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Cupsiegerin im zweiten Versuch?

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Unihockey-Torhüterin Martina Fauser hat sich mit den Red Ants Winterthur für den Cupfinal in Bern qualifiziert. Die Toggenburgerin kann damit wie schon vor einem Jahr den nächsten Karriereschritt vollziehen. Das Spiel findet diesen Samstag statt.

UNIHOCKEY. Die Floorball Riders Dürnten-Bubikon-Rüti schafften vor einem Jahr beinahe eine Sensation. Das Team verlor in der Sporthalle Wankdorf Bern den Cupfinal als krasse Aussenseiter gegen Meister UHC Dietlikon nur 2:3. Dürnten habe sich fast zum Titel «gefausert», fassten Zuschauer den Match zusammen. Sie würdigten damit die überragende Leistung von Torhüterin Martina Fauser aus Ebnat-Kappel. Nachdem ihr Club jedoch trotz des Exploits in die Nationalliga B absteigen musste, wechselte die 24jährige Toggenburgerin zum mehrfachen Schweizer Meister Red Ants Rychenberg Winterthur.

Die «roten Ameisen» sprachen offiziell von einem Wunschtransfer. «Martina hat die Erwartungen erfüllt. Sie ist ein Wunschtransfer geblieben», lobt Sportchefin Irène Tschümperlin die Zuzügerin.

Veränderte Ausgangslage

Diesen Samstag folgt der Cupfinal. Und wieder wird Martina Fauser mittendrin knien. «Es scheint, als würde ich mich zur Cup-Spezialistin entwickeln», sagt sie lachend und betont, die Ausgangslage habe sich verändert: «Vor einem Jahr freute ich mich, dabei zu sein. Diesmal geht es um alles oder nichts. Wir wollen den Pokal.» Das wäre die perfekte Revanche, nachdem NLA-Leader Dietlikon den Titel erfolgreich verteidigen möchte. Derzeit glauben in einer nicht repräsentativen Umfrage rund 15 Prozent der Unihockeyaner an einen Exploit der Red Ants. Die Statistik spricht für den «Ameisenhaufen». Sie haben im Halbfinal wie 2010 und 2012 die Churer Piranhas ausgeschaltet. Danach gewannen die Winterthurerinnen den Final jeweils. In der Meisterschaft setzte es für den Tabellenvierten Winterthur im Derby zwei Niederlagen ab. Zuletzt bei der Hauptprobe am 21. Februar (5:6). Auch die zweite Playoff-Partie gegen Burgdorf (5.) ging am Sonntag überraschend 4:7 verloren.

Podestplatz gefordert

Das beunruhigt Martina Fauser jedoch keineswegs. «Wahrscheinlich hatten wir in Burgdorf bereits den Cupfinal im Hinterkopf. Vielleicht kam die Enttäuschung zum richtigen Zeitpunkt. Wir werden bereit sein», verspricht sie dem Publikum in der ausverkauften Halle ein Spektakel. Videostudium am Montag, Training am Mittwoch und Donnerstag, eine teambildende Einheit am Freitag, viel Freizeit bleibt diese Woche nicht. Während der letzten zwölf Monate hat Unihockey beim ehemaligen Nesslauer Shark einen höheren Stellenwert erhalten. Bei den Red Ants ist das System auf Erfolg ausgerichtet, der Konkurrenzkampf innerhalb des Kaders mit ausländischen und einheimischen Nationalspielerinnen oder schwedischen Meisterinnen hat eine andere Qualität als bei einem Absteiger, der momentan vierte Rang lässt niemanden jubeln. Ein Podestplatz wird auf dem Weg zurück an die Spitze gefordert (2015: 6.). Irène Tschümperlin bestätigt die Zielsetzung.

Trainerwechsel

Entsprechend kritisch werden die Leistungen der einzelnen Athletinnen beurteilt. «Dem ist so. Die Analysen fallen direkter aus als in Dürnten. Wobei ich als Torhüterin meine Leistung normalerweise realistisch und selbstkritisch einzuschätzen vermag. Auch in den Trainings. Die Schüsse sind härter, die Belastung höher und intensiver. Nicht zuletzt, weil ich mehr gefordert werden wollte, habe ich zu Winterthur gewechselt.»

Daneben sollen die Auftritte neben dem Feld bezüglich Bekleidung oder Verhalten professionell daherkommen. Der Gesamteindruck muss passen. Ein weiteres Indiz für die Ambitionen der Zürcher: Ende Jahr wurde der Trainer nach einem halben Jahr bereits ersetzt. «Seither ist eine Leistungssteigerung erkennbar. Es war für das Team», so Martina Fauser, «die richtige Massnahme.» Die Auswirkungen spürt sie auch persönlich. Sie fühlt sich nun wohler, ist nach einer nicht einfachen Anfangszeit angekommen, hat neben den Mitspielerinnen auch den neuen Coach Remo Manser überzeugt. Sie kann sich vorstellen, nächste Saison weiterhin bei den Red Ants im Tor zu knien.

Der Cupfinal könnte ihr neue Perspektiven eröffnen. «Ich erhalte die Möglichkeit, mich erneut zu präsentieren», gibt sie sich ihrem Naturell entsprechend zurückhaltend. Irgendwann müsste der Name von Martina Fauser in einem Nationalmannschaftsaufgebot erscheinen. «Das ist mein Ziel. Ich versuche mich mit guten Leistungen zu empfehlen, alles andere liegt nicht in meiner Hand.» Dafür aber hoffentlich möglichst oft der Ball.


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