof Süd» werden die Ziele des Masterplans Bahnhof Süd umgesetzt und die Lücke im Ortsbild in Richtung des neu entstehenden Quartiers Rietwis geschlossen. Das Projekt fügt sich deshalb optimal in die Pläne des Gemeinderats zur strategischen Weiterentwicklung des Ortszentrums ein. Es bildet einen weiteren Meilenstein, der wesentlich zur Attraktivität von Wattwil beitragen wird.

Gesamtsportanlage Rietwis

Das gilt auch für den «Campus Wattwil», wie der Kanton ihn plant mit dem Neubau der Kantonsschule (KSW) auf dem Areal Rietstein und dem erneuerten Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg (BWZT). Als Voraussetzung für den Neubau der Kantonsschule soll auf dem Rietwis-Areal, das der Gemeinde gehört, die Aussensportanlage Rietstein ersetzt werden. Die neue Anlage soll von den beiden kantonalen Schulen, den lokalen Schulen und Vereinen genutzt werden. Das Baudepartement des Kantons, die Gemeinde Wattwil und die Schulgemeinde Wattwil-Krinau arbeiten aktuell eine Gesamtkonzeption für die geplanten Sportanlagen aus.

Darin ist auch ein Ersatz der kommunalen Sporthallen vorgesehen. «Mit der Gesamtsportanlage Rietwis können wir mehrere Fliegen auf einen Schlag treffen und den Betrieb aller Sporthallen der Gemeinde optimieren», ist Schulratspräsident Norbert Stieger überzeugt. Der lokale Bedarf ist ausgewiesen, Schule und Vereine kämpfen seit Jahren mit Kapazitätsengpässen.

Im Richtplan der Gemeinde ist das Areal Rietwis mit den Grundstücken 309W und 2363W als Entwicklungsgebiet innerhalb der Bauzonen für Wohn- und Gewerbenutzungen bezeichnet. Für die Realisierung der Sportanlagen soll die Fläche der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen (OeBa) zugeteilt werden. Dafür hat die Gemeinde einen Teilzonenplan mit Planungsbericht erstellt. Der Kanton hat diesen in einer Vorprüfung positiv beurteilt. Als erste raumplanerische Massnahme ist eine Änderung des kommunalen Richtplans für das Areal vorzunehmen. Dieser hat der Gemeinderat Wattwil nun zugestimmt.

Öffentliche Mitwirkung

Informationen zur geplanten Gesamtsportanlage und zu den raumplanerischen Verfahren wird der Gemeinderat ebenfalls an der öffentlichen Informationsveranstaltung vom Montagabend, 19. September, präsentieren. Gleichzeitig eröffnet er damit die öffentliche Mitwirkung zum Richtplanbeschluss. Diese dauert bis zum 20. Oktober.

«Die Informationsveranstaltung wird die Gelegenheit bieten, sich ein Bild von den Projekten zu machen», lädt Alois Gunzenreiner die Bevölkerung ein. «Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die Vorhaben, wie sie nun geplant sind, wesentlich zur Attraktivität von Wattwil beitragen werden.» (pd)

Informationsveranstaltung «Bahnhof Süd» und «Sportanlagen Rietwis», Montag, 19. September 2016, 20 Uhr, Thurpark Wattwil.
Viewing all 1001 articles
Browse latest View live