LICHTENSTEIG. Der «Prix Chronos», ein Generationenprojekt von Pro Senectute und Pro Juventute, ist Leseanimation und Buchpreis in einem. Jung und Alt lesen gemeinsam und beschliessen zusammen, welches Buch ihnen am besten gefällt. Zum sechsten Mal liessen sich junge und ältere Leserinnen und Leser für das Projekt begeistern und konnten die vier nominierten Bücher in der Städtli-Bibliothek ausleihen. Ende Februar trafen sich die zwanzig Teilnehmenden für eine Stunde in der Bibliothek und erzählten von ihren Eindrücken. Die Älteren freuten sich auf die Ansichten der Primarschüler. Die Kinder schätzten spannende Geschichten und liessen sich von farbigen Buchdeckeln und einem gut verständlichen Titel zum Lesen verlocken.
Demenz thematisieren
Drei der vier Bücher thematisieren Demenz, im vierten steht ein guter Geist in Gestalt eines alten Mannes einem Jungen auf der abenteuerlichen Suche nach seiner Mutter grossväterlich zur Seite. Uticha Marmons «Als Opapa das Denken vergass» betrachtet Demenz aus einer kindlichen Perspektive und kam bei den Kindern am besten an. Bei den Erwachsenen punktete «Die Anarchie der Buchstaben» von Kate de Goldi. Demenz ist in diesem ausserordentlich sorgfältig gestalteten Kinderbuch kein Mangel, sondern eine Loslösung aus bekannten Denkmustern, und die Möglichkeit, Sprache kreativ zu erfahren.
Projekt abgeschlossen
Dank Mithilfe der Lehrpersonen, Bibliothekarinnen und aller Teilnehmenden wurde das Projekt in Lichtensteig mit dem angeregten generationenübergreifenden Gespräch abgeschlossen. Welches Buch den Publikumspreis erhält, wird an der Preisverleihung am 3. Mai in Luzern bekannt gegeben. Der nächste «Prix Chronos» startet voraussichtlich im September. (pd)