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"Broder hat in der Gemeinde Quarten einen Sündenbock gefunden"

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Fredy Broder, Veranstalter des Schlager-Openairs Flumserberg, hat gestern die Gemeinde Quarten für das Scheitern des Festivals verantwortlich gemacht. Diesen Aussagen widerspricht der Quartener Gemeindepräsident Roman Zogg entschieden. Mehr noch: Zogg vermutet andere Gründe hinter dem Aus des Openairs.

In einer Medienmitteilung hat Fredy Broder, Veranstalter des Schlager-Openairs Flumserberg, am Montag schwere Vorwürfe gegen die Gemeinde Quarten erhoben. "In den vergangenen Jahren sind immer höhere Bewilligungshürden und Auflagen gestellt worden", schreibt er. Konkret geht es um drei Sicherheitsbestimmungen, die hätten verbessert werden müssen. "Mit diesem neuerlichen Affront des Gemeinderates gegen das Openair wurde für mich der Bogen überspannt", schreibt Broder weiter. Mitunterzeichnet ist die Mitteilung von der Bergbahnen Flumserberg AG.

Finale Austragung bereits früher verkündet
"Die gesamte Medienmitteilung ist skurril", sagt Roman Zogg, Gemeindepräsident von Quarten. "Die drei zusätzlichen Sicherheitsbestimmungen sind alles andere als existenzbedrohend, zumal für einen Anlass mit 15'000 Personen." Die Bestimmungen beträfen lediglich kleine Änderungen in der Infrastruktur für das Sicherheitspersonal, den Ausbildungsstand des Sicherheitsdienstes und der Stationierung eines Ambulanzfahrzeugs.

Nach Ansicht der Gemeinde sucht Broder einen Sündenbock. Ein Mitarbeiter der Gemeinde habe am 8. Dezember ein E-Mail von Broder in Kopie erhalten, indem er angekündigt habe, dass das Openair in den Flumserbergen 2016 zum letzten Mal stattfinde. Der Gemeinderatsbeschluss über die Anpassungen des Sicherheitskonzepts sei allerdings erst am 21. Dezember - sprich 13 Tage später - kommuniziert worden. "Ich will keine Mutmassungen anstellen", sagt Zogg. "Dennoch ist das Ganze mehr als komisch."

Hinter dem Aus für das grösste Schlagerfestival Europas könnten derweil ganz andere Gründe stecken. Laut eines Handelsregisterauszugs hat Fredy Broders Unternehmen, Fredy Broder Productions GmbH, die Geschäftstätigkeiten eingestellt und befindet sich derzeit in Auflösung.

Sicherheitsbericht als Auslöser
In der Medienmitteilung schreibt Broder weiter, dass Gemeindepräsident Zogg einen unzuständigen, auswärtigen Polizeibeamten für den Bericht angefragt hatte. Der Bericht soll ohne Rücksprache mit den betroffenen Organisationen erfolgt sein und auch dem Gemeinderatsentscheid zu Grunde gelegen haben. Dem widerspricht Zogg: "Der für die Gemeinde sonst zuständige Polizeipostenchef hat die Gemeinde von sich aus auf Sicherheitsmängel aufmerksam gemacht." Der Polizist sei zwar nicht direkt für das Openair verantwortlich gewesen. Laut Zogg stand der Beamte aber letztes Jahr vor Ort im Einsatz. "Dass er ausserhalb seiner Zuständigkeit handelte, haben wir erst später erfahren." Trotzdem: Die abschliessende Sicherheitsbeurteilung des Flumser Postenchefs enthalten dieselben zentralen Mängel und zeigen zudem die Lösungen dazu auf, sagt Zogg.

Fredy Broder war für eine weitere Stellungnahme nicht zu erreichen.

Das grösste Festival seiner Art
Das Schlager-Openair mit dem Slogan "Der Berg bebt" ist eines der grössten seiner Art in Europa. Am 31.Juli findet der Anlass auf der Molseralp nun zum zehnten und letzten Mal statt. Die Besucher werden dann nochmals in den Genuss der Musiker PUR, Semino Rossi, Roland Keiser, Jonny Logan und Vanessa May kommen.

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