EBNAT-KAPPEL. Gemeinsam feiern, gemeinsam den Geburtstag begehen. Das war das Ziel beider Männerchöre, die auf eine stolze Zahl an Jahren zurückblicken können. Diese Feier wollten sie nicht nur für sich selber begehen, sondern gemeinsam mit der Gastformation Jodelchörli Hüsliberg auch der Bevölkerung schenken. So war denn die Schafbüchel-Turnhalle in Ebnat-Kappel am Samstagabend gut besucht, auch wenn es doch noch einige Plätze für weitere Gäste gehabt hätte. Durch das Programm führte niemand anderes als SVP-Nationalrat Toni Brunner. Er konnte sich für einmal parodistisch betätigen, dabei zeigte er für Aussenstehende ungeahnte Fähigkeiten. Ist da ein Kabarettist verlorengegangen?
Viel Applaus für die gemeinsamen Auftritte
Schon der Beginn des Abends war aussergewöhnlich, traten doch die beiden jubilierenden Vereine gleich gemeinsam auf. «Hüt mol fiire», so sangen sie in einer Strophe, um gleich auch auf anderes aufmerksam zu machen, «eine mues vor em angere gho». Also jubelnd und gleichzeitig nachdenklich stimmend. Mit Naturjodeln, weiteren Perlen aus den Repertoires beider Chöre ging der Abend weiter. Auch die «Hüsliberger» vermochten sich dem dankbaren Publikum von der besten Seite zu zeigen. Sie, bei denen auch Frauenstimmen willkommen sind. Was eben bei den Männerchören nicht der Fall ist. Zwar habe es einige Anläufe gegeben, so Toni Brunner, dies sei aber nicht zustande gekommen.
Beide Vereine haben zurzeit mit einem Mitgliederschwund zu kämpfen, bei beiden sind zurzeit knapp ein Dutzend Sänger aktiv. Dies sei früher anders gewesen, wusste Toni Brunner, da hätten beide auf ein grösseres Ensemble zählen können. Doch was solle es, «sie machen auch heute noch das Beste daraus». Dieses gaben die beiden Chöre mit viel Herzblut auf der Bühne zum Besten.
Die beiden Aktuare hatten die Ehre, aus einer speziell für diesen Jubiläumsanlass geschriebenen Chronik dem interessierten Publikum vorzulesen. Da erfuhr man zum Beispiel, dass es bereits vor dem heute als offiziell registrierten Jahr 1891 verschiedene Anläufe gegeben habe. Diese seien jedoch wieder im Sande verlaufen. Das Jahr 1891 nahm auch Toni Brunner nochmals auf und meinte, dass dieses Jahr genau gleich wie 1291 ein Erfolgsmodell sei. Die Schweiz 1291, die beiden Chöre genau 600 Jahre später. Besungen wurde weiterhin auch die Freundschaft, denn ohne diese gehe es hier auf Erden nicht. Typisch für das Toggenburg die bereits erwähnten Naturjodel, welche von beiden Chören sowie von der Gastformation mit Inbrunst gesungen wurden.
Dass die beiden Chöre keine Konkurrenten sind, das merkte man unschwer. Beide sind aufeinander zugegangen, um das Jubiläum gemeinsam zu begehen. Sie haben sich zusammengetan, um gemeinsam zu feiern und der Bevölkerung Liedgut aus der Heimat schenken zu können.